Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

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Stoffel_84
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Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#1

Beitrag von Stoffel_84 »

Hallo,
ich habe man Wochenende wieder einmal mein 08/15 Weizen gebraut. Beim Schroten produziert die Malzmühle (VEVOR) plötzlich einen höheren Mehlanteil, was natürlich die Permeabilität des Malzrohrs beeinträchtigt. Der Walzenabstand beträgt 1 mm und hat sich nicht verstellt, auch würde derselbe Akkuschrauber mit identer Drehzahl verwendet. Beide Rollen sind auch freigängig. Daher liegt mein Verdacht auf dem Malz. Die 25 kg Säcke wurden im Juni geöffnet und im Keller gelagert, hierbei wurde die Öffnung nur umgeschlagen. Das Malz sollte laut Datenblatt einen Wasseranteil < 5 % besitzen. Ist es möglich, dass Malz austrocknet?

LG
Stoffel
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hiasl
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#2

Beitrag von hiasl »

Stoffel_84 hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 10:03 Die 25 kg Säcke wurden im Juni geöffnet und im Keller gelagert, hierbei wurde die Öffnung nur umgeschlagen. Das Malz sollte laut Datenblatt einen Wasseranteil < 5 % besitzen. Ist es möglich, dass Malz austrocknet?
Nein. Malz mit so einer geringen Restfeuchte ist hygroskopisch. Bei Raumlagerung kann der Wassergehalt je nach Temperatur und Luftfeuchte auf 6 bis 10 % ansteigen. Dann würde aber genau das Gegenteil eintreten: Weniger Mehl & schlechtere Ausbeute.
Ein höherer Mehlanteil kann z.B. durch eine Veränderung bei der Scherintensität resultieren. Wie ist denn der Zustand der Walzen?
Gruß
Matthias
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Stoffel_84
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#3

Beitrag von Stoffel_84 »

Bei den Walzen habe ich mir nur angesehen, ob diese frei drehen. Mit dieser Mühle wurden bisher zwischen 150 kg und 200 kg geschrotet. Ich werde mir heute Abend das Profil ansehen.
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hiasl
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#4

Beitrag von hiasl »

Was mir ebenfalls noch auffällt: 1 mm Walzenabstand kommt mir ein wenig gering vor. Der Schrot sollte bei Malzrohranlagen doch eher grob sein.
Speidel empfiehlt beispielsweise 1,7 mm. Ich schrote mit 1,5 % Konditionierung bei 0,9 mm. Beim klassischen Läuterbottich muss ich schon regelmäßig tiefschneiden, damit das richtig gut funktioniert.
Gruß
Matthias
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#5

Beitrag von Stoffel_84 »

Ich habe die Walzen jetzt genauer inspiziert, stellenweis ist die Rändelung sehr abgerundet und gewisse Bereiche haben sich mit verpresstem Malzmehl zugesetzt. Anbei das Bild.
Mühle.png
Ist die Reinigung der Walzen einen Versuch wert oder ist es Zeit für eine neue Mühle?
P.S.: Den Walzenabstand von 1 mm verwende ich für mein Malzrohr seit ca. 2 Jahren ohne Probleme.

Edit: Bild als Anhang eingefügt
Zuletzt geändert von Stoffel_84 am Dienstag 26. November 2024, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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FlorianTH
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#6

Beitrag von FlorianTH »

Stoffel_84 hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 18:12 Bild
Bitte die Bilder hier direkt im Forum und nicht bei irgendwelchen Hostern hochladen. Siehe viewtopic.php?t=34285
Viele Grüße
Florian 🍻
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DerDallmann
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#7

Beitrag von DerDallmann »

Stoffel_84 hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 18:12 Ich habe die Walzen jetzt genauer inspiziert, stellenweis ist die Rändelung sehr abgerundet und gewisse Bereiche haben sich mit verpresstem Malzmehl zugesetzt. Anbei das Bild.

Bild

Ist die Reinigung der Walzen einen Versuch wert oder ist es Zeit für eine neue Mühle?
P.S.: Den Walzenabstand von 1 mm verwende ich für mein Malzrohr seit ca. 2 Jahren ohne Probleme.
Ich denke eine Reinigung ist einen Versuch wert. Ich hatte gerade ein ähnliches Problem und empfehle eine Kontaktbürste aus Messing. Ging tadellos, Schrotbild danach wieder erheblich besser.
Mfg

Johst
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hiasl
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#8

Beitrag von hiasl »

Es geht dabei um den gleichmäßigen "Einzug" der Körner. Wenn die Walzen - gerade im Durchmesser relativ "dünnen" Hobbywalzen sind hier kritisch - an Griffigkeit verlieren, dann schleifen die Körner länger, bevor sie gebrochen werden. Das führt zu einem schlechteren Schrotbild. Es gibt natürlich auch glatte Walzenpaare, jedoch ist deren Durchmesser wesentlich größer. Heute hat man i.d.R. aber immer gerändelte Walzenpaare. Die Rändelung kann auch nachgeschnitten werden. Ob das in unseren Belangen wirtschaftlich ist, ist eine andere Frage.
Gruß
Matthias
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Stoffel_84
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Re: Malzmühle produziert plötzlich einen höheren Mehlanteil

#9

Beitrag von Stoffel_84 »

Ich werde es einmal mit einer Kontaktbürste versuchen. Wenn es nicht besser wird, hole ich mir eine andere Mühle. Wenn es ums Abschleifen beim Einzug geht, gefallen mir die Walzen des Quetschfreund 2.0 gut. Sind diese zu empfehlen?
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