Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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PSJaeger
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Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#1

Beitrag von PSJaeger »

Hallo,

ich bin neu hier und habe gerade meinen ersten Sud fertig gestellt. Der gärt friedlich vor sich hin und deshalb habe ich etwas Zeit mir über das nächste Bier Gedanken zu machen.

Da ich aus dem Kölner Raum (Bonn) komme, bietet es sich an eine "heimische" Sorte anzugehen. Außerdem würde ich ein paar Leute gerne an das Thema Craftbeer heranführen und vielleicht ist ein Bier nach Art des Kölsch am einfachsten hier bei uns im Rheinland. Ich würde das Bier jedoch gerne noch etwas verfeinern und durch Kalthopfung eine fruchtige Note reinbringen.

Ich habe dieses Rezept ins Auge gefasst
https://brauerei.mueggelland.de/rezeptd ... /1347.html

Nun ist die Frage:
A: ...ob das Rezept passt und
B: ... welchen Hopfen ich zum Kalthopfen verwenden kann

Insgesamt sollte es nicht zu bitter werden.

Gruß
Philipp
Ulrich
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#2

Beitrag von Ulrich »

das Rezept ist doch ganz gut. Ich empfehle bei der 73°C-Rast auf Jodnormalität achten und die Kochtemperatur von 98°C?..na gut, geht.
Wenn Du ein Kölsch stopfen möchtest, würde ich mich an Deiner Stelle an ein "Summerale" orientieren. BE bis max 35BE!
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flying
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#3

Beitrag von flying »

Das Rezept ist kein Kölsch ja nicht mal kölschartig, sondern m. M. ein waschechtes, englisches Pale Ale. Das bisschen Weizen ist da auch nicht fremd.
Wenn Du etwas Kölschartiges brauen willst (Kölsch ist per Definition filtriert), kannst Du gerne auch mit einem guten Edelhopfen wie dem Mittelfrühen etwas stopfen. Übertreiben würde ich es jedoch nicht. Um eine Brücke vom Kölsch zum fruchtigen Pale Ale zu schlagen wäre eine Stopfung mit Hallertauer Saphir angebracht. So als Einstieg für die Traditionalisten.

Eine englische Hefe wie die S-04 würde ich nicht nehmen, sondern eine deutsche Hefe wie die German Ale. Als Trockenhefe gibt es die als K-97, allerdings nur in 500 g Blöcken. Vielleicht hat noch jemand was aus einer Sammelbestellung gebunkert? Ansonsten gibt es aber auch Alternativen wie die Gozdawa German Altbier usw.
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Ulrich
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#4

Beitrag von Ulrich »

:Bigsmile Scheibenkleister, auf die Hefe habe ich nicht geachtet! ( :puzz Ich!!!? Böser Uli :redhead ) Ja, natürlich ist die 04 nicht die richtige Hefe für ein Kölsch.
Hat denn keiner mehr was von der W177?
Ulrich
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#5

Beitrag von Ulrich »

Wyeast2565
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ZeroDome
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#6

Beitrag von ZeroDome »

Eine englische Hefe wie die S-04 würde ich nicht nehmen, sondern eine deutsche Hefe wie die German Ale. Als Trockenhefe gibt es die als K-97, allerdings nur in 500 g Blöcken. Vielleicht hat noch jemand was aus einer Sammelbestellung gebunkert? Ansonsten gibt es aber auch Alternativen wie die Gozdawa German Altbier usw.
Bald gibt es die K-97 auch als 11,5g Päckchen ;) Ebenso die untergärige S-189.
jemo
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#7

Beitrag von jemo »

Ulrich hat geschrieben: Hat denn keiner mehr was von der W177?
Klar, Erntehefe auf Glycerin eingefroren. Man weiß ja nicht, wann es mal wieder so etwas Gutes gibt... ;-)
Notfalls würde für ein Kölsch aber auch eine Wyeast 1007 oder eine andere Altbierhefe funktionieren. Allerdings sollte recht kühl vergoren werden, möglichst nicht über 16°C.
Viele Grüße,
Jens
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#8

Beitrag von PSJaeger »

danke schonmal für die antworten.

filtrieren werde ich es nicht können, dafür fehlt mir die Ausrüstung, also wird es wohl eher ein Wieß.

die mal Zusammenstellung aus dem Rezept kam ja nicht so gut an, hat da jemand Vorschläge?
wie viel hopfen pro liter (stopfen) wäre denn eine angebrachte menge?

gruß
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flying
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#9

Beitrag von flying »

Das Rezept ist nicht schlecht bis auf die Hefe. Der Bramling Cross ist jetzt auch ein englischer Hopfen, deshalb mutet es allgemein eher englisch an. Das Bierchen ist so garantiert auch lecker aber Du willst ja etwas kölschähnliches.

Nimm einfach eine andere Hefe und lass den Bramling weg. Stopfen kannst Du auch mit Perle. Eine frisch aufgerissene Packung Perle hat einen saugeilen Geruch. Grasig, herb-frisch fast minzig...Kommt immer auf Frische, Jahrgang und Charge an. Nur topfrische Hopfenpellets verwenden. 1- 2 g/l reichen!
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Bronkhorst
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#10

Beitrag von Bronkhorst »

Hallo Phillip,

ich komme auch aus Bonn und kann den Gedanken ein besonderes Kölsch brauen zu wollen gut verstehen!
Das Thema Hefe würde ich genauso sehen wie meine Vorredner. Ich habe eins mit der Colonia F der Malzwerkstatt gebraut.
Kam ganz gut, allein der Vergärgrad war nicht so dolle. Man sollte wie in deinem Rezept sehr Richtung "Trocken" maischen und die IBUs an der oberen Grenze einstellen.
In ein Wiess passt wohl auch ein hoher Weizenmalzanteil, denn du noch erhöhen könntest.
Die Idee stopfen zu wollen kann ich nachvollziehen, aber wienschon von Flying gesagt max. 2g/l. Ich würde eher drunter gehen. Vielleicht probierst stattdessen eine Whirlpoolhopfung, fände ich passender.
:Drink

Gruß
Jens
PSJaeger
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#11

Beitrag von PSJaeger »

ich habe letzte Woche mein Brauvorhaben durchgezogen.

in diesem thread könnt ihr den Fortgang verfolgen.
viewtopic.php?f=10&t=5659&view=unread#unread

ich denke ich werde am Wochenende abfüllen (Flaschen + NG) und dann Anfang Dezember die ersten Eindrücke haben.

gruß
philipp
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Re: Kaltgehopftes Kölsch - Eure Tipps

#12

Beitrag von ggansde »

Moin,
wenn ich aus dem Kölner Raum kommen würde, würde sich mir die Frage nach der ultimativen Kölsch-Hefe nicht stellen. Ich würde zur Brauerei Heller's in die Roonstraße fahren und mir ein paar Flaschen Heller's Wieß besorgen. Den Bodensatz würde ich strippen. Fertig!
VG, Markus
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