Rezeptfindung Wee Heavy

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Fridurener
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Rezeptfindung Wee Heavy

#1

Beitrag von Fridurener »

Hi,

ich habe noch nie so ein Ale getrunken und auch nicht in meinen Kaufbier-Hotspots im Regal entdeckt. Ein bissi was hab ich zum Rezept finden können. In meinen Gedanken sieht es bisher so aus...

95% Marris Otter
3% Whisky Malz
2% Röstgerste

Stammwürze 16°P
25 IBU mit Fuggles und/oder EKG und/oder Styrian Goldings
WLP028

Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr noch ein paar Anregungen beisteuern könntet.

THX

Heiko
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flying
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Re: Rezeptfindung Wee Heavy

#2

Beitrag von flying »

Für einen ausgewogene Bittere gilt als Faustregel doppelt so viel IBU wie Stammwürze.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Fridurener
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Re: Rezeptfindung Wee Heavy

#3

Beitrag von Fridurener »

wenn ich mir den BJCP Style Guide ansehe, trifft das für diesen Bier-Typ aber nicht zu
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Fridurener
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Re: Rezeptfindung Wee Heavy

#4

Beitrag von Fridurener »

bin zu dem Thema grad über den Begriff "kettle caramelization" gestolpert

Versteh ich es richtig? Man zwackelt n Teil Vorderwürze ab und kocht das auf 1/4 ein?
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der_ak
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Re: Rezeptfindung Wee Heavy

#5

Beitrag von der_ak »

Der BJCP Style Guide ist, was die schottischen Bierstile angeht, teilweise unhistorischer Blödsinn. Es gab nur ein einziges Bier, das Wee Heavy hieß, und das war eigentlich nur der Spitzname, nämlich für Fowler's Twelve Guinea Ale.

CAMRA beschreibt Wee Heavy bzw. Strong Scotch Ale als ähnlich zu Barley Wine, und in Ron Pattinson's Home Brewer's Guide to Vintage Beer verwenden sämtliche schottischen Starkbiere aus dem 19. Jahrhundert 100% Pale Malt, leichtere Biere teilweise auch noch Invertzucker und Maisflocken. Ron bezeichnet auch die kettle caramelization und eine nur geringe Hopfung als Mythos.

Und wenn du schon schottische Zutaten verwenden willst, Golden Promise ist eine schottische Gerstensorte. Allerdings auch eher neu und ohne lange historische Bedeutung, bei deren Züchtung wurde nämlich bewusst mit radioaktiver Strahlung gearbeitet...

Außerdem hoffe ich, mit Whiskymalz meinst du nicht peated (über Torffeuer getrocknetes) Malz. Das willst du nämlich auf keinen Fall verwenden, außer starke phenolische Noten bringt dir das nämlich nichts. Schottische Brauer würden das niemals in Bieren verwenden, sämtliche Whiskymalze werden sowieso zu anderen Spezifikationen als Braumalze zur Bierwürzeproduktion hergestellt.
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Fridurener
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Re: Rezeptfindung Wee Heavy

#6

Beitrag von Fridurener »

der_ak hat geschrieben:Der BJCP Style Guide ist, was die schottischen Bierstile angeht, teilweise unhistorischer Blödsinn. Es gab nur ein einziges Bier, das Wee Heavy hieß, und das war eigentlich nur der Spitzname, nämlich für Fowler's Twelve Guinea Ale.

CAMRA beschreibt Wee Heavy bzw. Strong Scotch Ale als ähnlich zu Barley Wine, und in Ron Pattinson's Home Brewer's Guide to Vintage Beer verwenden sämtliche schottischen Starkbiere aus dem 19. Jahrhundert 100% Pale Malt, leichtere Biere teilweise auch noch Invertzucker und Maisflocken. Ron bezeichnet auch die kettle caramelization und eine nur geringe Hopfung als Mythos.

Und wenn du schon schottische Zutaten verwenden willst, Golden Promise ist eine schottische Gerstensorte. Allerdings auch eher neu und ohne lange historische Bedeutung, bei deren Züchtung wurde nämlich bewusst mit radioaktiver Strahlung gearbeitet...

Außerdem hoffe ich, mit Whiskymalz meinst du nicht peated (über Torffeuer getrocknetes) Malz. Das willst du nämlich auf keinen Fall verwenden, außer starke phenolische Noten bringt dir das nämlich nichts. Schottische Brauer würden das niemals in Bieren verwenden, sämtliche Whiskymalze werden sowieso zu anderen Spezifikationen als Braumalze zur Bierwürzeproduktion hergestellt.
Danke für Deine Antwort. Das mit dem Whiskymalz wundert mich etwas...hab ich doch in vielen Rezepten bei Homebrewtalks zum Beispiel von "peated" gelesen zu dem Thema... :Grübel
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