Hallo zusammen,
da es ja so manchem Spaß macht Bildchen zu schauen und ich in meiner Kleinstbrauerei in den letzten Monaten wieder fleißig gebastelt habe, möchte ich gerne meine Neuerungen vorstellen. Dies mache ich anhand der Dokumentation meines letzten Brautages und hoffe damit trotzdem das Thema dieses Teils des Forums zu treffen. Es gibt ja auch noch andere Threads für die Vorstellung von Neuanschaffungen und Bebilderte Braudokus.
In meiner letzten Doku hatte ich gezeigt wie ich im Dekoktionsverfahren Maische. In der neuen Doku verwende ich Aufsteigende Infusion im Kesselmaischverfahren (Ich glaube so heißt es.).
3 Tage vor dem Brautag habe ich auf dem Herd einen Minisud gemacht um Speise für meinen Hefestarter zu haben. „Läutern“ mit Küchensieb ist wirklich kein Spaß, aber geht. Danach musste sich die gute Gutmann-Hefe einige Zeit im Kreis drehen.

- Hefestarter mit Gutmann-Hefe gestrippt.
Dann kommt auch schon Neuerung 1 ins Spiel: Meine Mattmill-Klassik! Meine Freunde haben mir die zum letzten Geburtstag geschenkt. Superklasse!!! Auf diesem Weg noch mal herzlichen Dank dafür! Mein Bruder hat mir dann noch den Trichter gebastelt und ein IKEA-Tischchen für 3,99€ aus der Ramschecke kam auch noch zum Einsatz. Mit Fühlerlehre dann noch den (übrigens nicht werkseitig eingestellten) Spalt von 1,3mm eingestellt und den neuen Akkuschrauber dran montiert. Schafft der wirklich locker die Last. Fazit: Das Auf- und Abbauen dauert deutlich länger als das Schroten. 5,5kg in 1:38Min. Da könnte ich schon einer größeren Brauerei aushelfen

- Pilsener Malz vor dem Schroten...

- ...beim Schroten...

- ...nach dem Schroten.
Beim Einmaischen kommen dann Neuerung 2, 3 und 4 ins Spiel: Mein Proficook (rundes Q-Siegel, ohne Macke beim Aufheizen bis jetzt) und mein Rührwerk und Leuterator mit Hahn von Adams Hardware. Das erleichtert die Maischearbeit wirklich erheblich! Außerdem ist Läutern ohne Umschöpfen echt eine bequeme Sache. Uns sieht außerdem auch noch klasse aus!

- Einmaischen mit Rührwerk.
Dann Vorschießen beim Läutern. Hier nach Liter 4 dann schon schön klar.

- Vorschießen mit Klarlauf.
Neuerung 5: Dann musste ich den Sparger neu machen, denn der alte war für meinen großen Maischebottich konzipiert. Der neue passt dann auf den Proficook und das Läutern mit Nachguss ist wieder ein Traum.

- Nachguss mit Sparger.
Dann Neuerung 6: Ein echt effizientes Teil der Anlage. Praktisch nur zwei Bauteile, die jedes Läutern zur Erfolgsstory machen. Läutergrant mit Schnüffelstück und Siphon. Erster aus Kuper gelötet, zweiter aus einem Stück Silikonschlauch. Da kann man auch sehr schön den Klarlauf begutachten.

- Läutern.
Dann abwiegen der Dolden. Danke nochmal Holledauer für die tolle Sammelbestellung! Eine ganz schön fette Menge kommt da diesmal in den Topf! Frei nach dem Motto, möglichst viel möglichst spät.

In den Töpfen werden normalerweise die Pellets abgewogen. Da passen die Dolden aber nicht rein.

- Massen von Hopfendolden.
Der erste Teil der Dolden für die Vorderwürzehopfung. Was für ein schöner sonniger Tag!

- Vorderwürzehopfung.
Dann Hopfenkochen, Pflege des Sudprotokolls auf dem Laptop…

- Hopfenkochen.
…und genießen des schönen Tages bei einem WagnerS.

- Kochbier.
Da ich beim kommenden Teil diesmal keine Bildchen geschossen habe, stelle ich die nächsten Neuerungen anhand von Bildern eines anderen Brautages dar.
Neuerung 7: Kettenflaschenzug. Da bei den Kommentaren zur letzten Braudoku berechtigte Einwände gegen das Tragen von 40kg kochender Brühe im Kessel in meinen Kühleimer bestanden, habe ich den Rat ernst genommen und mir den Kettenflaschenzug zugelegt.

- Hochziehen des Kessels nach Flame-Out.
Im nächsten Bild dann Neuerung 8: Ein Brautisch, selbst gebastelt. Hier steht der Kessel zum Wirlpool auf zwei Fliesen auf dem Brautisch.

- Wirlpool auf dem Brautisch.
Rechts im Bild hängen die durch Mitkochen keimarm gemachte Kühlspirale und der Schwanenhals während der Wirlpool läuft.
Dann kommt Neuerung 9: Eine Kühlspirale aus Edelstahlwellrohr. Natürlich nach Bauanleitung hier aus dem Forum. Danke für die Idee und die Anleitung!!!

- Kühlen.
Man kann sehen, dass an diesem Brautag mit Pellets gearbeitet wurde. Da klappt das mit dem Wirlpool eigentlich immer ganz gut. Zumal das Fass unten auch konisch zuläuft. Beim ersten Mal mit Doldenhopfen hingegen war das Ausschlagen eine Katastrophe. Die Dolden haben sich immer wieder im Schwanenhals verklemmt. Ich musste so viel rumfummeln, dass ich mir am Ende doch noch eine Infektion gefangen hatte. Diesmal habe ich einen Topfreininger in den Schwanenhals gesteckt. Das hat super funktioniert, auch wenn noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Kühlleistung der Kühlspirale ist in jedem Fall wirklich enorm gut.
Dann Ausschlagen

- Ausschlagen.
Ein vorsichtiger Blick in das Gärfass muss schon erlaubt sein.

- Gucken.
Dann noch im Bad anstellen und belüften mit Neuerung 10: Aquariumpumpe, Luftfilter aus der Apotheke und Sprudelstein. Alles gut desinfiziert in die Tonne und ab geht’s.

- Belüften.
Das Bidet ist schon lange nicht mehr in Gebrauch und die Toilette wird nicht verwendet solange das Fass offen danebensteht. Also keine Panik
Vor dem Anstellen wurde noch mal die Stammwürze gemessen

- Stammwürze messen.
…und zu guter Letzt gab es natürlich noch ein/zwei WagnerS

- Abschlussbier.
Ich hoffe das Lesen hat Spaß gemacht und die Bilderflut in diesem Thread hat Leute mit geringer Internetbandbreite nicht völlig in den Wahnsinn getrieben.
Viele Grüße und Allzeit gut Sud,
Heiko
Nach dem befriedigenden Handwerk kommt die quälende Zeit des Wartens und schlussendlich die freudige Erlösung beim Verkosten. [HW]
Immerhin, wer Bier macht, kann kein schlechter Mensch sein! Aber wer Bier trinkt, dem kann immerhin schlecht werden. [R]