gestern war es für mich nach langer Zeit mal wieder soweit meine Mühle und den Kessel anzuschmeißen und einen schönen Tag mit meinem Hobby zu verbringen.
Als Rezept habe ich mir mein Lieblingsrezept ausgesucht und schon konnte es mit dem brauen losgehen. Bisher war ich mit dem Rezept und dem Endergebniss immer SEHR zufrieden. Das Bier war nach 3 Monaten immer sau lecker, der Schaum passte und im Glas war es FASST durchsichtig. Also eigentlich alles in allem für mich perfekt!
Es wäre aber auch langweilig alle Abläufe immer beim selben zu lassen und nie was neues zu testen.
Da ich gerade meinen Gegenlaufkühler umbaue und dieser gestern noch nicht fertig war, musste also eine Übernachtkühlung herhalten. Da viel mir ein das hier in einem Thread vor kurzem das Thema "Irish Moos" diskutiert wurde.
"Das Wirkprinkzip von IM setzt erst bei der Abkühlung so richtig ein".... den Spruch (oder so ähnlich) hatte ich noch im Kopf und dachte mir nun "Hmmmm... das kannste doch mal ausprobieren".
- Ein Griff ins Regal, sanft dosierte 7g IM abgewogen und meinen knapp 50 Litern, 10 min. vor Kochende zugegeben.
- Nach dem Kochenden wie immer schön und SAUBER meinen Whirlpool angeschmissen und zusätzlich noch durch meinen 120er "müh " Filter in ein 60 Liter Fass laufen lassen.
- Da mein Whirlpool immer gut funktioniert war auch diesesmal NIX im Filter drin.
- Um 18 Uhr habe ich das heiße, mit knapp 50 Litern gefüllte Fass in den Keller auf den Boden gestellt und mit nem Venti über nacht angepustet.
- Heute morgen um 8 Uhr hat das Fass 16 Grad gehabt und NORMALERWEISE hätte ich da jetzt meine Hefe zugesetzt.
Normalerweise.....
Nein, diesesmal wollte ich es anders machen. Besser.... wie ich hoffe :) !
Bisher habe ich nur 2x über Nacht im Fass abgekühlt, ansonsten immer direkt durch den Gegenlaufkühler ins Fass und dann rein mit der Hefe.
- Das 16 Grad "kühle" Fass habe ich dann in die 8 Grad kalte Kühltruhe gepackt und nochmal bis Mittag stehen lassen. (wurde dabei auch mit nem Venti angepustet).
- Gegen Mittag habe ich dann das 13 Grad kühle Fass wieder rausgewuchet und mir gedacht ich könnte das ganze doch jetzt in ein neues SAUBERES Fass umschlauchen.... "Dann wirds vielleicht noch klarer"...
- Das ganze durch einen 80 "müh" Filter ins Fass umgeschlaucht und als ich fast fertig war sah ich am Fassboden das.... (warum mir das erst jetzt auffiel.... fragt mich ned). Im Durchschnitt ca. 2,5 cm hoch, Hier mal von oben, und das was ich dann verworfen habe. Laut Messbecher waren das insgesamt 2,8 Liter.... (ich habs auch großzügig drin gelassen weil ich es diesemal ja richtig KLAR wollte ;) ) Wie schon gesagt habe ich das ausgeflockte Zeugs dann entsorgt und den Rest in dem neuen Fass mit Hefe gefüttert und bei 11 Grad zum schlafen gelegt.
Vor der Hefegabe konnte ich unter starkem Licht von oben bis runter an den Fassboden schauen so klar war das jetzt

Nun meine eigentliche Frage: Ist diese "Ausflockung" in dieser Form normal ? Liegt das an den paar Gramm Irish Moos ? Oder liegt es an der raschen Übernachtkühlung ? Oder an der kurzen Abkühlung in der kühlen Gefrierbox ?
Sobald die HG durch ist werde ich nochmals umschlauchen und das Fass dann nochmal eine Nacht ruhen lassen. Dann wieder umschlauchen und auf meinen gelösten Traubenzucker vorlegen und ab in die Flaschen.
Wenn das so klar wird wie es jetzt grad schon aussah und alles andere auch noch passt werde ich das ab jetzt immer so machen, auch wenn es mit mehr Aufwand verbunden ist und diverse Infektionsrisiken mit sich bringt. Da ich aber (in meinen Augen) sehr sauber arbeite und mir ein toller Raum zur Verfügung steht, mach ich mir darüber eher weniger Gedanken.
Bin sehr gespannt wie die Gärung anspringt und was im Endeffekt daraus wird....... und ob das so richtig war.
Grüße Elmar
