Flaschengärung oder Flaschenbombe

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Matze
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Flaschengärung oder Flaschenbombe

#1

Beitrag von Matze »

Hallo,


ich möchte mich am Wochenende das erste Mal an ein Anfänger-Bier wagen (schnelles Weizen). Da ich vor Jahren mal unbeabsichtigt Flaschenbomben
produziert hab, möchte ich das diesmal tunlichst vermeiden. Wenn ich die Würze durchgären lasse bis sich die Hefetätigkeit gelegt hat (evtl. lieber
1-2 Tage länger) und dann in Flaschen abfülle, wie kann ich mit Traubenzucker die Nachgärung so steuern, daß einerseits die Rezens ausreichend ist (schales
Weizen schmeckt halt nicht) andererseits die Flaschen nicht platzen bzw. beim Öffnen alles rausschäumt ?? Möchte 0,33 l Bügelverschlussflaschen
verwenden. Muss ich bei dosierter Gabe von Traubenzucker trotzdem in den ersten 2-3 Tagen testhalber entlüften ?

Gruß

Matthias
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#2

Beitrag von AddMoreHops »

inem
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#3

Beitrag von inem »

Entlüften ist sinnlos und kontraproduktiv, wenn richtig berechnet und dann auch richtig dosiert wurde.
Bei dem Thema sollte auch dieser Link nicht fehlen: viewtopic.php?f=7&t=212
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schloemi
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#4

Beitrag von schloemi »

Hallo Matthias,

lass dein Bier komplett ausgären. Anschließend musst du die Zuckermenge berechnen. Hierfür ist folgendes Tool nützlich:

http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iserechner

Kurz zur Erläuterung: In deinem Jungbier ist bereits CO2 gelöst, die Höhe hängt von Deiner Gärtempertur ab. Im deinem Fall vermutlich 20° Celcius. Für dein Weizen würdest du vermutlich 6,5g CO2 pro Liter ansetzen, demzufolge benötigst du knapp 12g pro Liter Traubenzucker oder 3g pro Flache bei 0,33 Litern. Hierbei ist zu sagen, dass es vermutlich besser ist die Zuckergabe nicht pro Flache zu geben, sondern vorher das Bier in einen zweiten Behälter umzuschlauchen und dort die komplette Zuckermenge, optimal in heißen Wasser aufgelöst, zuzugeben und zu verrühren. Dies vermeidet eine inhomogene Dosierung. Nach der Nachgärung (7-10 Tage) das Weinzen unbedingt ca. eine Woche im Kühlschrank kalt lagern, damit sich das CO2 besser im Bier löst und unnötigem Überschäumen entgegen wirkt. Eine Entlüftung sollte so nicht notwendig sein.

Viele Grüße
schloemi

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cyme
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#5

Beitrag von cyme »

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, warte mit dem Abfüllen nicht 1-2 Tage sondern 1-2 Wochen.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#6

Beitrag von blub24 »

Der Klassiker:

viewtopic.php?f=7&t=212

Grüße,

Nikolas
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#7

Beitrag von Alt-Phex »

schloemi hat geschrieben:Nach der Nachgärung (7-10 Tage) ...
Da ist schon wieder, die pauschale Zeitangabe. Das kann auch länger dauern, die Hefe
hält sich nicht an Termine. Ein Flaschenmanometer ist hier hilfreich, denn anhand der
Druckanzeige weisst du wann die Nachgärung beendet ist. Bei 6,5g/l CO2 wären das
ca. 3 Bar.

Ohne Manometer besser 2-3 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen.
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schloemi
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#8

Beitrag von schloemi »

Alt-Phex hat geschrieben:
schloemi hat geschrieben:Nach der Nachgärung (7-10 Tage) ...
Da ist schon wieder, die pauschale Zeitangabe
....
Ohne Manometer besser 2-3 Wochen bei Zimmertemperatur stehen lassen.
Selber :P

LG schloemi, der seine Hefeweizen-Aromen lieber früher als später genießt

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heru
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#9

Beitrag von heru »

Will mal eine allgemeine Umfrage dranhängen:

Bei wem hier hat es schon mal eine Flasche zerissen?
Wie häufig passiert das?
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schloemi
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#10

Beitrag von schloemi »

Durch Druck ist mir noch keine zerbrochen - denke ich mal. EInmal möchte ich es auf die Katze schieben und einmal sind mir im Kühlschränk einige Flaschen eingefroren (wegen schlechter Temperaturverteilung), die es dann zerrissen hat. Zumindest was meine Bügelflaschen anbelangt war das jeweils eine ziemliche Sauerrei, weil diese halt in bis zu wenigen Millimeter kleinen Spitzen zerspringen. Die großen Teile sind extrem scharfkantig - ich möchte nicht wissen was passiert, wenn so etwas in der Hand oder beim Gegendruckabfüllen passiert. Also Obbacht!

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cyme
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#11

Beitrag von cyme »

Flaschenbombe hatte ich auch noch nie. Geduld ist die wichtigste Tugend des Hobbybrauers, und wenn man ausgären lässt und den Zucker beim Abfüllen genau abwiegt, bleibt eigentlich nichts mehr, was schiefgehen kann.
inem
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#12

Beitrag von inem »

Mir hat es einmal eine Flasche LaTrappe Dubbel zerrissen. Gekauft und zu Hause auf den Tisch gestellt (ohne Schwung, ganz normal), da war plötzlich der Boden der Flasche weg.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#13

Beitrag von AddMoreHops »

Die einzige zerrissene Flasche (ausser kaupttgefrorenen im Gefrierfach) die ich erlebt
habe war eine 0,33 Flasche Malzbier.
Beim Öffnen des Kronkorkens fiel der Flaschenboden ab.
Das ist eeeeewig her, war aber so ungewöhnlich, daß ich es nicht vergessen habe.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#14

Beitrag von blub24 »

Hi,

ich hatte mal bei einem meiner allerersten Sude mit der WYeast 1969 London ESB eine hübsche 30 cm Fontaine als ich die Flasche aufgemacht hatte.

Die Hefe ist echt tückisch, die kann auch nach einer Woche noch mal loslegen und richtig Dampf machen.

Grüße,

Nikolas
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#15

Beitrag von Alt-Phex »

heru hat geschrieben:Will mal eine allgemeine Umfrage dranhängen:

Bei wem hier hat es schon mal eine Flasche zerissen?
Wie häufig passiert das?
Bier vollständig ausgären lassen und Speisemenge richtig berechnen, dann passiert sowas gar nicht.

Es sei denn - Du hast kaputte Flaschen in deinem Sortiment. Deshalb auch NIEMALS im Backofen sterilisieren.
bei den Flaschen darauf achten das die noch (relativ) Neu sind und nicht schon 100 mal durch die Abfüllanlage
gelaufen sind. Erkennt man an den zwei Ringen, die wie abgeschliffen aussehen. je ausgeprägter diese Ringe,
desto öfter war die Flasche schon in Umlauf. Am besten also Flaschen ohne Ringe nehmen oder mit nur sehr
dünnen.

Eine optische Kontrolle, vor eine Lampe, kann auch auch noch empfehlen. Sind dort ungewöhnliche Linien
zu sehen können das bereits Risse sein. Flaschen direkt zurück in den Pfandkreislauf geben.

Im Getränkemarkt, wenn ich mir Vollgut zur Leergut Herstellung besorge, packe ich mir die Flaschen aus
mehreren Kästen so zusammen das ich bestenfalls nur welche ohne Abriebringe habe.

Die Mitarbeiter gucken dann zwar blöd, aber auch nicht blöder als wenn ich später aussortierte Flaschen
ohne Etiketten wieder abgebe. Halten mich bestimmt für einen Spinner der sein Leergut wäscht...
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Rudiratlos
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#16

Beitrag von Rudiratlos »

heru hat geschrieben:Will mal eine allgemeine Umfrage dranhängen:

Bei wem hier hat es schon mal eine Flasche zerissen?
Wie häufig passiert das?
Mir hat es mal bei einem Experiment zwei 0,33Liter Bierflaschen zerrissen:
Würze mit der S-04 angestellt, kurz angären lassen und dann ab ins Kühlhaus bei 4-5°C. So wollte ich eine Art Malzbier mit sehr wenig Alkohol machen. Schien auch zu klappen, eine erste Verkostung nach zwei Wochen war vielversprechend. Die Gärung wurde durch die Kälte zwar stark eingebremst, aber nicht vollkommen gestoppt. Nach ein paar weiteren Wochen roch es plötzlich malzig-bierig im Kühlhaus. Von zwei Falschen war der Boden abgesprengt. Die restlichen Flaschen hab ich dick vermummt, mit Helm mit Visier, Schutzbrille und Handschuhen geöffnet. Die Fontänen waren über eineinhalb Meter hoch. Das Noigerl, das beim Öffnen in den Flaschen blieb, schmeckte richtig gut...

Und bei einem Sekt-Experiment mit Apfelsaft hat es mir mal von einer 1Liter-PET-Flasche den Boden abgesprengt. Von Karbonisierung berechnen und ähnlichem hatte ich da noch keine Ahnung. Einfach angegorenes Apfelsaft-Wasser-Zucker-Gemisch in die Flaschen und zur Sicherheit in die Badewanne eines unbenutzten Bades gestellt. Nach ein paar Tagen war dann der Apfelsaft an der Decke und die Flasche quer durch den Raum geflogen.

Aus dem Bauch raus würde ich sagen, die PET-Falschen-Explosion war um einiges gewaltiger als die der Glasflaschen...
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#17

Beitrag von heru »

Scheint so, dass die Sollbruchsteller wohl der Boden ist, wenn ich das hier so lese.
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Liquidminer
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#18

Beitrag von Liquidminer »

Nicht unbedingt, mir hat es einmal eine Flasche mit Brauereihefe im Kühlschrank zerlegt. Alles was es im Kühlschrank an Plasteteilen gab ist auf 2€ Stück kleine Teile pulverisiert worden. Das hat extrem gerummst... Muss ich nicht nochmal haben... Würde mich also nicht darauf verlassen, dass es nur den Boden raushaut.
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schloemi
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#19

Beitrag von schloemi »

Super ist ist gerade eine aus dem Kühlschrank in der Brauerei gefallen :Mad2
Halbe Stunde geputzt :thumbdown
Bin stark dafür das Thema zu beenden ...

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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#20

Beitrag von gulp »

Liquidminer hat geschrieben:Nicht unbedingt, mir hat es einmal eine Flasche mit Brauereihefe im Kühlschrank zerlegt. Alles was es im Kühlschrank an Plasteteilen gab ist auf 2€ Stück kleine Teile pulverisiert worden. Das hat extrem gerummst... Muss ich nicht nochmal haben... Würde mich also nicht darauf verlassen, dass es nur den Boden raushaut.
Mein lieber Scholli, nicht auszudenken was passiert wäre, wenns die außerhalb zerrissen hätte. :Shocked

Gruß
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#21

Beitrag von Ruthard »

Aus dem Bauch raus würde ich sagen, die PET-Falschen-Explosion war um einiges gewaltiger als die der Glasflaschen...
Verständlich, Glasflaschen halten 12 bar aus, PET-Flaschen 20 bar. Dementsprechend muss mehr Rumms drin gewesen sein damit es rummst.

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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#22

Beitrag von Robsen »

Da hier gerade das richtige Thema diskutiert wird, erstelle ich kein Neues.

Habe ein Verständnisproblem zum Thema Karbonisierung.

Mein Fall: Ein Roggen-Weizen, welches bei 22°C vergärt wird und anschließend 7 g/l CO2 enthalten soll.

Nach langem recherchieren habe ich das folgendermaßen verstanden:

1. Nach der Nachgärung wird das Bier kalt gestellt, um die produzierte Kohlensäure fein zu lösen.
2. Würde ich das Bier nach der Nachgärung nicht kalt stellen, so würde sich die Kohlensäure trotz dem lösen, hält nur nicht fein.
3. Wenn ich die Flaschen wieder etwas wärmer lagere, nachdem sich die Kohlensäure fein gelöst hat, so bleibt Diese weiterhin fein gelöst.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege. :puzz

Gruß
Robert...
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#23

Beitrag von Robsen »

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bierfla ... lit.C3.A4t
Unter Stabilität und Druckbeständigkeit lesen....

Dachte mir, das passt gut zum Thema... :Bigsmile
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#24

Beitrag von Alt-Phex »

@Robsen

Nene, die kohlensäure bindet sich besser im Bier wenn es kalt ist. Stellst du das Bier wieder warm
entbindet die sich auch wieder. Stellst du das Bier kalt bindet sie sich wieder besser usw.

Wenn man ein Flaschenmanometer hat, was ich ausdrücklich empfehle, kann man das auch gut
anhand des Drucks erkennen. Hat das Bier bei 5g/l CO2 einen Druck von ca. 2 Bar im warmen,
so lässt der Druck in der Kühlung deutlich nach.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#25

Beitrag von AddMoreHops »

In der Regel nimmt die Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten mit steigender Temperatur ab.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6sl ... ssigkeiten
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#26

Beitrag von afri »

Mir hat's mal den Boden einer normalen Bügelflasche rausgehauen, die mit einem Kitbier befüllt war. Die Sauerei war unbeschreiblich und ich mache solche Experimente nie mehr im Büro, versprochen...

Dem Anfänger empfehle ich (um mal wieder zum Thema zurück zu kommen), jegliche Brauversuche gut zu überwachen und in unempfindlicher Umgebung ablaufen zu lassen, damit ein eventueller Schaden minimal wird. Bei selbst für mich unbekannten Randbedingungen weiche ich gern auf Plastikkisten mit Stoffbedeckung zurück, da halten sich die Schäden am Mobiliar bzw. Haus in Grenzen. Wenn da Flaschen platzen, läuft das glimpflich ab. Besser: Randbedingungen kennen und entspannt gären lassen, unter solchen Bedingungen ist mir noch keine Flasche kaputt gegangen.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#27

Beitrag von Robsen »

Ein sog. Universlmanomter habe ich mir bereits bestellt. Ist mir am Anfang sicherer, bevor die Flaschen durch Überdruck zerdremmelt werden. :thumbsup
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#28

Beitrag von Alt-Phex »

Robsen hat geschrieben:Ein sog. Universlmanomter habe ich mir bereits bestellt. Ist mir am Anfang sicherer, bevor die Flaschen durch Überdruck zerdremmelt werden. :thumbsup
Braver Junge, hat aber nicht nur Schutzzweck. Ohne Manometer kannst du nicht wissen was die Nachgärung tatsächlich beendet ist.
Je nach Hefe kann das mal so oder so lange dauern. Pauschalangeben wie "7 Tage" sind Unfug.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#29

Beitrag von Ursus007 »

Wenn man sich an die Regeln der Geduld hält und die Karbonisierung hinreichend exakt vornimmt, braucht man auch kein Flaschenmanometer. Mir hat es in ca. 2 Jahren bei über 30 Suden noch keine Buddel aus diesem Grund zerfetzt. Naja, vielleicht bin ich auch mit Physik-Vordiplom recht Ursache-Wirkung-sensibel unterwegs. Danke nachträglich an meinen Prof!!!

Das Mano hab ich mir erst für meine alk-freien zugelegt, um zu erkennen, wann ich die Gärung beenden muß. Ansonsten oxidiert das Ding vor sich hin.

Ursus

Edit: Jaja, Raten und Schätzen ist bei dem Thema nicht gut. Man/frau sollte schon geeignet STW und RE ermitteln können. Und es kommt auch nicht auf eine Stelle nach dem Komma an. Aber ob ausgegoren oder nicht, läßt sich so ausreichend genau bestimmen.
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#30

Beitrag von Robsen »

Woher weiß ich, wie hoch der Druck in der Flasche, bei wie viel CO2 in g/l und welcher Temperatur ist? Gibt es da eine Tabelle?
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#31

Beitrag von Alt-Phex »

Aber klaro - https://brauerei.mueggelland.de/spundung.html
Besser noch als Tabelle

Wenn du mit dem kleinen Brauhelfer arbeitest der zeigt dir das auch an.
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#32

Beitrag von Ruthard »

Robsen hat geschrieben:Woher weiß ich, wie hoch der Druck in der Flasche, bei wie viel CO2 in g/l und welcher Temperatur ist? Gibt es da eine Tabelle?
Google mal nach "Spundpfiffi".

Cheers, Ruthard
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Re: Flaschengärung oder Flaschenbombe

#33

Beitrag von Robsen »

Vielen Dank. Auf der Mueggelland-Seite war auch eine Berechnungsformel, mit der ich nur nicht so viel anfangen konnte. Aber auf Grundlage Dieser habe ich eine andere Formel in eurem alten Forum gefunden. Mit der klappt es ganz gut. :Bigsmile
Bin da ein wenig Old School und arbeite lieber mit Stift und Taschenrechner. So weiß ich auch gleich, wo ich was in meinem Hefter finde.

Da denkt man, man ist mit einem Thema durch, dabei Wellen sich immer wieder neue Aufgaben. :Smile
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