Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Fossy
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Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#1

Beitrag von Fossy »

Hallo Leute,

Kurze Frage:

Ich habe vor, künftig 40 Liter Bier per Kombirast im Thermoport herzustellen. (Hendi + 47L Topf von Amihopfen)

Hierzu würde ich mir wohl den 38,5 Liter Thermoport mit Hahn zulegen.

-> Wäre das die richtige Größe? Oder doch ne Nummer kleiner (wobei die kleineren Thermoports wohl alle keinen Hahn haben)?

Wenn ich dann künftig kleinere "Experimentalsude" so im 20 Liter Bereich machen möchte, wäre der Thermoport ja eigentlich überdimensioniert.

-> Wie ist die Temperaturentwicklung im Thermoport wenn der nur halbvoll ist?
Hintergrund der Frage: Ich habe einmal ~35 Liter per Kombirast in meiner ~70 Liter Coleman Kühlbox machen wollen und da hab ich nach 90 Minuten fast 7 Grad an Wärme verloren.
MfG Flo
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Ruthard
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#2

Beitrag von Ruthard »

Der 38,5l TP ist perfekt für 40l Bier.
Der 25l TP hat auch einen Hahn.
Wenn der TP randvoll ist, beträgt der Temperaturverlust 0,5°/h
Für 20l Sude solltest du den 25l TP nehmen, alternativ kannst du den Leerraum im 38,5l TP
mit Wasserflaschen auffüllen.

Cheers, Ruthard
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Griller76
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#3

Beitrag von Griller76 »

Also um meine Rasten für 20-25 Liter-Sude zu fahren war der 38,5 Liter TP genau das richtige und er wurde fast immer nahezu voll. Warum? Durch das Zugießen von kochendem Wasser, um die Temperatur auf die jeweils gewünschte Rast zu erhöhen, habe ich letztenendes soviel zugegossen, so dass ich doch eindeutig den freien Steigraum im TP brauchte. Mit einem kleineren Modell hätte das Rastenfahren mittels Zugabe von kochendem Wasser platzmäßig nicht geklappt, weil zu klein.
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Ich bin: Der Seelenbräu – Himmlisches Bier vereint Herz und Seele!
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Ladeberger
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#4

Beitrag von Ladeberger »

Bei einem 20L Testsud kannst du auch einfach einen höheren Hauptguss ansetzen oder sogar ein reines Vorderwürzebier machen; spart auch Zeit. Die Temperaturverluste bei halb gefülltem TP sind erheblich höher, ich habe da mal 2-3°C / h gemessen. Mache ich seither nicht mehr.

Ich würde mir aber eher Gedanken um die Sudpfanne machen. 40L im 47L Topf ist ohne Einbußen bei Ausbeute und Komfort nicht machbar.

Gruß
Andy
hoggel1
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#5

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

Ich habe auch einen TP 38,5 Liter und zum Hopfenkochen ein aufgeschnittenes 50Liter KEG. Für 40 Liter Ausschlagmenge ist das ein bisschen knapp.

Du willst 40 Liter Bier erhalten, ich rechne mal nach (damit du weißt, warum ich einen größeren Topf empfehle, es sind meine ca. Werte):
Heißtrub nach Hopfenkochen ca: 1,5 Liter
Verdampfungsverluste beim Hofenkochen: 10% ~ 4 Liter

Pfanne voll vor dem Kochen: 40+1,5+4 Liter= 45,5 Liter

Nächste Rechnung (45,5 Liter Würze)+(wallend kochen)+(Schaumbildung) - (50L Keg) = Putzarbeit. Ich würde dir den nächt größeren Topf empfehlen.

Ich mache mit diesem Setup auch 20 Liter Sude. Da Maische ich dünner ein, so daß der TP voll ist.

Zur Info: Was der Griller76 beschreibt ist keine Kombirast, sondern eine aufsteigende Infusion. Ich habe das letztens mit einem Witbier gemacht und 4 Rasten gefahren. Da ist der TP 38,5 für 20 Liter Bier gut.

MFG
Thomas
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Ruthard
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#6

Beitrag von Ruthard »

Also um meine Rasten für 20-25 Liter-Sude zu fahren war der 38,5 Liter TP genau das richtige und er wurde fast immer nahezu voll. Warum? Durch das Zugießen von kochendem Wasser, um die Temperatur auf die jeweils gewünschte Rast zu erhöhen, habe ich letztenendes soviel zugegossen, so dass ich doch eindeutig den freien Steigraum im TP brauchte. Mit einem kleineren Modell hätte das Rastenfahren mittels Zugabe von kochendem Wasser platzmäßig nicht geklappt, weil zu klein.
Es ging bei der Fragestellung des Threaderöffners nicht um n+1 Rasten die durch Zubrühen von kochendem Wasser erzeugt werden, sondern um 1 (in Worten: eine) Kombirast. Hier ruht die Maische bei 1 (in Worten: einer) Temperaturstufe, üblicherweise zwischen 65° und 68°C, für 60 bis 90 Minuten. Damit der Temperaturverlust möglichst gering bleibt, sollte der TP möglichst voll sein. Ist er das nicht, weil ich nach dieser Rast noch Platz für zuzubrühendes Wasser brauche, ist der Temperaturverlust immens. Dieses Zubrühen gehört aber nicht zu diesem Brauverfahren.

Cheers, Ruthard
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#7

Beitrag von Fossy »

Vielen Dank für die Infos.

Also werde ich mir den 38,5 Thermoport zulegen.

@ Thomas: der nächst größere Topf wäre dann der 68 Liter Topf. Wobei man ja auch nur mit einem nur zu 2/3 vollen Topf kochen kann.

@ Ruthard: Was meinst du mit "alternativ kannst du den Leerraum im 38,5l TP mit Wasserflaschen auffüllen."? Nimmst du da dann ~6 1,5 Liter Flaschen gefüllt mit heißem Wasser mit rein?
MfG Flo
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Ruthard
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#8

Beitrag von Ruthard »

@ Ruthard: Was meinst du mit "alternativ kannst du den Leerraum im 38,5l TP mit Wasserflaschen auffüllen."? Nimmst du da dann ~6 1,5 Liter Flaschen gefüllt mit heißem Wasser mit rein?
zum Beispiel. Du kannst auch Siphons nehmen, Glasflaschen sind Plastikflaschen auf jeden Fall vorzuziehen.
Omas Bettwärmflasche geht auch, sofern sie (die Flasche) aus Edelstahl ist. Vom Prinzip her gehen auch im Backofen vorgeheizte Backsteine, Hauptsache der TP wird mit einem wärmespeichernden Medium aufgefüllt.

Cheers, Ruthard
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#9

Beitrag von Arnox »

Fossy hat geschrieben: @ Ruthard: Was meinst du mit "alternativ kannst du den Leerraum im 38,5l TP mit Wasserflaschen auffüllen."? Nimmst du da dann ~6 1,5 Liter Flaschen gefüllt mit heißem Wasser mit rein?
Das hast du schon richtig verstanden, Verdrängung ist hier das Zauberwort! Für mich als Minimierer von Kunststoffen (auch hitzebeständigen) und Alu im Brauprozess wäre das aber keine Alternative.

Ich würde immer zum nächst größeren Equipment greifen, mit dem TP 38,5 machst du nichts falsch. Für ein besseres Verständnis zwischen den einzelnen Größen und zur Bestimmung des "Nadelöhrs" deiner Anlage ein guter Bericht aus dem Braumagazin:
http://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/

Gruß Arnox
hoggel1
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#10

Beitrag von hoggel1 »

Fossy hat geschrieben: @ Thomas: der nächst größere Topf wäre dann der 68 Liter Topf. Wobei man ja auch nur mit einem nur zu 2/3 vollen Topf kochen kann.
Und der Ausschlag Richtung 50 Liter gehen kann. :Bigsmile

Wie die Vorredner schon geschrieben haben, der TP hält die Temperatur sehr gut. Wenn du einen Ausschlag um die 40 Liter anpeilst und mit Kombirast arbeiten willst. Passt der 38,5 Liter perfekt.

Wenn du ab und zu 20 Liter brauen möchtest, musst du dir überlegen was du machen möchtest, um den TP voll zu bekommen. Ich maische etwas dünner ein, so daß der TP voll wird. Ich nutzte den Kleinen Brauhelfer, wenn man sein Equipment und Schüttung eingetragen hat, berechnet das Programm den Volumenbedarf, und bekommt angezeigt, welches Volumen die Maische einnimmt. Dann kann man mit dem HG/NG Verhältniss rumspielen, bis es passt.

Beim ersten mal bitte nicht an die Grenze gehen, da du einige Faktoren nicht kennst, und erst nach dem 1. Sud bestimmen kannst.

MfG
Thomas
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#11

Beitrag von Fossy »

Okay jetzt vielleicht mal eine blöde Frage:

Wenn ich dünner einmaische habe ich ja automatisch auch weniger Nachguss. Wie wirkt sich das denn auf das Auswaschen des Malzes aus? Also geht da die Ausbeute nicht runter?

Sprich: Wenn ich dünner einmaische sollte ich da evtl zwei hand mehr Malz reinmachen?

Und wegen des Topfes: Mir wären 50 Liter eigentlich schon zu viel. 40 Liter ist wirklich für mich die Grenze des mach- und trinkbaren. Wobei ich mir trotzdem den 68er Topf anschaffen werde.
MfG Flo
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Bierwisch
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#12

Beitrag von Bierwisch »

Wenn die Rohstoffkosten nicht unbedingt eine große Rolle spielen, dann mach doch ein reines Vorderwürzebier: Malz rein, Wasser bis Oberkante TP, Läutern ohne Nachgüsse und fertig.

Bei meinem Equipment (38l TP, 70l Pfanne) braue ich zwischen 30 und 60 Litern und bin glücklich damit.

Eine größere Sudpfanne ist immer besser als eine zu kleine...
Der Klügere kippt nach!
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Seed7
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#13

Beitrag von Seed7 »

Brauwolf hat geschrieben: Damit der Temperaturverlust möglichst gering bleibt, sollte der TP möglichst voll sein.
Würde da einen Schwimmdeckel mit aufblasbaren Silikondichtschlauch von einem Immervoll helfen, obwohl die keine thermische Masse hat? Die Würze wäre dann völlig eingeschlossen und die Strahlungsemission von Edelstahl ist sehr gering. Eventuell könnte Mann ja noch eine Iso-matte drauf legen. Die Dinger gibt es ab etwa 360 mm.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
hoggel1
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Re: Kombirast im Thermoport - Equipmentfrage

#14

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

ich habe grad mal nachgeschaut, meine schwankungen sind unter 10% zwischen den Suden mit 20 Liter und 40 Liter.

Bei meinen ersten Sude habe ich die klassischen Rasten gefahren und musste rühren und die Temperatur kontrollieren. Zum Läutern habe ich eine Thermobox verwendet.
Ganz oben auf meiner Anschaffungsliste stand ein Rührwerk, eine Elektonik und ein GFA, um das Maischen zu automatisieren.
Den 5. Sud habe ich in meiner Thermobox als Kombirast gemacht.
Danach hat sich meine Liste deutlich verändert. Ich habe mir einen Thermoport und eine Malzmühle gekauft. :Bigsmile

Ich braue jetzt seit 3 Jahren. Ich vermisse keine Elektronische Steuerung, kein Rührwerk und kein GFA.

Einfach in den Thermoport und gut ist, einfach 60-90 Minuten vergessen (manchmal auch über Nacht). Wenn du den Thermoport nicht voll machst, hast du wieder mehr arbeit. Du musst die Temperatur kontrollieren, evtl. kochendes Wasser nachgießen oder eine Teilmaische ziehen und kochen, um die Temperatur zu halten.

MfG
Thomas
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