da es nun schon ein paar sehr schöne Waschanlagen gibt, dacht ich mir, ich erstelle im ersten Thread eine Übersicht - damit sich Interessenten schneller zurecht finden. Wenn noch jemand seine Reinigungslösung für Flaschen (oder auch Fässer) vorstellen will, verlinke ich diese natürlich ebenfalls

Übersicht:
- Einsatz für Geschirrspülmaschinen [Weiterlesen, ist im ersten Post dabei]
- Einsatz für Geschirrpülmaschinen (Emilio's-Version)
- Flaschen-Spülanlage aus Kunststoff von realholgi
- Amerikanischer Einsatz für Geschirrspülmaschinen (kein Selbstbau)
- Flaschenwaschmaschine von mbr
- Fasswaschanlage von mbr
Einsatz für Geschirrspülmaschinen (aus Kupfer)
inspiriert von diesem Thread aus dem alten Forum (und auch davon, dass mich das Reinigen von Flaschen tierisch nervt), habe ich mir aus einer alten Spülmaschine eine Flaschenwaschmaschine (nach)gebaut.
Dank der Infos von Erlenmeyer (Hans, nochmals vielen Dank an dieser Stelle) ging der Bau relativ einfach.
Nochmals --> die Idee/Urversion ist von Erlenmeyer.
Es handelt sich hierbei um einen herausnehmbaren Geschirrspüler-Einsatz aus Kupfer, welcher für maximal 24 Flaschen pro Reinigungsvorgang geeignet ist. Die Montage/Demontage ist in weniger als 2 Minuten erledigt. Desweiteres werden an der Maschine keine Veränderungen vorgenommen - nach dem Rückbau funktioniert sie genauso wie früher.
Gereinigt wird mit dem Reinigungspulver von Aldi - da dies hier im Forum schon mehrfach empfohlen wurde (soll angeblich kein späterer Schaumkiller sein). Abgeraten wurde auch mehrfach von den Geschirrspültabs. Klarspüler ist völlig tabu.
Benötigt wurde für den "Um"Bau folgends:
Werkzeuge:
- Lötlampe (bei mir reichte eine Kartusche)
- Lötpaste
- Lötzinn
- Meterstab
- Akkuschrauber (inkl. 1mm und 2mm-Bohrer)
Optional:
- Feinbohrschleifer mit Schleifröllchen (nicht zwingend notwendig, aber sehr hilfreich)
- Rohrabschneider
Materialien:
Rohre:
- 3x 2,5m 12mm Kupferrohr (wirklich benötigt 5,5m - gabs aber nur im 2,5m-Format)
- 1x 2,5m 15mm Kupferrohr (wirklich benötigt ca. 2,3m)
- 1x 2,5m 22mm Kupferrohr (wirklich benötigt ca. 1,5m)
Lötfittinge:
- 28x 15mm T-Stück-Lötfitting
- 4x 15mm Bogen 90° 2 Muffen
- 1x 22mm T-Stück-Lötfitting
- 24x 12mm Kupferkappen
- 24x Reduzierung (oder warens Absatznippel?!) von 15mm auf 12mm
- 2x 22mm Übergangsmuffe (mit Innengewinde und dazugehörigem Schraubverschluss)
- 1x Reduzierung von 28mm auf 22mm
Sonstiges:
- Dichtung für das 22mm Rohr
- PTFE-Band
- ca. 0,5m von einem 2,5mm2 Kupferkabel (3-Adrig reicht völlig)
Natürlich lässt sich das ganze auch mit Pressfittinge machen - wird dann allerdings aufgrund der vielen Fittinge teurer. Diese Lötvariante hier kommt allein mit den Rohren und Lötfittinge schon auf gut 100 €.
Ich hatte vor dem Bau noch nie Weichgelötet - fand es aber eigentlich gar nicht schwer. Sicherlich gibt es bessere Lötverbindungen - aber mir reicht es, wenn auch nur 95% aller Verbindungen dicht sind

Der Bau:
Angefangen hab ich mit den 15mm Geweihen (also linke und rechte Seite). Anschließend hab ich mit 2x 22mm Teilrohrstücken und einem 22mm T-Stück den mittleren Hauptast gebaut. Die 22mm Rohre hab ich aufgebohrt, damit ich die 15mm-Geweihe daran befestigen konnte. Hab hier leider nur das fertig gestellte Geweih:
Das Rohr auf mittlerer Höhe ist für jeden optional. Hatte keine besseren Verschlüsse, damit ich die Wasserversorgung, die normalerweise für den oben Teil des Geschirrs zuständige wäre, dicht machen kann. Lässt man hier offen, reicht der Druck nicht mehr aus, um auch nur ansatzweise einen Strahl aus den Düsen zu bekommen.
Die Düsen/Lanzen waren eigentlich das Aufwendigste an dem ganzen Bau. Eine Lanze (ich nenn die jetzt einfach mal so) besteht aus:
- Reduzierung, welches in ein 15mm T-Stück passt und am anderen Ende ein 12mm Rohr aufnimmt
- 12mm Kupferrohr
- 12mm Kupferkappe
- 1x ca. 4cm langes Kupferdrahtstück mit 2,5mm2 Querschnitt
Die Löcher sind, wie auch bei Erlenmeyers Version, 3x 1mm je Kappe. Die Löcher für die Kupferdrahtstücke sind 2mm. Die Drahtstücke benötigt man, damit auch das Wasser wieder aus den Flaschen rauslaufen kann. Andernfalls wird kein sauberer Ablauf gewährleistet, da die 15mm T-Stücke die Flaschenöffnung "abdichten".
Im vollen Zustand sieht dann ganze dann so aus: Und hier noch der Spritzwassertest - man erkennt nicht wirklich sooooo viel...
Der Wasserdruck reicht jedoch aus, dass die Strahlen mit ordentlich Power oben an der Decke des Spülers auftreffen

Ich hoffe, dass ich damit dem ein oder anderen, welcher auch die manuelle Reiniung satt hat, mit Infos/Ideen helfen konnte.
Außerdem fand ich es zu schade, den alten Post von Erlenmeyer im alten Forum verrotten zu lassen :-).
Gruß,
Tom
Edit: Hab mir erlaubt, den Thread hier zu ändern, von "Flaschenwaschmaschine Eigenbau" in "Flaschenwaschmaschinen im Eigenbau (Sammelthread)".
Soll im Endeffekt nur eine Art Sammelthread werden, da hier auch andere User gute Ideen haben, welche in Richtung Automatisierte oder zumindest Teilautomatisierte Flaschenreinigung gehen. Sollte ich dadurch jedoch gegen irgendwelche Forenregeln verstoßen, ändere ich das natürlich sofort wieder.
Edith: Korrekturen & Threaderweiterung