Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Irgendetwas ist bei meinem letzten Sud falsch gelaufen, es war mein 6. Versuch, und ich weiß nicht ganz genau, woran es lag… vielleicht habt ihr ja eine Idee:
Erstmal das Rezept. Es sollte ein obergäriges Altbier werden, Rezept hatte ich von Maische, Malz und mehr:
Hauptguss 20l (Nachguß ca. 10l)
Pilsener Malz 2,4kg
Münchner Malz 0,7kg
Wiener Malz 0,7kg
Caramunich II 0,5kg
Einmaischen bei 55°
1. Rast 5min bei 50°C
2. Rast 40min 63°C
3. Rast 20mn 73°C
Abmaischen bei ca. 76°
Kochen 60min
50min vor 16g Magnum
10min etwas Hefenahrung und Irish Moss
5min vor 22g Hallertauer Perle
Hefe Gozdawa OGA9
Gärtemperatur bei ca. 21°C (durchgängig zwischen 19 und 21°C)
Startwert Plato 15,1°P, nach zwei Tagen ca. 7°P nach 10 Tagen ca. 4,5°P, welches sich dann über 5 Tage nicht geändert hat, Endwert 4,49°P
Laut Berechnung wäre das ein scheinbarer Endvergärungsgrad von 70,26% (tatsächlicher ca. 57%). Scheinbarer Restextrakt 4,49%. Tatsächlicher ca. 6,5%, Alkoholgehalt ca. 5,6%Ok, ich hatte schonmal mehr, hab mir dabei aber nicht viel gedacht.
Also nach 15 also ab in die Flaschengärung. Ich hatte ca. 14,5l Jungbier. Jungbiertemperatur ca. 21°C, karbonisiert mit 7g/l Haushaltszucker, um einen gewünschten CO2 Gehalt von ca. 5 zu bekommen.
Also alles schön abgefüllt, Flaschenmanometer drauf und warten. Und dann kam das Problem. Nach gut 24h hatte ich schon 1,5bar auf den Flaschen, nach 48h über 3bar. So schnell ging das bei mir noch nie, also hab ich mich ein wenig durch Foren etc. durchgelesen. Am nächsten Morgen waren es knapp 4bar, und dann wieder einen Tag danach 5bar.
Diverse Tipps und Foren haben gesagt, dass es dann langsam kritisch werden würde, und man entweder entlüften solle, nochmals in den Gäreimer, weil anscheinend noch nicht fertig gegärt, oder eben ab in den Gulli. Ich habe also mal eine Flasche öffnen wollen, ob ich eventuell entlüften kann, aber die Bier-Fontäne kam mir schon beim leichten Öffnen entgegen. Ziemliche Sauerei… also hab ich gedacht, entlüften geht wohl nicht, dann wohl doch eher für den Gulli. Jede einzelne Flasche war zwar eine schöne Bier-Fontäne, aber toll war das Erlebnis doch nicht.
Was könnte bei dem Vorgang also falsch gelaufen sein? Warum ist der Druck so schnell angestiegen? War das Bier doch noch nicht fertig, obwohl der Plato-Wert sich nicht verändert hatte? Hätte ich noch etwas machen können, um das Biet zu retten, bzw. überhaupt dass es gar nicht zu der Situation gekommen wäre?
Freu mich auf Anregungen und Hilfestellungen
Erstmal das Rezept. Es sollte ein obergäriges Altbier werden, Rezept hatte ich von Maische, Malz und mehr:
Hauptguss 20l (Nachguß ca. 10l)
Pilsener Malz 2,4kg
Münchner Malz 0,7kg
Wiener Malz 0,7kg
Caramunich II 0,5kg
Einmaischen bei 55°
1. Rast 5min bei 50°C
2. Rast 40min 63°C
3. Rast 20mn 73°C
Abmaischen bei ca. 76°
Kochen 60min
50min vor 16g Magnum
10min etwas Hefenahrung und Irish Moss
5min vor 22g Hallertauer Perle
Hefe Gozdawa OGA9
Gärtemperatur bei ca. 21°C (durchgängig zwischen 19 und 21°C)
Startwert Plato 15,1°P, nach zwei Tagen ca. 7°P nach 10 Tagen ca. 4,5°P, welches sich dann über 5 Tage nicht geändert hat, Endwert 4,49°P
Laut Berechnung wäre das ein scheinbarer Endvergärungsgrad von 70,26% (tatsächlicher ca. 57%). Scheinbarer Restextrakt 4,49%. Tatsächlicher ca. 6,5%, Alkoholgehalt ca. 5,6%Ok, ich hatte schonmal mehr, hab mir dabei aber nicht viel gedacht.
Also nach 15 also ab in die Flaschengärung. Ich hatte ca. 14,5l Jungbier. Jungbiertemperatur ca. 21°C, karbonisiert mit 7g/l Haushaltszucker, um einen gewünschten CO2 Gehalt von ca. 5 zu bekommen.
Also alles schön abgefüllt, Flaschenmanometer drauf und warten. Und dann kam das Problem. Nach gut 24h hatte ich schon 1,5bar auf den Flaschen, nach 48h über 3bar. So schnell ging das bei mir noch nie, also hab ich mich ein wenig durch Foren etc. durchgelesen. Am nächsten Morgen waren es knapp 4bar, und dann wieder einen Tag danach 5bar.
Diverse Tipps und Foren haben gesagt, dass es dann langsam kritisch werden würde, und man entweder entlüften solle, nochmals in den Gäreimer, weil anscheinend noch nicht fertig gegärt, oder eben ab in den Gulli. Ich habe also mal eine Flasche öffnen wollen, ob ich eventuell entlüften kann, aber die Bier-Fontäne kam mir schon beim leichten Öffnen entgegen. Ziemliche Sauerei… also hab ich gedacht, entlüften geht wohl nicht, dann wohl doch eher für den Gulli. Jede einzelne Flasche war zwar eine schöne Bier-Fontäne, aber toll war das Erlebnis doch nicht.
Was könnte bei dem Vorgang also falsch gelaufen sein? Warum ist der Druck so schnell angestiegen? War das Bier doch noch nicht fertig, obwohl der Plato-Wert sich nicht verändert hatte? Hätte ich noch etwas machen können, um das Biet zu retten, bzw. überhaupt dass es gar nicht zu der Situation gekommen wäre?
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- afri
- Posting Freak
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- Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
- Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Ich vermute die Hefe war kurz schläfrig, gefühlt sind mir knapp 4,5°P noch ein bisschen zuviel und 5,6% bei der hohen STW ein bisschen zuwenig.
Zweite Idee: 7g/l oder hast du vielleicht 7g pro Flasche dosiert?
Dritte Idee: Flaschen schmutzig und irgendwas hat weiter vergoren, dann hätten aber alle gleich verschmutzt sein müssen (wenig wahrscheinlich). Hattest du das Bier mal probiert und falls ja schmeckte/roch es komisch?
Zweite Idee: 7g/l oder hast du vielleicht 7g pro Flasche dosiert?
Dritte Idee: Flaschen schmutzig und irgendwas hat weiter vergoren, dann hätten aber alle gleich verschmutzt sein müssen (wenig wahrscheinlich). Hattest du das Bier mal probiert und falls ja schmeckte/roch es komisch?
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Zweite Idee kann ich ausschließen, da ich den Zucker abmesse, in heißem Wasser auflöse und in das Jungbier schütte und dann erst abfülle
Dritte Idee... ja, irgendwie unwahrscheinlich. Probiert habe ich es, ja, vorher, und zwangsweise beim Öffnern der Flaschen, als mir alles ins Gesicht geflogen ist ;-) Das Bier an sich hat eigentlich gut geschmeckt, hatte mich auch drauf gefreut.
Erste Idee: Wie kann man so etwas erkennen?, bzw. wie kann man die Häfe wieder "zum Laufen bringen" wenn sie schläfrig ist? Ich fand die Werte auch etwas unnormal, aber da sich 5 Tage nichts mehr getan hatte, dachte ich, da passiert nichts mehr
Dritte Idee... ja, irgendwie unwahrscheinlich. Probiert habe ich es, ja, vorher, und zwangsweise beim Öffnern der Flaschen, als mir alles ins Gesicht geflogen ist ;-) Das Bier an sich hat eigentlich gut geschmeckt, hatte mich auch drauf gefreut.
Erste Idee: Wie kann man so etwas erkennen?, bzw. wie kann man die Häfe wieder "zum Laufen bringen" wenn sie schläfrig ist? Ich fand die Werte auch etwas unnormal, aber da sich 5 Tage nichts mehr getan hatte, dachte ich, da passiert nichts mehr
- maecki-maecki
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- Registriert: Mittwoch 30. März 2022, 22:17
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Die OGA9 gilt als etwas unzuverlässig was den EVG angeht, schau Dir mal die Threads rund um den von Bernd initiierten „OGA9 Community Sud“ an.
Soweit ich weiss ist das ohne endgültiges Ergebnis geblieben, aber die Probleme waren zumindest so verbreitet, dass es genügend Teilnehmer gab.
Ich tippe also auf Generalstreik der Hefe bei 70% und erneute Arbeitsaufnahme nach Zuführung von Einfachzucker und Aufwirbeln beim Abfüllen.
Hast Du eine Schnellvergärprobe gemacht?
Mäcki
Soweit ich weiss ist das ohne endgültiges Ergebnis geblieben, aber die Probleme waren zumindest so verbreitet, dass es genügend Teilnehmer gab.
Ich tippe also auf Generalstreik der Hefe bei 70% und erneute Arbeitsaufnahme nach Zuführung von Einfachzucker und Aufwirbeln beim Abfüllen.
Hast Du eine Schnellvergärprobe gemacht?
Mäcki
- afri
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Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Das ist sicherlich etwas "Erfahrung", schwer greifbar. Patentrezepte gibt es glaube ich keine. Aber wenn einem der Restextrakt zuviel vorkommt, sollte man misstrauisch werden und möglicherweise sowas wie "Aufrühren" oder "wärmer stellen" probieren wenn möglich. Eine Woche (oder zwei) mehr können auch noch was reißen, lieber etwas länger im Gärfass lassen als zu wenig. Nochmals: Erfahrung ist kaum ersetzbar, wenn mir der RE zu hoch erscheint dann stimmt was nicht. Aber das kann man eher nicht in Werte oder Formeln pressen, das weiß man halt nach einigen Suden.
Krönchen richten, Erfahrung gesammelt, beim nächsten Mal bist du schlauer. Nach sechs Suden lernst du ja noch immer dazu (ich übrigens auch nach weniger als 80). Ist bei jedem Hobby so, die Lernkurve verflacht vielleicht aber sie wird kaum je waagrecht verlaufen. Dazu passt ja auch Mäckis Post, die Hefe scheint eine kleine Diva zu sein.
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
- Barney Gumble
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- Beiträge: 2546
- Registriert: Freitag 20. August 2010, 15:46
- Wohnort: Minga
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
War das Bier bei Abfüllung sehr trüb? Gab es noch leicht moussierendes Schäumen dabei?
Sind bei mir so Zeichen, dass was nicht stimmt.
Tröste Dich, auch beim mir nach vielen Jahren einmal diese Saison passiert. Wobei die Zeichen mit 5,1 sRE und 13,6 SW noch viel deutlicher waren aber OG (S-33) nach 34 Tagen gute 2 Wochen lang nahezu keine Änderung mehr eintrat trotz Rühren. Es war weniger schlimm, konnte Entlüften und neu Abfüllen.
Es könnte auch mit Calciummangel zu tun haben. Wenn das naheliegt, suche mal hier danach..
Sind bei mir so Zeichen, dass was nicht stimmt.
Tröste Dich, auch beim mir nach vielen Jahren einmal diese Saison passiert. Wobei die Zeichen mit 5,1 sRE und 13,6 SW noch viel deutlicher waren aber OG (S-33) nach 34 Tagen gute 2 Wochen lang nahezu keine Änderung mehr eintrat trotz Rühren. Es war weniger schlimm, konnte Entlüften und neu Abfüllen.
Es könnte auch mit Calciummangel zu tun haben. Wenn das naheliegt, suche mal hier danach..
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn
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Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
vielen lieben Dank für die Antworten. Ich hake das als Lerneffekt ab, und versuche mich an etwas Neuem... und die "olle" Hefe lass ich erstmal links liegen ^^
- Räuber Hopfenstopf
- Posting Freak
- Beiträge: 2546
- Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Bei Zuckerlösung im Jungbier kann es auch an einer unzureichenden Durchmischung liegen. Dann haben ein paar Flaschen zu viel abbekommen, andere dafür zu wenig.
Viele Grüße
Björn
Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Björn
Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
- Braufuzi
- Posting Senior
- Beiträge: 460
- Registriert: Freitag 9. September 2016, 10:48
- Wohnort: Vorarlberg/Österreich
Re: Druck in Flasche stieg extrem schnell...
Das Problem mit Überschäumenden Bier hatte ich am Anfang auch.bei mir war es der Fehler wie schon oben kurz Angesprochen das die Hefe kurz etwas stockte und dann wieder aktiv wurde.Ich messe den Restextrakt öfters und gebe dem Jungbier noch etwas mehr Zeit auch wenn der Restextrakt sich nicht mehr ändert, danach fülle ich erst ab.damit habe ich bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht.
Der kluge Mensch,so glaube mir,
der braut und trinkt
sein eigenes Bier!

der braut und trinkt
sein eigenes Bier!
