Bitterstoffausnutzung, Berechnung

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Garagensud
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Bitterstoffausnutzung, Berechnung

#1

Beitrag von Garagensud »

Hallo, ich beschäftige mich gerade mit der Bitterstoffausnutzung beim Hopfenkochen. In der Formel von Tinseth wird die Menge an Würze berücksichtigt. Ist das die Menge Würze beim Hopfenkochen oder die Menge an Auschlagwürze? Ich denke es geht um die Ausschlagwürze, das ist für mich am logischsten da beim Kochen auch Würze verdampft und somit das Ergebnis sich ändern würde sollte die Kochwürze berücksichtigen worden sein.
Mit dieser Formel wird nur der IBU berechnet, doch wie wird die berechnung für den Aromahopfen gemacht? Also wieviel g Hopfen nötig sind um am Schluss auf eine gutes Frucht-Aroma zu kommen? Z.B. bei einem Pale Ale.

Bierige Grüsse
Chris
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PabloNop
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Re: Bitterstoffausnutzung, Berechnung

#2

Beitrag von PabloNop »

Garagensud hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2024, 15:05 Ist das die Menge Würze beim Hopfenkochen oder die Menge an Auschlagwürze?
Bei den meisten Rechnern ist es die mittlere Menge an Würze, in der der Hopfen kocht.

Edit: ...aber soviel macht das nicht aus. Es sind sowieso alles nur Näherungsrechnungen.
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Juergen_Mueller
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Re: Bitterstoffausnutzung, Berechnung

#3

Beitrag von Juergen_Mueller »

PabloNop hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2024, 15:07
Garagensud hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2024, 15:05 Ist das die Menge Würze beim Hopfenkochen oder die Menge an Auschlagwürze?
(...)
Es sind sowieso alles nur Näherungsrechnungen.
So ist es. Hinzu kommt, das die Bitterausbeute auch vom pH-Wert der Würze abhängt. Obendrein weiß man auch nicht, wie hoch der Alphasäuregehalt in einem gealterten Hopfen überhaupt noch ist. :puzz

Es bleibt daher nur das Ausprobieren nach grober Schätzung.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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coyote77
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Re: Bitterstoffausnutzung, Berechnung

#4

Beitrag von coyote77 »

Garagensud hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2024, 15:05 Mit dieser Formel wird nur der IBU berechnet, doch wie wird die berechnung für den Aromahopfen gemacht? Also wieviel g Hopfen nötig sind um am Schluss auf eine gutes Frucht-Aroma zu kommen? Z.B. bei einem Pale Ale.

Bierige Grüsse
Chris
Die zweite Frage ist deutlich schwerer zu beantworten. IBUs kann man ja noch näherungsweise berechnen, Aroma nicht.

Für fruchtiges Aroma bei einem Pale Ale werden späte Gaben genutzt (also 5-10 Minuten vor Schluss, bei flame-out, im Whirlpool) oder kalt gehopft (während oder nach der Gärung). Hier kannst du dich austoben, die Menge an Hopfen wird hier meist in g/Liter angegeben. Ab 2-3g/l fängts an Spaß zu machen, in NEIPAS wird teilweise deutlich mehr gegeben.
Berechnen lässt sich das kaum. Schau dir erprobte Rezepte an und mach deine eigenen Erfahrungen. Wenn du tiefer einsteigen willst gibt es spannende Literatur dazu.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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§11
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Re: Bitterstoffausnutzung, Berechnung

#5

Beitrag von §11 »

Das Hopfearoma quantitativ und qualitativ zu erfassen ist direct praktisch nicht moeglich. Das Problem ist das man zwar eine gute Vorstellung hat welche Verbindungen welches Aroma erzeugen, aber bei Aromen gibt es sogenannte Matrixeffekte, d.h. ein Aromastoff wird durch einen anderen veraendert oder verstaerkt, zum Beispiel empfinden wir Milch mit geringen Mengen an Vanille "milchiger" als ohne. Es gibt aber auch das komplette Gegenteil, sogenannte Maskeneffekte, dabei "Verschwindet" ein Aroma unter dem Eindruck eines anderen.

Das heisst selbst die Kenntniss der Aromakomponenten im Hopfen, helfen nicht unbedingt weiter wenn es um das Gesamtaroma geht.

Die Gesamtoelmenge wird trotzdem oft herangezogen wenn ein und die selbe Hopfenrasse aus unterschiedlichen Jahrgaengen verglichen wird. D.h. man passt die Menge zum Stopfen anhand des Gesamtoels an

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
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