Langsames Einmaischen

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Löffel
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Langsames Einmaischen

#1

Beitrag von Löffel »

Hallo zusammen

Ich maische jeweils so 20kg in einem Malzrohrsystem ein. Da meine aktuelle Malzmühle Marke Eigenbau (Scheibenwischermotor) sehr langsam ist, maische ich parallel dazu ein. Das heisst das Einmaischen kann geschätzt 30min dauern.

Wenn bei Eiweissrast eingemaischt wird, habe ich schon von Schaumproblemen gelesen.

Soll ich lieber warten bis Alles geschrotet ist und dann innerhalb von 5-10min einmaischen?
ToEl
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Re: Langsames Einmaischen

#2

Beitrag von ToEl »

Moin,
ich würde lieber warten und alles zusammen einmaischen.
Löffel
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Re: Langsames Einmaischen

#3

Beitrag von Löffel »

ToEl hat geschrieben: Donnerstag 17. Juli 2025, 10:50 Moin,
ich würde lieber warten und alles zusammen einmaischen.
Habe ich jetzt mal so gemacht.

Die Frage war halt: Gibt es bei so einer Rast ein Limit wo es dann keinen Unterschied macht ob 10min oder 30min gerastet wird?
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Spittyman
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Re: Langsames Einmaischen

#4

Beitrag von Spittyman »

Löffel hat geschrieben: Freitag 18. Juli 2025, 06:38
ToEl hat geschrieben: Donnerstag 17. Juli 2025, 10:50 Moin,
ich würde lieber warten und alles zusammen einmaischen.
Habe ich jetzt mal so gemacht.

Die Frage war halt: Gibt es bei so einer Rast ein Limit wo es dann keinen Unterschied macht ob 10min oder 30min gerastet wird?
Einen Unterschied wird es wohl immer machen, auch wegen der Spelzenauslaugungb etc.. Ansonsten natürlich, wenn es jodnormal ist.
Liebe, Mann!
Löffel
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Re: Langsames Einmaischen

#5

Beitrag von Löffel »

Muss mich in das Thema mal einlesen :Drink zuerst ab nach Holland und Belgien :Bigsmile
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guenter
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Re: Langsames Einmaischen

#6

Beitrag von guenter »

Jan schreibt dazu in seinem Buch Bier brauen

"Die Proteasen spielen vor allem bei der Hefeernährung eine wichtige Rolle. Sie sorgen im Sudhaus dafür, dass Proteine in niedermolekulare Stickstoffverbindungen, allen voran in Freien Aminostickstoff, FAN genannt, abgebaut werden. Der FAN wiederum sorgt gerade in der wichtigen Angärphase für eine ausreichende Hefevermehrung. Das heißt, eine kurze Eiweißrast ist auch bei gut gelösten Malzen von Vorteil und unterstützt später die Gärung enorm. Gerade untergärige Hefen und Weißbierhefen haben oft einen höheren Bedarf an diesen Stickstoffverbindungen.
Auf der anderen Seite stabilisieren höhermolekuare Polypeptide den Bierschaum. Das heißt, ein zu gründlicher Abbau der Proteine sorgt dafür, dass der Bierschaum darunter leidet. Dazu muss man auch feststellen, dass moderne Malze bereits sehr gut gelöst aus der Mälzerei in die Brauerei kommen. Das macht heutzutage ausgiebige Eiweißrasten überflüssig.
Meiner Erfahrung nach reicht ein Einmaischen bei dieser Temperatur oder ein Einmaischen unterhalb des Proteasenoptimums mit anschließendem langsamen Aufheizen zur nächsten Rast aus, um genug FAN einerseits zu bilden und andererseits noch keinen negativen Einfluss auf den Schaum zu haben.
In extremen Fällen, etwa bei Rohfrucht, sehr hohen Weizenmalzanteilen und bei sehr dunklen Malzen, sollte eine 5- bis 10-minütige Eiweißrast ausreichend sein − vorausgesetzt, die Malze sind genügend gelöst.
Hierzu ist es auch wichtig zu wissen, dass dunkle Malze, es sei denn, es handelt sich um Röstmalze, in der Regel weiter gelöst sind als helle. Während der Mälzer bei hellen Malzen die Keimung abbricht, wenn der Blattkeim in etwa 75 % der Kornlänge erreicht hat, lässt er die Körner für dunkles Malz keimen, bis der Blattkeim dieselbe Länge wie das Korn erreicht hat.
Der Sinn dahinter ist: Die dunklen Farbstoffe, Melanoi-dine, sind Maillard-Produkte einer Reaktion zwischen Aminosäuren und Zucker. Das heißt, damit das Malz auf der Darre auch schön färbt, müssen ausreichend Aminosäuren zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Nachteil eines zu intensiven Eiweißabbaus ist die Abnahme der Vollmundigkeit. Proteine tragen zu einem vollmundigen Bier mit einem weicheren Mundgefühl bei."

Also wie fast immer: zu viel ist nicht gut.
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
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