Hackwerk?
Hackwerk?
Hallo Brauereiexperten,
ich bin grade dabei meine Anlage neu zu planen (wenn ich schon nicht zum Brauen komme plan ich wenigstens...), und bin kurz davor für den neuen Läuterbottich (Milchtank) ein Hackwerk zu bauen.. Meine Frage ist: Läuft bei gewerblichen Brauereien das Hackwerk kontinuierlich durch, oder wird es zwischendurch abgeschaltet? Ich frag aus dem Grund: Wenn die Messer des Hackwerks in den Treber ragen würde das doch die Kanalbildung begünstigen. Wie machen es die Profis?
ich bin grade dabei meine Anlage neu zu planen (wenn ich schon nicht zum Brauen komme plan ich wenigstens...), und bin kurz davor für den neuen Läuterbottich (Milchtank) ein Hackwerk zu bauen.. Meine Frage ist: Läuft bei gewerblichen Brauereien das Hackwerk kontinuierlich durch, oder wird es zwischendurch abgeschaltet? Ich frag aus dem Grund: Wenn die Messer des Hackwerks in den Treber ragen würde das doch die Kanalbildung begünstigen. Wie machen es die Profis?
Gruss
Uli
Uli
Re: Hackwerk?
Hi Uli,
die Messer der industriellen LB haben eine spezielle Form (Zickzack) um Kanalbildung vermeiden. Die Messer sind auch etwas versetzt angeordnet Außerdem sitzen am Messerende sogenannte Läuterschuhe, welche die Aufgabe haben eine verdichtete Treberschicht etwas anzuheben und dadurch aufzulockern. Die Messer lassen sich zum Austrebern in eine Querposition drehen und die ganze Apparatur lässt sich in der Höhe verstellen. Natürlich wird die Geschwindigkeit frequenzgesteuert. Ob die Messer immer laufen, kann allgemein nicht gesagt werden. Wie auch immer, wenn man es den großen nachmachen möchte wird es aufwändig. Bei so kleinen 2-300 L Pötten reicht es oft, ggf. mal mit dem großen Küchenmesser durch die Treberschicht zu ziehen.
Michael
die Messer der industriellen LB haben eine spezielle Form (Zickzack) um Kanalbildung vermeiden. Die Messer sind auch etwas versetzt angeordnet Außerdem sitzen am Messerende sogenannte Läuterschuhe, welche die Aufgabe haben eine verdichtete Treberschicht etwas anzuheben und dadurch aufzulockern. Die Messer lassen sich zum Austrebern in eine Querposition drehen und die ganze Apparatur lässt sich in der Höhe verstellen. Natürlich wird die Geschwindigkeit frequenzgesteuert. Ob die Messer immer laufen, kann allgemein nicht gesagt werden. Wie auch immer, wenn man es den großen nachmachen möchte wird es aufwändig. Bei so kleinen 2-300 L Pötten reicht es oft, ggf. mal mit dem großen Küchenmesser durch die Treberschicht zu ziehen.
Michael
Re: Hackwerk?
Die Frage ist, was willst du mit dem Hackwerk erreichen? Diese Woche habe ich eine vollautomatische 300l Schulz-Kaspar Anlage in Betrieb gesehen. Die Sudhausausbeute war 70%, ohne Hackwerk. Das sehr fein geschrotete Malz wurde zwischendurch einmal mit dem Maischepaddel vorsichtig etwas aufgehackt.
Gruß Matthias
Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
Re: Hackwerk?
Ein Hackwerk, ist meines Wissens nach, nur dann wirklich notwendig wenn die Vorderwürze
über Pumpen abgezogen wird - Was bei größeren Brauereien sehr oft der Fall ist. Durch das
abpumpen verdichtet sich der Treber natürlich und das Hackwerk soll das verhindern.
Und, wie schon erwähnt, kann es zum Austrebern genutzt werden.
Sehe ich also wie Schlupfer, im kleinen Maßstab ist das eigentlich unnötig.
über Pumpen abgezogen wird - Was bei größeren Brauereien sehr oft der Fall ist. Durch das
abpumpen verdichtet sich der Treber natürlich und das Hackwerk soll das verhindern.
Und, wie schon erwähnt, kann es zum Austrebern genutzt werden.
Sehe ich also wie Schlupfer, im kleinen Maßstab ist das eigentlich unnötig.
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"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Hackwerk?
Dito!!
Hacke niemals auf, die Würze wird wieder trüb, man muss wieder Warten bis die trübe Würze wieder blank läuft - zurückkippen. Ein riesiges Gepansche und tut der Würze nicht gut. Oxidation etc.
Wichtig ist es einen gescheiten Senkboden zu haben und langsam zu läutern. IN der Regel brauche ich für über 130 Liter Würze knappe 45 min, manchmal auch schneller und da wird kein einziges Mal im Läuterbottich rumgerührt, gehackt oder ähnliches.
Grüßele
Holger
Hacke niemals auf, die Würze wird wieder trüb, man muss wieder Warten bis die trübe Würze wieder blank läuft - zurückkippen. Ein riesiges Gepansche und tut der Würze nicht gut. Oxidation etc.
Wichtig ist es einen gescheiten Senkboden zu haben und langsam zu läutern. IN der Regel brauche ich für über 130 Liter Würze knappe 45 min, manchmal auch schneller und da wird kein einziges Mal im Läuterbottich rumgerührt, gehackt oder ähnliches.
Grüßele
Holger
- Odin
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Re: Hackwerk?
ein Hackwerk ist im Hobbybereich sicher nur eine schöne technische Spielerei, die nicht den Nutzen bringen wird wie in großen Brauereien.
@ uli74
wie ist bei dir die Befestigung Hackwerk/Milchtank geplant?
@Holger
auf welche SHA kommst du bei deiner Methode ohne jegliches Aufhacken?
@ uli74
wie ist bei dir die Befestigung Hackwerk/Milchtank geplant?
@Holger
auf welche SHA kommst du bei deiner Methode ohne jegliches Aufhacken?
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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Re: Hackwerk?
Servus Odin,
Hiasl hat bei unserem Barrique Bock zwischen 65 und 70% errechnet. Er sollte es wissen, ist Brauingenöööööör.
Ich selbst habe das noch nie so richtig berechnet.
Grüßele
Holger
Hiasl hat bei unserem Barrique Bock zwischen 65 und 70% errechnet. Er sollte es wissen, ist Brauingenöööööör.
Ich selbst habe das noch nie so richtig berechnet.
Grüßele
Holger
- Odin
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Re: Hackwerk?
Danke Holger.
Meine Ausbeuten sind immer zwischen 65 und 68%. Nur selten bin ich über der 70% Marke. Meine Schüttungen berechne ich immer mit 66% Ausbeute, was auch pefekt passt. Gerne würde ich bei der Ausbeute vorne eine 7 stehen haben, wobei ein Hackwerk helfen könnte
. Klar ist es nur eine Spielerei, trotzdem lustig wenn man es hat

Meine Ausbeuten sind immer zwischen 65 und 68%. Nur selten bin ich über der 70% Marke. Meine Schüttungen berechne ich immer mit 66% Ausbeute, was auch pefekt passt. Gerne würde ich bei der Ausbeute vorne eine 7 stehen haben, wobei ein Hackwerk helfen könnte



Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
Re: Hackwerk?
Mehr Nachguss. Bis auf 2°Plato. Läuft auch ohne Aufhacken wie Wasser.Odin hat geschrieben:....Gerne würde ich bei der Ausbeute vorne eine 7 stehen haben...

Michael
Re: Hackwerk?
Nicht dass der Eindruck entsteht ich hätte kein andders Hobby als aufhacken. Wenns ohne geht ist mir das natürlich am allerliebsten, aber bei manchen Suden gehts einfach nicht ohne.
Was ich mir vom Hackwerk verspreche ist ein völlig gleichmässiges Auflockern des Trebers (nein, ich will nicht rühren sondern nur den Treber aufschneiden ohne die eigentliche Filterschicht zu zerstören), und dadurch die Kanalbildung zu unterbinden.
Natürlich geht das auch mit einem Messer, aber so richtig gleichmässig geht das ja nicht. Ausserdem ist eine gleichmässige Tiefenführung des Messers unmöglich. Klar ist ein Hackwerk bei einem Hobbybrauer eine Spinnerei, aber das ist ein Läuterbottich mit 150 l Fassungsvermögen auch.
Was ich mir vom Hackwerk verspreche ist ein völlig gleichmässiges Auflockern des Trebers (nein, ich will nicht rühren sondern nur den Treber aufschneiden ohne die eigentliche Filterschicht zu zerstören), und dadurch die Kanalbildung zu unterbinden.
Natürlich geht das auch mit einem Messer, aber so richtig gleichmässig geht das ja nicht. Ausserdem ist eine gleichmässige Tiefenführung des Messers unmöglich. Klar ist ein Hackwerk bei einem Hobbybrauer eine Spinnerei, aber das ist ein Läuterbottich mit 150 l Fassungsvermögen auch.
Eben deshalb!!!Odin hat geschrieben: ...bei der Ausbeute vorne eine 7 stehen haben, wobei ein Hackwerk helfen könnte. Klar ist es nur eine Spielerei, trotzdem lustig wenn man es hat
![]()
Ich hacke relativ selten auf, und wenn dann nicht komplett bis zum Läuterboden und da läufts trotz Aufhacken blank. Ich denke mal dass die Allerwenigsten hier in der glücklichen Lage sind/waren, noch nie aufgehackt haben zu müssen. Das Hackwerk spukt mir im Kopf herum um das Aufhacken möglichst intensiv und trotzdem schonend durchführen zu können ohne den ganzen Treber umzuwälzen und um dann trotzdem keine trübe Würze zu haben.Holger-Pohl hat geschrieben:Hacke niemals auf, die Würze wird wieder trüb, man muss wieder Warten bis die trübe Würze wieder blank läuft - zurückkippen.
Gruss
Uli
Uli
- Odin
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Re: Hackwerk?
Offenbar ist das im Hobbybereich eine Möglichkeit die Ausbeute zu steigern. Bei einem Wasser/Malz Verhältniß von 3:1 wird das aber (zumindest bei mir) nix. Bei meinem nächsten Sud werde ich das mal mit 2,5:1 versuchen. Zum Treber aufschneiden werde ich mal ein Crepe´s Schwert verwenden. Das ist länger als die meisten Küchenmesser und dünner.Schlupfer hat geschrieben:Mehr Nachguss. Bis auf 2°Plato. Läuft auch ohne Aufhacken wie Wasser.Odin hat geschrieben:....Gerne würde ich bei der Ausbeute vorne eine 7 stehen haben...![]()
Michael
@uli74
Wir sind uns offenbar einig darüber, dass im Hobbybereich ein Hackwerk aus wirtschaftlicher Sicht totaler Unsinn ist. Trotzdem finde ich deine Idee mit dem Hackwerk sehr gut

Es ist unser Hobby und das kostet nunmal Geld. Über Sinn von solchen Plänen brauchen wir nicht steiten, dennoch finde ich das cool. Es würde mich freuen, wenn du hier updates zu deinen Plänen posten würdest.
Viele Grüße vom Odin, der schon oft Geld für sinnlosere Sachen als für ein Hackwerk ausgegeben hat

Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
Re: Hackwerk?
Odin hat geschrieben:Es würde mich freuen, wenn du hier updates zu deinen Plänen posten würdest.
Das werde ich falls ich tatsächlich dazu kommen werde das Hackwerk zu realisieren. Vorher steht mein elektrischer Fasschüttler zum Zwangskarbonisieren auf dem Programm. Und mein Hopfenstopf-Ufo...
Gruss
Uli
Uli
Re: Hackwerk?
Erscheint mir beides auch sinnvoller als ein Hackwerk. Bei dem Ufo unbedingt darauf achten das die Form genau stimmt.uli74 hat geschrieben: Das werde ich falls ich tatsächlich dazu kommen werde das Hackwerk zu realisieren. Vorher steht mein elektrischer Fasschüttler zum Zwangskarbonisieren auf dem Programm. Und mein Hopfenstopf-Ufo...
Sonst wird das nichts mit den Zick-Zack Kursänderungen im Jungbier, ergo weniger Aroma-Ausbeute.
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Re: Hackwerk?
Das musst Du mir mal genauer erklären! Welchen Einfluss hat der Hopfenbehälter beim Stopfen auf die Aromaausbeute???Alt-Phex hat geschrieben:Bei dem Ufo unbedingt darauf achten das die Form genau stimmt.
Sonst wird das nichts mit den Zick-Zack Kursänderungen im Jungbier, ergo weniger Aroma-Ausbeute.
Gruss
Uli
Uli
Re: Hackwerk?
Achso, das war gar nicht ironisch gemeint ?uli74 hat geschrieben:Das musst Du mir mal genauer erklären! Welchen Einfluss hat der Hopfenbehälter beim Stopfen auf die Aromaausbeute???Alt-Phex hat geschrieben:Bei dem Ufo unbedingt darauf achten das die Form genau stimmt.
Sonst wird das nichts mit den Zick-Zack Kursänderungen im Jungbier, ergo weniger Aroma-Ausbeute.

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