Ihr kennt diesen Bierstil nicht? Kein Problem, ihr habt nichts verpasst, den gibt es tatsächlich nicht. Es ist nur eine Idee des saarländischen Hobbybrauerstammtisches, ein Bier für die Saar-Lor-Lux-Region zu finden.
Die Idee kam nach einigen "Bierproben", wobei von einigen Braukollegen ein Bier nach mehr oder weniger identischem Rezept gebraut wird. Ziel war und ist es nicht, das beste Bier zu finden, sondern Spaß zu haben und voneinander zu lernen. Und da es nie bierernst zugeht, wurde das "Bière de Sarre" erfunden. Weiter unten gibt es eine Anlage mit mehr Informationen zum Land und Bier, dort ist auch ein Glossar enthalten, falls der ein oder andere nicht alles verstehen sollte.
Beschreibung
Das Bier soll die Region, welche von Kohle und Stahl geprägt wurde, wiedergeben. Es wird von den Farben Schwarz der Steinkohle und dem Rot des flüssigen Eisens geprägt. Wegen der harten Arbeit unter Tage oder auf den Hütten sollte das Bier auch nahrhaft sein, also mit einem guten Malz-Geschmack. Traditionelle deutsche und französische Hopfen sorgen für einen fruchtigen, hopfenwürzigen und/oder blumigen Geruch und Geschmack. Allerdings ohne den bitteren Abgang wie beim Pils, eher ausgewogen wie bei einem Export (welches ja früher wohl das meist-getrunkene Bier an der Saar war, gefühlt weit vor dem Pils).
Varianten
Bière de Sarre, Edition „Berschmann“
Dies ist das grundlegende Bier für jeden Tag. Etwa 5% Alkohol, nicht zu malzig und daher gut zu trinken. Es macht Spaß und man kann es den ganzen Abend hinweg mit Freunden genießen.
Bière de Sarre, Edition „Steiger“
Die kräftigere Variante, auch als „Imperial“ bei anderen Bierstilen bezeichnet. Es kann 6 – 8% Alkohol haben, ordentlichen Malzgeschmack ohne mastig zu wirken und ist das Bier um Festtage abzuschießen. Man trinkt es mit guten Freunden oder einfach um einen schönen Tag zu beenden.
Bière de Sarre, Edition „Stahl“
Ähnlich die das Berschmannsbier, aber hier dominiert die rote Farbe. Auch ein Bier für jeden Tag.
Bière de Sarre, Edition „Schwenker“
Das Bière de Sarre als Rauchbier. Hier reicht ein Hopfen zum bittern, eine neutrale Hefe wird bevorzugt.
Bière de Sarre, Edition „Berschmannsgutzje“
Die Erweiterung des Berschmannsbier um den Geschmack eines Anis-Bonbons.
Bière de Sarre, Edition „Belgique“
Hier wird, um der Hefe die Ehre zu geben, mit typischen belgischen Hefen gearbeitet. Der Hopfen tritt in den Hintergrund, für den Geschmack ist weitgehend die Hefe zuständig. Typisch ist auch der höhere Alkoholgehalt, je nach Geschmack des Brauers.
Weitere Editionen werden sicherlich folgen, die Geschmäcker sind verschieden.
Und wer das Bier mal probieren möchte, kann dies gerne auf der Bonner Brauschau am 28. September 2024 tun. Ich bin dort mit 2 Varianten vertreten (Berschmann und Belgique).
Anlage mit mehr Infos zum Bier und der Region:
Bière de Sarre
Bière de Sarre
Bier trinken ist besser als Quark reden! 

Re: Bière de Sarre
Top-Artikel! Sehr schöne Ausarbeitung, alle Varianten recht gut getroffen. Es bleibt ein 'work in progress', bin auf Reaktionen gespannt - und wohin uns die Reise noch führt. Danke auch für das Glossar, hilfreich!
Zuletzt geändert von Stefan_B am Sonntag 25. August 2024, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Hardware: 30l-Pfanne/Mattmill-Rührwerk 30l-Thermoport/Mattmill-Läuterhexe 35l-Polsinelli-Gärtopf Gärschrank/Inkbird-Steuerung
Letzte Sude: Imperial Porter, Spéciale Belge, Sarre-Tropez Ambrée Sarroise, Burton Bass, Moi Bock
Bald #32 White IPA
Letzte Sude: Imperial Porter, Spéciale Belge, Sarre-Tropez Ambrée Sarroise, Burton Bass, Moi Bock
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Re: Bière de Sarre
Hier ein Rezept von einem "Biére des Sarre, Imperial", kam auf der letzten Verkostung sehr gut an:
Bier trinken ist besser als Quark reden! 

- Ras Tafaric
- Posting Freak
- Beiträge: 630
- Registriert: Montag 31. Juli 2023, 17:16
Re: Bière de Sarre
Kann mir das Berschmann gut als dunkles Export vorstellen, mit Pilsner als schlanke Basis und münchner, caraaroma und röstmalz für die Farbe und Raum.
Gehopft mit Strisselspalt, sowie Tettnanger und Spalter Select fürs Aroma..
Liest sich echt spannend.
Gehopft mit Strisselspalt, sowie Tettnanger und Spalter Select fürs Aroma..
Liest sich echt spannend.
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De gustibus non est disputandum.
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Re: Bière de Sarre
Klingt doch nicht schlecht.Ras Tafaric hat geschrieben: ↑Sonntag 25. August 2024, 18:09 Kann mir das Berschmann gut als dunkles Export vorstellen, mit Pilsner als schlanke Basis und münchner, caraaroma und röstmalz für die Farbe und Raum.
Gehopft mit Strisselspalt, sowie Tettnanger und Spalter Select fürs Aroma..
Liest sich echt spannend.
Mach mit und versuchs...
- rakader
- Posting Freak
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Re: Bière de Sarre
Tolle Idee, was Ihr da anstößt. Ich habe vor zwei Jahren anlässlich des Umzugs eines sehr guten Freundes nach Saarbrücken zwei Biere für seinen Einstand gebraut. Dabei habe ich mich am Radwegenetz in der Dreiländer-Region orientiert und danach die Zutaten ausgewählt. Als typischen Bierstil für die Region habe ich Biérè de garde gewählt, einen untergärigen Stil konnte ich nicht ausmachen. Bestimmend waren dabei Hopfensorten aus Lothringen und dem Elsass wie Barbe Rouge, Elixir und Strisselspalter sowie der vergessene Petit Blanc und mitteldunkle, belgische Malze, wie sie in Luxemburg als Teil des Dreiländerecks bevorzugt werden.
Trotz intensiver Recherchen konnte ich damals kein besonderes saarländisches Biermerkmal feststellen - es gibt einfach zu wenig Craftbrauereien in der Region. Insofern finde ich es toll, dass ihr da etwas herausarbeitet und werde Euer Material mal intensiv studieren. Hört sich nach Pionierarbeit an.
Danke für den Input. Hoffe da kommt noch mehr.

Radulph
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„Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“ André Malraux
La Hobbselen 6 - Belgian Dubbel
Serie Brauzucker selber machen
Website: Stubby Hobbs
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