Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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grotbeck
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Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#1

Beitrag von grotbeck »

Hallo zusammen,

ich habe neulich das Heicardo Hell I. gebraut und bin total angetan von diesem Rezept. Einfach aufgebautes Rezept und das Ergebnis ist wirklich super!

Ich hätte total Lust mal ein obergäriges Rotbier zu brauen (oder Red Ale). Jetzt habe ich überlegt das Heicardo Hell Rezept etwas zu modifizieren:

Ausschlagwürze: 20L
Stammwürze: 13%
Bittere: 25 IBU
Farbe: 20-25 EBC
Alkoholgehalt: 5.2 %

Hauptguss: 15.5 L
Nachguss: 15.5 L
Gesamt: 31 L

Pale Ale Malz: 3.0 kg (67.4%)
Wiener Malz: 600 g (13.5%)
Weizenmalz hell: 360 g (8.1%)
Carared: 400 g (9.0%)
Melanoidinmalz: 90 g (2.0%)
Gesamt: 4.45 kg

Einmaischen: bei 60 °C
1. Rast: bei 57 °C für 10 min
2. Rast: bei 67 °C für 60 min
Abmaischen: bei 78 °C
Würzekochen

Gesamte Kochzeit: 90 min
Tradition Hopfen: 34 g, 50 min vor Kochende hinzufügen
Saphir Hopfen: 9 g, im Whirlpool hinzufügen

Hefe: Danstar Nottingham
Gärtemperatur: 18 °C
Karbonisierung: 5.5 g/l

Pale Ale Malz statt Pilsener Malz um einen volleren Malzkörper zu bekommen. Carared und Melanoidinmalz
hinzu und statt Cascade würde ich gerne Saphir als Aromahopfen nehmen.

Was ist eure Meinung dazu? Ich bin noch Anfänger und das wäre mein erstes modifiziertes Rezept.
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Ras Tafaric
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#2

Beitrag von Ras Tafaric »

Wenn wir den Bot mal ignorieren, Du willst die Betonung auf den Malzkörper legen, ok, da denk ich hast du schon die richtigen Maßnahmen drin.
Pale Ale Malz sollte den Malzgeschmack ziemlich pushen. Das gibt etwas dickeren Körper.
Carared und Melanoidin geben den Schub in Richtung Rot, denk aber bei der Menge wirds ein rotstichiges Braun, kein leuchtendes Rot. Dafür stört die Menge aber im Geschmack nicht, dass es z.b. wie Caramelbonbon schmeckt. Dann gibt das Weizenmalz nochmal etwas cremigeres Mouthfeel in die Geschichte. Gäbe noch einige Caras die Rot reinzaubern (CaraAmber z.b.), die dann aber auch wieder so MüMa Noten reinbringen.
Von der Mischung Tradition-Saphir bei der Hopfung bin ich ein großer Fan. Auch die sollten wie die Faust aufs Auge passen.
Die Kombirast ist ein solider Ansatz, da macht man nicht viel falsch. Wenn du es etwas süßer haben willst, könnt man noch auf 68°C gehen. Muss man aber selber wissen. Ich würds so lassen.

Die Notti selber legt ziemlich Gewicht auf die Malzaromen und gibt schon eine eigene Handschrift ins Bier. Wenn du das kühl vergährst sollte aber nicht viel übermäßige Fruchtigkeit entstehen, die stört. Bei mir hat sie immer so eine Brotnote hinterlassen, die mir nicht gefallen hat. Hab am Wochenende aber ein Notti Ale genießen dürfen was null davon hatte. Muss also nicht immer der Fall sein.
Kandidaten wie die S04 oder die BRY-97 würden z.B. den Hopfen noch etwas mehr unterstreichenm, was meinem eigenen Geschmack mehr entspricht.
Lange Rede wenig Sinn: Feuer frei, das wird ein Top Bier.
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#3

Beitrag von maecki-maecki »

Dir ist aber schon klar, dass Du sehr ähnlich wie Dein Vorredner klingst ? :Bigsmile :Bigsmile

Mäcki

(edit: bezieht sich auf einen inzwischen gelöschten Bot-Post)
Zuletzt geändert von maecki-maecki am Montag 17. Juni 2024, 14:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Ras Tafaric
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#4

Beitrag von Ras Tafaric »

Lol.. grad erst aufgefallen.. lieber löschen?
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grotbeck
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#5

Beitrag von grotbeck »

Vielen Dank für das Feedback! Das macht Mut!
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 08:56 Carared und Melanoidin geben den Schub in Richtung Rot, denk aber bei der Menge wirds ein rotstichiges Braun, kein leuchtendes Rot. Dafür stört die Menge aber im Geschmack nicht, dass es z.b. wie Caramelbonbon schmeckt.
Tatsächlich hätte ich schon gerne ein leuchtendes Rot…
Vielleicht die Malzmischung dann doch eher so?

Pale Ale Malz: 2.8 kg (62.9%)
Wiener Malz: 600 g (13.5%)
Weizenmalz hell: 360 g (8.1%)
Carared: 600 g (13.5%)
Melanoidinmalz: 90 g (2.0%)
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#6

Beitrag von maecki-maecki »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 09:01 Lol.. grad erst aufgefallen.. lieber löschen?
Jetzt wurde ja der Bot-Post gelöscht ;-)

Mäcki
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Ras Tafaric
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#7

Beitrag von Ras Tafaric »

Ist eine Balance zwischen Farbe und Geschmack...
Ich find zu viel rotfärbendes gibt irgendwann einen seltsamen caramelligen Malzgeschmack, der mir zumindest nicht wirklich passt. Ich hab damit in meinem ersten Bier gespielt und würde im Nachgang eher Wert auf den Geschmack legen, als auf die Optik.
Alles was so deutlich über 10% Cara geht, wirkt sich schon ordentlich aus.
Ich würd den Melanoidinanteil ggf auf 3-4% hochziehen und den CaraRed beibehalten. Danach hilft nur "Versuch macht kluch".

Wink @Maecki - Der Bot hat gesprochen. :P
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#8

Beitrag von FlorianTH »

maecki-maecki hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 14:53
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 09:01 Lol.. grad erst aufgefallen.. lieber löschen?
Jetzt wurde ja der Bot-Post gelöscht ;-)

Mäcki
Ich war mal so frei 😜
Viele Grüße
Florian 🍻
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#9

Beitrag von DietmarK »

grotbeck hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 14:22 Vielen Dank für das Feedback! Das macht Mut!
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 17. Juni 2024, 08:56 Carared und Melanoidin geben den Schub in Richtung Rot, denk aber bei der Menge wirds ein rotstichiges Braun, kein leuchtendes Rot. Dafür stört die Menge aber im Geschmack nicht, dass es z.b. wie Caramelbonbon schmeckt.
Tatsächlich hätte ich schon gerne ein leuchtendes Rot…
Vielleicht die Malzmischung dann doch eher so?

Pale Ale Malz: 2.8 kg (62.9%)
Wiener Malz: 600 g (13.5%)
Weizenmalz hell: 360 g (8.1%)
Carared: 600 g (13.5%)
Melanoidinmalz: 90 g (2.0%)
Pale Ale runter,
Wiener hoch (eher die Werte umdrehen)
Weizen raus,
Carared ganz leicht runter,
Mela ganz weit hoch.

so in etwa braue ich mein Rotbier.
Du willst ungefähr bei 28-32 EBC landen,
dabei ein sehr klares (UG-)Bier brauen, sonst
sieht es eher bräunlich-matschig aus.
Ich mag den Geschmack von Wiener nicht so sehr,
insofern nehme ich Münchner 2, damit wirds aber
weniger rötlich und mehr rot-braun.

Viel spass
Cheers!
dietmar
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#10

Beitrag von dieck »

Die letzten Biere die bei mir Rotstich hatten, waren mit Red X Malz drin, kein Cara.
Zumindest im Red IPA konnte man nur wenige Süße schmecken, aber dafür waren wohl auch die angepeilten 80 IBU...
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
BrewerTimothy
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#11

Beitrag von BrewerTimothy »

Lieber so
IMG_20240324_184817.jpg
Das sind 18EBC und manchmal spielt das Licht eine große Rolle . Kann je nach Licht bernsteinfarben aussehen

Oder so

IMG_20240112_190336.jpg
Wird je nach Licht brauner. Sind 30 EBC

Beide mit RedX, Cara Amber (4%) und Pale Ale, Maris Otter und bei Obergärig Weizen.
PA und RedX tariere ich aus, je nachdem welche Farbe ich haben möchte
BrewerTimothy
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Re: Obergäriges Rotbier (Rezept umwandeln)

#12

Beitrag von BrewerTimothy »

Die EBC Werte gibt mir mein Brautool aus. Die sind nicht wissenschaftlich ermittelt
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