Unterschied Brauhefe / Backhefe

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Crocodile Dundee
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Unterschied Brauhefe / Backhefe

#1

Beitrag von Crocodile Dundee »

Hallo zusammen,
worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Brauhefe und Backhefe ?
Gibt es da überhaupt einen ? Kann ich mit beidem Brauen und Backen ?

Vielen Dank und viele Grüße
Frank
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Igenheia
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#2

Beitrag von Igenheia »

Backen kannst mit beidem, Bier vergären tät ich nur mit Bierhefe
Mit Backhefe vergorenes Bier schmeckt greislich.

Backhefe ist ein wildes Durcheinand von unzähligen Unterarten der Saccharomyces Cerevisiae.
Bierhefe - je nach Sorte oder Typ - besteht nur aus einer einzigen Hefeart, ist also "rein".
Mahlzeit vom Franz !

Huraxdaxbacktbeidehaxbacktbeimgrongaffeaafnwong...

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Alt-Phex
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Bierhefen sind Reinzuchthefen, die aus einzelnen Zellen hochgezogen werden.
Dadurch hast du einen speziellen Stamm der entsprechende Eigenschaften
aufweißt - Beispiel: Weizenhefe bringt ganz andere Aromen ins Bier.

Du könntest dein Bier zwar auch mit einer 0,9 € Backhefe vergären, das
Ergebnis ist aber nur schwer vorhersagbar. Geschmack, Vergärungsgrad.

"Der Brauer bereitet die Würze, die Hefe macht das Bier"

Als Experiment sicherlich mal Spaßig eine kleine Menge mit Backhefe
anzustellen, eine Alternative ist das aber nicht wirklich. Aus der Erntehefe
ein Brot zu backen könnte hingegen gut werden.
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splitbrew
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#4

Beitrag von splitbrew »

Theoretisch ja – und es gibt sicher auch den einen oder anderen hier, der das schonmal probiert hat.

Praktisch wirst Du auch Bier bekommen, wenn Du Bäckerhefe nimmst. Aber erwarte bitte nicht, dass das leckeres Bier wird. Backhefe wird nach anderen Kriterien selektiert als Brauhefe:
  1. Sie soll sehrsehr schnell ankommen, denn Teig lässt man 30 bis 60 min gehen, und keine Woche.
  2. Sie soll sich von Fett (zB Butter) und Salz nicht beeindrucken lassen.
  3. Sie soll möglichst viel CO2 erzeugen, damit der Teig luftig wird.
  4. Alkoholerzeugung spielt keine Rolle.
  5. usw
Bierhefe und auch Weinhefe wird dagegen danach selektiert, dass sie bestimmte Aromen erzeugt; da das bei der Bäckerhefe keine Rolle spielt, schmeckt man das dann leider auch.

Historie: Früher waren die Bäcker verpflichtet, den Brauern die überschüssige Hefe abzukaufen. Damals liess man Hefeteig noch über Nacht gehen, die Brauhefe war eben nicht schneller. Und für die Weingärung hat man "eine Handvoll Erde, in der die Trauben gewachsen" in den Gärbehälter gegeben.
Warum ein Bier brauen, wenn ich in zwei kleineren Gärbehältern auch zwei Varianten anstellen kann?
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gulp
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#5

Beitrag von gulp »

In "Ladidls" Buch zurück zum Bier aus den 90ern wurde Backhefe noch für obergärige Biere empfohlen. Wenn man heutzutage bei ungleich größerer Hefeauswahl unbedingt sein Bier versauen will, ist das ein sicherer Weg. :Ahh

Mehr Meinungen hier:. Backhefe eingeben.

Gruß
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#6

Beitrag von BrauFuchs »

In der Facebook Hobbybrauergruppe durfte ich mich mit einem rumärgern der den Anfängern Backhefe empfohlen hat.
Er braut nur damit und seine Bekannten sind damit sehr zufrieden.
Entweder höfliche Menschen. Geschmacksblind. Oder es klappt wirklich.
Manch historisches Rezept soll mit Backhefe angestellt werden um vielleicht den Charakter von damals zu treffen...

Aber der Preis ist ist eben durch die aufwendige anzucht der reinzuchthefe zu rechtfertigen.

Gruß
Lukas
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flying
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#7

Beitrag von flying »

Na ja, experimentieren darf man. Bis zum ersten Weltkrieg wurde Backhefe in Gerstenmalzwürzen vermehrt. Danach dann in Melasse, welches der größte Nachteil für uns ist. Backhefen sind auch Reinzuchthefen und dürfen bei uns nicht gentechnisch verändert sein (noch nicht). Sie produzieren definitiv und auch reichlich Alkohol, weil das für den Geschmack der Backwaren sehr wichtig ist.
Ein paar Führungen in Bierwürze um die Hefe wieder an das Medium Maltose zu gewöhnen und man könnte durchaus mal testen..? Ist aber nur meine Meinung. Etwas weissbierähnliches ..Würde auch nur klein anfangen und nicht gleich einen ganzen Sud damit ansetzen.
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Crocodile Dundee
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#8

Beitrag von Crocodile Dundee »

Super, vielen Dank für die ausführlichen Antworten ! :thumbup

Wenn also in einer Brauerei die Hefe nach der Gärung wieder geerntet wird, wird sie dann wahrscheinlich aufwendig
gereinigt und unterm Mikroskop gecheckt, bevor sie wieder in die Würze darf, oder ?

Gruß
Frank
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#9

Beitrag von jemo »

Crocodile Dundee hat geschrieben:
Wenn also in einer Brauerei die Hefe nach der Gärung wieder geerntet wird, wird sie dann wahrscheinlich aufwendig
gereinigt und unterm Mikroskop gecheckt, bevor sie wieder in die Würze darf, oder ?
Ja klar, da wird jede einzelne Zelle mit dem Stethoskop abgehört...

Sahti wird mit Backhefe gebraut, so grundsätzlich ist da also was möglich. Ich versuche gerade eine Wildhefe zu isolieren, bislang leider ohne Erfolg. Zur Zeit wächst und gedeiht so ziemlich alles im Erlenmeyerkolben, aber keine Hefe. :crying
Viele Grüße,
Jens
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#10

Beitrag von TheCK »

flying hat geschrieben:Etwas weissbierähnliches ..Würde auch nur klein anfangen und nicht gleich einen ganzen Sud damit ansetzen.
Ist gewährleistet, dass Backhefe immer obergärig ist? Bei uns gibt es Backhefe unter dem Markennamen einer großen lokalen Brauerei und ich glaube dass das tatsächlich angetrocknete Erntehefe ist. Die brauen allerdings soweit mir bekannt ist ausschließlich untergärig.

Gibt es eine Möglichkeit für Hobbybrauer irgendwie ansatzweise zu bestimmen um was es sich bei der Backhefe handelt?
LG Chris
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#11

Beitrag von BrauFuchs »

TheCK hat geschrieben:
flying hat geschrieben:Etwas weissbierähnliches ..Würde auch nur klein anfangen und nicht gleich einen ganzen Sud damit ansetzen.
Ist gewährleistet, dass Backhefe immer obergärig ist? Bei uns gibt es Backhefe unter dem Markennamen einer großen lokalen Brauerei und ich glaube dass das tatsächlich angetrocknete Erntehefe ist. Die brauen allerdings soweit mir bekannt ist ausschließlich untergärig.

Gibt es eine Möglichkeit für Hobbybrauer irgendwie ansatzweise zu bestimmen um was es sich bei der Backhefe handelt?
Ist wohl vom Stamm soweit klar, da Saccharomyces cervisiae --> obergärig und Backhefe Stamm (für Schreibfehler übernehme ich keine Haftung :Wink )
Saccharomyces carlsbergensis --> untergärig und keine Backhefe
Ansonsten muss der Bäcker ja sein Teig in Kühlschrank stellen und nicht in Gärschrank bei 35-50 °C

ich denke die Sachlage ist eindeutig und wenn Bäcker mit Marketingkram die unwissenden auf ihre Seite ziehen wollen kann ich das nur verstehen, denn um das Bäckerhandwerk steht es ja nicht gerade rosig zu Zeiten der Backshopkultur.

Gruß
Lukas
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#12

Beitrag von inem »

BrauFuchs hat geschrieben:Ist wohl vom Stamm soweit klar, da Saccharomyces cervisiae --> obergärig und Backhefe Stamm (für Schreibfehler übernehme ich keine Haftung :Wink )
Saccharomyces carlsbergensis --> untergärig und keine Backhefe
Ansonsten muss der Bäcker ja sein Teig in Kühlschrank stellen und nicht in Gärschrank bei 35-50 °C
Auch untergärige Hefe vergärt bei hohen Temperaturen - sie bildet nur im Bier unerwünschte Aromen. Daher wäre ich nicht so sicher und mir ist für Hobbybrauer auch keine Bestimmungsmethode bekannt.

Für ein Experiment wäre aber auch "untergärige Backhefe" etwas, schließlich ist die Backhefe ja sowieso nicht vom Geschmacksprofil für Bier gezüchtet, also sollte es nicht viel Unterschied machen ob diese oder jene unerwünschten Eigenschaften zum tragen kommen. Welche das jeweils sind bekommt man eh nur durch probieren heraus.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#13

Beitrag von Sto Lat »

Backhefe macht ordentlich zisch. Will heißen: Das Bier wird ziemlich viel Druck haben. Funktionieren tut's aber. Heute back ich, morgen brau' ich...
Neben der Methode mit den Birkenstäben hab ich auch mal irgendwo gelesen, dass man Bier auch brauen kann, indem man ein Stück Sauerteig in den Sud hängt um Hefe rein zu bringen. Dass das schmeckt, kann ich mir aber nicht vorstellen. Umgekehrt, also Bierhefe im Teig ist besser. Es dauert aber länger bis der Teig aufgegangen ist.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben meine Großeltern mit einer Mischung aus Malzkaffee, Getreide und Germ (also Bäckerhefe) Bier gebraut. Dass die Geschichte stimmt kann ich daran nachvollziehen, dass es angeblich extrem explosiv war. Geschmeckt haben dürfte es nicht sonderlich, denn es ist heute nicht mehr am Markt. Germ ist übrigens ein obergäriges Hefekonglomerat und macht daher einen hohen Vergärungsgrad.
Bierhefen werden im wesentlichen nach folgenden Kriterien selektiert:
- Gärverhalten (OG/UG)
- Flockungsverhalten
- Gärgeschwindigkeit
- Vermehrungsintensität
- Bildung und Abbau von Gärnebenprodukten
Weinhefen oder Wilde Hefen gelten in der Modernen Brauerei als Bierschädlinge. (Siehe auch Technologie Brauer & Mälzer, Wolfgang Kunze, 10. Auflage 2011, VLB Berlin Seite 111)
Nicht explizit genannt sind Backhefe und wilde Hefen - diese sind aber genauso Bierschädlinge.
Außerdem ist davon auszugehen, dass sich bei Backhefe kaum mehr Alkohol bildet als bei wilden Hefen. Allerdings riskierst du fremdartige Geschmäcker (Sellerie) oder Trübungen. ABER: Wenn du ganz viel Glück hast, könnte es auch genial schmecken.
Da man auch aus Brot Bier machen kann (wird heute in Russland, Polen und Ukraine noch praktiziert), würde ich eher umgekehrt herangehen: Ein Roggenbrot backen und dann vergären lassen. Evtl. etwas Haushaltszucker zugeben. In Polen kann man sich diese Bierbrötchen fertig kaufen und zuhause vergären. Diese enthalten keine Reinzuchthefen.

Ich würde dir raten: Lass deiner Experimentierfreudigkeit keine Grenzen setzen. 2-3 Liter von einem Sud abzweigen und anders vergären ist kein Opfer, aber du kannst viel an Erfahrung gewinnen.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#14

Beitrag von BrauFuchs »

WodkaFan hat geschrieben: Da man auch aus Brot Bier machen kann (wird heute in Russland, Polen und Ukraine noch praktiziert), würde ich eher umgekehrt herangehen: Ein Roggenbrot backen und dann vergären lassen. Evtl. etwas Haushaltszucker zugeben. In Polen kann man sich diese Bierbrötchen fertig kaufen und zuhause vergären. Diese enthalten keine Reinzuchthefen.

Ich würde dir raten: Lass deiner Experimentierfreudigkeit keine Grenzen setzen. 2-3 Liter von einem Sud abzweigen und anders vergären ist kein Opfer, aber du kannst viel an Erfahrung gewinnen.
Das klappt aber nur wenn das fertige Brot ein paar Tage in der Backstube liegt, damit sie Hefen auf der Oberfläche sammeln können, ansonsten sind ja keine Hefen mehr aktiv nach 230°C backen.

Gruß
Lukas
Sto Lat
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#15

Beitrag von Sto Lat »

Das ist korrekt, ich habe mich nicht präzise ausgedrückt. Aber ich hab mir erklären lassen, dass es an der Behandlung des Getreides liegt, die halt irgendwie besonders Hefefreundlich ist. Genau verstanden habe ich es nicht, aber die Hefen kommen sicher von außen, nicht aus dem Brot.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#16

Beitrag von TheCK »

BrauFuchs hat geschrieben: Ist wohl vom Stamm soweit klar, da Saccharomyces cervisiae --> obergärig und Backhefe Stamm (für Schreibfehler übernehme ich keine Haftung :Wink )
Saccharomyces carlsbergensis --> untergärig und keine Backhefe
Ansonsten muss der Bäcker ja sein Teig in Kühlschrank stellen und nicht in Gärschrank bei 35-50 °C

ich denke die Sachlage ist eindeutig und wenn Bäcker mit Marketingkram die unwissenden auf ihre Seite ziehen wollen kann ich das nur verstehen, denn um das Bäckerhandwerk steht es ja nicht gerade rosig zu Zeiten der Backshopkultur.
Ähm, wenn untergärige Hefe bei hohen Temperaturen nicht vergären sollte, was genau ist dann der Sinn der SVP? :Waa
Je höher die Temperatur, desto schneller vergärt die Hefe - egal ob obergärig oder untergärig. Es gibt einfach nur Geschmacksunterschiede/Fehlaromen bei zu hoher Temperatur.

Ich werd das Ganze einfach mal austesten mit der Brauerei-Backhefe :-)
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flying
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#17

Beitrag von flying »

Kwass wird heute aus rotem, fermentierten Roggenmalz und einer speziellen Kwasshefe hergestellt. Der "Haus- Kwass" ist jedoch noch immer ein Brottrunk und soll am Besten mit russischen Roggenbrot gehen. Kwass ist auch immer leicht säuerlich weil Milchsäurebakterien beteiligt sind.

Erntehefen vom Bierbrauen fürs Backen? Sehr ungewöhnlich..Backhefen werden in Melasselösung und mit viel Sauerstoff frisch hergeführt und sind hochvital. Das trifft auf Erntehefe nur bedingt zu. Außerdem wollen die Bäcker keinen Hopfengeschmack im Brot. Das soll früher mal der Grund gewesen sein warum die Bäcker die Bierhefe nicht mehr wollten.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#18

Beitrag von Sto Lat »

flying hat geschrieben:
Erntehefen vom Bierbrauen fürs Backen? Sehr ungewöhnlich..Backhefen werden in Melasselösung und mit viel Sauerstoff frisch hergeführt und sind hochvital. Das trifft auf Erntehefe nur bedingt zu. Außerdem wollen die Bäcker keinen Hopfengeschmack im Brot. Das soll früher mal der Grund gewesen sein warum die Bäcker die Bierhefe nicht mehr wollten.
Pizza mit S23 (keine Erntehefe) statt Backhefe - herrlich! Kann ich nur empfehlen!
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#19

Beitrag von BrauFuchs »

Knastwein: Orangensaft mit Brotkanten. 14 tage stehen lassen (wenn es nicht auffliegt) Schmeckt scheußlig aber knallt....
Von solchen Scherzen habe ich neulich gehört :Mad2
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flying
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#20

Beitrag von flying »

Pizza mit S23 (keine Erntehefe) statt Backhefe - herrlich! Kann ich nur empfehlen!
Das glaube ich gerne! Die S-23 ist ein untergäriges Hochtemperaturarbeitstier.. :Smile Mich dünkt auch, ich habe irgendwo mal gelesen, dass viele Bäcker heutzutage wieder mit sogenannten "Aromahefen" arbeiten..? Wo kommen die wohl her und welche Hefen machen mehr Aroma als gute Belgische oder Weissbierhefen..
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#21

Beitrag von Solod »

Moin moin,

ich habe auch schon mit meinen restlichen bierhefen brot gebacken, speziell Kastenweissbrote. Das geht wie schon gesagt sehr gut, man muss sich aber in Geduld üben.
Die Bierhefen bringen schon ein spezielles Aromaprofil mit, aber man muss aufpassen, das es nicht zu einem gammlig-gärigen Geschmack kommt...
In der Bäckerbranche in Deutschland wird fast ausschliesslich mit Frischhefe gearbeitet, seltener mit Trockenhefe.
Bei der Frischhefe unterscheidet man die Standardhefe und eine spezielle Hefe für schwere süsse Hefeteige. Letztere haben sich meiner Meinung nach sich nicht so richtig durchsetzen können. um sie aber auch noch zu erwähnen, es gibt auch noch BIO-Hefe und spezielle Fermente.
Aromahefe gibt es meines Wissens nicht.
Was aber in den letzten Jahren in der backenden Zunft immer populärer wird, man macht viel mehr Vorteige. z.B. einen Polisch.
Dazu wird Hefe mit Wasser und Mehl zu einem sehr flüssigen "Teig" verrührt und anschliessend ca. 16-24h unter kontrollierten Bedingungen geführt. In dieser Zeit vermehrt sich die Hefe und es bilden sich herrliche Aromastoffe.
Daher lassen wir ja das Bier auch eine gewisse Zeit lagern / reifen. =)
Und wer einmal die Möglichkeit hat in einem der riesigen Gärschränke der Industrie( sind zum Teil 20m und länger, der wird auch merken, das die Bäckerhefe Alkohol produziert....
Angefixt von diesem Tröt werde ich mir beim nächsten Sud mal 3l abzwacken und mit Bäckerhefe vergären. Alle schreiben, es schmeckt greußlich....jetzt will ich es aber auch wissen =)
Hefige Grüsse!
Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#22

Beitrag von Sto Lat »

Solod hat geschrieben: Angefixt von diesem Tröt werde ich mir beim nächsten Sud mal 3l abzwacken und mit Bäckerhefe vergären. Alle schreiben, es schmeckt greußlich....jetzt will ich es aber auch wissen =)
Hefige Grüsse!
Solod
Bitte einen Fotothread dazu: Davon will ich Bilder sehen! :thumbup
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#23

Beitrag von Solod »

Kein Thema, mache ich gerne! Vielleicht klappt es sogar schon morgen.
Backextrakt verdünnen auf 12P, kochen, a Krümmel Hopfen rein, Whirlpool... und schon kanns losgehen.
Bin wirklich gespannt, wie die Hefe reagiert. Hatte ja schon einmal einen Kwass angesetzt mit Rosinen und einen Krümel Hefe.
Als er meiner Meinung nach fertig war, habe ich ihn meinen ukrainischen Kollegen serviert.
Er hat gekostet...gegrinst...nicht schlecht..trinks aber mal lieber alleine.... war also nicht das Wahre.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#24

Beitrag von hutschpferd »

Auch Bierhefe wird auf Molasse hochgezogen. Nicht nur die Backhefe.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#25

Beitrag von Igenheia »

Solod hat geschrieben: Was aber in den letzten Jahren in der backenden Zunft immer populärer wird, man macht viel mehr Vorteige. z.B. einen Polisch.
Dazu wird Hefe mit Wasser und Mehl zu einem sehr flüssigen "Teig" verrührt und anschliessend ca. 16-24h unter kontrollierten Bedingungen geführt. In dieser Zeit vermehrt sich die Hefe und es bilden sich herrliche Aromastoffe.

Solod
Da hat meine Oma immer "Dampferl" dazu gesagt....
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#26

Beitrag von hutschpferd »

Ein dampferl dauert aber weniger als eine Stunde und kann eher mit einem kleinen starter verglichen werden. Zumindest im österr. Sprachgebrauch
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#27

Beitrag von Solod »

Moin, moin..

muss mich verbessern. Es gibt schon Aromahefen auf dem Markt und zwar von der Firma LALLEMOND.
Selbst verbacken habe ich sie zwar noch nicht, da sie mir noch nicht zwischen die Finger gekommen sind.

Feingehopfte Grüsse!
Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#28

Beitrag von Johnny H »

WodkaFan hat geschrieben:
flying hat geschrieben:
Erntehefen vom Bierbrauen fürs Backen? Sehr ungewöhnlich..Backhefen werden in Melasselösung und mit viel Sauerstoff frisch hergeführt und sind hochvital. Das trifft auf Erntehefe nur bedingt zu. Außerdem wollen die Bäcker keinen Hopfengeschmack im Brot. Das soll früher mal der Grund gewesen sein warum die Bäcker die Bierhefe nicht mehr wollten.
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Habe sowohl UG Budvar 2000 als auch OG Forbidden Fruit (Erntehefen) schon für Pizzateig verwendet. War jedesmal großartig. Man braucht nur sehr wenig Hefe (1 1/2 TL auf 500g Mehl, vielleicht geht sogar weniger).

Ich wasche allerdings meine Erntehefen immer mit Wasser (2x), so wie im Hanghofer beschrieben. Das entfernt zumindest die Hopfenharze relativ zuverlässig.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#29

Beitrag von flying »

Du meinst sicher Lallemand? Die stellen auch jede Menge Bierhefen und Weinhefen und noch alles mögliche her. Die ganzen Danstar-Hefen sind von Lallemand.

Ich habe auch noch von einer Aromahefe vom den Potsdamer Hefewerken gehört. Die wurde aus einer Weinhefe erzeugt, um die beliebten, alten DDR-Brötchen herzustellen. Die sind kleiner, dichter und "saftiger" als die heutigen Brötchen.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#30

Beitrag von hutschpferd »

Und Lallemand verwendet auch nur Melasse, von deren großem Werk in Wien weiß ich das nämlich.
Wobei dort nehmen Wein und Bierhefe genauso auch (frische) Backhefe hergestellt wird.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#31

Beitrag von Solod »

Ja korrekt: Heisst LALLEMAND!

Ich setze heute einen kleinen Sud an...mit guter deutscher stinknormaler Bäckerhefe... =)
hefe1.jpg
hefe1.jpg (33.59 KiB) 24651 mal betrachtet

Sollte ausreichen...
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#32

Beitrag von Boludo »

Mach aber unbedingt einen Starter, sonst könnte es sein, dass die Hefe zu langsam ankommt :puzz

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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#33

Beitrag von Hagen »

Habe vor Jahren aus Neugier auch mal ein paar Liter mit Backhefe gemacht. Ergebnis geht sehr in Richtung Brot, eher Kannes Brotrunk als Kwass.
Kann man trinken, muss man aber nicht. Auf jeden Fall mal interessant.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#34

Beitrag von flying »

Komischerweise waren die DDR-Brötchen so klein, weil die Hefe recht mies bzw. wenig triebstark war und nicht so stark aufging. Die Teigkonsistenz könnte man am ehesten mit Pizzabrötchen vergleichen aber das trifft es auch nicht richtig? Ist schon interessant, was man heute macht um das wieder so hinzubekommen. Also hierzulande schreien alle danach und mögen die "Luftbrötchen" gar nicht mehr so gerne. Die Backshops kriegen es definitiv nicht hin..
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#35

Beitrag von Ulrich »

Backhefe hat mit dem Kwas nur indirekt zu tun. Einige verwenden besondere Backhefen, die wie die Saccharomycodes Ludwigii keine Maltose und Maltotriose vergären. Man kann aber auch die Ludwigii oder, wie ich normale Bierhefe verwenden.

Kwas wird hauptsächlich Milchsäure vergoren. Das hochfermentierte Roggenmalz (für Kwas) ist an sich schon ziehmlich sauer unf gibt die Fabe.

Wenn das Backhefebier nicht trinkbar wird, kann man das mit Milchsäure-vergorender- Würze (25% hochfermentiertes Roggenmalz, PiMa, 5% Cara (120EBC) und wer will zur Abrundung 4% Maismehl) ausmischen (1:3), pasteurisieren und ggf mit Zucker einstellen und zwangscarbonisieren) :Bigsmile
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#36

Beitrag von flying »

Fermentis verkauft eine Kwass-Trockenhefe in 10 kg Blöcken. Ich hab mal bei schnapsbrenner vakuumierte 200 g gekauft. Interessanterweise gibt Fermentis bei dieser Hefe wohl keine Umpackvorschriften vor. Wäre schon möglich, dass sie von Haus aus mit getrockneten Laktos versetzt ist?
Habe noch nicht mit der Hefe gebraut aber mich dünkt, dass ich erst mal damit backen werde :Smile
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flying
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#37

Beitrag von flying »

Hagen hat geschrieben:Habe vor Jahren aus Neugier auch mal ein paar Liter mit Backhefe gemacht. Ergebnis geht sehr in Richtung Brot, eher Kannes Brotrunk als Kwass.
Kann man trinken, muss man aber nicht. Auf jeden Fall mal interessant.
Kannes Brottrunk kann man trinken..?? :Shocked :puzz Sach bloß :Grübel Ich dachte das Zeuch wär zum Ratten vergiften, damit sie nicht an die Kartoffeln gehen :Ahh

Klein Späßchen..ich mag ja den animalisch, sauren Schluck. Uwe hat mal gesagt, da bekommt man von Haare auf der Brust??
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Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#38

Beitrag von Solod »

So, wie versprochen habe ich heute mal einen kleinen 3Liter Sud angesetzt.
3 Liter Wasser und 478.7g Backextrakt.Das ergab so um den Daumen herum 12P.
Das Ganze aufgekocht, nach 10 Minuten die Dolden rin und noch eine kleine Handvoll dunkles Caramalz. Auf 30 BE eingestellt.
90 Minuten kochen, ab durchs Sieb, Whirlpool andrehen, abziehen, abkühlen und die gute Bäckerhefe rein. Der Spass hat nur knapp 3h gedauert.
Jetzt steht der Topf in der Küche...schaun wir mal...
Ein bissel Leid hat mir die Würze schon getan, da ich im Kühlschrank noch die T58 in 2.Gärung habe.. :crying
aber der Aufklärung bzw. der "Wissenschaft" zuliebe.
Anbei noch ein paar bunte Bilder. Ich werde weiter berichten.
Feingehopfte Grüsse!
Solod
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es kocht...und schmodder abschöpfen

Rin mit dem Hopfen!
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flying
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#39

Beitrag von flying »

Jungbier schon verkostet..? :Bigsmile
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#40

Beitrag von Solod »

..niggs da mit Jungbier verkosten... :Drink ...
Hatte gestern abend Besuch vom Norus-Virus oder wie das Viech auch immer heißt... hätte mal lieber ein Hopfenpellet lutschen sollen!
Aber die Hefe ist "angekommen" und es haben sich auch schon Hopfenharze abgesetzt. :thumbsup
Der Geruch ist alkoholisch, aber auch irgendwie nach Plaste /Gummi / fruchtig. :Waa
Sehr schwer zu beschreiben. Da koste ich lieber noch nicht.....Hab mir ehh schon den Magen verkorkst.
Anbei noch eine optische Verkostung!
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Feingehopfte Bäckerhefegrüsse!
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#41

Beitrag von Solod »

Moin moin,

5 Tage sind rum, seitdem ich den Minisud mit der Bäckerhefe angesetzt habe.
Bis jetzt verlief alles normal. kein Schimmel, kein Gammel etc... =)
Geschmacklich ist es auch i.O.
Werde das Becknbräu heute abfüllen, mit gutem Zucker der Südwerke aufspeisen und dann warten wirs mal ab...
7 Brix sind es aktuell ( angestzt bei 12 Stw.) Passt!
Nicht das noch diese Hefe meine Lieblingshefe wird..unschlagbar günstig und flexibel einzusetzten..hihih
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Feingehopfte Grüsse!
Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#42

Beitrag von Sto Lat »

Nicht schlecht! Sieht wirklich gut aus.
Aber ich glaubs erst, wenns ausgegoren und getrunken ist...
Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#43

Beitrag von Solod »

Bin von kommenden Montag bis Freitag früh in Wien (Kaiserwasserhotel Wien / Arcotelhotel, muss wohl in der Nähe von der STAMAG sein)
Bin zwar die ganze Zeit mit Kunden unterwegs, kann dir aber eine 0,33 Ploppbuddel an der Rezeption hinterlegen, welche du dann unter kontrollierten Bedingungen bei dir unterm Kopfkissen ausbrüten darfst... :Drink
Sto Lat
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#44

Beitrag von Sto Lat »

Würde diese Herausforderung mit einem Zywiec Porter und einem Selbstgebrauten beantworten.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#45

Beitrag von Solod »

Na diese Herausforderung nehme ich doch gerne an! =) =)
Wir müssen dann bloss aufpassen,das es uns die Flaschen nicht zerhaut.Mein Manometer ist leider gerade in Benutzung und ich weiss daher nicht,was und wieviel sich da zusammenbraut.Dürfte aber eigentlich nichts passieren,soweit wie das runtergegart war.
Habe vorhin mit 5.5g Zucker aufgespeist.
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#46

Beitrag von Solod »

Moin Moin liebe Braugemeinde!

Habe heute endlich mein Bier getestet, welches ich mit BACKHEFE angesetzt hatte!
Eine Flasche habe ich auch WODKAFAN geben können, da ich letzte Woche in Wien war. Leider haben wir uns nicht persönlich treffen können,aber das holen wir noch nach !!! :Drink

Also, Flasche aus der Kühlung geholt, Glas poliert und los gings... PLOPP...Karbonisierung passt..uffz..
..und rein ins Glas. Die Spannung steigt :Grübel
Aus der Flasche kommt eine schöne leicht rotbraune Flüssigkeit ( Malzextraktfarbe) und es bildet sich eine Schaumkrone, welche sich nach ca.1 Minute auflöst. OK.
Der Geruch .....lässt mich positives erahnen. Nicht viel nachdenken und rin damit.
Haaa! :Drink :Drink :Drink schmeckt! Hätte ich wirklich nicht gedacht!!
Die Hefe vergärt wohl ziemlich neutral. Der Geruch ist leicht fruchtig. Die Bittere kommt nicht durch, obwohl ich glaub ich auf 30 BE eingestellt hatte.
Das Bier schmeckt sehr mild und leicht malzig.
Fazit: Mit der GIEGOLD Backhefe lässt sich ein gescheites Bier herstellen !!! Ich bin total überrascht! Also, wenn doch einmal die Bierhefe alle ist, mit der Backhefe lässt sich Bier herstellen!!!!
Noch ein paar Eindrücke:
Backhefe2.jpg
Backhefe2.jpg (60.59 KiB) 23914 mal betrachtet
Backhefe.jpg
Backhefe.jpg (74.89 KiB) 23914 mal betrachtet
Backhefe3.jpg
Backhefe3.jpg (82.62 KiB) 23914 mal betrachtet
.und ich habs wirklich ausgetrunken!
Backhefe5.jpg
Backhefe5.jpg (82.91 KiB) 23914 mal betrachtet
Das war mal ein sehr interessantes Experiment.Schön, das es dieses Forum gibt ! :Drink :Drink

Feingehopfte Grüsse!
Solod
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#47

Beitrag von Ursus007 »

War das Trockenbackhefe oder ein Würfel aus der Kühlung?
(EDIT: Jaja, hätte nur im Thread weiter oben schauen müssen, da ist ja sogar der Würfel fotofiziert ...)

Und da wundert man sich, wenn von Brotkrustenaroma geschrieben wird ... ;-)

Danke für den Test, ich trink gerade mein 60%-Rohfrucht-Weizen. Auch trinkbar ... sogar austrinkbar ... Schaum ist zumindest sehr haltbar.
Zuletzt geändert von Ursus007 am Mittwoch 1. Juli 2015, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#48

Beitrag von Solod »

Das war Frischhefe,welche sich am wohlsten im Kühlschrank fühlt... :Smile
Wie wärs denn mal mit einem Bier aus Rohfrucht, Backextrakt und Bäckerhefe..hihi
Das wär doch mal was...
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#49

Beitrag von Fe2O3 »

also verwässerter Sauerteig mit etwas Hefe- und Hopfenzusatz?
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gulp
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Re: Unterschied Brauhefe / Backhefe

#50

Beitrag von gulp »

Solod hat geschrieben:Moin Moin liebe Braugemeinde!

Habe heute endlich mein Bier getestet, welches ich mit BACKHEFE angesetzt hatte!
Eine Flasche habe ich auch WODKAFAN geben können, da ich letzte Woche in Wien war. Leider haben wir uns nicht persönlich treffen können,aber das holen wir noch nach !!! :Drink

Also, Flasche aus der Kühlung geholt, Glas poliert und los gings... PLOPP...Karbonisierung passt..uffz..
..und rein ins Glas. Die Spannung steigt :Grübel
Aus der Flasche kommt eine schöne leicht rotbraune Flüssigkeit ( Malzextraktfarbe) und es bildet sich eine Schaumkrone, welche sich nach ca.1 Minute auflöst. OK.
Der Geruch .....lässt mich positives erahnen. Nicht viel nachdenken und rin damit.
Haaa! :Drink :Drink :Drink schmeckt! Hätte ich wirklich nicht gedacht!!
Die Hefe vergärt wohl ziemlich neutral. Der Geruch ist leicht fruchtig. Die Bittere kommt nicht durch, obwohl ich glaub ich auf 30 BE eingestellt hatte.
Das Bier schmeckt sehr mild und leicht malzig.
Fazit: Mit der GIEGOLD Backhefe lässt sich ein gescheites Bier herstellen !!! Ich bin total überrascht! Also, wenn doch einmal die Bierhefe alle ist, mit der Backhefe lässt sich Bier herstellen!!!!
Noch ein paar Eindrücke:
Backhefe2.jpg
Backhefe.jpg
Backhefe3.jpg
.und ich habs wirklich ausgetrunken!
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Das war mal ein sehr interessantes Experiment.Schön, das es dieses Forum gibt ! :Drink :Drink

Feingehopfte Grüsse!
Solod
Nicht schlecht, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Ich glaube ich zwacke auch mal ein paar Liter ab für so ein Experiment! Merci für deinen Einsatz! :thumbup

Gruß
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