Hallo zusammen
Schon länger ist mir etwas im Zusammenhang mit der Karbonisierung nicht klar und ich kann mir einfach keine schlüssige Antwort geben. Darum brauche ich mal euer Wissen.
Zur Ausgangslage: ich braue mit dem BM20, vergäre drucklos, karbonisiere mittels Zuckerzusatzes in 0.5l und 2l-Flaschen sowie neustens auch in 5l-Fässern. Ich berechne die Zuckermenge anhand des gewünschten CO2-Gehaltes im Bier. Die aufgelöste Zuckermenge schütte ich in den Gärtank, rühre etwas und fülle ab. Dann fülle ich nach Augenmass ab. Die 0.5l Flaschen bis zum Flaschenhalls und die 2l-Flaschen haben eine Markierung. Die 5l-Fässer habe ich ausgemessen, bei 5 Liter Füllmenge ist das Fass randvoll. Bei Abfüllen habe ich die Fässer dann auch randvoll gemacht. Die Gärung ist dann gestartet und der Druck stieg sehr stark an (klar, hat ja kaum Luft im Tank) und ich habe dann den Druck mehrmals über das Ablassventil reduziert. Beim Zapfen über den Zapfhahn kam viel Schaum und ich habe das Gefühl, das Bier ist einfach zu viel Karbonisiert.
Nun zur Frage: ist es so, dass ich infolge zu hohem Druck, trotz korrekt berechneter Zuckergabe einen zu hohen CO2-Gehalt erhalte? Was müsste ich anders machen? Einfach „nach Augenmass“ die Fässer nicht ganz füllen? Oder mache ich einen Überlegungsfehler?
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Liebe Grüsse
Patrick
Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
- hiasl
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Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
Die CO2-Menge ist ausschließlich von der Menge Zucker abhängig. Allerdings sind Flüssigkeiten nicht kompressibel, daher steigt der Druck schnell an, Umgekehrt ist die Entlastung auch relativ schnell (ist auch der Grund, warum man Wasser und nicht Luft oder CO2 zum Abdrücken eines Behältern nimmt).
Soll im Fass die Karbonisierung stattfinden, würde ich immer einen minimalen Kopfraum (z.B. kleine Schaumdecke) lassen, damit sich ein Gleichgewicht einstellen kann.
Bist du sicher, dass dein Bier endvergoren war?
Soll im Fass die Karbonisierung stattfinden, würde ich immer einen minimalen Kopfraum (z.B. kleine Schaumdecke) lassen, damit sich ein Gleichgewicht einstellen kann.
Bist du sicher, dass dein Bier endvergoren war?
Gruß
Matthias
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Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
Matthias
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Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
Tatsächlich habe ich empirisch auch die Erfahrung gemacht, dass anscheinend deutlich weniger Zucker für eine Karbonisierung im Fass/Keg benötigt wird.
So richtig erklären konnte ich mir das aufgrund meines fehlenden Physik Verständnisses bisher aber noch nicht abschließend befriedigend, aber es hat vermutlich etwas mit dem (im Verhältnis zum Biervolumen) geringeren Kopfraum im Keg vs. Flasche zu tun.
Ich nutze jetzt den Karbonisierungsrechner von BeerSmith, der bildet das neurdings ab.
In deren Forum gibt es dazu auch einen thread wo das diskutiert wird.
So richtig erklären konnte ich mir das aufgrund meines fehlenden Physik Verständnisses bisher aber noch nicht abschließend befriedigend, aber es hat vermutlich etwas mit dem (im Verhältnis zum Biervolumen) geringeren Kopfraum im Keg vs. Flasche zu tun.
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In deren Forum gibt es dazu auch einen thread wo das diskutiert wird.
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Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
Ich kann mich nur anschließen, rechne auch immer 10% weniger für die Karbo im Fass. Scheint mir auch im Vergleich zu Flaschen zu hoch zu sein, auch beim gleichen Sud
Schöne Grüße
Patrick
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Patrick
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Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
Danke für deine Antwort, das bringt mich doch schon weiter. JA, das Bier sollte Endvergoren sein. Es war mehrere Tage bei 2.5 Plato und das Manometer bei der Flaschengärung stieg auf ca. 2 Bar und blieb da stehen.hiasl hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 11:24 Die CO2-Menge ist ausschließlich von der Menge Zucker abhängig. Allerdings sind Flüssigkeiten nicht kompressibel, daher steigt der Druck schnell an, Umgekehrt ist die Entlastung auch relativ schnell (ist auch der Grund, warum man Wasser und nicht Luft oder CO2 zum Abdrücken eines Behältern nimmt).
Soll im Fass die Karbonisierung stattfinden, würde ich immer einen minimalen Kopfraum (z.B. kleine Schaumdecke) lassen, damit sich ein Gleichgewicht einstellen kann.
Bist du sicher, dass dein Bier endvergoren war?
Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
Das könnte durchaus auch ein Problem sein. Mit etwas Rühren erreichst du kaum eine homogene Verteilung der Zuckerlösung im Jungbier. So kann es durchaus sein, dass im Fass mehr Zucker gelandet ist, als ursprünglich vorgesehen.Chröscher hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 10:59 Die aufgelöste Zuckermenge schütte ich in den Gärtank, rühre etwas und fülle ab.
Viele Grüße
Jens
Jens
Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
wie sollte ich es besser machen?jbrand hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 14:58Das könnte durchaus auch ein Problem sein. Mit etwas Rühren erreichst du kaum eine homogene Verteilung der Zuckerlösung im Jungbier. So kann es durchaus sein, dass im Fass mehr Zucker gelandet ist, als ursprünglich vorgesehen.Chröscher hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 10:59 Die aufgelöste Zuckermenge schütte ich in den Gärtank, rühre etwas und fülle ab.
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Re: Zu hoher CO2-Gehalt aufgrund zu hoher Füllmenge im Fass?
In jedem Gefäß die passende Menge vorlegen und das Jungbier drauflassen.Chröscher hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 15:02wie sollte ich es besser machen?jbrand hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 14:58Das könnte durchaus auch ein Problem sein. Mit etwas Rühren erreichst du kaum eine homogene Verteilung der Zuckerlösung im Jungbier. So kann es durchaus sein, dass im Fass mehr Zucker gelandet ist, als ursprünglich vorgesehen.Chröscher hat geschrieben: Dienstag 13. August 2024, 10:59 Die aufgelöste Zuckermenge schütte ich in den Gärtank, rühre etwas und fülle ab.
Gruß
Matthias
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