Nach einer bereits vor längerer Zeit gefassten Idee war es nun zu Pfingsten so weit: Mein erster Versuch eines reinen Haferbieres (100% Hafermalz) wurde durchgeführt.

Als Quellen habe ich unter anderem diesen wissenschaftlichen Beitrag hier herangezogen:
http://www.researchgate.net/profile/Mar ... c06def.pdf
Weiters habe ich diese Webseite hier gefunden, wobei ich nur einem Teil der dort erwähnten Inhalte zustimmen kann:
http://ryanbrews.blogspot.co.at/2009/12 ... -beer.html
Da es sich um einen Versuch handelt, habe ich mich entschlossen die Schüttung auf 2,5 kg Hafermalz zu beschränken. Hauptguss waren 10 Liter und Nachguss etwa 5 Liter oder weniger.
Was die Hopfengabe betrifft, so habe ich mich aus Geschmacksgründen lediglich zu einer Bittergabe von 7,5 g Magnum auf 50 Minuten Kochzeit entschlossen (entspricht in meinem Versuch etwa 26 IBU). Die Gesamtkochzeit wurde mit 60 Minuten festgelegt.
Die Rasten wurden folgendermaßen eingehalten: ca. 45°C für 30 Min., ca. 62°C für 45 Min. und ca. 72°C für 15 Min. inkl. feststellen der Iodnormalität. Danach wie gewohnt das Aufheizen auf 78°C und abmaischen. Ich habe mich also nicht strikt an den wissenschaftlichen Artikel gehalten (betrifft auch die Hopfengaben).
Zusätzlich habe ich noch etwas Irisch Moos zum Ende der Würzekochzeit hinzugegeben um etwa vorhandene Eiweißstoffe zu binden und die trübe Brühe etwas klarer zu machen.
Rausgekommen sind am Ende etwa 12 Liter Anstellwürze mit etwas enttäuschenden 8,76 °P, was einer Sudhausausbeute von 43 % bis 50 % entspricht. - Ups.

Es wird also quasi ein Haferleichtbier mit 3,5 % bis 4 % Alkoholgehalt zu erwarten sein. - Auch egal, es kommt ja eh der Sommer und da ist sowas ideal.

Derzeit wird die Würze im Kühlschrank seit Montag bei 7 °C von geernteter W34/70 in zweiter Führung vergoren. Aller Voraussicht nach werde ich also kommendes Wochenende abfüllen.
Bisherige Beobachtungen von meiner Seite her:
- Die Maische ist milchig trüb, dies trifft auch auf die Würze nach der Läuterruhe zu. Das Abziehen der ersten Liter beim Läutern bringt keine Veränderung, es bleibt trübe. Dieses Verhalten wurde auch vom Verfasser des Artikels auf den der zweite Link zeigt, beschrieben.
- Hafer besitzt viele Spelzen und ein kleineres Korn. Es sollte daher geprüft werden, ob eine engere Mühleneinstellung gewählt werden soll. Die groben Spelzen wirken wie Kies / Schotter auf die man Wasser kippt. Ich nehme mal an, dass Hafermalz zu wenig Mehl in der Maische beisteuert um mit den Spelzen wie bei Gerstenmalz einen feinen Filter herzustellen.
- Aufgrund des kleineren Haferkorns sollte damit gerechnet werden bei gleicher Schüttungsmenge eine geringere Ausbeute besteht (siehe erste Verlinkung).
Weitere Infos folgen dann, sobald ich sie habe.
