Obwohl es vom Brautag ein sehr simples Rezept ist, liegen die Feinheiten dieses Australian Sparkling Ales in den Zutaten, die leider etwas aufwendig zu beschaffen sind. Das Oscar's Reserve dankt es aber dann, wenn sich durch diese Spritzigkeit gepaart mit hopfiger Herbheit dieses Gefühl von einem Tag am Meer einstellt (auch wenn das Etikett einen Eukalyptus-Hain ohne Koalas darstellt) :-)
Basisdaten:
20 l - 60 % SHA - 14,4 l Hauptguss, 10,1 l Nachguss
Schüttung:
Pilsener 1,21 kg (31,0 %)
Maris Otter 1,75 (45 %)
Weizen 0,82 kg (21,0 %)
Crystal 0,12 kg (3,0 %)
Maischplan:
Aufheizen / Kesselmaische
Einmaischen 71 °C für 0 min
Kombirast 66 °C für 60 min
Zwischenrast 70 °C für 5 min
Abmaischen 70 °C für 0 min
Würzekochen:
Würzekochzeit: 60 min
Nachisomerisierung: 10 min
Pacific Gem: 75,00 %, 15 min
Vic Secret: 25,00 %, 5 min
Belgischer Kandissirup Amber: 15 g/l, 5 min
Irish Moos: 0,1 g/l, 5 min
Nutrient Hefenahrung: 0,1 g/l, 5 min
Gärung und Reifung:
Hefe: Wyeast 1968 London ESB**
Gärtemperatur: 18-21 °C
Endvergärungsgrad: 71 %
Nachgärung:
Karbonisierung: 6,3 g/l CO₂
Hopfenöl: Aroma Noble Plus 0,25 ml/l, 3 Tage
Reifung: 2 Wochen
Oscars Reserve ist durch eine kleine Gabe Crystal Medium etwas dunkler als sonst ein Australian Sparkling Ale, bezieht seine Hopfigkeit und Herbheit ganz klassisch aus der späten Bittergabe und zusätzlich durch etwas Hopfenöl. Mit 35 IBU gehört das Bier eher zu den herben Vertretern seiner Art. An drei weiteren Stellen weicht das Rezept etwas von den Klassikern ab: Der Bitterhopfen ist der neuseeländischer Pacific Gem. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass der originale australische Pride of Ringwood nur sehr schwer (und teuer) zu beschaffen ist. Wer die Wahl hat, nimmt natürlich Pride of Ringwood.
Die zweite Besonderheit ist die London ESB 1968 Hefe anstelle einer amerikanischen West-Coast-Hefe. Stubby meint, das macht das Bier gefälliger und erhöht die Drinkability; etwas mehr Stammwürze unterstützt diese Idee - die ESB vergärt niedriger.
Schließlich wird noch drittens ein Schuss echter belgischer Candy-Sirup mit seinen Pflaumen- und Dörrobstaromen hinzugefügt. Wer den nicht hat oder wegen des Aufwands nicht herstellen will, kann im Braushop eine Packung Candi Syrup kaufen oder nimmt einen englischen Brewer's Invert, der aber weniger komplex ist.
Das Hopfenöl Noble Plus wurde hier verwendet, um das Finish zu testen. Ich meine das passt. Es sollte auch jedes andere Hopfenöl passen. Vorteil von Hopfenöl: Es ist kein Gushing zu befürchten, wie es oft beim Stopfen mit Pellets der Fall ist.
Vielleicht gefällt das Rezept jemanden oder man hat zusätzliche Ideen? Fragen, Anregungen und Kritik - gerne hier oder auf der Webseite unter https://stubbyhobbs.de/portfolio-items/ ... kling-ale/
Dort gibt's zum Rezept zusätzliche Anmerkungen und Daten.
Cheers und

Radulph
Edit: Tippfehler (Interpunktion)