Was trinkt ihr gerade?

[emjay2812]

Bayreuther Urstoff. Richtig guter bayrischer Export. Süffig kräftig, gut.

[Zuckerbier]

Danke schön für deine netten Worte.
Das ist aber auch ein Bier, welches Warten belohnt. Hat jetzt 2 Jahre auf dem Buckel und wird immer noch jeden Monat besser.
In den ersten 12 Monaten waren die Aromen sehr heftig und harsch.

[Johnny Eleven]

Gebraut wird es ja sowieso nicht in Winterhude, stattdessen ist auf dem hinteren Etikett Kehrwieder als Brauerei angegeben "in Lizenz der HWB Winterhuder Bier GmbH". Wie ich eben erst auf dem vorderen Etikett entdeckt habe, wird es aber auch nicht von Kehrwieder in Hamburg gebraut, sondern auf Rügen gebraut und abgefüllt (vermutlich bei der Insel-Brauerei).

Mit dem Weggang von Olli Wesseloh haben sich bei Kehrwieder ein paar Sachen verändert. Ist schon doof, wenn der Chef der Brauerei abhanden kommt. Seine (Ex)-Frau hat das aber mit Bravour gemeistert. Dafür kommen jetzt ein paar Standardbiere von Rügen.

Geht mir gar nicht um Kehrwieder. Die können Teile ihres Biers brauen, wo sie wollen, solange sie das kenntlich machen. Das ist ja üblich. Und Kehrwieder ist immerhin eine reelle Brauerei mit guten eigenen Bieren.

Schräger als üblich finde ich hier, dass von der HWB Winterhuder Bier GmbH ein Bier als Winterhuder Bier in die Traditionslinie einer vormaligen Winterhuder Brauerei gestellt wird, vgl. https://www.winterhuderbeer.com/, dieses Bier dann aber nur in Lizenz von Kehrwieder gemacht wird, die es dann wiederum im Lohnsud auf Rügen brauen und abfüllen lassen. Das ist mir hinsichtlich der vermeintlichen Winterhuder Brautradition doch eine Marketing-Schleife zu viel.

[Räuber Hopfenstopf]

Und jetzt noch das Stout hinterher. Auch sehr gut, aber für meinen etwas zu trocken. Ich mag die Kombination aus Röstnoten und etwas Malzsüsse. Ist aber ein handwerklich wirklich gutes Bier. Sanfte Röstnoten, etwas spicy in der Nase, angenehme Bittere.

[integrator]

Danke schön für deine netten Worte.
Das ist aber auch ein Bier, welches Warten belohnt. Hat jetzt 2 Jahre auf dem Buckel und wird immer noch jeden Monat besser.
In den ersten 12 Monaten waren die Aromen sehr heftig und harsch.

Moin Zuckerbier, von der Beschreibung her sehr Interessant. Besteht die Möglichkeit an das Rezept zu kommen?

[Zuckerbier]

Dem komme ich doch gerne nach.

Dazu muss ich sagen, dass ich in der 20l BIAB Klasse braue. Bei solchen Plato-Bomben geht meine Ausbeute erfahrungsgemäß in den Keller. Daher plane ich solche Starkbiere idR nur mit 14-15l Ausschlag. Das macht mir das Leben erheblich leichter. Das es hier am Ende nur 13l wurden war einer grottenschlechten Ausbeute geschuldet.

Stil: American Barley Wine

Ausschlag:
13l
23°P
10,6% Alkohol

Malz
Pilsner - 5000g
MüMa II - 700g
Kara Dunkel II - 200g
Special W - 100g
Haushaltszucker - 500g

Wasser
Ich nutze einen Mischbettvollentsalzer, verschneide das Wasser mit meinem Leitungswasser und salze moderat auf. Das Ziel ist immer ein passender PH. IdR 5,4.
Das Ionenprofil kommt immer erst an 2. Stelle. In diesem Fall:
Ca: 90mg/l - Mg: 9mg/l - Su: 40mg/l - Cl: 72mg/l - Na: 24mg/l - PH 5,44

Hopfen:
Kochzeit 120min
VWZ: Herkules 17,7% - 20g
10min: Hallertau Cascade 4,1% - 55g
Whirlpool: Hallertau Amarillo Nectar 13,7% - 25g
Der Amarillo ist ein konzentrierter Hopfen gewesen. Ich wollte die Hopfenmasse ein wenig reduzieren.
In Summe sollten das rund 87 IBU sein.

Hefe
3 Päckchen US-05
Angestellt bei 15°C
Ab Tag 8 jeden Tag um 1K erhöht bis auf 19°C
Nach 14 Tagen war der SVG bei 77%

Sonstiges
An Tag 2 der Gärung habe ich 50g light Toast Eichenchips im Drucktopf gedämpft und in einem Hopfensäckchen hinzugegeben.
An Tag 8 habe ich das Holz wieder entfernt.
Bei der Abfüllung habe ich noch 100ml Bourbon (Knob Creek - fragt mich nicht, welcher genau...) hinzugefügt.

Karbo
Ich habe bewusst niedrig karbonisiert. 4g CO2/l. Mit Zucker als Flaschengärung.

Und wie ich schon geschrieben haben: Das Bier braucht Zeit. Sehr viel Zeit.
Nach 6 Monaten war ich völlig enttäuscht. Das war kaum trinkbar.
Aber nach 12 Monate wurde es richtig spannend und hat seither (wir sind nun bei 24 Monaten) nochmals zugelegt.

Viel Spaß!

[Räuber Hopfenstopf]

Interessant, der Bourbon erklärt dann auch die Vanillenote. Die Methode mit den Chips ist völlig anders als unsere Vorgehensweise. Wir packen Cubes mit ins Keg und lassen sie 4-8 Monate mit drin. Manchmal werden sie vorher in Bourbon oder Rum eingelegt, aber nicht immer.
Dann sind wir mal gespannt, was du zu der Platonischen Liebe sagst. Die stand monatelang im Keg. Ich konnte allerdings nichts mehr probieren. Die hast die letzte Flasche. Ich hoffe, dass da nichts gekippt ist.

[Duc1302]

Heute habe mich an "Ole's IPA" vom Schwarzwaldbrauer (Dieter) ran gewagt.
Ich muss vorausschicken, dass IPAs nicht zu meinen bevorzugten Bierstilen zählen.
Nun saß ich vor einem Glas, gefüllt mit schaumstabiler Krone auf opalfarbenem Körper.
Das Bier schmeckte hoch interessant. Reichlich Kohlensäure, wie bei vielen obergärigen Bieren, das Malz präsent, aber dezent und der Hopfen kam mächtig.
Kein Wunder bei Herkules und East Kent Golding. Letzteren kannte ich schon von meinem Irish Red Ale, das Dieters IPA geschmacklich recht nahe kam.
Dieters IPA passte perfekt zum heutigen Abendessen, denn ich wollte dazu "mal was Anderes trinken".
Fazit: Ein sehr gelungenes Bier, übrigens knapp drei Monate nach Abfüllung wunderbar klar (das Foto täuscht).
Vielen Dank Dieter.