Hopfenstopfen

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Hopfenstopfen

#1

Beitrag von tauroplu »

Moinsen, zusammen,

ich hätte mal eine Frage zum Stopfen: Wenn ich in der Hauptgärung den Hopfen da reinhänge, wie kann ich denn dann beim Abfüllen gewährleisten, dass die Aromen gleichmäßig im Bier verteilt sind? Gewiss habe ich eine bestimmte Gärungskonvektion in dem Bottich, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Aromenverteilung eben nicht gleichmäßig ist. Und vor dem Abfüllen bzw. überhaupt da in dem Jungbier herumzurühren, widerstrebt mir.

Ich führe die Nachgärung in der Flasche bzw. im Keg durch, von daher käme der Hopfen dann in der Hauptgärung dazu.

Aber vielleicht ist das ja auch nur ein Hirngespinst von mir, mich würden aber Eure Meinungen dazu mal interessieren.
Zuletzt geändert von tauroplu am Donnerstag 1. Oktober 2015, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
Michael

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nacron
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Re: Hopfenstopfen

#2

Beitrag von nacron »

Moin,

nimmst du nicht den Hopfen raus nach 3-5 Tagen oder umdrücken?
Wird dadurch nicht das ganz schon ein bißchen aufgewirbelt?
Ansonsten einmal co2 durchblasen um eine "sichere" durchmischung zu machen :)

Cheers
Bene
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tauroplu
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Re: Hopfenstopfen

#3

Beitrag von tauroplu »

Nein, nein, ich fülle – nach entsprechender Gärzeit – direkt aus dem Gärfass ab, ich glaube das machen einige von uns hier auch (trotz Hopfenstopfen). Ich drücke also nicht nochmal um.
Beste Grüße
Michael

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Sauhamml Seppl
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Re: Hopfenstopfen

#4

Beitrag von Sauhamml Seppl »

Hmm, sowas hab ich noch gar nicht bedacht. Aber man könnte den Hopfen ja gleichmäßig auf 2 oder mehr Gebinde aufteilen und die dann gleichmäßig angeordnet ins Gärbehältnis reinhängen. Ich hab dazu 3 solche Dauerteefilter mit Deckel gekauft die werd ich dann das nächste Mal im Kübel verteilen.
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Re: Hopfenstopfen

#5

Beitrag von Brauknecht96 »

Ich habe jetzt noch nicht soo viele Biere gestopft, habe mich aber in das Thema eingelesen.

Willst du zur Hauptgärung (also während der HG) den Stopfhopfen in Gärfass tun? So wie ich es verstanden habe, wäre das nicht die beste Idee, da durch die CO2-Entwicklung die Stopfaromen wieder ausgetrieben werden und das Resultat am Ende leidet.

Du musst die HG durchlaufen lassen und anschließend die Stopfhopfen dazutun (3 bis 14 Tage, die Meinungen gehen hier stark auseinander). Wenn du dann zum Aufspeisen in einen separaten Behälter schlauchst, bekommst du auf alle Fälle eine ausreichende Durchmischung, so dass alle Biere gleich schmecken.

LG BK96
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Re: Hopfenstopfen

#6

Beitrag von Brauknecht96 »

tauroplu hat geschrieben:Nein, nein, ich fülle – nach entsprechender Gärzeit – direkt aus dem Gärfass ab,
Ach so, die Info hat gefehlt.

Du kannst ja die Tage vorm Abfüllen insbesondere vor dem Cold Crash öfter mal "am Fass ruckeln". Das sollte doch reichen.
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Re: Hopfenstopfen

#7

Beitrag von tauroplu »

Hi, Bk96, ja, das ist ein Punkt. Da ich Flaschen- bzw. Keg-Nachgärung betreibe, muss ich den Hopfen in die HG geben.
Aber soweit ich das verstanden habe, kann man das tun, unter der Voraussetzung, dass man den Hopfen dazugibt, wenn die stürmische HG abgeschlossen ist. Wenn ich zudem dann die Dosierung etwas erhöhen würde, müsste das eigentlich passen.

Info ergänzt, danke für den Hinweis!
Beste Grüße
Michael

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Re: Hopfenstopfen

#8

Beitrag von gulp »

tauroplu hat geschrieben:Hi, Bk96, ja, das ist ein Punkt. Da ich Flaschen- bzw. Keg-Nachgärung betreibe, muss ich den Hopfen in die HG geben.
Aber soweit ich das verstanden habe, kann man das tun, unter der Voraussetzung, dass man den Hopfen dazugibt, wenn die stürmische HG abgeschlossen ist. Wenn ich zudem dann die Dosierung etwas erhöhen würde, müsste das eigentlich passen.

Info ergänzt, danke für den Hinweis!
Hallo Michael,

mein Bier wandert nach der Hauptgärung auch in Kegs . Gestopft wird dann im Keg 5 Tage bevor ich das Bier trinken will. Kommt es nicht ganz weg, kann man den Rest immer noch umdrücken oder mit Gegendruck in Flaschen abfüllen.

Gruß
Peter
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Re: Hopfenstopfen

#9

Beitrag von tauroplu »

Hi, Peter, ähm, das verstehe ich nicht ganz. Du gärst also in Kegs nach, stopfst dann und zapfst auch aus diesen Kegs? Dazu müsstest Du doch den Druck ablassen, um den Hoppen dazuzugeben oder wie ist das zu verstehen?
Beste Grüße
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Re: Hopfenstopfen

#10

Beitrag von gulp »

Nachgärung fällt bei mir weg, weil ich zwangscarbonisiere. Und ja, ich lasse den Druck ab, dann kommt der Hopfen rein, Deckel zu, Druck wieder drauf. Dauert keine Minute. So kann man auch dauernd probieren was der Hopfen macht.. :Smile
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Re: Hopfenstopfen

#11

Beitrag von nacron »

In Amerika gibt es öfters mal einen Abfülleimer der diese Plastikröhrchen unten am hahn hat.
Da wird dann das bier von der Hefe und vom hopfen oben abgezogen in den Eimer rein.
Wenn du sowas machst dann hast du das Aroma sicher genug rumgewirbelt ;) problem ist natürlich Oxidation..
Aber wir wollen ja nicht zu perfektionistisch werden :D
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Berliner
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Re: Hopfenstopfen

#12

Beitrag von Berliner »

Wenn Du im Keg nachgärst, würde ich da stopfen. Nach ein bis zwei Wochen schlauchst Du dann in ein zweites Keg um, das geht ohne CO2-Verlust.
Im offenen Bottich wirst Du wohl viele Aromen verlieren, weil das CO2 viel davon direkt in die Umgebung verteilt.
Hopfensäckchen ist in jedem Falle Pflicht, sonst erreichst Du außer grünem Schaum oder verstopften Leitungen nicht viel.
Gruß vom Berliner
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Re: Hopfenstopfen

#13

Beitrag von Ursus007 »

Michael, wie gibst Du den Stopfhopfen denn dazu? Da Du schriebst "reinhänge", gehe ich von einem Hopfensäckchen, Tee-Ei, Teebeutel o.ä. an einem Faden, ggf. beschwert, damit es nicht oben aufschwimmt, aus. Bevor Du das dann wieder rausnimmst, kannst Du damit ja nochmal das Bier aufwirbeln (es war ja bereits drin, da muß man nicht etwas ggf. unsauberes nehmen), einfach nochmal im Kreis drehen, wie bei einem Whirlpool. Aber da wirbelt man eben auch wieder sedimentierte Hefe auf.

Aber mich wundert, dass Du direkt aus dem Gärbehälter in Flaschen abfüllst. Oder hab ich da was mißverstanden?

Ich (und wohl die meisten hier auch) schlauchen vorher nochmal um, egal, ob gestopft oder nicht. Und damit hat man ja seine Durchmischung für identische Inhalte in den Flaschen.

Ursus
Zuletzt geändert von Ursus007 am Donnerstag 1. Oktober 2015, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hopfenstopfen

#14

Beitrag von flip »

Ich habe mich auch eine Zeitlang damit beschäftigt und das Folgende für gut befunden:

Diverse Studien haben herausgefunden, dass die optimale Stopfzeit ungeführ bei drei bis vier Tagen liegt, danach gehen zu viele Bitterstoffe ins Bier.
Daher kommt das Bier, egal ob Pale Ale oder IPA für zwei Wochen ins Gärfass, wobei vor Begin der letzten vier Tage noch einmal umgeschlaucht wird, um den Bodensatz zu trennen, und dann der Hopfen hinzukommt - und zwar direkt ins Fass. Die Pelets lösen sich nach einigen Minuten auf und schwimmen auf der oberfläche als ein dicker Teppich, der mit der Zeit nach unten absinkt. Dabei
wir das Bier gleichmäßig "durchströmt".

Für die NG läuft das Bier beim Umschlauchen erst in ein anderes Gärfass und dabei durch einen feinmaschigen Teefilter, sodass keine Hopfenteilchen mehr im Bier sind. Das Problem der Oxidation ist hierbei vernachlässigbar, da ein hoher Hopfenanteil gegenteilig wirkt und die Zeitspanne (Haltbarkeit) eines gestopften Bieres eh zu kurz ist, als das es
langfrsitig Probleme geben könnte. Da gab es hier auch irgendwann mal einen wissenschaftlichen Artikel dazu. Ich hatte jedenfalls bisher noch keine Probleme damit. Ob es dann ins Keg oder in Flaschen kommt, ist egal.
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tauroplu
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Re: Hopfenstopfen

#15

Beitrag von tauroplu »

Ähm…ja, also, mit zunehmendem Alter werde ich halt auch immer etwas fauler…Da ich eh genug Gerätschaften habe, die ich reinigen muss, wollte ich das soweit wie möglich reduzieren. Daher schlauche ich vor der Abfüllung nicht nochmal um. Um da Sauerstoffeinträge zu minimieren, müsste ich zudem noch mit Kohlendioxid fluten usw. Das ist mir ehrlich gesagt zu aufwändig.
Ich überlege halt immer wieder, ob ich mal hopfenstopfe, daher die Frage. Kann sein, dass ich einer der ganz Wenigen bin, der vor der Abfüllung nicht nochmal umschlaucht. Aber die, die das so ähnlich machen wie ich und auch vielleicht mal hopfengestopft haben, müssten ja sowas wie ein Aromaverteilungsproblem haben. An die war meine Frage hauptsächlich gerichtet, das hätte ich bei der Fragestellung deutlicher herausarbeiten sollen.
Wenn ich also die bisherigen Antworten (vielen Dank für Euren Input!) richtig lese, dann empfiehlt sich bei meiner Vorgehensweise ohne nochmaliges Umschlauchen ein Hopfenstopfen wohl eher nicht. Wäre ja auch eine wichtige Erkenntnis für mich
Beste Grüße
Michael

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Re: Hopfenstopfen

#16

Beitrag von Brauknecht96 »

Nee, würde ich so nicht sagen. Probier doch mal folgendes aus:

Lass den Sud durchgären (HG). Nimm Pellets, pack sie in Hopfensäckchen (mit Gewichten) und gib sie anschließend in das Gärfass (auf die Hefe). Gib dem Stopfhopfen die Zeit, die du zum Stopfen angepeilt hast. Danach rührst du einmal vorischtig den Sud um (ohne dabei die Hefe aufzuwirbeln). Mach für einen Tag einen Cold Crash ggf. in Verbindung mit "Klärungsmitteln". Durch den Cold Crash setzt sich eh alles wieder ab, dann kannst du Abfüllen wie gewohnt.

Sollte so ohne Beeinträchtigungen funktionieren.

LG BK96
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Re: Hopfenstopfen

#17

Beitrag von Diplomat »

Hi,
ich habe zwei 300 l ZKG (250 nutzbar). An der Sprühkugel wird eine schwere Edelstahlkette befestigt. An der Kette wiederum befinden sich auf unterschiedlichen Höhen die Hopfensäckchen. Ähnlich macht das glaube ich Sierra Nevada, nur dass die auf verschiedenen Höhen Haken angebracht haben.
Als ich früher noch im Keg gestopft habe, konnte ich allerdings keinen geschmacklichen Unterschied feststellen, Allerdings habe ich auch immer vom "Lagertank-Keg" auf ein "Drucktank. Keg" umgedrückt.
Gruß,
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Re: Hopfenstopfen

#18

Beitrag von Sauhamml Seppl »

tauroplu hat geschrieben:Wenn ich also die bisherigen Antworten (vielen Dank für Euren Input!) richtig lese, dann empfiehlt sich bei meiner Vorgehensweise ohne nochmaliges Umschlauchen ein Hopfenstopfen wohl eher nicht. Wäre ja auch eine wichtige Erkenntnis für mich
Wieso denn nicht? Du musst halt nur zusehen, dass der Hopfen bzw. die den Hopfen beinhaltenden Gebinde/Filter gleichmäßig verteilt im Gärbehältnis platziert werden.
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Hagen
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Re: Hopfenstopfen

#19

Beitrag von Hagen »

Moin Micha, nun, wenn es dir bei deiner Vorgehensweise um Arbestersparnis geht, versteh ich erst recht nich, warum du nicht umschlauchst!?

Im zweiten Gärfass Speise bzw. Zuckerlösung vorlegen und darauf umschlauchen und von dort aus abfüllen.

1) Weniger Sauerei mit etwaigen Hopfenpropfen und Geläger
2) Ordentlich Vermengung von Speise und Hopfenaromen
3) Weniger Arbeit mit kurz das zweite Gärfass auszuspülen als Zucker(-lösung) auf jede Flasche vorzulegen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Hopfenstopfen

#20

Beitrag von Bierwisch »

Das hätte ich auch schon vor Stunden vorgeschlagen, hab es mir aber verkniffen.
Die Fans des flaschenweisen Vorlegens kann man aus mir unbekannten Gründen nicht davon überzeugen, es mal mit Draufschlauchen auf die Zuckerlösung zu versuchen. Ist vielleicht was religiöses...
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Re: Hopfenstopfen

#21

Beitrag von Ulrich »

Hi Michael,
es stimmt zwar, dass man nachweisenkonnte, dass sich die Aromen nicht gleichmässig im Bier verteilen (so ist man ja auch auf die "hop-gun" und ähnliches gekommen.
Aber, ich kenne zwar nicht die Größe Deines Gärbehälters, aber je kleiner das Gefäß, desto homogener ist die Verteilung.
Ich habe vor kuzem mit einem hobbybrauer gesprochen, der auch ende HG stopft, n par Tage stehen lässt und von Gärgefäß direkt abfüllt. der hat gesagt, dass bei Ihm die Hopfendolden an der Oberfläche herumschwimmen, er diese nach getaner Arbeit vorsichtig mit einem Sieblöffel rausfischt und Abfüllt. Ich habe ein gestopftes Bier von ihm Probiert (2g/L) )=> echt gut! Schöne Hopfennase. (was, wenn ich so darüber nachdenke, keine wirkliche Aussage über die homogenität ist. Wollte nur aufzeigen, das Versenken (Beschweren), verteilen nicht so eine große Auswirkung hat, wie der doch erheblicheUnterschied zwischen lose reingeben und in einem Säckchen.

Meiner Meinung nach muß man sich bei 20, 30, 60L nicht zu viele Gedanken machen. Aber es wäre doch interessant, wenn Du bewust Deine Flaschen sotierst: Anfang Abfüllung, Mitte Abfüllung, Ende Abfüllung und die dann vergleichst.
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Re: Hopfenstopfen

#22

Beitrag von Hagen »

Religiös? Schön, Torsten :thumbup :Drink

Wir hatten die Diskussion ja schon öfter. Wen ich entlang des Rands rotierend umschlauche und die Zuckerlösung zuvor sauber aufgelöst war, hatte ich noch nie deswegen eine unterschiedliche Karbonisierung in den Flaschen. Aber man soll den Leuten ihren Glauben ja lassen.....
Besten Gruß

Hagen

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Re: Hopfenstopfen

#23

Beitrag von Ulrich »

tauroplu hat geschrieben:Ich überlege halt immer wieder, ob ich mal hopfenstopfe, daher die Frage. Kann sein, dass ich einer der ganz Wenigen bin, der vor der Abfüllung nicht nochmal umschlaucht. Aber die, die das so ähnlich machen wie ich und auch vielleicht mal hopfengestopft haben, müssten ja sowas wie ein Aromaverteilungsproblem haben.
einige steuseln die Pellets einfach am Ende der stürmischen HG in den Gärbottich und warten, bis sich die unloslichen Bestandteile des Hopfens absetzen (ca 2 -3 Tage) und füllen ab. Andere nehmen Hopfensäcke oder ähnliches, entfernen den Hopfen nach gewisser Zeit und füllen ab, wieder andere zerstossen die Pellets und steuseln, usw

Wenn es Dir beim ersten mal nicht um die Ausbeute, bzw reproduzierbarkeit geht, würde ich echt nicht groß zögern und
=> die Pellets reinstreuseln, wenn Du die Hefe NICHT ernten willst oder
=> einen Hopfensack (oder mehrere) oder losen Doldenhopfen verwenden, wenn Du die Hefe ernten willst. Von Rühren und der Gleichen würde ich Abstand nehemen, bis Du für Dich einen WIRKLICHEN Mangel an gleichmässiger Verteilung nachweisen konntest.

Ich bin der Überzeugung, dass ohne entsprechender Analytik, eine ungleichmässige Verteilung der Aromen, in entsprechend kleinen gefässen, nicht so einfach nachzuweisen ist!
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Re: Hopfenstopfen

#24

Beitrag von tauroplu »

Ich bin zwar religiös, in diesem Falle isses aber nix Religiöses. Ich braue im Schnitt ca. 27 Liter Bier, der Rest geht in 0,75 l Buddels, das bleibt also echt überschaubar, da ist der Zucker recht schnell eingewogen, ist ja bei mir inzwischen immer dieselbe Menge, da ich stets die gleiche Karbonisierung für meine Biere gewählt habe.

Abgesehen davon, dass ich noch einen zusätzlichen Behälter benötigen würde ist es zusätzlicher Aufwand, den Bottich nach der Umschlauchaktion auch noch sauber zu machen. Und zum Thema Sauerstoffeintragsvermeidung hatte ich ja auch schon oben was geschrieben. Hobby Bier brauen hin oder her und Begeisterung für das Handwerkliche: Ich hasse das Saubermachen und Reinigen vom ganzen Braugeraffel, da begrüße ich jedwede Erleichterung. Wäre ja vielleicht auch anders, wenn ich eine eigene Braustube und/oder eine Scheune bzw. Hof oder allgemein gesprochen den nötigen Platz hätte, um viele Dinge mit dem Kärcher schnellstmöglich zu reinigen. Aber ich habe in unserer Wohnung halt nur sehr begrenzten Platz und muss mich zudem vor all zu großer Sauerei in Acht nehmen.
Aber vielen Dank für alle Infos, ich weiß nun, was und wie ich es machen werde, wenn ich es mache…das Hopfenstopfen.
Beste Grüße
Michael

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Re: Hopfenstopfen

#25

Beitrag von Bilbobreu »

Moin,
ich bin auch so ein unbelehrbarer :P Direkt-aus-dem Gärfass-in-Flaschen-Abfüller. Und zudem stopfe ich fröhlich am Ende der Hauptgärung für 3-5 Tage im Hopfensäckchen und fülle dann ohne Umschlauchen, Rühren oder sonstige Durchmischung ab. :Shocked
Vielleicht bin ich ja sensorisch ein bisschen untersensibilisiert aber ich habe noch nie etwas von einer unterschiedlichen Hopfenaromenverteilung in den Flaschen bemerkt. Also ich glaube - um zu dem Religiösen zurückzukommen :Angel - dass der Ulrich recht hat und sich das in unseren kleinen Gärgefäßen nicht signifikant bermerkbar macht.

Gruß
Stefan
Holger-Pohl
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Re: Hopfenstopfen

#26

Beitrag von Holger-Pohl »

Na, da hänge ich mich doch gleich mal ran - Holger, der noch nie sich an das Stopfen herangetraut hat.

Die letzte Diskussion ging ja, dass bereits 1 Tag für den Austausch der Beta-Säure reichen würde??
Was dann natürlich noch zum Ende trotzdem noch ein Grünschlauchen bedeuten würde/könnte.

Grüßele
Holger
Ritter23
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Re: Hopfenstopfen

#27

Beitrag von Ritter23 »

So mein erster Sud gärt fröhlich vor sich hin, da mir leider beim anstellen der Hefe ( W34/70) ein grober Fehler unterlief (angestellt bei knapp 20Grad) hab ich grosse Angst vor einem Fehlgeschmack.
Also dachte ich mir als Neuling ich Stopf die Fehlgeschmäcker einfach weg.

Meine Frage erstens geht das?
Zweitens welcher Hopfen?
Zur Hopfenfindung es ist ein Red Lager bei 54l mit 12,4% Stammwürze. Es wurde mit 80g perle gehopft.

Dachte vll 250gramm Summit.
Cervecero
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Re: Hopfenstopfen

#28

Beitrag von Cervecero »

Hab gerade auch direkt nach dem Stopfen aus dem Fass abfefüllt ohne nochmals umzuschlauchen. Da das Hopfensäcken zu wenig beschwert war ist es obenauf geschwommen und ich merke tatsächlich einen deutlichen Unterschied zwischen den früher und später abgefüllten Flaschen. Ich werde jedenfalls nächstes Mal vor dem Abfüllen auf die eine oder andere Art nochmals durchmischen.

René
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