Hallo zusammen,
es hat sich eine Möglichkeit ergeben, dass wir mit einer unbekannten Menge frischem Hopfen 500 l Bier brauen können.
Infos zur Sorte und oder Alpha Gehalt habe ich keine, somit kommt wie üblich nur eine Aromahopfengabe zum Flameout in Frage. Nun zum eigentlichen Thema. Kann ich auch einen Teil der Würze im Läuterbottich kochen, dann etwas abkühlen und dann dort den Hopfen dazugeben und den Splitsud später mit dem Rest vergären? Oder spricht etwas gegen diesen Ansatz?
Vielleicht hat jemand dazu bereits Erfahrungen gesammelt oder noch generell einen guten Tipp für ein Grünhopfenbier.
Vielen dank und liebe Grüsse,
Steffen
Frage zu Grünhopfen
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Re: Frage zu Grünhopfen
Ich habe letztes Jahr einen Heißauszug genutzt, um das bereits vergärende Bier mit dem etwas später geerntetem Grünhopfen zu ergänzen. Also noch etwas simpler als dein Ansatz, nämlich bei mir nur mit heißem Wasser. In heißer Würze geht das sicherlichauch. Einziger Nachteil wäre vielleicht, dass sich in einer großen Menge Würze mehr Aromen lösen als in einer kleinen.
Ich habe bisher immer 400g Grünhopfen auf 10 Liter Würze verwendet.
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Auf Youtube: The British Pint
- Matthias H
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Re: Frage zu Grünhopfen
Hallo,
ich habe vor sehr langer Zeit Biere mit frischem Grünhopfen gebraut. Sehr zu empfehlen meines Erachtens, wenn man das grasige, frische Grünhopfenaroma mag.
Mein Tipp zur Mengenberechnung:
Da der erntefrische Hopfen einen erheblich großen Wasseranteil hat, muss man ein wenig umrechnen, was die Grammangaben angeht.
Nach meinen Berechnungen und Erfahrungen aus den Achzigern kommt man ganz gut mit einem Faktor 4,5 zu 1 hin.
Das heißt: man verwendet vom Gewicht her ca. 4,5 mal so viel erntefrischen Grünhopfen als getrockneten Hopfen.
(Natürlich bezieht sich das lediglich auf das Gewicht und passt ohne weitere Rechnung nur, wenn man von gleichem Hopfen mit gleichem Alphawert ausgehen kann.)
ich habe vor sehr langer Zeit Biere mit frischem Grünhopfen gebraut. Sehr zu empfehlen meines Erachtens, wenn man das grasige, frische Grünhopfenaroma mag.
Mein Tipp zur Mengenberechnung:
Da der erntefrische Hopfen einen erheblich großen Wasseranteil hat, muss man ein wenig umrechnen, was die Grammangaben angeht.
Nach meinen Berechnungen und Erfahrungen aus den Achzigern kommt man ganz gut mit einem Faktor 4,5 zu 1 hin.
Das heißt: man verwendet vom Gewicht her ca. 4,5 mal so viel erntefrischen Grünhopfen als getrockneten Hopfen.
(Natürlich bezieht sich das lediglich auf das Gewicht und passt ohne weitere Rechnung nur, wenn man von gleichem Hopfen mit gleichem Alphawert ausgehen kann.)
Viele Grüße
Matthias H
Was lange gärt, wird endlich gut.
Erfinder u. Entwickler des Läuterhexensystems
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Hausbräu seit 1986; MattMill seit 2006
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Matthias H
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Re: Frage zu Grünhopfen
Im Artikel
https://braumagazin.de/article/frischer-hopfen/
ist von der 6- bis 10-fachen Menge verglichen mit getrocknetem Hopfen die Rede!
Ich braue praktisch jährlich mit meinem Saphir-Grünhopfen. Da ich seinen Alpha-Säure-Gehalt usw. nicht kenne, habe ich früher zunächst eine gewisse Menge Whirlpoolhopfen zugegeben und nach der Hauptgärung nach sensorischer Probe ggf. noch etwas kaltgehopft. Ich weiß auch um die Infektionssorgen bei Kalthopfung mit Grünhopfen, möchte aber das wunderbare frische Aroma, das dabei entsteht nicht missen…
Mit einem Heißauszug („Hopfentee“) funktioniert es auch, damit kann man theoretisch auch bittern! Allerdings geht man dabei wiederum grob von einer Verdopplung der Hopfenmenge verglichen mit dem Kochen in Würze aus, was bei Grünhopfen dann zu riesigen Mengen führen würde.
LG Sebastian
https://braumagazin.de/article/frischer-hopfen/
ist von der 6- bis 10-fachen Menge verglichen mit getrocknetem Hopfen die Rede!
Ich braue praktisch jährlich mit meinem Saphir-Grünhopfen. Da ich seinen Alpha-Säure-Gehalt usw. nicht kenne, habe ich früher zunächst eine gewisse Menge Whirlpoolhopfen zugegeben und nach der Hauptgärung nach sensorischer Probe ggf. noch etwas kaltgehopft. Ich weiß auch um die Infektionssorgen bei Kalthopfung mit Grünhopfen, möchte aber das wunderbare frische Aroma, das dabei entsteht nicht missen…
Mit einem Heißauszug („Hopfentee“) funktioniert es auch, damit kann man theoretisch auch bittern! Allerdings geht man dabei wiederum grob von einer Verdopplung der Hopfenmenge verglichen mit dem Kochen in Würze aus, was bei Grünhopfen dann zu riesigen Mengen führen würde.
LG Sebastian
- Matthias H
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Re: Frage zu Grünhopfen
Das stimmt, dass das so in dem Artikel steht. Hier wurde aber der geringer geschätzte Alphasäuregehalt mit eingerechnet.Plankton hat geschrieben: Montag 1. September 2025, 18:56 Im Artikel
https://braumagazin.de/article/frischer-hopfen/
ist von der 6- bis 10-fachen Menge verglichen mit getrocknetem Hopfen die Rede!
...
Im Absatz vorher ist aber übrigens auch die Rede von dreifacher, vier bis fünffacher Menge, was sich ja mit meinen Erfahrungen deckt.
(Ich habe mich, wie oben erwähnt, lediglich auf das Gewicht bezogen:
Frischer Hopfen wiegt ungefähr 4-5 mal so viel, wie getrockneter Hopfen der identischen Sorte. Natürlich unkonzentriert, also Doldenhopfen, keine Pellets!)
Viele Grüße
Matthias H
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Re: Frage zu Grünhopfen
Guten Morgen zusammen,
Vielen Dank für die Tipps. Ich denke ein Heissauszug wäre auch sehr hilfreich auf den Erntezeitpunkt.
Bzgl. der Menge werde ich schauen wie viel Hopfen wir letztendlich zur Verfügung haben. Faktor 5 im Vergleich zu dem getrockneten Hopfen wäre erstrebenswert. Falls die Menge zu gering wäre, dann würde ich einen Splitsud anstreben.
Ich werde noch anhand eines Hopfentees eine sensorische Prüfung durchzuführen und je nach Eindruck das Rezept auswählen.
Mir schwebt ein Pale Ale / Pilsner vor oder eventuell etwas dunkler in Form von einem Altbier. Rezeptvorschläge sind gerne willkommen:)
Merci,
Steffen
Vielen Dank für die Tipps. Ich denke ein Heissauszug wäre auch sehr hilfreich auf den Erntezeitpunkt.
Bzgl. der Menge werde ich schauen wie viel Hopfen wir letztendlich zur Verfügung haben. Faktor 5 im Vergleich zu dem getrockneten Hopfen wäre erstrebenswert. Falls die Menge zu gering wäre, dann würde ich einen Splitsud anstreben.
Ich werde noch anhand eines Hopfentees eine sensorische Prüfung durchzuführen und je nach Eindruck das Rezept auswählen.
Mir schwebt ein Pale Ale / Pilsner vor oder eventuell etwas dunkler in Form von einem Altbier. Rezeptvorschläge sind gerne willkommen:)
Merci,
Steffen
Re: Frage zu Grünhopfen
Um die Charakteristika des Grünhopfens bestmöglich zur Geltung zu bringen, ist meine Empfehlung, ein Pale Ale mit denkbar einfachstem Rezept (1-2 Malzsorten, Kombirast) und großer Whirlpoolgabe zu brauen. Man kann je nach Vorliebe in die amerikanische oder englische Richtung gehen oder auch seine Lieblings-Kveik verwenden.
(Ich selbst mache es seit einigen Jahren als Raw Ale mit Hornindal Kveik… bringt den Grünhopfen sehr gut zur Geltung, aber für riesige Mengen würde ich das eher nicht empfehlen, da es recht schnell konsumiert werden muss.)
(Ich selbst mache es seit einigen Jahren als Raw Ale mit Hornindal Kveik… bringt den Grünhopfen sehr gut zur Geltung, aber für riesige Mengen würde ich das eher nicht empfehlen, da es recht schnell konsumiert werden muss.)
Re: Frage zu Grünhopfen
Und, da für mich Frische das A und O bei Grünhopfen-Ale ist, würde ich Wert auf einen unkomplizierten und schnellen Gärprozess legen (keine zickige Hefe, die dann wochenlang rumgärt…).