Das Projekt, zusammen mit einem guten Freund ein Bier in der Schweröl-Klasse zu brauen, wurde gestern endlich umgesetzt. Dank freundlicher Unterstützung hier aus dem Forum wurde das Rezept im Vorfeld optimiert (und trotzdem etwas anders gebraut als vorgesehen).
Bevor jegliche Aktivitäten starten konnten, musste das Einverständnis der Platz-Chefin eingeholt werden. Dank grosszügiger Bestechung im Vorfeld gelang das ohne weitere Formalitäten:

Also konnte das Malz am Vorabend geschrotet werden:

Nach einigen Umdrehungen ;-) waren 10 kg Malz geschrotet. Im blauen Kübel 5 kg Maris Otter, im schwarzen Kübel das restliche MO + alle Zusatzmalze (Weizen, Haferflocken, Caramel-Malze, Farb-Malze und Röstgerste):

25 Liter Wasser vom Aussenanschluss (zum Glück hat die Bauherrschaft hier eine brauerfreundliche Trennung vom enthärteten Wassersystem im Haus gemacht), ziemlich hartes Quellwasser für den Braumeister.

Die Thermomanschette wäre bei den 20° Aussentemperatur am Nachmittag sicher nicht notwendig gewesen, aber am Morgen stand der BM20 noch im Schatten und die Manschette hat sicher Sinn gemacht:

Ohne Bier lässt es sich schlecht brauen - verköstigt wurde der letzte Sud "All that remains (Restebrauen)". Herausgekommen war so etwas wie ein Pale Ale, bei dem wir die Malz- und Hopfenreste früherer Sude etwas "aufräumten". Schmecken tut's auf jeden Fall, egal was es denn nun genau geworden ist...

Die erste Runde Einmaischen war fast ganz bleich:

Und nach dem ersten Mal Abläutern und dem Auswechseln des Malzes für das zweite mal Einmaischen mussten wir uns dringend stärken (lokale Würste vom Metzger, dazu ein Cascadian Dark Ale aus dem Frühsommer):

Die zweite Runde war dann doch einiges dunkler:

In der Zwischenzeit wurden die Hopfengaben abgewogen und die Gewürzsäcken vernäht:

Die Würze mit der Farbe von Motorenöl kocht und verbreitete angenehme Gerüche im ganzen Hinterhof:

Danach rasch abkühlen...

und ab ins Gärfass:

Fazit der Platz-Chefin: "Das war ein strenger Brautag. Das nächste Mal hole ich mir auf jeden Fall wieder Unterstützung..."

Resultat sind 16.5 Liter eines pechschwarzen Jungbiers mit rund 22°P. Die Messung musste ich indirekt vornehmen, da mein Aerometer nur bis 18° geht und darum der Wert von einer 1:1-Verdünnung mit Wasser abgelesen wurde.
Es war ein ziemliches Stück Arbeit, aber dank wunderbarem Wetter und genügend Vorräten gut zu ertragen. Spass hat's gemacht - bis zum nächsten Kollabobräu in zwei Wochen, dann aber mit einer ganz anderen Stilrichtung...
Herzliche Grüsse,
Mark, Kollabobrauer Michi und Platz-Chefin Ninja