Nach fast exakt 6 Monaten ist aus einem Entschluss eine klitzekleine Brauerei geworden.
Als mir ein Verwandter zwei Kellerräume im Industriegebiet für kleines Geld angeboten
hat und darüber hinaus auch die Fliesen für Wände und Böden gezahlt hat, musste ich
zuschlagen. Ab Mai wurde dann gefliest, Wasserleitungen verlegt, ein Bodenablauf
eingelassen und gestrichen. Zwischendurch Behördengänge und -telefonate: Ordnungsamt,
Finanzamt, Zoll, Lebensmittelkontrolle. Manchmal musste man einigen Beamten quasi
die Sachen aus der Nase ziehen, aber prinzipiell freundlich waren sie alle.
im September fing ich so langsam an umzuziehen und es folgten die ersten Probleme mit
Lieferanten bzw. dann Nichtlieferanten. Das ist hier mal die Kurzversion.
Hier ein paar Bilder:
Hier die beiden Herzkammern meiner Brauwerkstatt: Zwei BM50
Oben links ein Flaschen zug für die Malzrohre der BM und eine Dunstabzugshaube.
Die habe ich von einem Edelstahlbauer, der auf Dunstabzugshauben für Großkantinen
spezialisiert ist; was es nicht alles gibt.
Die Haube mit einem abgenommenen Filter, dahinter verbirgt sich ein Walzenlüfter...
...mit 1000cbm Leistung. Eine stufenlose Steuerung gabs kostenlos dazu, dafür war
der Motor hundeteuer.

Draußen an der Wand habe ich eine Edelstahlhaube mit Fliegengitter angebracht.
Edelstahlfliegengitter im angefertigen Holzrahmen sind auch an den Fenstern angebracht.
Gaaaanz wichtiges Thema bei der Lebensmittelkontrolle.
Ein Blick von den Fenstern in den Raum. Links die ZKGs von Birramia, zwei 150 Liter-, ein
110 Liter- und ein 60 Liter-Gärtank. Rechts der Spültisch, der einst den Garten
von Simon (Schnapsbrenner) zierte.

Auch wichtig: separates Handwaschbecken und Papierhandtuchspender. Der Kontrolleur gab
sich aber mit einem Küchenrollenhalter zufrieden. Die Holzlatte stützt den Halter; das An-
kleben war heute die letzte Tat. Die Wände sind übrigens nicht gänzlich deckenhoch gefliest.
Die Akkustik ist so schon grenzwertig. Ungeflieste Wände sind mit weißer Latexfarbe ge-
strichen.
Im zweiten, dem kleineren Raum das Lager mit Kühlzelle, Fasslager, GDA und Verkorker,
Pumpen, Filtern, Schläuchen usw. Als ich das erste Mal auf der Homepage von Albin Halbritter war musste ich unweigerlich
an die Ludolfs denken. Ist natürlich Quatsch! Haben nix gemein. Sind ordentliche Fässer,
von Halbritter. Muss man mal so sagen.
Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, wie Kupplungen für die Purpurschlange und Ventile,
aber in jedem Falle geht es Freitag los mit einem Doppelsud und ich freu mich schon
wie Bolle! Danach steht der Flaschenkauf bei Ardagh ins Haus und ich hoffe, dass es
dann etwas ruhiger wird; die letzten Wochen waren schon etwas nervig.
Achso! Eine kleines CIP-Mopped kommt auch noch und dann hoffentlich die Entspannung
auf der Braubeviale.
Zum Schluss möchte ich noch meinem alten Herren danken für pausenlosen Einsatz
bei der Umsetzung des Vorhabens. Ohne ihn und sein handwerkliches Können auf vielen
Gebieten wäre das nichts geworden - oder zumindest doppelt so teuer.
Ganz "fettes Danke" geht an Frank(Ibb) für das Teilen seines Wissens und die vielen
lustigen Gemeinschaftsbestellungen bei lustigen Händlern im In- und Ausland.
Zu guter Letzt danke ich den Hobbybrauern vom Stammtisch und dem Verein in Münster
für die aufschlussreichen Gespräche, guten Tipps und wertvollen Hiweise ("Wie?! Ich muss
die Pfandflaschen zurücknehmen?!").

Dank natürlich auch an dieses tolle Forum hier!
Vielleicht wirkt die Vorstellung hier etwas unvollständig, daher könnt ihr gerne Detailfragen stellen.
Nach zwei Tagen ZKGs grundreinigen und aufbauen, und sowieso alles reinigen bin ich jetzt fix
und alle!
Grüße
Norman
edit: Rechtschreibung