Ich habe einen Brewzilla 100l und habe 2x nach demselben Rezept gebraut. Erstes Bier (erster Sud) habe ich nun verkostet.
Leider hat das Bier einen Geruch (Nase) leicht nach am ehesten Nelke. Zahnarzt kommt mir auch in den Sinn aber bin mir nicht sicher. Somit war erster Gedanke: Phenol? Wildhefe?
Bei der Verkostung (Gaumen) war eine strenge Bittere wahrnehmbar (am Gaumen klebend) + leicht Nelkengeschmack.
Nach folgendem Rezept wurde gebraut (nachschliessend eingetragen in BrauReka):
Ausschlagvolumen 85 l
Stammwürze 13.1 °P
Restextrakt 3 °P
Alkohol 5.4 %vol
Farbe 8 EBC
Bittere 25.4 IBU (mild, Ibu:Stw 1.9:1)
Aroma 1.8 mg/l (gering)
Typ Maische Ausbeutefaktor 58 %
Hauptguss 75 l Nachguss 38.5 l
Pilsner Malz 18000 g 90 % 4 EBC
Weizenmalz hell 1600 g 8 % 4 EBC
Karamellmalz Pils 400 g 2 % 4 EBC
20000 g Schüttung einmaischen mit 75.0 l Wasser von 58.0 °C ergibt 55.0 °C. 10 Minuten Rast.
auf 63.0 °C aufheizen, 40 Minuten Rast.
auf 72.0 °C aufheizen, 20 Minuten Rast.
auf 78.0 °C aufheizen, 1 Minuten Rast.
36 g Magnum US Pellets 14.6 % Kochen 90 min 16.5 IBU
112 g Hallertauer Mittelfrüher Pellets 4.2 % Kochen 10 min 8.9 IBU
Vergärt wurde mit der WYEAST 2565 Kölsch. Leider geschah dies beim ersten Mal bei sommerlicher Kellertemperatur (>20°C).
Ich hoffe jetzt noch auf den 2. Versuch, der bei kontrollierter Gärtemperatur (14°C) stattgefunden hat. Testen werde ich die erste Flasche davon heute Abend.
Was denkt ihr, liegt es eher am Hopfen oder war es doch eine Wildhefe? Da ich nochmals brauen möchte, sollte ich allfällige Stellschrauben kennen.
Vielleicht noch ein paar Details:
- Nachguss mache ich im Moment noch mit kaltem Wasser und einfach solange bis die 90l beim Brewzilla erreicht sind - ging bei anderen Bieren problemlos. Ich bin mir bewusst, dass das nicht ideal ist - möchte es zukünftig ändern - geht im Moment noch nicht.
- Nachisomerisierung: Ich versuche möglichst rasch unter 80 Grad zu kommen mit einem Gegenstromkühler. Gefühlt würde ich sagen, dass ich das in 10min schaffe. Verwenden tue ich den Gegenstromkühler von Brewtools. Problem ist hier, dass ich dann irgendwann ab 50°C beginne in den Gärtank umzufüllen: gegen den Schluss heizt die Restwärme der Heizplatte die Würze wieder auf, jedoch nicht über 80°
- Reinigungsmittel verwende ich Enzybrew und ChemiProOxi (mal das eine und mal das andere). Wenn ich sauer reinige, dann verwende ich Zitronensäure.
- Wasser kommt von der Gemeinde (Quellwasser). Ging bisher problemlos - Problem aufgrund von Chlor im Wasser denke ich nicht.
- Probleme durch Malz denke ich auch nicht, weil ich bisher keine Probleme damit hatte. Ausser das wäre jetzt spezifisch für diesen Bierstil ein Thema (abhängig von Malzzusammensetzung?)
- Wir haben Kalkhaltiges Wasser - jedoch habe ich auch bereits helle Biere ohne Probleme gebraut
Somit schliesse ich im Moment auf Folgendes:
a) Zu viel Hopfen oder Fehler bei Hopfung
b) Wildhefe Infektion
c) Typische Fehlaromen durch zu hohe Vergärung
Nach der Verkostung heute Abend erhoffe ich mir, dass ich a) ausschliessen kann - ansonsten wären beide Sude für den Gulli

Sofern ihr bereits einen Input habt zu meinem Problem, dann bin ich sehr dankbar für eure Beiträge.
