Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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maecki-maecki
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Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#1

Beitrag von maecki-maecki »

Hallo zusammen,

ich habe einen Freund dazu gebracht, ernsthaft über das Selberbrauen nachzudenken. Als er mich fragte, welche Bierstile wie schwer zu brauen sind, habe ich ihm folgende Liste erstellt.
Seht Ihr das wie ich oder widersprecht Ihr? Habt Ihr Ergänzungen?

Mäcki






Blonde Ale, Altdeutsches Helles, Englisches Bitter, Pale Ale ohne Stopfhopfen(einfach)

einfache Schüttung, obergärig, mittlerer Anspruch ans Wasserprofil, verzeihend beim Maischeplan, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, verzeihend beim Hefe-Handling und der Gärführung

Hefeweizen (einfach/mittel)

einfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, Maischeplan muss passen, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen, mikrobiologisch ggf. anfällig vor allem im Sommer wg. geringer Hopfung

Stout (einfach/mittel)

einfache/mitteleinfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, mittel anspruchsvoll beim Maischeplan durch Rohfrucht, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen

American Pale Ale, West Coast IPA (mittel)

einfache Schüttung, obergärig, mittlerer Anspruch ans Wasserprofil, Hopfenstopfen kann Oxidation einbringen, Balance im Maischeplan und beim Hopfen gefordert

Bockbier, Rauchbier (mittel/schwierig)

untergärig, verzeihend beim Wasserprofil, mittel anspruchsvoll bei Schüttung, Maischeplan, Hefehandling und Gärführung, einfache Hopfung

NEIPA (schwierig)

obergärig, mittel anspruchsvolle Schüttung, anspruchsvoll ans Wasserprofil, anspruchsvoller Maischeplan, Gärführung und hohes Oxidationsrisiko beim Stopfen und Abfüllen

Roggenbier, Haferbier, Maisbier (schwierig)

obergärig oder untergärig, mittlerer Anspruch ans Wasserprofil, anspruchsvolle Schüttung, anspruchsvolle Maischearbeit

Pils, Münchner Helles, IPL (schwierig)

einfache Schüttung, untergärig, anspruchsvoll ans Wasserprofil, nuanciert bei Maischeplan, Hopfung, Hefehandling&Gärführung

Lambic, Berliner Weisse, Flanders Red Ale (schwierig)

oft komplexe Schüttung, obergärig, mittlerer Anspruch beim Wasserprofil, mixed fermentation mit anderen Mikroben außer Sacc Hefe, extrem lange Reifezeiten erschweren Lernerfolge


Edit1: Anforderungen ans Wasserprofil formuliert
Edit2: verschwundenes Stout wieder eingefügt
Edit3: Stout mittel anspruchsvoll beim Maischen (Rohfrucht)
Edit4: Hefeweizen mikrobiologisch anfällig im Sommer
Edit5: Pale Ale ohne Stopfen
Zuletzt geändert von maecki-maecki am Donnerstag 15. August 2024, 13:38, insgesamt 7-mal geändert.
IronHosch
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#2

Beitrag von IronHosch »

Evtl. noch ein Hinweis auf das Brauwasser.
Bei Pils, Helles, usw. ja durchaus wichtig.
Gruß, Christian
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maecki-maecki
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#3

Beitrag von maecki-maecki »

IronHosch hat geschrieben: Mittwoch 14. August 2024, 10:18 Evtl. noch ein Hinweis auf das Brauwasser.
Bei Pils, Helles, usw. ja durchaus wichtig.
Danke für den Hinweis, habe es oben eingebaut. Spätestens jetzt müsste es eigentlich Diskussionen um meine Liste geben :Bigsmile

Mäcki
Fricky
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#4

Beitrag von Fricky »

maecki-maecki hat geschrieben: Mittwoch 14. August 2024, 10:11
Stout (einfach/mittel)

einfache/mitteleinfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, verzeihend beim Maischeplan, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen.
Nur bedingt verzeihend beim Maischen.
Durch die Haferflocken kanns zu Läuterproblemen kommen.
Es empfiehlt sich eine sog. Gummirast bei 44 grad.

Gruß, Peter.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#5

Beitrag von maecki-maecki »

Fricky hat geschrieben: Mittwoch 14. August 2024, 10:53
maecki-maecki hat geschrieben: Mittwoch 14. August 2024, 10:11
Stout (einfach/mittel)

einfache/mitteleinfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, verzeihend beim Maischeplan, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen.
Nur bedingt verzeihend beim Maischen.
Durch die Haferflocken kanns zu Läuterproblemen kommen.
Es empfiehlt sich eine sog. Gummirast bei 44 grad.

Gruß, Peter.
Danke, habs oben ergänzt.

Mäcki
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guenter
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#6

Beitrag von guenter »

Als ob das so einfach wäre. Dass es am Anfang obergärig sein sollte ist die Hauptsache, ich denke, da sind wir uns einig. Ich würde dann den Bierstil am Wasser festmachen. In etwa so: da wir hier eher hartes Wasser habe, sollte das Bier eher dunkler sein, weil ...

Es soll ja auch schmecken. Der Rest kommt dann mit der Zeit. Man muss von Anfang an Geduld lernen.

Danach kann man sich über Bierstile unterhalten, meine Meinung dazu.
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
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§11
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#7

Beitrag von §11 »

Hefeweizen (einfach/mittel)

einfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, Maischeplan muss passen, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen
Was ich beim Weissbier auch erwähnen würde ist, das es im Sommer eher weniger als Anfängerbier taugt, weil es durch die geringe Hopfung mikrobiologisch recht anfällig ist. Ein Anstieg an Beiträgen in dieser Richtung zum Sommer hin, kann man hier und auch FB ganz gut verfolgen.

Cheers

Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#8

Beitrag von maecki-maecki »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 14. August 2024, 14:57
Hefeweizen (einfach/mittel)

einfache Schüttung, obergärig, eher verzeihend beim Wasserprofil, Maischeplan muss passen, kein Hopfenstopfen dadurch weniger Oxidation, Hefe-Handling&Gärführung muß passen
Was ich beim Weissbier auch erwähnen würde ist, das es im Sommer eher weniger als Anfängerbier taugt, weil es durch die geringe Hopfung mikrobiologisch recht anfällig ist. Ein Anstieg an Beiträgen in dieser Richtung zum Sommer hin, kann man hier und auch FB ganz gut verfolgen.

Cheers

Jan
Danke habs oben nachgetragen.


Mäcki
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#9

Beitrag von emjay2812 »

Bei meinen Braukursen brauen wir ein einfaches, obergäriges helles Bier. Ohne Wasseraufbereitung, das Wasser ist in meinem Ort weich. Ich gebe den Hinweis, das Wasseraufbereitung möglich ist, und den Tipp einfach mal das Rezept nachzubrauen. Wenn man Spaß am Hobby gefunden hat, kann man nach und nach an Stellschrauben drehen.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#10

Beitrag von Safari-Guide »

Ich würde noch differenzieren bei Pale Ale zwischen PA mit und ohne Hopfenstopfung. Ein PA a la SNPA ist sicherlich einfach vom Maischplan, Gärung und Hopfengaben. Außerdem schmeckt es in der Regel eigentlich jedem. Nicht ohne Grund verwenden die meisten Einsteiger-Brauanleitungen daher ein PA als Grundlage.

Erik
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#11

Beitrag von maecki-maecki »

Safari-Guide hat geschrieben: Donnerstag 15. August 2024, 08:09 Ich würde noch differenzieren bei Pale Ale zwischen PA mit und ohne Hopfenstopfung. Ein PA a la SNPA ist sicherlich einfach vom Maischplan, Gärung und Hopfengaben. Außerdem schmeckt es in der Regel eigentlich jedem. Nicht ohne Grund verwenden die meisten Einsteiger-Brauanleitungen daher ein PA als Grundlage.

Erik
Guter Punkt, habs oben bei den einfachen mit dazugenommen.

Mäcki
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#12

Beitrag von Safari-Guide »

Mäcki,

noch ein weiterer Punkt zum Weizen fällt mir gerade ein: Weizenmalz schwieriger insbes. beim Läutern wegen der fehlenden Spelzen

Prima Übersicht, danke!

Erik
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dieck
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#13

Beitrag von dieck »

Wenn man mit den genannten Problemen klarkommt hat man gerade für Einsteiger aber auch einen (manchmal kleinen) Vorteil bei Weizen:
Meist sind Biere mit Weizenanteil schneller trinkbar, und ich denke die Ungeduld kennen wir alle :)

(Jedenfalls war das bei den Bieren die ich mit Weizen gebraut habe meist so)
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#14

Beitrag von Rumpelstilz »

Ich hatte als Anfänger mir ein Set mit Obergärig Helles für 20L bestellt (geschrotet).
Das erschien mir sinnvoll weil es recht unkompliziert zu Brauen war.
Zum Wasserprofil: Wichtig, aber erst mal Spass am Brauen finden.
Mir sind dann die Mängel an der Ausrüstung klar geworden.
Es brauchte ca. 6 Sude bis die Ausrüstung gut geworden ist.
Erst dann habe ich mit untergärigen Bieren angefangen.
Da braucht es eine kontrollierte Kühlung. Neuer Invest.
Mittlerweile sind wir in der Lage recht ordentliche Biere zu brauen.
Ein Einsteiger sollte mit einem einfachen obergärigen Gebräu
beginnen und schauen was dabei heraus kommt.
Das verzeiht wohl viele Fehler und verdirbt dem Anfänger nicht gleich den Spass.

Für einen Einsteiger ist ein schwieriges Rezept wohl nicht geeignet.
Er hat ja kaum aus dem Stand heraus die richtige Ausrüstung.

Gruß, Wolfgang
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Ras Tafaric
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#15

Beitrag von Ras Tafaric »

Würde den Faktor - Equipment Anforderung mit reinnehmen.
Ein trinkbares Ale bekommt man notfalls mit Muttis Suppentopf und "BITCH" Läuterung hin und kann schon nach kurzer Reife anfangen, die Flaschen wegzuzwickeln. Für die ersten Sude unglaublich wichtig, weil Neugier jede Geduld killt.

Ein Pils wird ohne Kühlung mit guter Gärführung und geduldiger Reifung schon schwieriger. Und ein Pils Jungbier zwickeln ist auch nicht immer ein Gaumenschmaus.
----------------------------------------------
De gustibus non est disputandum.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#16

Beitrag von maecki-maecki »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 19. August 2024, 14:35 Würde den Faktor - Equipment Anforderung mit reinnehmen.
Ein trinkbares Ale bekommt man notfalls mit Muttis Suppentopf und "BITCH" Läuterung hin und kann schon nach kurzer Reife anfangen, die Flaschen wegzuzwickeln. Für die ersten Sude unglaublich wichtig, weil Neugier jede Geduld killt.

Ein Pils wird ohne Kühlung mit guter Gärführung und geduldiger Reifung schon schwieriger. Und ein Pils Jungbier zwickeln ist auch nicht immer ein Gaumenschmaus.
Das ist meiner Meinung nach in ‚obergärig‘ vs. ‚untergärig‘ implizit schon drin.

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schabowski
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#17

Beitrag von schabowski »

Wenn man ein fertiges Rezept zum Brauen verwendet, dann spielt es doch keine Rolle, ob eine Schüttung einfach oder komplex ist oder übersehe ich da etwas ? Dann ist es doch egal, ob ich eine oder fünf Malzsorten einmaische. Wenn man die Malzsorten zu verschiedenen Zeitpunkten einmaischt, sieht es vielleicht etwas anders aus.

Dieser Punkt mit der einfachen/komplexen Schüttung wird hier im Forum aber immer wieder genannt, ob ein Bier leicht oder schwierig zu brauchen ist, ich habe den Punkt aber nie verstanden.

Wenn man das Rezept selber erstellen möchte oder optimieren möchte, dann sehe ich es selbstverständlich ein, aber nicht beim "einfachen" Nachbrauen.

Viele Grüße,
Björn.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#18

Beitrag von dieck »

schabowski hat geschrieben: Montag 19. August 2024, 23:27 Wenn man ein fertiges Rezept zum Brauen verwendet, dann spielt es doch keine Rolle, ob eine Schüttung einfach oder komplex ist oder übersehe ich da etwas ? Dann ist es doch egal, ob ich eine oder fünf Malzsorten einmaische. Wenn man die Malzsorten zu verschiedenen Zeitpunkten einmaischt, sieht es vielleicht etwas anders aus.

Dieser Punkt mit der einfachen/komplexen Schüttung wird hier im Forum aber immer wieder genannt, ob ein Bier leicht oder schwierig zu brauchen ist, ich habe den Punkt aber nie verstanden.
Ich denke die Antwort ist hier ein klares Jein :)
Natürlich ist das reine Zusammenkippen mehrere Malze kein unüberwindbares Problem.

Aber komplexe Rezepte haben oft auch komplexere Anforderungen, damit Produkt am Ende so gelingt wie der Rezeptersteller es sich ausgedacht hat.
z.B. die Temperaturen und Zeiten genau treffen, je nach Malzsorte (Weizen etc) kann das Läutern schwieriger sein, usw

Gerade am Anfang, wenn man seine Anlage nicht gut kennt in Parametern wie Heizzeiten oder Verdampfungsraten nachher, die Prozessabläufe neu sind und man vom ausgedruckten Zettel abliest und abhakt, dann führt "einfacher" manchmal zu den besseren Erfolgserlebnissen, und man tastet sich an schwierigeres heran.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#19

Beitrag von VolT Bräu »

dieck hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 08:54 Natürlich ist das reine Zusammenkippen mehrere Malze kein unüberwindbares Problem.
Jo, und genau das ist ja eigentlich der Punkt beim Thema "Schüttung".

Um es greifbarer zu machen, wäre es vielleicht sinnvoller, eine Liste von Prozessschritten/Zutaten etc zu machen, die den Brauprozess schwierig machen. Klar gibt es ein paar Dinge, die man am Bierstil fest machen kann, aber da findet man auch in jedem Stil Rezepte, die sehr leicht oder sehr komplex sind. Ob die dann besonders typisch sind, steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Sowas wie "Pale Ale mit Kombirast und ohne Stopfen" ist denke ich schon ein guter Hinweis.
Oder: "Als Anfänger lieber Finger weg von: Roggen, hohem Weizenanteil, Dekoktion, Stopfen.."
Wie gesagt: Ich glaube es ist nicht so wirklich zielführend, das primär am Bierstil festzumachen.
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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen

#20

Beitrag von maecki-maecki »

Natürlich sind das alles wahnsinnig eingedampfte Vereinfachungen als allererster Anhaltspunkt. Was da handwerklich und biochemisch abgeht ist so tief, dass einige von uns seit Jahren und Jahrzehnten immer noch dazulernen ;-)

Was macht eine „komplexere Schüttung“ eventuell anspruchsvoller (zum Teil schon von anderen angesprochen):
- sowas wie Weizen/Roggen können das Läutern erschweren und bringen ggf das Thema Gummirast und Ferulasäure mit ein
- hohe Anteile an Caras erschweren potentiell die Balance im Bier und machen die Abschätzung der Vergärgrade schwieriger
- Rohfrucht bringt das Thema Verkleisterung mit ein
- Röstmalze sind in der Balance zwischen Zufärbung und Brenzligkeit schwieriger zu dosieren und einzusetzen als helle Malze




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Re: Bierstile für Einsteiger: Einfach oder schwer zu brauen?

#21

Beitrag von maecki-maecki »

VolT Bräu hat geschrieben: Dienstag 20. August 2024, 09:39
Sowas wie "Pale Ale mit Kombirast und ohne Stopfen" ist denke ich schon ein guter Hinweis.
Oder: "Als Anfänger lieber Finger weg von: Roggen, hohem Weizenanteil, Dekoktion, Stopfen.."
Wie gesagt: Ich glaube es ist nicht so wirklich zielführend, das primär am Bierstil festzumachen.
Jein. Mündlich habe ich meinem Freund fast genau das gesagt, um ihm einen allerersten Sud zu empfehlen.
Die Liste habe ich aber erstellt, um einen Überblick zu geben, der ihm als Newcomer erlaubt, sowohl kommerzielle als auch andere Hobbybrauerbiere zu verorten. Bei mehr Infos ist man dann schnell bei einem Einsteigerbuch zu den Bierstilen (die ich ihm ebenfalls empfohlen habe).

Mäcki
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