Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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seb81
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Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#1

Beitrag von seb81 »

Auf der Suche nach Ersatz für meine 12l Plastikeimer stiess ich vor 2 Wochen auf Vevor, -wohl eine weitere Chinamarke- und habe mir hier für 150 EUR einen konischen Gärtank aus Edelstahl geholt. Der Versand war fix, nach 2 Tagen war das Teil da, und per se gibt es auch nichts gross zu meckern. Klar, nicht das stabilste, aber besser als ein Plastikeimer alleweil :)

Zu meinem Glück ist dann auch noch der Einkocher ausgefallen, so dass ich auf der Suche nach einem "besseren" Einkocher mit digitaler Temperatursteuerung und ähnlichem war, bei einem Budget von max. ca. 200 EUR. Irgendwie war dann Google Products aber wohl auch so schlau und mit die Vevor Brauanlage vorzuschlagen, welche es für 250 EUR gab. Von den Bildern und Daten her ein Klon oder aber vielleicht sogar baugleich mit dem Klarstein Mundschenk, soweit ich es beurteilen kann.

Das Ding kam leider minimal verbeult an (Danke an DHL), aber der erste "Trockenlauf" mit Wasser war schon einmal sehr rvielversprechend für mich. Mit 2500W heizt er doch recht schnell auf die Einmaischtemperatur auf, und dazu noch eine Umwälzpumpe, das ist ja ein Quantensprung zu BIAB im Einkocher. Dazu gabs auch noch eine Kühlspirale und das FIltersieb, von daher ein echtes Schnäppchen.

Bin mal gespannt, ob das Ding dann in der Praxis auch soweit begeistert, ich freue mich schon auf kommende Woche wenn der nächste Brautag ansteht.
Man hört ja tatsächlich sehr unterschiedliche Meinungen zu Klarstein und auch in US-Foren zu Vevor. Während manche das Teil schon länger haben, hat es bei manchen nicht lange überlebt. Wie dem auch sei, klar könnte man jetzt auch n tausender oder mehr für nen Grainfather oder Speidel ausgeben. Wollte ich aber nicht, eigentlich war ich nur auf der Suche nach einem neuen Einkocher. Und bin nun gespannt, was das Ding so bringt...

Ich halte Euch auf dem Laufenden, im Anhang noch ein paar Bilderchen
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klecksi
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#2

Beitrag von klecksi »

Hallo,

Glückwunsch.

Ich kenn die ganzen Automaten nicht.
Denke aber das das allemal besser sein wird als auf Einkocher.
Viel Spaß mit deinem neuen Spielzeug.
Bin gespannt auf deine Erfahrungsberichte.
ein farbenfroher Gruß

Klecksi
schabowski
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#3

Beitrag von schabowski »

Hallo,
gibt es schon Erfahrungen zur Brauanlage ?
Vom Preis her sieht sie sehr interessant aus.
Viele Grüße,
Björn.
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integrator
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#4

Beitrag von integrator »

seb81 hat geschrieben: Freitag 30. August 2024, 17:48 Mit 2500W heizt er doch recht schnell auf die Einmaischtemperatur auf, und dazu noch eine Umwälzpumpe, das ist ja ein Quantensprung zu BIAB im Einkocher.
Da musst du natürlich aufpassen was da noch so alles am Sicherungskreis dran ist.
Ansonsten viel Erfolg damit.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#5

Beitrag von schabowski »

Kann man während der Gärung die Temperatur steuern (heizen / kühlen) ?
VG, Björn.
seb81
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#6

Beitrag von seb81 »

Hallo zusammen,

Sorry, wegen der späten Antwort, ich war beruflich die letzten Monate etwas eingespannt.

Der Gärbehälter machte mittlerweile seinen dritten Sud mit, ich finde ihn definitiv empfehlenswert. Vorher habe ich ja mit Eimern gebraut, und hier merkt man dann durch die konische Form merklich, dass hier weniger Hefe beim abfüllen mitkommt.

Mit der Brauanlage selbst habe ich jetzt erst ein Bier gebraut. Die einzelnen Rasten habe ich jeweils händisch eingegeben, man könnte die Strecken auch programmieren, aber ich wollte nicht soviel Anleitung lesen ;)
Im Vergleich zu Einkocher und Thermometer ein wirklich Welten Unterschied, viel weniger Stress die Temperatur zu halten. Ich hatte noch nie so einen entspannten Brautag und konnte mir während des Maischens und Wüzekochens noch ein paar Weissbier reinstellen. Das ging vorher nie, weil ich ja nur am rumlaufen, messen und nachreglen war...

Die 2500W sind für das Würzekochen echt auch gut, mein alter Euinkocher hatte nur 1600W und der hatte schon Schweirigkeiten die Würze auf Temperatur zu bringen.

Das Abmaischen ist Dank des Korbes auch sehr angenehm im Vergleich zu BIAB in der Küche früher.

Leider ist die Sudhausausbeute nicht so prickelnd, laut einem Bekannten liegt das vor allem daran, dass ich nur 20l angesetzt habe, und diese Maschinen wohl eher bei 30 oder 35l ideal laufen, da dann die ganze Maische im Wasser ist. Und bei >14°P wird das wohl noch schlimmer (hatte einen Bock mit 17°P geplant)

Das Abkühlen mit der Kühlspirale ist auch super, vorher hatte ich meine Eimer immer in die kalte Badewanne gestellt, aber hier dauert es ja dann doch 45 Minuten, bis es abggekühlt war. Mit der Kühlspirale ging das sehr fix...

Aber Kurzfazit: Wenn das Teil nun weiterhin zuverlässig funktioniert, hat es sich definitiv gelohnt, statt einem EInkocher für 100 EUR die 250 EUR auszugeben.
Zuletzt geändert von seb81 am Samstag 14. Dezember 2024, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
seb81
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#7

Beitrag von seb81 »

schabowski hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 07:48 Kann man während der Gärung die Temperatur steuern (heizen / kühlen) ?
VG, Björn.

Hallo Björn,

Der Gärbehälte rist ein extra Produkt, einfach nur ein Edelstahlbehälter.
Gärschrank habe ich mir selbst gebaut, weil ich nichts erschwingliches auf dem Markt gefunden hätte
Muggaseggele
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#8

Beitrag von Muggaseggele »

Hallo!
Gibt es denn weitere Erfahrungswerte?
Suche für einfache Biere auch ein All in One System.
Zum Brauen gehört der stetige Austausch.
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Gehen dann nach Hause und brauen trotzdem ihren eigenen Stiefel - ABER! Bier wird's immer! :thumbsup
Gut Sud :Drink
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dirk02
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#9

Beitrag von dirk02 »

Zu einem Brauevent werden Kollegen mit dieser Brauanlage kommen, die aber selber noch wenig Erfahrung mit dem Gerät haben. Die Anleitung ist ja nicht so der Hit. Da möchte ich gerne den Kollegen helfen, mir fehlen die Grunddaten der Anlage wie etwa Totraum unter dem Korb, um die Wassermenge zum Maischen zu berechnen.
Liege ich bei der SHA mit 50% - 55% in etwa richtig? Gibt's noch andere Tipps?
Ich selber hab einen GF S40, mir sind Brauautomaten also nicht ganz fremd.
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#10

Beitrag von Greg2k5 »

Für die Menge des HGs habe ich mich an Angaben des Klarstein Mundschenk 30L orientiert, welche hier von Nutzern empfohlen wurde, sprich 2,5l x Malzmenge kg + 6l und damit bin ich gut gefahren.

Bei meinem ersten Sud (19l) hatte ich eine SHA von 50%. Bei meinem nächsten Sud, welches das gleiche Bier werden soll, werde ich viel langsamer Einmaischen, und zwischendurch gut durchrühren, und hoffe damit die SHA über 55% zu bekommen. Zumindest hat das wohl bei einem anderen Nutzer sehr gut geholfen.

Ansonsten ist die Brauanlage sehr gut für Einsteiger. Zum Temperatur halten habe ich etwa 1800W verwendet, zum Kochen 2300W, da ich nicht auf volle Leistung gehen möchte. Die 2300 waren völlig ausreichend.
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dirk02
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#11

Beitrag von dirk02 »

Danke für die Rückmeldung. Tatsächlich hatten wir uns dann auch am Mundschenk 30L orientiert, denn kann man in der Grainfather-App als Profil auswählen und somit das Rezept darauf anpassen lassen.
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tornado112
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#12

Beitrag von tornado112 »

Hallo,
bin seit neustem auch Besitzer der Vevor Brauanlage.... 250€ mit Kühlspirale und Hopspider.
Hab jetzt meinen ersten Sud mit dem Ding durch.
Ergebnissbericht:
Angestrebte Menge fertigen Bieres im Fass 30l.
7kg Schüttung auf 28l Hauptguss eingmaischt.
Gemaischt mit 1600W, Durchluss so reduziert dass nichts in den Überlauf geht.
Oberes Sieb im Malzrohr weggelassen.
Immer mal wieder mit dem Akkuschrauber im Malzrohr gerührt.
Nach dem Abmaichen Nachguss drauf bis die 8 Gallonen Markierung erreicht war.
Nach dem Würzekochen wieder mit abgekochtem Wasser auf etwas über die 8 Gallonen aufgefüllt ca. 34/35l.
Stammwürze gemessen 14,5 Plato, ergibt Roundabout knapp 70% Sudhausausbeute.
Fazit: Maschine läuft, über die Verarbeitungsqualität kann man auch nicht meckern.
Nur am Kesselboden wars total angebacken / Verbrannt nach dem Maischen.
Hatte da aus Neugier zur Kontrolle die Würze nach dem Maischen umgefüllt.
Hab dann den Kessel vor dem Kochen erst mal zwischengereinigt.
Gekocht hab ich dann mit 2300W, da war dann nichts mehr angebrannt.

Ich werde mal beim nächsten Sud einen Stab (6mm Edelstahlstange) durch das Überlaufrohr stecken und unten einen Farbrührpropeller dran machen
und während des Maischens den Rührer mitlaufen lassen. Mal sehen ob dann die Maischflüssigkeit immer noch anbrennt....
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#13

Beitrag von §11 »

Meiner Erfahrung nach ist angebrannte Maische übel und der Geschmack ist auch durch nichts wegzubekommen.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Juergen_Mueller
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#14

Beitrag von Juergen_Mueller »

tornado112 hat geschrieben: Dienstag 3. Juni 2025, 17:47
Immer mal wieder mit dem Akkuschrauber im Malzrohr gerührt.
(...)
Nur am Kesselboden wars total angebacken / Verbrannt nach dem Maischen.
Hatte da aus Neugier zur Kontrolle die Würze nach dem Maischen umgefüllt.
Hab dann den Kessel vor dem Kochen erst mal zwischengereinigt.
Gekocht hab ich dann mit 2300W, da war dann nichts mehr angebrannt.

Ich werde mal beim nächsten Sud einen Stab (6mm Edelstahlstange) durch das Überlaufrohr stecken und unten einen Farbrührpropeller dran machen
und während des Maischens den Rührer mitlaufen lassen. Mal sehen ob dann die Maischflüssigkeit immer noch anbrennt....
Das würde ich sein lassen.
Was dir da angebrannt ist, ist nämlich nicht die Flüssigkeit, sondern die Feingrieße des Malzes.
Diese sind dir bei deinen Rühraktionen immer wieder aufgewirbelt und haben sich durch das Läutergitter "gezwänkt". Am Kesselboden hat die Pumpe sie dann nicht mehr vollständig hochpumpen können. Auch weil du den Durchfluss begrenzt hast.
Das schöne an einer Malzrohranlage ist ja gerade, das die "Läuterruhe" schon während des Maischens stattfindet. Zum Abmaischen, einfach den Korb ziehen und fertig.

Ich würde dir raten auf das Rühren zu verzichten und mit einer niedrigeren SA von etwa 58% zu leben. :Greets
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
IronHosch
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Re: Erfahrungsbericht: Vevor Brauanlage und Gärbehälter

#15

Beitrag von IronHosch »

Evtl. ist auch noch das Malz zu fein geschrotet. Da fällt mehr vom Mehlanteil durch den Malzkorb und kann unten anbrennen.
Bei Malzrohranlagen ist der "richtige" Mahlgrad für das Malz wichtig. Im Zweifel gröber und mit der schlechteren Ausbeute leben.
Gruß, Christian
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