Hallo in die Runde,
letzten Dienstag war es soweit: Der Siegersud vom Hobbybrauertreffen 2014 wurde eingebraut.
Dass das Wit erst jetzt im Frühjahr gebraut wurde, geht auf meinen Vorschlag zurück, da es sich bei dem Biertyp doch eher um ein Sommerbier handelt.
Morgens um sieben wurde mit dem Sud am stürmischen Chiemsee begonnen, draussen im Hof flogen die Paletten und Kisten durch die Gegend (Tief Niklas ließ grüßen). Eingebraut wurde der Sud vom Braumeister Ferdinand Weingarten unterstützt von seiner Brauergesellin Sabine. Daneben war zufällig noch das bayerische Fernsehen da und hat einen Beitrag zum Thema Hopfenstopfen mit der HopGun gedreht. Mit den Schürzen, die vom Fernsehen als dringend erforderlich angesehen wurden, schaut's halt ein bissl nach Hausschlachtung aus

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- Fernsehteam
Beeindruckt hat mich der Automatisierungsgrad der Anlage, grundsätzlich kann hier vom Schroten bis zum Whirlpool alles ohne händische Eingriffe ablaufen (einschließlich vorheriges Leitungen spülen, Läutern mit Ansteuerung des Hackwerks in Abhängigkeit vom Duchfluss, Austrebern, Kochen, Whirlpool,...). Als Folge dessen fällt die Fotodokumentation etwas dünn aus, da der ganze Prozess geschlossen abläuft. Das Sudhaus besteht aus einem Maischebottich, Läuterbottich, Zwischenspeicher, Sudpfanne mit Innenkocher und einem separaten Whirlpool.

- Sudhaus
Der ganze Vorgang wird nur über 1 Touchpanel gesteuert:

- Touchpanel
Malz und Rohfrucht werden in den Aufgabetrichter geschüttet, ab hier läuft der Prozess selbsttätig ab. Haferrohfrucht waren schon in Flocken als Sackware vorhanden, der Weizen wurde noch geschrotet. Hier ergab sich die erste Abweichung vom Rezept, da statt der 75 kg Weizen nur 60 kg vorhanden waren. Die Menge wurde durch PiMa ersetzt.

- Flockensack
- IMG_0049.JPG (130.92 KiB) 15090 mal betrachtet
Nach dem Schroten wird das Malz über die Leitung zum Alosius (Einmaischer) gefördert und dort zur Vermeidung von Knödeln und Klumpen mit dem Brauwasser vermischt. Das Wasser wird bereits mit Einmaischtemperatur zugegeben:

- Einmaischer

- Einmaischen Bottich
Das Rastprogramm wurde wegen der hohen Rohfruchtmenge um eine weitere Rast von 10 Minuten bei 58°C ergänzt. Nach knapp 2 Stunden war der Sud Jodnormal, nach insgesamt 2,5 Stunden wurde abgemaischt. Nach eine Läuterruhe von 10 Minuten wurde mit dem Läutern begonnen, das Hackwerk ist massivster Maschinenbau:

- Hackwerk
Das Vorschießen geht ebenfalls automatisch und wird von einer Trübungsmessung überwacht. Zusätzlich ist ein Schauglas vorhanden (Foto war nach dem Vorschießen):

- Schauglas
Geläutert wurde in einen Puffertank (damit im Schichtbetrieb die Sudpfanne nicht so lange belegt wird):

- Puffer
Die Sudpfanne verfügt über einen Innenkocher, gekocht wird in mehreren Koch- und Ruheabschnitten:

- Innenkocher
Der Koriander wurde mangels Mörser in einer Tüte mit dem Fleischklopfer auf Beton "konditioniert":

- Koriander
Dann noch das übliche Hopfengabe-Foto (optischer Höhepunkt der Doku, danach geht's bergab...

)

- Hopfengabe
Die weiteren Zugaben (die ganze Brauerei hat nach Koriander gerochen wie ein niederbayerisches Backhaus):

- Zuaten
Nach Kochende erfolgte der Abzug in den Whirlpool. Nach 20 Minuten Ruhe wurde die Würze auf 18°C gekühlt, belüftet und in den 10 hl-ZKG geführt. Gegärt wird bei 18°C steigend auf 20°C. Die Hefemenge ist rechnerisch unter der absoluten Mindestwürzemenge; wegen der sehr keimarmen Arbeitsweise, der Würzebelüftung und dem sehr schnellen Aufblähen der Activator-Packs habe ich jedoch keine Zweifel am Erfolg.

- Hefe
Um 17:00 Uhr waren 10,3 hl mit 12°P angestellt und wir haben abschließend noch ein paar weitere originelle Sude gezwickelt. War echt eine klasse Aktion und hat mir sehr viel Spass gemacht und eine Menge Infos gebracht.

- Schild
Legt euch also ins Zeug für 2015, dann seid Ihr dran!

. Ich stelle das Rezept die nächste Zeit in MaischeMalzundMehr ein.
Ich hoffe wir sehen uns

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kleiner Nachklapp: der aktuelle Gärverlauf

- Gärverlauf_Temperatur
Frank