Eingebranntes im Maischekessel

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muluck
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Eingebranntes im Maischekessel

#1

Beitrag von muluck »

Hallo zusammen

Ich habe vor einigen Wochen mal wieder Bier gebraut und nach dem Hopfenkochen und Abfüllen in den Gärbehälter gesehen, dass unten in der mitte wo die Heizfläche ist, richtig schön was angebrannt ist.

Wie kann das sein? Was muss ich besser/anders machen?

Ich habe einen Klarstein Maischekessel (30 Liter) mit Pumpe, die oben durch den Deckel pumpt.

Edit: Habe das extra erst jetzt gefragt, da ich das Bier zuerst probieren wollte -> es schmeckt hervorragend!

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.
Zuletzt geändert von muluck am Donnerstag 19. September 2024, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
jojo5
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#2

Beitrag von jojo5 »

muluck hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 12:47 Wie kann das sein? Was muss ich besser/anders machen?
Vmtl. hattest du zu viel Mehlanteil nach dem Schroten. D.h. Walzenabstand erhöhen und ggf. Heizfläche polieren, damit sich nicht mehr so schnell etwas anlegt.
muluck
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#3

Beitrag von muluck »

jojo5 hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 12:49
muluck hat geschrieben: Donnerstag 19. September 2024, 12:47 Wie kann das sein? Was muss ich besser/anders machen?
Vmtl. hattest du zu viel Mehlanteil nach dem Schroten. D.h. Walzenabstand erhöhen und ggf. Heizfläche polieren, damit sich nicht mehr so schnell etwas anlegt.
Danke für deine Antwort.

Es war tatsächlich eine Malzmischung, die ich bereits viele Male gebraut habe und immer gleich/ähnlich aussah. Die Heizfläche polieren?? Damit sie glatter ist? Die Ansaugung der Pumpe ist im Boden. Ich erhoffe mir eigentlich davon, dass Schwebstoffe und kleine Malzkrümel eingesaugt und oben aufs Malz drauf laufen und somit herausgefiltert werden. Ausserdem sollte dadurch nichts lange am Boden liegen.
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Ras Tafaric
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#4

Beitrag von Ras Tafaric »

So ein bisschen was kann nach dem hopfenkochen bei den klarsteins ansetzen. Ist nicht eingebrannt oder dass es den Geschmack versaut aber halt eine kleine feste Kruste dort wo die Heizelemente liegen. Passiert mir auch gelegentlich, vorallem wenn ich eine Vorderwürzehopfung mach.

Nimm billiges Spülmaschinenpulver und lass den Kocher nach dem brauen voll Wasser. Eine Stunde bei 60°C die Pumpe laufen lassen, dann einmal mir nem normalen Lappen drüberwischen, mit klarem Wasser nachspülen und die Kruste ist weg.
Und der Kocher ist top sauber.
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rakader
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#5

Beitrag von rakader »

Das hört man von All-in-one-Brausystemen immer wieder. Wenn man Angebranntes nicht entfernt, kann das die Heizleistung beeinträchtigen oder die Temperaturangaben verfälschen.
Eine Lösung kann sein, selber zu schroten. Bringt zudem andere Vorteile wie weniger Geschmacksverlust mit sich.
Konstruktionsbedingt kann man im Klarstein Maischfest wohl nicht mit Rührwerk arbeiten, außer man bastelt sich selbst eines. Das wäre wohl die Lösung. Vielleicht gibt es hier User, die so was umgesetzt haben…
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#6

Beitrag von metaler143 »

Kenne die Klarstein Produkte nicht im Detail, bei meinem GF30 hilft es aber sehr, während des Einmaischens die Heizung auszumachen und nach dem Einmaischen 1-2 Minuten ohne Heizung zu rezirkulieren. Damit gibst du kleinen Schwebstoffen die Chance, nach oben gepumpt und vom Treber aufgefangen zu werden, bevor etwas anbrennen kann.
Wenn die Würze kurz vor dem Sieden ist bzw. bei Kochbeginn kratze ich dann noch ein paar mal mit meinem Kunststoff Maischepaddel über den beheizten Teil des Bodens, um eventuell Angesetztes zu entfernen.
Auf ein Rührwerk umstellen würde ich auf keinen Fall, damit wird der ganz Sinn eines Malzrohrsystems ad absurdum geführt.
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Ruthard
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#7

Beitrag von Ruthard »

Anbrennen ist eine bekannte Krankheit der Klarsteingeräte. Die Heizfläche ist etwa so groß wie ein Vanillekipferl und da gehen je nach Modell bis zu 3000W durch, das sind einfach zu viele Watt pro cm². Die Dinger sind umgefrickelte Wasserkocher und für Wasser sind die gut, da kann nichts anbrennen - aber bei allem was dicker ist als Wasser gibt es Probleme. Das ist wie mit Wasser im Kochtopf, das kann man mal alleine lassen, aber eine sämige Soße muss ständig gerührt werden damit nichts anbrennt.

Bei meinem Piwomant, Modell Ährenkranz, liegt die Heizspirele direkt in der Maische. Das Wellenrad unmittelbar daneben rotiert mit 600 U/min und schaufelt die Maische so schnell an der Spirale vorbei, dass die gar keine Zeit hat anzubrennen.

Auch beim Klarstein hilft nur rühren, hier ist der Ideenreichtum des Bastlers gefordert. Gerührt werden muss die Flüssigkeit unter dem Malzrohr, an der Maische selbst wird nichts gerührt - schließlich ist das ein Malzrohrsystem. Klarstein hat bei einem Modell eine Art Injektionsdüse, bei der ein Teil der umgepumpten Würze noch einmal über den Kesselboden geschossen wird, perfekt ist diese Lösung aber nicht. Rumspielen mit unterschiedlichen Schrotgraden bringt auch nichts, allein rühren ist die Lösung - oder man muss das Anbrennen in Kauf nehmen.

Wenn schon angebrannt, darf das nicht abgekratzt werden, das würde das nächste Anbrennen nur beschleunigen. Hier hilft Rohrfrei aus der Drogerie. Das Schwarze mit ein paar Teelöffeln von dem Zeug bestreuen, den Kesselboden mit Wasser bedecken und einen halben Tag stehen lassen. Dann ist das Schwarze so weich wie Kaffeesatz und kann mit einem milden Wasserstrahl weggespült werden. Bitte unbedingt die Sicherheitsanweisungen beachten, das Rohrfrei ist nicht harmlos.
Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden (F.Schiller in Wilhelm Tell)
muluck
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Re: Eingebranntes im Maischekessel

#8

Beitrag von muluck »

Vielen Dank für die ganzen Antworten. Das bestätigt mir schonmal dass es nicht nur mir so geht.

Das mit dem Rohrfrei probiere ich gerne aus, aber das rühren unter dem Malzrohr wird wohl unmöglich sein. Denn Das Malzrohr geht bis fast ganz nach unten und lässt mir zur Kesselwand keinen platz um da mit irgendwas drin rumrühren. Schongar nicht mit dem Maischepaddel.

Leider habe ich das mit dem Wegkratzen zu spät gesehen, denn nach meinem letzten Brautag ist wirklich viel verkrustet unten dran. Hätte ich mir aber auch denken können.
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