Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

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prok
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Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

#1

Beitrag von prok »

Hallo,
ich hab mir vor kurzem eine neu 50 Liter Anlage aufgebaut. Eine Schrotmühle hab ich mir auch gegönnt. :Bigsmile
Hab jetzt 3 Sude hinter mir und bin ausgesprochen zufrieden damit.
Ich erstelle meine Rezepte immer mit dem Rechner auf der Mueggelland-Seite.
Ich habe bei meinem ersten Sud auf der Anlage alle wichtigen Werte gemessen und dann die Fixwerte im Rechner dementsprechend angepasst.
(ich muss zugeben, in der Einkocherklasse hab ich nicht so viel gemessen. Bier wurde es trotzdem immer )
Beim zweiten und dritten Sud habe ich dann wieder alles genau gemessen und bin auf Punkt und Komma genau bei den errechneten Werten rausgekommen. :thumbsup
Viel besser als ich das erwartet hatte. :thumbup

Meine Werte:
Ich habe eine Verdampfungsrate von 14% pro Stunde und einen Malz-Ausbeutefaktor von 79%.
Wie gesagt, mit diesen Werten konnte ich zwei weitere Rezepte auf die Nachkommastelle genau reproduzieren. Die stimmen zu 100%.

Heute war ich auf der mmm Seite und habe nach neuen Rezepten gesucht… Dabei ist mir aufgefallen, dass da oft Sudhausausbeuten von 55-65% angegeben sind. :Shocked
Kann das sein? :Waa Sind die zu niedrig oder ist meine Ausbeute zu hoch? Im Prinzip ist ja nichts gegen eine hohe Ausbeute zu sagen, aber hoffentlich leidet dann nicht die Qualität darunter.
Besteht die Gefahr, dass ich bei 79% schon zu viele Stoffe aus dem Malz auswasche?

LG, Simon
Tyrion
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Re: Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

#2

Beitrag von Tyrion »

Hallo Simon,

es gibt einen Unterschied zwischen Malzausbeutefaktor und Sudhausausbeute.

Malz enthält so um die 82% Stärke. Wenn du eine Malzausbeute von rund 80% hast, holst du von den maximal möglischen 820g Extrakt /kg Malz etwa 655g raus. Hier werden die 655g Extrakt also in Relation zu den maximal möglichen 820g gesetzt).

Bei der Sudhausausbeute wird berechnet wieviel Prozent du aus einem Kilo Malz rausholst (in Relation zu dem einen Kilo). Das wären bei einer Sudhausausbeute von 65% dann also 650g Extrakt aus einem Kilo Malz.

Fazit: Ein Malzausbeutefaktor von 80% entspricht etwa einer Sudhausausbeute vopn 65%.

Gruss
Matthias
kilo
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Re: Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

#3

Beitrag von kilo »

Moin, mag ja sein, dass es dort einen Unterschied gibt, allerdings spielt der auf der Müggelland Seite keine Rolle. In der Rezept-Bearbeitung heisst das Feld Malzausbeutefaktor, in der Rezeptansicht wird der gleiche Wert als Sudhausausbeute angegeben. Scheint dort zumindest ein und dasselbe zu sein.

Ich würde sagen, du hast eine Sudhausausbeute von 79%, und nicht 65%.
Das kannst du ja über einen Sudhausausbeute-Rechner nochmal überprüfen, und dich freuen wenn sich das bestätigt. Dann haste ne hohe Ausbeute.
Die MMuM-Rezepte rechnest du einfach um.
Einer für Ale, Ale für Einen.
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Boludo
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Re: Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

#4

Beitrag von Boludo »

Sudhausausbeuten weit über 70% sind utopisch.
Oft wird das Volumen falsch ermittelt.

Stefan
Tyrion
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Re: Wie hoch sollte der Malz-Ausbeutefaktor sein?

#5

Beitrag von Tyrion »

In der Tat scheint dieser Malzausbeutefaktor nicht das gleiche zu sein, wie die Mashefficiency bei den Amis.
Allerdings ist es auch nicht gleichzusetzen mit der Sudhausausbeute, denn:

Wenn du auf der Rezeptseite als Schüttung 4000g Pilsner Malz eingibst bekommst du bei einem Malzausbeutefaktor 70% am Ende 20 Liter Ausschlagvolumen mit 13,2°P berechnet.
Wenn du nun statt 4000g Pilsner Malz, 4000g Röstmalz eingibst (kann man natürlich kein Bier draus machen, dient nur der Erklärung) dann kommen am Ende 20 Liter Ausschlagvolumen mit 9,1°P raus.
Die Sudhausausbeute unterscheidet nicht zwischen Malz mit hohem oder niedrigem Extraktpotential. Der Ausbeutefaktor scheinbar schon.

Offensichtlich soll hier wohl als Ausbeutefaktor die Sudhausausbeute eingetragen werden, die man mit einer reinen Pilsnerschüttung erzielt hat. Der Rechner berücksichtigt dann schon bei der Rezeptkalkulation, dass diese Sudhausausbeute z.B. bei einem kräftigen Stout mit ca. 10% Röstgerste in der Schüttung nicht ganz zu schaffen ist. Folglich musst du die Schüttung geringfügig erhöhen, um auf die gleiche Stammwürze zu kommen, als mit der reinen Pilsner-Schüttung.

Des weiteren seh ich das wie Boludo. 79% Sudhausausbeute oder dann auch "Malzausbeutefaktor" sind nicht machbar.
Das hat aber so schön gepasst mit der Mash-efficiency :Bigsmile

Hab gerade gesehen, dass ich da vor nicht ganz einem Jahr schonmal drauf reingefallen bin :redhead
viewtopic.php?f=3&t=1038

Ist mir ja fast ein bisschen peinlich, dass ich das so schnell vergessen hab. Liegt aber auch daran, dass ich nicht mit einem Rezeptkalkulator arbeite, sondern einfach grob schätze, wieviel Liter mit wieviel Plato da am Ende rauskommen werden.

Matthias
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