Beitrag RHG Sueddeutsche

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gschwar
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Beitrag RHG Sueddeutsche

#1

Beitrag von gschwar »

Hallo zusammen,

mal wider was übers RHG:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/d ... .2690093#2

Ganz ohne kommentar nur zur Info.

Gruß Guido
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afri
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#2

Beitrag von afri »

Kein Kommentar nötig, finde ich gut, den Artikel *daumenhoch*
Achim
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grüner Drache
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#3

Beitrag von grüner Drache »

Moin!

Also wird aus einem Feierjahr ein Klagejahr :Grübel ?
Da ein deutscher Brauer bei der Eu klagt könnten wir die gleichen laschen Bedingungen kriegen, wie in den restlichen EU-LÄNDERN.
Billiges Bier wird also noch billiger produziert werden können.
Und dann wars das auch mit einer Beschränkung auf natürliche Rohstoffe.
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aalhuhnsuppe
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#4

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Ich weiß nicht wieso alle den Verbraucher als Blöd erachten. Laßt den Markt doch billiges Schlimmbier produzieren und anbieten. Diejenigen, die es kaufen, bekommen was sie bestellt haben. Alle anderen können in einem größer werdenden Feld guter Biere kleiner Brauereien auswählen. Bier würde teurer werden, und? Wenn es hilft das sich wieder mehr kleine Brauereien etablieren können. Und wer zu teuer am Markt anbietet ist auch bald wieder weg.
Der Brauer der klagt, muß der eigentlich Profi sein oder geht das auch als Hobbybrauer?
Herzliche Grüße
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cyme
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#5

Beitrag von cyme »

grüner Drache hat geschrieben:Billiges Bier wird also noch billiger produziert werden können.
Und dann wars das auch mit einer Beschränkung auf natürliche Rohstoffe.
Ja, das ist der Buhmann vor dem uns Angst gemacht wurde. Die Amis, die, die tun ja REIS in ihr Budweiser, bäh!
Reist ist aber genauso ein natürlicher Rohstoff wie Gerste, und teurer noch dazu.
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grüner Drache
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#6

Beitrag von grüner Drache »

aalhuhnsuppe hat geschrieben:
Bier würde teurer werden, und? Wenn es hilft das sich wieder mehr kleine Brauereien etablieren können. Und wer zu teuer am Markt anbietet ist auch bald wieder weg.
Das wäre so wenn die Regel des freien Marktes gelten.
Aber ist es denn nicht so, dass kleine, erfolgreiche Brauereien schnell von grossen Konzernen aufgekauft werden ?
Was dann passiert wissen wir alle. Und woher haben die Großkonzerne das Geld für solche Übernahmen?
Von den Leuten, die billigstes Billigbier kaufen und viel,viel saufen !
Nä, so sauber ist das Geschäft leider nich, gibt halt auch viele Süchtige, und das Interesse, auch an diesen Leuten zu verdienen :thumbdown
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inem
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#7

Beitrag von inem »

Yay ein RHG Thread. Naja eigentlich Biersteuergesetzthread.
grüner Drache hat geschrieben:Also wird aus einem Feierjahr ein Klagejahr :Grübel ?
Da ein deutscher Brauer bei der Eu klagt könnten wir die gleichen laschen Bedingungen kriegen, wie in den restlichen EU-LÄNDERN.
Billiges Bier wird also noch billiger produziert werden können.
Und dann wars das auch mit einer Beschränkung auf natürliche Rohstoffe.
Alex, ich versteh dich nicht. Du weißt doch ganz genau, dass schon jetzt keine Beschränkung auf natürliche Rohstoffe gegeben ist. Hast du ja selbst schon kritisiert. Ist das hier Satire oder Polemik?

Mich wundert nämlich, dass es in Österreich, wenige Meter zur bayrischen Grenze, noch keine Billigstbierbrauerei gibt, die mit Bier nach laschen Bedingungen den bayrischen Markt zerstört. Wahrscheinlich sind die patriotischen Bayern einfach eine Bastion des Brauchtums und deshalb hätte sowas sowieso keine Chance.

Wie du weißt geht es ja nur um eine Inländerdiskriminierung, der Markt ist ja jetzt schon nicht gegen Bier aus laschen Bedingungen gesperrt. Wenn die Konzerne wollten könnten sie schon jetzt ihr Bier in einer ausländischen Filiale unter selben Namen brauen und dann in Deutschland verkaufen.
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cyme
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#8

Beitrag von cyme »

inem hat geschrieben:Mich wundert nämlich, dass es in Österreich, wenige Meter zur bayrischen Grenze, noch keine Billigstbierbrauerei gibt, die mit Bier nach laschen Bedingungen den bayrischen Markt zerstört.
Nicht nur das. Discounter, wenn sie wollten, könnten längst ihr Bier im Ausland produzieren lassen und ihr Etikett draufpappen, anstatt in Deutschland Großaufträge zu vergeben. Schließlich greifen die hiesigen Beschränkungen ja nur für die Herstellung, nicht für den Import. Wenn die Verwendung von "bösen" Inhaltsstoffen so viel billiger wäre als Hopfen und Malz, dann hätten sich Aldi und Lidl längst daran bedient.
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#9

Beitrag von Rob5 »

grüner Drache hat geschrieben:Also wird aus einem Feierjahr ein Klagejahr :Grübel ?
Das dürfte ein ziemlich erfolgloses werden. Weder der EuGH noch andere Gerichte haben sich bisher an Inländerdiskriminierung gestört. Und der andere geschilderte Fall, dass Brauereien bei der Abschaffung klagen - was soll denn da bitte die Grundlage sein? IMHO ist das nur heiße Diskussionsluft, sofern nicht wehklagen gemeint war. Der einzig denkbare Weg, dass jemand klagen wird, ist ein belastender Verwaltungsakt verbunden mit der Nichtgenehmigung der Herstellung und des Inverkehrbringens eines besonderen Bieres. Das landet dann aber vor dem Verwaltungsgericht.
inem
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#10

Beitrag von inem »

cyme hat geschrieben:
inem hat geschrieben:Mich wundert nämlich, dass es in Österreich, wenige Meter zur bayrischen Grenze, noch keine Billigstbierbrauerei gibt, die mit Bier nach laschen Bedingungen den bayrischen Markt zerstört.
Nicht nur das. Discounter, wenn sie wollten, könnten längst ihr Bier im Ausland produzieren lassen und ihr Etikett draufpappen, anstatt in Deutschland Großaufträge zu vergeben. Schließlich greifen die hiesigen Beschränkungen ja nur für die Herstellung, nicht für den Import. Wenn die Verwendung von "bösen" Inhaltsstoffen so viel billiger wäre als Hopfen und Malz, dann hätten sich Aldi und Lidl längst daran bedient.
Ja, das war dann der letzte Satz meines Postings :Wink
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cyme
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#11

Beitrag von cyme »

:Ahh Hab ich wieder den Fehler gemacht zu posten, bevor ich Kaffee getrunken hatte.
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Trisman
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#12

Beitrag von Trisman »

Interessant dazu ist, der Eintrag von Oliver Wesseloh im zum Artikel gehörenden Forum:
Ich hatte mich gefreut, dass die Süddeutsche Zeitung das Thema "Reinheitsgebot" und die Diskussion, die ich letzte Woche mit dem Präsidenten des deutschen Brauer-Bundes geführt hat, aufgreift. Was dann dabei rausgekommen ist, haben wir mit einigem Entsetzen gelesen.
Leider hat der Autor die wesentlichen Punkte der Diskussion nicht mit aufgenommen und gibt damit eine verzerrte Darstellung der Diskussion wieder.
Den Punkt, dass das Reinheitsgebot leider gar nicht das ist was dem Verbraucher vorgegaukelt wird hast Du komplett fallen gelassen. Im Rahmen des vorläufigen Biergesetzes (das ist wie vorgetragen das was gilt, Reinheitsgebot ist schließlich nur ein Marketingbegriff) sind außer den Zitierten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe auch Maßnahmen wie Wasseraufbereitung (sprich Vollentsalzung des Brauwassers und gezielte Zugabe der gewünschten Mineralstoffe), Einsatz von Hopfenextrakt (ein Produkt bei dem dem natürlichen Hopfen einige Bestandteile mittels eines Lösungsmittels extrahiert werden und das Lösungsmittel anschließend wieder abgedampft wird) oder der Einsatz von PVPP (E1202) bei der Filtration zu Stabilisierung der Biere (nicht deklarierungspflichtig, da das PVPP "bis auf technisch unvermeidbare Rückstände" wieder entfernt wird) zulässig, was der Verbraucher sicher nicht als Reinheit empfindet.
Weiterhin war ein wichtiger Punkt von mir, dass eben die Novellierung des "Reinheitsgebotes" das "Panschen" verhindern würde, da bei einer Klage in der Tat künstliche Farb- und Aromastoffe verwendet werden dürften - dies gilt es in der Tat zu verhindern. Es wäre auch in Zukunft keinem Brauer genommen "gebraut nach dem Reinheitsgebot" auf sein Etikett zu schreiben, wenn er es denn auch so gebraut hat.
Allerdings kann es nicht sein, dass Biere mit künstlichen Hilfsmitteln oder Extrakten erlaubt sind. Nicht aber Biere die ausschließlich mit natürlichen Rohstoffen (und ohne Hopfenextrakt oder PVPP) gebraut wurden und anerkannte Internationale Bierstile sind, die auch bei Deutschen Wettbewerben als eigene Kategorie bewertet werden, in Deutschland so nicht hergestellt und als Bier in Verkehr gebraucht werden dürfen.
Und Kastanien und Nüsse habe ich nie erwähnt, auch wenn dies natürliche Rohstoffe sind.
Viele Grüße


Stephan
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grüner Drache
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#13

Beitrag von grüner Drache »

Weiterhin war ein wichtiger Punkt von mir, dass eben die Novellierung des "Reinheitsgebotes" das "Panschen" verhindern würde, da bei einer Klage in der Tat künstliche Farb- und Aromastoffe verwendet werden dürften - dies gilt es in der Tat zu verhindern. 
Eben das ist es ja, was auch ich sagen wollte !
Aber da aus einer Novellierung des "RHG" so schnell nix werden wird, sage ich nocheinmal:

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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#14

Beitrag von Rob5 »

Trisman hat geschrieben:Interessant dazu ist, der Eintrag von Oliver Wesseloh im zum Artikel gehörenden Forum:
[...] Im Rahmen des vorläufigen Biergesetzes (das ist wie vorgetragen das was gilt, Reinheitsgebot ist schließlich nur ein Marketingbegriff [...]
Man muss dazu sagen, dass der Begriff Wandlungen unterliegt. Der Gesetzgeber bezeichnete auch vor fast 100 Jahren in Gesetzgebungsmaterialien die in Gesetz gegossenen Bereitungvorschriften als Reinheitsgebot, obwohl sie natürlich deutlich vom Vorbild abwichen. Auch in der Begründung zur BierV 1993 wird vom deutschen Reinheitsgebot gesprochen. Der Begriff wird also vom Gesetzgeber keineswegs als starr verstanden, sondern als (im Gesetz nicht legaldefinierter) Ausdruck für die gegenwärtig geltenden Herstellungsvorschriften.
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cyme
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#15

Beitrag von cyme »

Und da fängt schon die Frage an, ab wann ist etwas "künstlich"? Hopfenextrakt? Ein Fruchtaroma, das im Gärtank von Hefe produziert wird? Ein Fruchtaroma, das im Labor von Hefe produziert wird?
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Neubierig
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#16

Beitrag von Neubierig »

grüner Drache hat geschrieben:Da ein deutscher Brauer bei der Eu klagt könnten wir die gleichen laschen Bedingungen kriegen, wie in den restlichen EU-LÄNDERN.
Hoffentlich ja. Obwohl ich bemerke, Du hast Dich vertippt - Du hast versehentlich "lasch" statt "tolerant" geschrieben.
grüner Drache hat geschrieben: Und dann wars das auch mit einer Beschränkung auf natürliche Rohstoffe.
Du zeigst immer noch, dass Du die Biere von anderen Länder nicht verstanden hast.
grüner Drache hat geschrieben:
Wir brauchen mehr genehmigte Ausnahmen !
Nein, wir brauchen eine toleranterer Beschreibung, von was als Bier gilt.
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#17

Beitrag von BellyBoss »

Das dürfte ein ziemlich erfolgloses werden. Weder der EuGH noch andere Gerichte haben sich bisher an Inländerdiskriminierung gestört. Und der andere geschilderte Fall, dass Brauereien bei der Abschaffung klagen - was soll denn da bitte die Grundlage sein? IMHO ist das nur heiße Diskussionsluft, sofern nicht wehklagen gemeint war. Der einzig denkbare Weg, dass jemand klagen wird, ist ein belastender Verwaltungsakt verbunden mit der Nichtgenehmigung der Herstellung und des Inverkehrbringens eines besonderen Bieres. Das landet dann aber vor dem Verwaltungsgericht
Ich krübel jetzt auch schon seit Tagen wie die das meinen... Mir wurde beigebracht, dass die Warenverkehrsfreiheit nur für grenzüberschreitendende Sachverhalte anwendbar ist. Inländerdiskriminierung ist somit erlaubt. Solange z.B. die Belgier kein Gesetz erlassen, dass in jedem Bier Zucker drin sein muss macht die EU und der Eugh rein gar nix. Außer es gibt eine Richtlinie von der ich nichts weiß...
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cyme
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Re: Beitrag RHG Sueddeutsche

#18

Beitrag von cyme »

Ich sehe schon die Zeit der Reimporte anbrechen, ähnlich wie bei Autos. Dann wird das Milk Stout halt für den Export gebraut, was kann die Brauerei dafür, wenn der Getränkehändler es wieder importiert? :Wink
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