EVG bleibt und bleibt zu gering!

Ralf
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EVG bleibt und bleibt zu gering!

#1

Beitrag von Ralf »

Hallo Leute,
ich bin Ralf und braue seit einem Jahr.
10/12 Sude dunkel und helles belgisches Ale.
Einkocher, später Brewzilla, Gärung im EasyBrew, ohne und mit Gärkühlschrank. Dehydrieren der Trockenhefe, aufstreuen, Flüssighefe, alles durch. Immer belüftet mit Küchenquirl. 21Grad Plato bis runter zu 15Grad Plato. Schüttung: 80% Pilsener oder PaleAle, der Rest Münchner, Cara, Spezial B und immer ein bisschen Weizenmalz. Maischen mit Rastzeiten unterschiedlichster Art. Auch die Kombirast und eine Mischung daraus. Die Hefe war von Mangrove, Wyeast, oder die BF 256.
Ich bekomme einfach den Endvergärungsgrad nicht runter.
Stockt immer bei ca.50%.
Aaaaaarrrggg, dabei ist das Ergebnis gar nicht mal so schlecht. Aber gezielt und getroffen ist anders. Wenn ich ein Bier mit 7,5% Alk will, dann will ich das auch planen können.
Mit einem Lächeln
Ralf
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#2

Beitrag von Ralf »

Ach, Hefe zusätzlich zuführen habe ich auch schon gemacht
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OS-Schlingel
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#3

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Ralf,
vielleicht kannst Du mal das Rezept mit den Rasten einstellen.
Hast Du vielleicht auch eine Trinkwasseranalyse von Deinem Brauwasser.
Vielleicht kannst Du auch die Werte der Anstellwürze und Restextrakt hier mit einstellen.


Gruß

Stephen
Zuletzt geändert von OS-Schlingel am Dienstag 15. Oktober 2024, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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renzbräu
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#4

Beitrag von renzbräu »

Wie misst du? mit dem Refraktometer? Alkoholfehler beachtet und rausgerechnet?
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktorechner
Grüße Johannes

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#5

Beitrag von Ralf »

Rezept „Engelchen 5“ (Belgisches Dubbel)
- Ausschlagmenge: 20 l
- Stammwürze: 17.3 °P
- Alkohol: 7.7 %vol
- Bittere: 18.6 IBU
- Farbe: 38 EBC

Schüttung:
- 6000g Pale Ale Malz (80%)
- 500g Münchner Malz Typ II (7%)
- 250g Weizenmalz hell (3%)
- 250g Special B (3%)
- 250g Kandissirup (3%)
- 250g Karamellmalz Belgisch (3%)
Zusätze:
- 10g Irish Moss (5min)

Wasser:
- Hauptguss: 25.4 l
- Nachguss: 2.9 l

Maische:
- 7250g Schüttung Einmaischen in 25.4 Liter Wasser mit 67°C ergibt 63°C. 45 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 67°C. 30 Minuten Rast.
- Aufheizen auf 78°C. 10 Minuten Rast.
- Abmaischen wenn Jodnormal

Kochen:
- Kochvolumen: 23 Liter
- Gesamt-Kochzeit: 60 Minuten

Hopfengaben:
- 20g Saazer Pellets 3%α 60min Kochen (6.5 IBU, 35%)
- 4g Herkules Pellets 19.9%α 60min Kochen (8.7 IBU, 47%)
- 15g Tettnanger Pellets 3.1%α 15min Kochen (3.4 IBU, 18%)

Hefe:
- Craft Series M41 Belgian Ale, Gärung bei 22°C

Kommentar:
Michsäure 3ml, Kaltiumchlorid 3g für das komplette Wasser
Maische-Ph liegt bei 5,5
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#6

Beitrag von Ralf »

Restextrakt sollte 3,5P sein
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#7

Beitrag von Ralf »

So jetzt ein Bild hochladen. Da waren sie wieder meine Probleme.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#8

Beitrag von Ralf »

IMG_2285.png
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#9

Beitrag von Ralf »

Das sind die Werte vom Wasserwerk. (internet)
Mit Milchsäure den PH Wert gesenkt. Und jetzt auch noch mit Kaltiumclorid. Ausgerechnet mit dem gleichen Rechner aus MaischeMalzundmehr
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#10

Beitrag von Ralf »

renzbräu hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:32 Wie misst du? mit dem Refraktometer? Alkoholfehler beachtet und rausgerechnet?
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktorechner
Jou Johannes, habe ich gemacht. 6,3-6,5% komme ich.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#11

Beitrag von Juergen_Mueller »

Hattest du ausreichend Hefe, so ca. 15-17 Gramm?

EDIT: Ach ja, lass mal das Irish Moss weg. Das kann die Gärung behindern. Wird auch so klar. Kannst stattdessen ja mal mit Hefenahrung experimentieren.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#12

Beitrag von Ralf »

Jürgen, hab ich auch schon beides gemacht. Mit und ohne IrishMoos. Die Hefenahrung ist meistens immer dabei.
Das nächste was ich noch angehen werde ist, belüften mit einem Belüfterstein und vielleicht das Wasser verschneiden. Wasser ist bei mir immer so eine Grauzone.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#13

Beitrag von iwoasnix »

Hast Du mal ein anderes "bewährtes" Rezept probiert und damit den EVG verglichen?
Deine Messinstrumente sind überprüft?
Das der EVG immer bei 50% stehen bleibt, hört sich für mich nach einem allgemeinen Messfehler oder Berechnungsfehler an.
Bierige Grüße Stephan

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#14

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Ralf,
über 15°P solltest Du immer Nutrient einplanen.
Wenn es in deinen Maischeplan passt, würde ich eine Proteinrast bei 57°C für 5-7 Min. einplanen.
Hierdurch erhälst Du mehr FAN.

Abgesehen davon, wenn Du als OG 17,3°P und FG 3,5°P hast, ist der sEVG 79,8%!!!
Tools von MMuM benutzt.

Gruß Stephen
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#15

Beitrag von iwoasnix »

OS-Schlingel hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 14:11
Abgesehen davon, wenn Du als OG 17,3°P und FG 3,5°P hast, ist der sEVG 79,8%!!!
Tools von MMuM benutzt.

Gruß Stephen
Ralf hätte gerne einen EVG von 3,5°P, den tatsächlichen Wert finde ich in seinen Angaben nicht, nur Stammwürze 17,3° und der EVG stockt bei 50%
Bierige Grüße Stephan

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#16

Beitrag von OS-Schlingel »

Tja, dann fehlt hier wohl ein Wert zur Berechnung!

Nachtrag:
Bei obergärig und den Platowerten, würde ich dann schon einen Starter von 10% des Gesamtbatches machen
oder den Faktor Propagation von 0,5 auf 1,5 beim Heferechner hochsetzen.

Gruß Stephen
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#17

Beitrag von renzbräu »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:58
renzbräu hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:32 Wie misst du? mit dem Refraktometer? Alkoholfehler beachtet und rausgerechnet?
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ktorechner
Jou Johannes, habe ich gemacht. 6,3-6,5% komme ich.
Ich will aber 7,7 haben
7,7 was? redest du gerade über Alk. vol%, Restextrakt gemessen in Brix oder in mas%?
Grüße Johannes

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#18

Beitrag von Pivnice »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 12:42 Rezeptangaben
Stammwürze: 17,3 °P
Restextrakt sollte 3,5 °P sein
Das waren deine Wünsche.

Jetzt teile uns bitte nochmal kurz mit, wie es in der Realität aussieht:
- die tatsächlich erreichte Stammwürze deines Sudes. Wieviel °P hast du wie gemessen ?
- den tatsächlich gemessenen Restextrakt am Ende der Gärung. Wieviel °P hast du wie gemessen ?

Anmerkung: Der scheinbare Restextrakt ist der am Ende der Gärung mit einer Bierspindel gemessene, vom Alkohol verfälschte, Restextrakt.
Der tatsächliche Restextrakt kann nach einer Näherung von Balling aus Stammwürze und scheinbarem Restextrakt mit einer Formel berechnet werden.

Alkoholgehalt: Siehe MMum Rechner
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 3&fg=3%2C5
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#19

Beitrag von Ralf »

Also erstmal lieben Dank für eure Gedanken und Überlegungen.
Bin mit meinen Hobby‘s meistens alleine.
So, Rezept steht oben und ist mit Braureka von mir entwickelt worden. Wie die anderen 10 Sude auch.
In der Bearbeitung geht Braureka von einem Restextrakt von 3,5grad Plato aus. Habe auch verschiedene Maischverfahren durch. Jodprobe ist immer gut. Auch die Anfangstemperatur der Hefe, sowie die Menge waren immer im grünem Bereich. Ich habe mir jetzt auch bei Malzmischung 2 fertige Mischungen bestellt. Ich glaube der konstante Faktor ist das Wasser. Also werde ich hier mal weiter forschen. Die Welt der Hefe (Starter, züchten usw.) ist noch zu neu für mich
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#20

Beitrag von §11 »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 15:51 Also erstmal lieben Dank für eure Gedanken und Überlegungen.
Bin mit meinen Hobby‘s meistens alleine.
So, Rezept steht oben und ist mit Braureka von mir entwickelt worden. Wie die anderen 10 Sude auch.
In der Bearbeitung geht Braureka von einem Restextrakt von 3,5grad Plato aus. Habe auch verschiedene Maischverfahren durch. Jodprobe ist immer gut. Auch die Anfangstemperatur der Hefe, sowie die Menge waren immer im grünem Bereich. Ich habe mir jetzt auch bei Malzmischung 2 fertige Mischungen bestellt. Ich glaube der konstante Faktor ist das Wasser. Also werde ich hier mal weiter forschen. Die Welt der Hefe (Starter, züchten usw.) ist noch zu neu für mich
Die Frage bleibt, welchen Restextrakt misst du denn aktuell?

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#21

Beitrag von Ralf »

Gemessen habe ich immer mit dem Refraktometer in Plato
Anfangs 16,5 und am Ende 9,5grad Plato. Immer auf Temperatur und geeicht geachtet.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#22

Beitrag von §11 »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 15:55 Gemessen habe ich immer mit dem Refraktometer in Plato
Anfangs 16,5 und am Ende 9,5grad Plato. Immer auf Temperatur und geeicht geachtet.
Bist du dir sicher das dein Refraktometer auf Plato geeicht ist oder auf Brix?

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#23

Beitrag von §11 »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 15:51 Ich glaube der konstante Faktor ist das Wasser. Also werde ich hier mal weiter forschen.
Ich glaube der konstante Faktor könnte auch deine Analytik sein.

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#24

Beitrag von Ralf »

Mmmh, Bierspindel kaufen?
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#25

Beitrag von Pivnice »

Ja. Aber aufpassen bei der Bierwürzespindel auf die Referenztemperatur !
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#26

Beitrag von iwoasnix »

Kann das Wasser soooo unpassend sein, dass ein EVG von 50% bleibt? kann ich mir nicht gerade nicht vorstellen.


Da Stammwürze und Jodprobe stimmen, sind ja Zucker in der Würze, kann man überhaupt die Stärke in so viele nicht vergärbare Zucker umwandeln das ein EVG von 50% bleibt?
Zuletzt geändert von iwoasnix am Dienstag 15. Oktober 2024, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
Bierige Grüße Stephan

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#27

Beitrag von §11 »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:01 Mmmh, Bierspindel kaufen?
Das würde ich mal versuchen. Das Problem das sich mir gerade aufdrängt, °Brix ≠ °P. Die Frage ist jetzt ob deine Spindel eigentlich °Brix anzeigt und lediglich die Messeinheit auf °P umgestellt oder ob das Refraktometer auf °P geeicht wurde.

Je nachdem läge nämlich der VGs bei 74%, nur wird das halt alles Vermutung bleiben.

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#28

Beitrag von Ralf »

OK, ich besorge mir mal ein Vergleichs-Meter. Getraut habe ich dem Ding nicht so wirklich. Oder noch besser, ich kaufe mirein gutes Brix-Refraktometer. Gibt es Gute, außer die vom China-Mann?
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#29

Beitrag von Pivnice »

Ralf hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:20 Oder noch besser, ich kaufe mirein gutes Brix-Refraktometer. Gibt es Gute, außer die vom China-Mann?
Lass mal das Refraktometer.
Kaufe eine Spindel mit einer Skala 10 - 20 Grad PLATO.
EDIT: Und auch eine Spindel 0 - 10 Grad PLATO
Zuletzt geändert von Pivnice am Dienstag 15. Oktober 2024, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#30

Beitrag von Duc1302 »

Eine Spindel mit 10 bis 20 Grad Plato?
Wie soll er damit den Restextrakt bestimmen?
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Pivnice
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#31

Beitrag von Pivnice »

Duc1302 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 17:14 Eine Spindel mit 10 bis 20 Grad Plato?
Wie soll er damit den Restextrakt bestimmen?
Habe ich oben noch ergänzt: Spindel 0 - 10 °P

Ergänzend ganz durchlesen:
komplett unterschiedliche Werte bei Refrakto-Rechner & Spindelrechner
viewtopic.php?t=31010

Es gibt Spindeln mit kleineren Messbereichen und einer Skalenteilung von 0,1 (mit/ohne eingebautem Thermometer).
Oder die gröber messende Spindel mit Messbereich zwischen 0 und 20 °P bei einer Einteilung von 0,5.
Hubert
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#32

Beitrag von MaltHopMagic »

Falls es wirklich 50% sein sollten, welcher andere Effekt würde das bestätigen? Ein auffallend süßer Geschmack?
Grüße Thomas

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#33

Beitrag von Colindo »

Es ist doch offensichtlicht, dass das Refraktometer, das er benutzt, eine Plato-Skala anzeigt, obwohl das Gerät nur Brix messen kann. Also in den Refraktometerrechner eingeben und 74% EVG kommt raus.

Dass Leute hier raten, erst eine Spindel zu kaufen, bevor man diese Aussage treffen kann, überrascht mich. Natürlich kann das langfristig sinnvoll sein, aber das aktuelle Problem liegt doch an der Fehlinterpretation dessen, was das Refraktometer anzeigt, und dem kann man mit einem kurzen Text Abhilfe schaffen.

Also @Ralf: Immer einen Refraktometerrechner benutzen, wie den, den renzbräu verlinkt hat. Alles andere liefert falsche Ergebnisse.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#34

Beitrag von Pivnice »

Colindo hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 19:40 Dass Leute hier raten, erst eine Spindel zu kaufen
Also @Ralf: Immer einen Refraktometerrechner benutzen
Abgesehen von Plato und Brix, von lechts und rinks velwechsern

Im Besitz einer Spindel zu sein ist immer gut.
... und zum Refraktometerrechner:
4) Dich nervt der Umgang mit der Umrechnung und Du möchtest genaue Ergebnisse, dann ermittelst Du Deine Werte mit einer guten Spindel, bzw. eines Spindelsatzes.
Siehe
komplett unterschiedliche Werte bei Refrakto-Rechner & Spindelrechner
viewtopic.php?p=480462#p480462
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#35

Beitrag von guenter »

Es ist immer wieder erstaunlich, wie oft noch das Refraktometer verteufelt wird. Trotz gegenteiliger Versuchsreihen, auch hier im Forum. Auch eine Spindel kann falsch abgelesen und interpretiert werden. Man muss mit seinen Werkzeugen umgehen können, das ist alles.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#36

Beitrag von §11 »

Ihr müsst schon ab und zu auch lesen was ich schreibe. Ich verteufel hier mit keinem Wort das Refraktometer und die von Refraktometer benutzte Messmethode.

Auch weiss ich nicht woran man erkennt das ein Refraktometer, das offensichtlich eine Platoskala verbaut hat, in Brix misst. Auch bin ich mir nicht sicher woher der Umrechenfaktor von Brix auf Plato kommt (https://braukaiser.com/documents/Kaiser ... _table.pdf), wenn man ja scheinbar einfach Brix für gemessene Plato nehmen kann.

Auch komme ich bei einer StW. von 16.5 P und einem REs von 9.5P die ich einfach so mal als Brix in den Refraktometer Rechner eingebe nicht auf 74%.
Refrakto.JPG
Refrakto.JPG (23.95 KiB) 3230 mal betrachtet
Aber Ihr erklärt mir ja jetzt sicherlich was dann das Problem ist und warum Ralf bei 12 Versuchen nicht auf den gewünschten VG kommt. :popdrink

Und los geht's

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#37

Beitrag von MaltHopMagic »

Da wiederhole ich noch mal meinen Vorschlag, ob es nicht eine einfache plausible Möglichkeit gibt, herauszufinden ob es ein Herstellfehler ist und die 50% Vergärgrad stimmen, oder ein Mess- oder Rechenfehler. Z.b. anhand eines süßen Geschmacks. Ich habe mir solchen Vergärgraden auch keine Erfahrung, wie die in Erscheinung treten.

Vielleicht bietet sich jemand mit der easydens + smartref Technik an, mal eine Probe zu testen?

Lassen sich gezielt Proben herstellen, aus Zucker, Wasser, Alkohol, mit bekannter Zusammensetzung, um die Messtechnik zu testen? Es gibt ja hier im Forum auch Chemierechenexperten.

Nach so einem Gegencheck wüsste man, auf welcher Seite der Fehler zu suchen ist.
Grüße Thomas

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#38

Beitrag von guenter »

§11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 21:47 Ihr müsst schon ab und zu auch lesen was ich schreibe. Ich verteufel hier mit keinem Wort das Refraktometer und die von Refraktometer benutzte Messmethode.
Du warst auch mit keinem Wort gemeint, Jan.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#39

Beitrag von Frommersbraeu »

Mal angenommen, dein Refraktometer passt und das Bier vergärt einfach nicht so trocken wie du es gerne hättest, dann bleibt da noch dein Thermometer. Durchweg ein paar Grad zu hoch und voila, der Restextrakt steigt.
Was alle bisher ein wenig außer Acht gelassen haben, du braust ja anscheinend hauptsächlich Bockbiere. Um diese schlank zu bekommen, kannst du auch die Maltoserast bei 64°C ausdehnen.
By the way, die Tools und Rechner arbeiten in der Regel mit dem was der Hefe möglich ist, sprich die 74% RE laut Hersteller, das bitte nich für bare Münze nehmen
Schöne Grüße
Patrick


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Spiel, Spaß und Scho.. ach ne Bier!
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#40

Beitrag von Stuggbrew »

MaltHopMagic hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 22:38 Da wiederhole ich noch mal meinen Vorschlag, ob es nicht eine einfache plausible Möglichkeit gibt, herauszufinden ob es ein Herstellfehler ist und die 50% Vergärgrad stimmen, oder ein Mess- oder Rechenfehler. Z.b. anhand eines süßen Geschmacks. Ich habe mir solchen Vergärgraden auch keine Erfahrung, wie die in Erscheinung treten.
Ja, ein Bier bei dieser STW und einem vergärgrad von 50% würde deutlich malzig-süss schmecken, da ja viele unvergärbare Zucker vorliegen. Die Jodprobe hat ja gepasst, also ist die Stärke umgewandelt worden.
Wie schon geschrieben: wenn nun die Temperatur beim Maischen dauerhaft leicht zu hoch ist, werden halt viele unvergärbare Zucker erzeugt.

Im „Engelchen 5“ hat er ja die M41 benutzt, die vergärt normalerweise hoch (82-88%) und hat eine hohe Alkoholtoleranz von bis zu 12%
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#41

Beitrag von Colindo »

§11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 21:47 Ihr müsst schon ab und zu auch lesen was ich schreibe. Ich verteufel hier mit keinem Wort das Refraktometer und die von Refraktometer benutzte Messmethode.

Auch weiss ich nicht woran man erkennt das ein Refraktometer, das offensichtlich eine Platoskala verbaut hat, in Brix misst. Auch bin ich mir nicht sicher woher der Umrechenfaktor von Brix auf Plato kommt (https://braukaiser.com/documents/Kaiser ... _table.pdf), wenn man ja scheinbar einfach Brix für gemessene Plato nehmen kann.

Auch komme ich bei einer StW. von 16.5 P und einem REs von 9.5P die ich einfach so mal als Brix in den Refraktometer Rechner eingebe nicht auf 74%.
Aber Ihr erklärt mir ja jetzt sicherlich was dann das Problem ist und warum Ralf bei 12 Versuchen nicht auf den gewünschten VG kommt. :popdrink

Und los geht's

Jan
Hi Jan,

Refraktometer können kein °Plato messen. Wie du sicher weißt, ist der Brechungsindex nur aussagekräftig, wenn ein reines Zucker-Wasser-Gemisch vorliegt. Für so ein Gemisch kann man zwar AUCH °Plato benutzen, aber eben nicht im Kontext von Würze oder Bier. °Brix ist die Einheit, die nur Zucker-Wasser-Gemische definiert ist und zeigt damit, wenn der Hersteller das auf die Skala aufdruckt, dem Nutzer direkt an, dass ein Rechentool erforderlich ist, das °Brix als Einheit fordert.

Was die Skala angeht, so gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Hersteller hat 1°B = 1°P vorausgesetzt, also ein reines Zucker-Wasser-Gemisch erwartet, oder er bewirbt das Refraktometer extra für Bierbrauer und hat sich einen Korrekturfaktor für Würze ausgedacht. Die Unsicherheit an dieser Stelle würde mich schon dazu bewegen, vom Kauf des Refraktometers mit solcher Skala abzusehen. Für neue Hobbybrauer, die womöglich denken, einen Extraschritt sparen zu können, ist es einfach maximal verwirrend.

Fehlt noch die Frage, woher ich die 74% hatte? Die habe ich von dir übernommen. Vielen Dank auch.
§11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:13 Je nachdem läge nämlich der VGs bei 74%, nur wird das halt alles Vermutung bleiben.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#42

Beitrag von Ralf »

Morjen Leute,
cool was ihr alles einbringt. Mich als absoluter Anfänger haut das im positiven Sinne um. Danke.
Ich besorge mir jetzt erstmal ein Brix-Meter.
Dann werde ich penibel mit der Temperatur messen und in das Rechentool eingeben.
Diese Woche ist wieder Brautag. Dann zum ersten mal ein heller Bock (OG). Ich werde berichten.
Mit einem Lächeln
Ralf
ich liebe Bier, aber hasse besoffen zu sein!
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§11
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#43

Beitrag von §11 »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 08:28
§11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 21:47 Ihr müsst schon ab und zu auch lesen was ich schreibe. Ich verteufel hier mit keinem Wort das Refraktometer und die von Refraktometer benutzte Messmethode.

Auch weiss ich nicht woran man erkennt das ein Refraktometer, das offensichtlich eine Platoskala verbaut hat, in Brix misst. Auch bin ich mir nicht sicher woher der Umrechenfaktor von Brix auf Plato kommt (https://braukaiser.com/documents/Kaiser ... _table.pdf), wenn man ja scheinbar einfach Brix für gemessene Plato nehmen kann.

Auch komme ich bei einer StW. von 16.5 P und einem REs von 9.5P die ich einfach so mal als Brix in den Refraktometer Rechner eingebe nicht auf 74%.
Aber Ihr erklärt mir ja jetzt sicherlich was dann das Problem ist und warum Ralf bei 12 Versuchen nicht auf den gewünschten VG kommt. :popdrink

Und los geht's

Jan
Hi Jan,

Refraktometer können kein °Plato messen. Wie du sicher weißt, ist der Brechungsindex nur aussagekräftig, wenn ein reines Zucker-Wasser-Gemisch vorliegt. Für so ein Gemisch kann man zwar AUCH °Plato benutzen, aber eben nicht im Kontext von Würze oder Bier. °Brix ist die Einheit, die nur Zucker-Wasser-Gemische definiert ist und zeigt damit, wenn der Hersteller das auf die Skala aufdruckt, dem Nutzer direkt an, dass ein Rechentool erforderlich ist, das °Brix als Einheit fordert.

Was die Skala angeht, so gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Hersteller hat 1°B = 1°P vorausgesetzt, also ein reines Zucker-Wasser-Gemisch erwartet, oder er bewirbt das Refraktometer extra für Bierbrauer und hat sich einen Korrekturfaktor für Würze ausgedacht. Die Unsicherheit an dieser Stelle würde mich schon dazu bewegen, vom Kauf des Refraktometers mit solcher Skala abzusehen. Für neue Hobbybrauer, die womöglich denken, einen Extraschritt sparen zu können, ist es einfach maximal verwirrend.

Fehlt noch die Frage, woher ich die 74% hatte? Die habe ich von dir übernommen. Vielen Dank auch.
§11 hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 16:13 Je nachdem läge nämlich der VGs bei 74%, nur wird das halt alles Vermutung bleiben.
Und exakt hier liegt der Hase im Pfeffer. Dein „Entweder“ ist genau der Punkt, den wir nicht klären können. Wir wissen schlichtweg nicht was der Hersteller gemacht hat. Wie du schreibst hat er entweder einen Faktor berücksichtigt oder einfach Brix=Plato gesetzt. Exakt aus diesem Grund, wir wissen nicht was sich der Hersteller gedacht hat

Du allerdings scheinst es ja zu wissen, denn anders lässt sich deine Aussage ja nicht interpretieren:
Dass Leute hier raten, erst eine Spindel zu kaufen, bevor man diese Aussage treffen kann, überrascht mich. Natürlich kann das langfristig sinnvoll sein, aber das aktuelle Problem liegt doch an der Fehlinterpretation dessen, was das Refraktometer anzeigt, und dem kann man mit einem kurzen Text Abhilfe schaffen.
Wie sieht denn der kurze Text aus, der hier Abhilfe schaffen soll?

Es ist doch offensichtlicht, dass das Refraktometer, das er benutzt, eine Plato-Skala anzeigt, obwohl das Gerät nur Brix messen kann. Also in den Refraktometerrechner eingeben und 74% EVG kommt raus.
Die Frage ist aber nicht ob das Refraktometer eine Plato Skala verbaut hat, die Frage ist ob das Refraktometer eine Brix Skala (unkorregiert) verbaut hat bei der das Wort Brix gegen das Wort Plato getauscht wurde, oder ob eine Skala verbaut wurde, bei der der Faktor zur Umrechnung Brix auf Plato Berücksichtig fand.

Der Wert 74% kommt eben nur dann raus, wenn ich den angezeigten Wert trotzdem korrigiere und in den Refraktometerrechner eingebe. Da ich aber nicht weiß ob 74% der tatsächliche Wert ist, ist damit absolut nichts bewiesen.

Was bleibt ist meine Aussage das ich zum Kauf eines Messgerätes rate, bei dem klar ist was es misst. Was dich aber überrascht hat.

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#44

Beitrag von §11 »

Andere Abhilfe, komm auf die HBCon, nimm das Refraktometer mit, geh zur Kalibrierstation und schau was es bei den Masslösungen misst. Eventuell kommen wir so auf des Rätsels Lösung.

Cheers

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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#45

Beitrag von Colindo »

Okay, vielleicht hätte die die Grundgedanken, die mich bewegen, schreiben sollen.

Das Problem: der TE erhält nur 50% EVG.
Ursache: Er benutzt einen Spindelrechner, weil die Einheit im Refraktometer dazu verleitet.
Lösung: Richtigen Rechner benutzen.

Weitere Unsicherheit: Das Messgerät lässt keine exakte Berechnung des EVGs zu, deswegen wäre ein weiteres Messgerät sinnvoll, oder eben eine saubere Kalibrierung.

Ich bezog mich mit meinen bisherigen Posts einzig auf das eigentliche Problem, nicht auf die paar Prozentpunkte, die dann noch fehlen. Ich bitte um Entschuldigung, falls das nicht sinnvoll war.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#46

Beitrag von §11 »

Das Problem: der TE erhält nur 50% EVG.
Ursache: Er benutzt einen Spindelrechner, weil die Einheit im Refraktometer dazu verleitet.
Lösung: Richtigen Rechner benutzen.
Nur das wurde ja schon zu Beginn ausgeschlossen
IMG_7624.jpeg
Der TE benutzt einen Refraktometerrechner, nur wissen wir eben nicht was denn das Gerät überhaupt anzeigt.
Weitere Unsicherheit: Das Messgerät lässt keine exakte Berechnung des EVGs zu, deswegen wäre ein weiteres Messgerät sinnvoll, oder eben eine saubere Kalibrierung.
Ich verstehe in diesem Zusammenhang aber deine Überraschung nicht. Du rätst doch selbst dazu ein weiteres Messgerät zu Rate zu ziehen.
Dass Leute hier raten, erst eine Spindel zu kaufen, bevor man diese Aussage treffen kann, überrascht mich. Natürlich kann das langfristig sinnvoll sein, aber das aktuelle Problem liegt doch an der Fehlinterpretation dessen, was das Refraktometer anzeigt, und dem kann man mit einem kurzen Text Abhilfe schaffen.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#47

Beitrag von Colindo »

§11 hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:26 Nur das wurde ja schon zu Beginn ausgeschlossen
Okay, dann ist das mein Fehler, wenn das klar war. Ich habe mir den Thread gut durchgelesen, aber das alles andere als klar empfunden. Die vom TE genannten 50%, wenn er bereits einen Refraktometerrechner nutzt, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

Jetzt stellt sich aber noch die Frage, warum man nicht einfach vorschlägt, dass er eine Zuckerlösung herstellt und das Refraktometer damit kalibriert? Zumindest ob die Skala dann den exakten Wert oder einen umgerechneten Wert anzeigt würde man damit herausfinden.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#48

Beitrag von Ralf »

Wie genau sollte denn die Zuckerlösung aussehen?
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#49

Beitrag von Colindo »

Ralf hat geschrieben: Mittwoch 16. Oktober 2024, 12:58 Wie genau sollte denn die Zuckerlösung aussehen?
Hi Ralf. 10g Zucker in 90g Wasser erzeugen eine Zuckerlösung mit 10° Brix und 10°Plato. Dann kannst du mal schauen, was dein Refraktometer dabei anzeigt. Damit es sich gut löst am besten kurz aufkochen und dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, zuletzt eventuelle Verdunstung korrigieren.

Vorher solltest du auch mit Leitungswasser mal schauen, ob dein Refraktometer die Null genau trifft. Viele Refraktometer haben ein kleines Schräubchen um die Null zu korrigieren, falls das nicht der Fall ist.
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Re: EVG bleibt und bleibt zu gering!

#50

Beitrag von Shortbreaker »

Ich würde dir ohnehin ebenfalls eine Spindel empfehlen. Mein Refraktometer (Brix Skala) misst immer die gleiche Stammwürze wie die Spindel, also kein Umrechnen nötig. Sobald die Gärung einsetzt muss ich natürlich trotzdem einen Refraktometerrechner nutzen und zwar einen bei dem man die Stammwürze in Plato eingeben kann und den aktuellen Wert in Brix. Alternativ kann man z.B. bei 12°Plato in den Rechner 12,4 Brix eingeben, dann kommt man auch auf das Ergebnis. Im Endeffekt ist es dann aber auch wieder egal, je nachdem welches Rechenmodel man verwendet. Deswegen mag ich die Spindel, da muss man „nur“ richtig messen, dann sind die anderen Werte verlässlicher.
Ich würde aber immer beides haben wollen, nur mit der Spindel ist bei unseren Sudgrößen wenig spassig.
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wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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