Interessante Kombination, muss ich ehrlich gesagt zugeben.
Das mit der vorherigen Röstung und dem anschließenden Schreddern des Kürbis ist ein guter Ansatz.
Der englische Absatz spricht von geschreddertem Kürbis mit Dinkel und Roggen....
Hierzu stellt sich jetzt die Frage, worauf willst Du im Endeffekt hinaus ?
Was willst Du in den Vordergrund stellen, das brotige säuerliche Roggenaroma oder das nussig-buttrige des Kürbis ?
Soll das Bier eher trocken oder schwer-süß werden ?
Hell oder dunkel ?
Und noch was, wie schwer ist der Kürbis eigentlich, d.h. wieviel Masse hat das geröstete Fruchtfleisch (darf man dazu eigentlich Fruchtfleisch sagen ????

)
Dazu gibt Deine Frage etwas wenig her.
Ich für meinen Teil würde dazu tendieren, zweigleisig zu fahren, d.h. etwa 2/3 des Kürbis sofort mitmaischen (also von Anfang an) und das restliche Drittel mit Roggenschrot zu mischen, eine Art Brot zu backen, dieses dann auch schreddern und einen Heißauszug daraus herzustellen. (Meine Vorliebe für Kwassgabe zur Nachgärung ist ja bei einigen hinreichend bekannt.......)
Schließlich isst man ja den Kürbis gerne als Suppe mit reichlich Creme-Fraiche und schweren Küchenkräutern (Portulak, Kerbel etc), dazu einen frischen Kornspitz, ........ , und das ist alles andere als leichte Diätkost
Also, warum soll dann das Bier leicht werden ?
Butter und Nuß in Kombination mit der Säure des Roggens können mE eine stärkere Hopfung vertragen, allerdings würde ich eher traditionelle Hopfensorten verwenden, so insgesamt vielleicht auf 40 bis 45 IBU. Die ganzen ausgefallenen Geschmackseindrücke von modernen Hopfensorten werden wohl schwerlich mit den "fettigen" Aromen fertig werden.
Um den Kürbis gut aufzuschließen wirst Du wohl reichlich PiMa brauchen, ausserdem muss das ganze ja auch irgendwie in überschaubarer Zeit abgeläutert werden. Darum tät ich Kürbis, Weizen und Roggen zu gleichen Teilen mischen und dann mit PiMa auf 100% auffüllen (Ergäbe eine Verteilung von 20:20:20:40). Damit Du es beim Läutern leichter hast, solltest Du zusätzliche Spelzen hinzufügen. Die kannst aus PiMa selber herstellen, schrote das Malz etwas gröber, nimm ein relativ engmaschiges Nudelsieb und entferne Malzgrieß und -mehl. Im Sieb bleiben die Spelzen drin.... Um das nussige des Kürbis noch ein wenig zu heben kann der Maische durchaus ein Päckchen (oder vielleicht auch zwei) Haferflocken zugegeben werden. Über den Einsatz von Spezialmalzen sollte dennoch Dein Geschmacksempfinden entscheiden.
Bei avisierter Lagerung von drei Monaten und mehr darfs seitens des Stammwürzegehalts auch ein klein wenig mehr sein, was das Bierchen durchaus in Richtung eines Bockbieres schieben könnte.