Schlecht gewordenes Bier
Schlecht gewordenes Bier
Hallo zusammen,
eine Frage in die Runde - Würdet ihr ein Bier das vor der Abfüllung so ausschaut noch abfüllen.
Hatte 15 Liter in dem Behälter - Vor den Hofenstopfen war noch alles OK - 4 Tage später sah es wie in dem Bild im Anhang aus.
Ich habe mich entschieden 10 Liter davon abzufüllen, da ich mir dachte es ist sicher nur oberflächlich und dann hab ich 5 Liter noch im Behälter gelassen die ich dann weggeschüttet habe.
Würdet ihr es trinken - Ich hab mal gekostet - Vom Geschmack her kam es mir jetzt eigentlich sehr gut vor.
Ich denke da muss wohl was auf dem Hopfensieb gewesen sein - Habe ihn zwar sauber mit heißem Wasser gespühlt, aber das war wahrscheinlich zu wenig.
Beste Grüße
Cunado
eine Frage in die Runde - Würdet ihr ein Bier das vor der Abfüllung so ausschaut noch abfüllen.
Hatte 15 Liter in dem Behälter - Vor den Hofenstopfen war noch alles OK - 4 Tage später sah es wie in dem Bild im Anhang aus.
Ich habe mich entschieden 10 Liter davon abzufüllen, da ich mir dachte es ist sicher nur oberflächlich und dann hab ich 5 Liter noch im Behälter gelassen die ich dann weggeschüttet habe.
Würdet ihr es trinken - Ich hab mal gekostet - Vom Geschmack her kam es mir jetzt eigentlich sehr gut vor.
Ich denke da muss wohl was auf dem Hopfensieb gewesen sein - Habe ihn zwar sauber mit heißem Wasser gespühlt, aber das war wahrscheinlich zu wenig.
Beste Grüße
Cunado
Re: Schlecht gewordenes Bier
Hey cunado,
Auf dem Bild ist es schwer zu erkennen aber diese etwas größeren Blasen sehen zum Teil wie Kahmhaut aus.
Wenn es ein fester Film ist, dann würde ich wegschütten. Wenn es eher die schlieren und normale „Gärblasen“ sind ist das nicht weiter schlimm.
Andere Farbe: die Bierfarbe an sich soll so braun sein oder hat es sich verfärbt?
Auf dem Bild ist es schwer zu erkennen aber diese etwas größeren Blasen sehen zum Teil wie Kahmhaut aus.
Wenn es ein fester Film ist, dann würde ich wegschütten. Wenn es eher die schlieren und normale „Gärblasen“ sind ist das nicht weiter schlimm.
Andere Farbe: die Bierfarbe an sich soll so braun sein oder hat es sich verfärbt?
Einstiegsklasse: 27l Einkocher, Läuterfeinblech, Eintauchkühler, klassische Gäreimer - Hauptsache es schmeckt 

Re: Schlecht gewordenes Bier
Hi Stuggbrew,
Es sah für mich auch wie kahmhaut aus. Der Film war auch nicht fest.
Die Farbe soll genauso sein. Und am Geschmack konnte jetzt beim Jungbier auch nichts komisches erschmecken. Ich frage mich nur ob es evtl schädlich sein könnte. Ich meine wenn es mir nicht schmeckt werde ich es sowieso weg schütten....
Gruß
Cunado
Es sah für mich auch wie kahmhaut aus. Der Film war auch nicht fest.
Die Farbe soll genauso sein. Und am Geschmack konnte jetzt beim Jungbier auch nichts komisches erschmecken. Ich frage mich nur ob es evtl schädlich sein könnte. Ich meine wenn es mir nicht schmeckt werde ich es sowieso weg schütten....
Gruß
Cunado
- afri
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Ja. Wenn es normal riecht und schmeckt, versteht sich.
Achim
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- rakader
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Das Auge trinkt mit. Wenn ich so etwas sehe, meldet sich zuerst mein Würgereiz, dann der Rettungsreflex bei Lebensmitteln. Die weißen Flecken sehen nach Infektion aus, tippe auch auf Kahmhaut wie schon @stuggbrew, allerdings keine fortgeschrittene, was den Geschmack positiv erklären würde. Da es anscheinend in Ordnung schmeckt, würde ich folgend vorgehen: Mit einem Schaumseiher die Inseln abnehmen, dann mit Küchenkrepp die letzten Blasen. Den Schaumseiher immer wieder reinigen - das ist das gleiche Verfahren wie bei einer Consommée, um Eiweiße zu entfernen. Wichtig: Sehr gründlich vorgehen. Anschließend umfüllen, dazu peinlichst auf Hygiene achten, Raumwechsel in Betracht ziehen. Das Bier die kommenden Tage beobachten. Tauchen die Inseln wieder auf, das Bier entsorgen. Ansonsten froh über die Rettungsaktion sein.
Gruß
Radulph
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Im Bericht des Braumagazins steht u.a. "...CO2 bildet auf dem Bier niemals eine kompakte Decke, sondern eine Mischung mit der zuvor enthaltenen und nachträglich hinzugefügten Umgebungsluft. Sauerstoff in Spuren kommt daher im Gärbottich immer vor..."
Sauerstoff ist ja nun im Allgemeinen dem Bier nicht zuträglich. Würde es da nicht Sinn machen den Gärbehälter nach dem Anstellen und vor dem Verschließen mit CO2 zu fluten, so das möglichst wenig Sauerstoff im Kopfraum des Gärbehälters ist?
Sauerstoff ist ja nun im Allgemeinen dem Bier nicht zuträglich. Würde es da nicht Sinn machen den Gärbehälter nach dem Anstellen und vor dem Verschließen mit CO2 zu fluten, so das möglichst wenig Sauerstoff im Kopfraum des Gärbehälters ist?

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Re: Schlecht gewordenes Bier
...vielleicht sind es auch Pelicle vom Pediococus?
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout

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- Ras Tafaric
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Ein bissl Sauerstoff braucht die Hefe in der Anfangsphase, deswegen muss ja gut durchgelüftet werden, wenn du anstellst. Aber CO2 ist trotzdem schwerer als Luft. Es gibt also durchaus Schichtenbildung. Je näher du an der Bieroberfläche bist desto höher der CO2 Anteil. Und der CO2 Gehalt in z.B. ausgegorenem Kopfraum ist doch extrem hoch. Aber klar, die Chemie und vor allem die Biochemie ist eine ungründliche Schla*pe und setzt nie 100% um. In soweit, klar hast du Sauerstoff drin.Bierbob hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. Mai 2025, 09:38 Im Bericht des Braumagazins steht u.a. "...CO2 bildet auf dem Bier niemals eine kompakte Decke, sondern eine Mischung mit der zuvor enthaltenen und nachträglich hinzugefügten Umgebungsluft. Sauerstoff in Spuren kommt daher im Gärbottich immer vor..."
Sauerstoff ist ja nun im Allgemeinen dem Bier nicht zuträglich. Würde es da nicht Sinn machen den Gärbehälter nach dem Anstellen und vor dem Verschließen mit CO2 zu fluten, so das möglichst wenig Sauerstoff im Kopfraum des Gärbehälters ist?![]()
Sorgen um den CO2 Gehalt im Kopfraum würd ich mir eher beim Abfüllen und Lagern machen. Bei Flaschennachgärung nimmt die Hefe nochmal einen Anteil aus dem Kopfraum mit auf, bei Gegendruckabfüllung oder bei Kegs mit Zwangskarbonisierung musst du sauerstoffarm arbeiten. Also Flasche vorspannen oder Keg vorfluten.
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De gustibus non est disputandum.
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Hmm, ok, das Thema Oxidation ist für mich irgendwie ein unergründliches.
Beim Umschöpfen der Maische in den Läuterbottich wird ja zwangsläufig viel Kontakt mit Sauerstoff hergestellt, beim Läutern selbst ist ein "plätschern" in gewissen Maße auch nicht zu verhindern.
Beim Abziehen nach dem Kochen in den Gärbehälter versuche ich auch maximal sauerstoffarm zu arbeiten. Nach der Gärung ziehe ich das Bier von der Hefe ab in einen anderen Behälter weil ich nicht direkt aus dem Gärbehälter in die CO2-gefluteten Kegs abfüllen mag.
Trotzdem habe ich ich häufig den Eindruck das mein Bier zu dunkel ist, was ich dann auf Oxidation schiebe. Ich mit meinen degenerierten Geschmacksnerven wüsste auch nicht wie ich Oxidation erschmecken könnte.
Deswegen dachte ich wenn die Gärung 2 bis 3 Wochen dauert, dass dann ja die ganze Zeit die Würze/das Jungbier in Kontakt mit Sauerstoff steht. Bei Trockenhefe meine ich gelesen zu haben das dann Sauerstoff oder gar Belüften eh überflüssig ist.
Aber vielleicht bin ich da auch einfach auf einer falschen Spur, mein Bier schmeckt mir trotzdem.
Beim Umschöpfen der Maische in den Läuterbottich wird ja zwangsläufig viel Kontakt mit Sauerstoff hergestellt, beim Läutern selbst ist ein "plätschern" in gewissen Maße auch nicht zu verhindern.
Beim Abziehen nach dem Kochen in den Gärbehälter versuche ich auch maximal sauerstoffarm zu arbeiten. Nach der Gärung ziehe ich das Bier von der Hefe ab in einen anderen Behälter weil ich nicht direkt aus dem Gärbehälter in die CO2-gefluteten Kegs abfüllen mag.
Trotzdem habe ich ich häufig den Eindruck das mein Bier zu dunkel ist, was ich dann auf Oxidation schiebe. Ich mit meinen degenerierten Geschmacksnerven wüsste auch nicht wie ich Oxidation erschmecken könnte.
Deswegen dachte ich wenn die Gärung 2 bis 3 Wochen dauert, dass dann ja die ganze Zeit die Würze/das Jungbier in Kontakt mit Sauerstoff steht. Bei Trockenhefe meine ich gelesen zu haben das dann Sauerstoff oder gar Belüften eh überflüssig ist.
Aber vielleicht bin ich da auch einfach auf einer falschen Spur, mein Bier schmeckt mir trotzdem.

Re: Schlecht gewordenes Bier
Vielen Dank für die vielen Antworten.
- rakader
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Eine Übersicht nahezu aller Bierfehler mit Beschreibung und Analyse gibt es hier:Kurt hat geschrieben: ↑Mittwoch 21. Mai 2025, 07:29 https://braumagazin.de/article/bierfehl ... -kahmhaut/
https://www.mug-mikrobrauerei.ch/brau-bierfehler
Falls noch nicht bekannt: Die Seite ist auch allen fortgeschrittenen Brauern ans Herz gelegt
Cheers
Radulph
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Hier ist der einzige Punkt bei der Bierherstellung, an dem du durchaus etwas Sauerstoff an die Würze lassen darfst. Die Hefe benötigt in der Angärphase den Sauerstoff, viele Belüften hier sogar.
Beim Abziehen des Jungbieres in einen anderen Behälter kommt es zwangsläufig mit Sauerstoff in Berührung.
Warum möchtest du nicht direkt in das CO2-geflutete Keg abfüllen. Bei mir hat sich das sehr gut bewährt.
Ich lasse das Jungbier solange im Gärbehälter, bis es sich geklärt hat und dann fülle ich in Kegs. Diese werden vorher mit Wasser gefüllt und dann leer gedrückt und das Umfüllen erfolgt mit einem Schlauch direkt über den Hahn des Gärbehälters. Dadurch kommt so gut wie kein Sauerstoff ans Bier.
Je nach Biersorte und ursprünglicher Klärung wird dann später noch einmal in andere Kegs umgedrückt, auch das geht ohne Sauerstoff-Kontakt. Damit ist mein "Helles" auch nach längerer Lagerung immer noch hell und super klar.
Viele Grüße
Jens
Jens
Re: Schlecht gewordenes Bier
Ich mache diesen Zwischenschritt weil ich das Jungbier dabei durch einen Monofilament-Filter laufen lasse. Das Schlauchende ist dabei am tiefsten Punkt, bzw. unterhalb der Oberfläche der Flüssigkeit. Teilweise schwimmen so verklumpte Hopfenharze rum und zum Ende kommt immer etwas "Schmodder" mit der sich auf der abgesetzten Hefe abgelagert hat, das möchte ich nicht im Keg haben.jbrand hat geschrieben: ↑Donnerstag 22. Mai 2025, 07:25 Warum möchtest du nicht direkt in das CO2-geflutete Keg abfüllen. Bei mir hat sich das sehr gut bewährt.
Ich lasse das Jungbier solange im Gärbehälter, bis es sich geklärt hat und dann fülle ich in Kegs. Diese werden vorher mit Wasser gefüllt und dann leer gedrückt und das Umfüllen erfolgt mit einem Schlauch direkt über den Hahn des Gärbehälters. Dadurch kommt so gut wie kein Sauerstoff ans Bier.
- rakader
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Re: Schlecht gewordenes Bier
Das bringt zu diesem Zeitpunkt nichts mehr. In Blick auf Oxidation verschlimmbesserst Du hier.
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