Zu lange Rasten, was kann passieren?

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Scarabeo
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Zu lange Rasten, was kann passieren?

#1

Beitrag von Scarabeo »

Hallo,
ich überlege was passiert wenn man die einzelnen Rasten zu lange ausdehnt. Bei der Eiweißrast habe ich garkeine Vorstellung was da Passiert. Bei de rersten Verzuckerungsrast stelle ich mir vor das nichts passiert. Wenn keine Stärke mehr in Zucker umgewandelt werden kann dann passiert da nichts mehr. Oder iege ich da falsch?
Scarabeo
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koenigsfeld
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#2

Beitrag von koenigsfeld »

Hi,

zur Eiweißrast:
Diese dient dem Abbau von (überschüssigen/überflüssigen) Proteinen. Wenn man es mit der selbigen übertreibt, läuft man Gefahr, ein schaumfreies Bier bzw. Bier mit sehr schlechter Schaumstabilität erzeugt zu haben. Diese Rast wird heutzutage durch die erhältlichen gut gelösten Malze (Stichwort KOLBACHZAHL) mehr und mehr redundant....außer bei einigen Spezialbieren.

zur Verzuckerungsrast:
Hier existiert ein guter Beitrag im alten Forum.
http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... &tid=16936


Prosit !
Ich braue nur mit Roggen.
Warum ?
Weil ichs kann...und weils mir schmeckt !



Höflichkeit ist oberstes Gebot - denn dadurch offenbart man seine Kinderstube :Greets
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Bierwisch
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#3

Beitrag von Bierwisch »

Wenn ich mal wenig Zeit habe, maische ich abends im Thermoport ein und beginne am nächsten Morgen mit dem Läutern – das sit dann eine sehr lange Kombirast. Im Ergebnis habe ich sehr hohe Sudhausausbeuten und auch hohe Vergärgrade. Die Enzyme haben so alle Zeit der Welt, auch noch den letzten Rest Stärke in vergärbare Zucker umzuwandeln.

Gruß,
Bierwisch
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Matze
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#4

Beitrag von Matze »

Hallo Bierwisch,

mit welcher Temperatur maischst Du ein und um wieviel Grad fällt die Temperatur im Thermoport ?

Gruß

Matze
flip
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#5

Beitrag von flip »

Also ich hatte mich mal irgendwann Anfang letzten Jahres in die Materie zur Eiweißrast eingelesen und für mich entschieden, dass diese
nur Nachteile mitsich bringt. Egal welcher Bierstil. Für die heutigen Malzsorten ist sie überflüssig, genauso für den Geschmack und im Zweifel zerstört sie auch noch meinen schönen Schaum. :Angry

Habe dann bei allen Folgesuden Schritt für Schritt von 10 auf 5 auf 0 min reduziert und konnte praktisch garkeine Änderung feststellen. Auch nicht den Schaum betreffend (die Sude waren in etwa gleich gemaischt). Folglich wende ich sie schon seit nem Jahr nicht mehr an. Ich denke, wenn es zu einer destabilisiernden Wirkung kommt, dann so ab 20min. Aber das ist sicherlich abhängig vom Biertyp. Bei Pils oder Hellem würde ich nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. ;)
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Bierwisch
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#6

Beitrag von Bierwisch »

Matze hat geschrieben:Hallo Bierwisch,

mit welcher Temperatur maischst Du ein und um wieviel Grad fällt die Temperatur im Thermoport ?

Gruß

Matze
Ich mache eine "normale Kombirast" je nach Rezept, aber meistens in den hohen 60ern. Der Thermoport verliert je nach Außentemperatur in zwölf Stunden mehr als zehn Grad. ich wickle ihn aber auch zusätzlich in Decken ein, vor allem den Auslaufhahn.

Wenn man sich Diagramme mit der Enzymtätigkeit über die Zeit anschaut, fällt auf, daß die Kurve nach ein paar Stunden deutlich abflacht - wenn ich mich richtig erinnere, passiert nach drei Stunden wenig bis gar nichts mehr. Aber bis dahin kann man, so man denn genügend Zeit mitbringt, seine Ausbeute noch um ein paar Prozent steigern.

Gruß,
Bierwisch
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Scarabeo
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Re: Zu lange Rasten, was kann passieren?

#7

Beitrag von Scarabeo »

Super, Danke,
wieder was gelernt.
Bierbrauen ist doch interessant und bleibt spannend.
Scarabeo
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