jetzt ist unser erster Sud auch schon wieder eineinhalb Wochen her. Dann will ich auch mal den Versuch einer Braudokumentation starten.
Zunächst mal unsere Ausrüstung:
• 29l Einkocher
• Läuterbottich aus zwei 30l-Hobbocks
• Zwei-Platten-Gaskocher, Küchenherd und ein Haufen Töpfe zum Erwärmen des Nachgusses
• 30l Gäreimer
• Kochlöffel, Thermometer, Spindel, etc.
Wir haben uns entschieden, für den ersten Sud im Wesentlichen nach der http://www.brauanleitung.de vorzugehen – von dort stammt auch der Name Keep It Simple And Stupid Pale Ale

Los ging’s am Samstag, 26.09. um 11:50 mit Aufbauen. Um 12:37 dann Start mit Aufheizen des 51°C warmen Leitungswassers.
Um 12:58 waren 70°C erreicht – einmaischen mit 4,5kg Pilsner Malz und 0,5kg Carahell.
Direkt danach fiel die Temperatur auch wie in der Anleitung angekündigt auf 67°C.
90 Minuten Kombirast mit Handrühren – da ist es gut, wenn man sich zu zweit abwechseln kann

Und dabei gleich das Erste gelernt: Nächstes Mal die Maischepfanne etwas niedriger aufstellen, sodass auch die Gattin mit weniger als 1,90m Körpergröße bequem rühren kann…

Ich weiß, Brauen erfordert öfters mal Geduld – die hatte ich beim Einschenken des Braubiers offensichtlich nicht…

Obwohl die Brauanleitung keine Jodprobe vorsieht, haben wir zwischendrin welche gemacht, um auch mal die verschiedenen Farben gesehen zu haben.
Nach den 90 Minuten war die Probe dann auch jodnormal und es folgte das Aufheizen auf 76°C, die um 14:47 erreicht waren. Anschließend per Messbecher umfüllen in den Läuterbottich.
Nach der Läuterruhe dann die Feststellung, dass ein grüner Messbecher jetzt nicht unbedingt hilfreich ist, wenn man beurteilen will, wie klar der Vorlauf darin ist

Deshalb Umstieg auf einen anderen Messbecher, dann war auch was erkennbar (wenn auch nicht unbedingt auf diesem Bild)
Dann also Abläutern.
Als Kriterium für die Menge der Nachgüsse steht in dem keep it simple-Rezept einfach „bis der Einkocher fast voll ist“. Also mit den vielen Kochplatten und Töpfen etwas jongliert um jeweils die richtige Temperatur zu haben und insgesamt ca. 12.5l Nachgüsse aufgetragen.
Der Einkocher war dann für mein Gefühl doch etwas arg voll und ich hatte - wie sich später rausgestellt hat unberechtigterweise - Angst, dass das überkochen könnte. Also wieder drei Liter Würze rausgenommen und entsorgt

Erstes Spindeln, laut Anleitung/Rezept sollten es ca. 10-12°P sein. Wir waren bei 9 – hm…
Aufheizen zum Kochen dann um 15:35, dann hieß es warten und warten…
Endlich um 16.33 kochte es!
Erste Hopfengabe – beim Hopfen konnten wir dann doch nicht davon ablassen, gleich beim ersten Sud ein kleines Experiment zu machen – 17g Mandarina Bavaria (8%).
90 Minuten wallendes Kochen und die Feststellung, dass auch bei 3l mehr nichts übergeschwappt wäre

Kurz vor Kochenende dann nochmal 26g Mandarina Bavaria rein.
Gegen Ende des Kochens habe ich den selbstgebastelten Schwanenhals in die Würze gestellt um ihn so gleich mit abzukochen. Damit er beim Whirlpool nicht stört, habe ich ihn am Rand des Topfs fixiert.
So weit, so gut. Vor dem Hopfenseihen dann das Ding wieder gelöst und ohne Nachzudenken in Position gebracht, sodass die Position zum Gäreimer gepasst hat

Die Würze dann in den Keller zum Abkühlen und aufräumen.
Ach ja, da war doch noch was – Stammwürzemessung. Dabei die Überraschung:
Von 9 vor dem Kochen auf 16 danach - kann das sein? Temperatur beim Spindeln war jeweils 20°C.
Laut Anleitung/Rezept sollten wir zwischen 12 und 14°P landen. Auf die Idee, von den 16 runterzuverdünnen kam natürlich keiner...
Ein Teil des Trebers wurde auch gleich noch verarbeitet:
Ende des Brautags inklusive Aufräumen gegen 21 Uhr.
Am Sonntag Morgen kam dann die Hefe (Safale US-05) rein und am Montag Morgen sah’s im Eimer dann so aus:
Seither steht das ganze jetzt im Keller und gärt bei 17°C in guter Gesellschaft vor sich hin.
Spindeln am 03.10. morgens ergab 6°P, heute abend war’s bei 4,5°P.
Und das Jungbier schmeckt sogar gar nicht mal schlecht!

Mal sehen, wo es noch hingeht.
Jetzt erst mal gute Nacht!
Der Flo