ich habe 2021 mit dem Brauen angefangen und seitdem 11 sehr gelungene, obergärige Biere hergestellt, die zu einem echten Partyrenner in meinem Bekanntenkreis geworden sind. Nach all der Erfahrung, die ich dabei sammelte, habe ich mich im April dazu entschlossen, für meinen eigenen Geburtstag im Juni mein erstes Untergäriges - ein Dortmunder Export zu brauen.
Ich habe dabei 22g Safe Lager S23 in 22l Würze bei 11 Grad angestellt und anschließend bei 12 Grad für 3 Wochen gären lassen (war zwischenzeitlich im Urlaub). Danach habe ich für 9 Tage auf 17 Grad hochgestellt (großzügige Diacetylrast + Reifung) und mit einem Cold Crash für 3 Tage bei 3 Grad abgeschlossen. Alle diese Schritte fanden im Gäreimer "auf der Hefe" statt. 19l wurden ins KEG gefüllt und der Rest in Flaschen (Probier und Testmenge). Die Karbonisierung läuft im KEG per Spundung während einer Lagerung bei 3 Grad. Bei den Flaschen nutze ich Haushaltszucker und habe diese nach dem Befüllen erstmal wieder auf 15 Grad hochgebracht und für 7 Tage stehen lassen - danach noch einmal für 3 Tage bei Zimmertemperatur. Ich wollte damit sicherstellen, dass die Nachgärung richtig anläuft. Mittlerweile stehen sie ebenfalls in der Lagerung bei 3 Grad.
Nun zu meinem Problem: Nach einer Woche Lagerung habe ich eine Flasche probiert und festgestellt, dass die Nachgärung nicht angesprungen zu sein scheint. Das Bier schmeckt sehr süß und unreif - viel süßer als am Tag der Abfüllung. Da ich das erste Mal einen Cold Crash durchgeführt habe, frage ich mich, ob die Hefe die Temperaturunterschiede einfach nicht vertragen hat. Meine größte Sorge ist nun, dass mein Geburtstagsbier im KEG ebenfalls irgendwelche Einbußen hat - obwohl ich dort ja mit Spundung arbeite. Am Tag des Anstichs wird es übrigens eine Lagerdauer von 4 Wochen gehabt haben.
Wie schätzt ihr alten Hasen mein Vorgehen in der Gärphase ein? Habe ich etwas übersehen oder einen Fehler gemacht? Die Stammwürze lag bei 14°p und der scheinbare Restextrakt bei 4°P was meines Erachtens in Ordnung ist für ein Export.
Vielen lieben Dank vorab und Gruß

Tobi