Guten Tag!
Ich habe mir folgendes überlegt:
1. Die Alphaamylase bricht die Stärke in langkettige Zucker auf welche nicht vergoren werden können. Richtig?
2. Wenn ich nun sagen wir mal bei 74 °C einmaische und somit ausschließlich eine Verzuckerungsrast fahre und dann normal weiter verfahre müsste dann nicht ein pappsüßes und wenig alkoholisches Bier entstehen?
Jens
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
"pappsüß" und "wenig alkoholisch" ist halt relativ.
Die langkettigen Zucker sind nicht besonders süß.
Zudem bin ich selber bei meinen Leichtbier-Versuchen (untergärig, das Ziel ist wenig Alkohol bei viel Geschmack) nicht unter 50% scheinbaren EVG gekommen, trotz keiner Rast unter 70°C.
Hier hat mal jemand den gleichen Sud einmal mit 65C, einmal mit 72C Maischetemperatur gebraut: http://brulosophy.com/2015/10/12/the-ma ... #more-5517
Das Ergebnis war, dass der Unterschied zwar mit der Spindel messbar war, aber nicht herausgeschmeckt wurde.
cyme hat geschrieben:Hier hat mal jemand den gleichen Sud einmal mit 65C, einmal mit 72C Maischetemperatur gebraut: http://brulosophy.com/2015/10/12/the-ma ... #more-5517
Das Ergebnis war, dass der Unterschied zwar mit der Spindel messbar war, aber nicht herausgeschmeckt wurde.
Das ist ja sehr interessant! Also wird die Maischearbeit meist überbewertet.
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
cyme hat geschrieben:Hier hat mal jemand den gleichen Sud einmal mit 65C, einmal mit 72C Maischetemperatur gebraut: http://brulosophy.com/2015/10/12/the-ma ... #more-5517
Das Ergebnis war, dass der Unterschied zwar mit der Spindel messbar war, aber nicht herausgeschmeckt wurde.
Das ist ja sehr interessant! Also wird die Maischearbeit meist überbewertet.
Vermutlich. Man sollte sich bei brulosophy auch immer bewusst sein, es ist ein Brauer, ein Rezept, ein Sud. Ein einzelner Messwert ist noch kein Beweis. Es sind aber interessante Gegenbeispiele zu manchen Faustregeln, und vor allem eine Inspiration, nicht immer alles ungeprüft zu glauben.
Wenn ich das richtig gerechnet habe, kommt brülosophy auf 88% respektive 65% VGs. Und da schmecken BJCP Juroren keinen Unterschied? Dieser Blog wird für mich zunehmend befremdlicher.
Brulosophy ist der Hammer! Seit seinem no Trub, all Trub in Fermenter Experiment haue ich einfach den kompletten Bodensatz/Schlunz aus meinem Braumeister in den Fermenter. So geht nichts verloren und ich konnte bis jetzt keine Nachteile erkennen. Im Gegenteil, die Biere sind seitdem klarer als meine ersten Ansätze.
Habe für meinen Sohn ein "Leichtbier" versucht, weil der keinen oder nur sehr wenig Alkohol trinkt, ihm aber das Industriealkoholfreie nicht schmeckt. Ich habe es mir sehr leicht gemacht und war vom Ergebnis sehr angenehm überrascht.
Ich habe von einem Sud eines belgischen Dubbel mit Stammwürze an der dafür unteren Grenze von knapp 15 Brix, zwei Liter abgezweigt . Dies habe ich mit vorher zur Seite gestellten Glattwasser (1,5Brix) verdünnt auf 7 Brix. Nach der Hauptgärung hatte ich noch etwa 4 Brix , was nach dem Refraktorechner auf ca 2,5% Alkohol deutet. Dann genau wie den Hauptsud in Flaschen Endvergoren.
Der Geschmack verblüffend gut . Kommt deutlich schlanker daher ist aber sehr gut trinkbar.
Das heisst, das die Rasten da scheinbar gar nicht so dominat waren um den Geschmack hervorzubringen.