One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Hoppy Toppy
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One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

#1

Beitrag von Hoppy Toppy »

Hallo zusammen,
ich habe gestern Abend eine erste Flasche von meinem vor 1 Monat abgefüllten Imperial Stout verkostet und fand es schon überraschend lecker. Weil mich das Doppelmaischverfahren im Braumeister 20L eher genervt hat, habe ich als folgendes als alternative gemacht:

Schüttung:

4kg Pilsener
1kg Münchner
270gr. Röstgerste
270gr. Carafa II Spezial
270gr. Special B
250gr. Chocoloate malt
170gr. Carapils

Maische:

25L Brauwasser (Leitungswasser, eher weich), 5L Nachguss wurden separat aufgefangen und in einem grossen Kochtopf auf dem Induktionsfeld auf 1L eingekocht und gegen Kochende wieder hinzugegeben.


Einmaischen bei 55°
1. Rast: 70min bei 63°
2. Rast: 30min bei 72°
3 Rast: 10min bei 78°
Abmaischen bei 78°
Kochen für 180min

Hopfen: 50gr. Magnum bei 90min

Ergebnis: 13L ölige und pechschwarze Ausschlagwürze mit 26Plato

Die Würze wurde zu je 6.5L in zwei kleine Gäreimer verteilt und mit je einem frisch rehydriertem Pack Pack Safbrew Abbaye bzw. Nottingham angestellt und bei ca. 19°C vergoren. Gärung verlief extrem schnell, die Abbaye war nach vier Tagen durch, Nottingham hat noch ein paar Tage weiter kleine blubse von sich gegeben. Restextrakt bei beiden war 5,5 Plato, zwei Wochen nach anstellen wurden beide Biere mit etwas frischer Nottingham und 6gr. Dextrose/L in 0.33er Flaschen abgefüllt.

Erste (viel zu frühe) Verkostung (der Abbaye Version): Tolle farbe, wirklich pechschwarz ohne Hefetrübung. Brauner, dicker und sämiger Schaum. Dickes, volles Mundgefühl, Karbonsierung eher niedrig. Brachialer Malzkörper, Schokoladig, erstaunlich rund mit überraschend dezenten Röstnoten. Die Süße lässt einen die starke Hopfung wenig merken (hab allerdings auch bösen lupulin threshold shift:-). Etwas zu süß für meinen Geschmack, aber ich denke, da ist noch was von der Priming Dextrose übrig da auch noch eher wenig Kohlensäure drin war. Die Spindelprobe war auf jeden Fall weniger süß, da geht also noch was. Werde jetzt 1 Flasche jeden Monat verkosten, um zu sehen wie es sich entwickelt.
BrauFuchs
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Re: One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

#2

Beitrag von BrauFuchs »

Top Sache, so einen hohen Vergärungsgrad hätte ich nicht erwartet. Wie hast du den gemessen?
Sind Spindeln eigentlich noch brauchbar, wenn die Viskosität und der Alkoholgehalt so hoch ist? :Grübel :Bigsmile

Deine Ausbeute scheint auch äußerst gut zu sein wenn deine Stammwürze 26 °P ist. Bei Stammwürze > 20 °P sind 50-60 % SHA zu erwarten
Ich habe mit 8,5 kg Malz/Rohfrucht und 21 L Wasser 12 L mit 25 °P herausbekommen nach dem kochen. Deswegen schient mir das etwas fragwürdig. Aber hatte auch Läuterschwierigkeiten...

Dann warte mal noch ein paar Wochen und dann wirds sicher munden. Das gute an sonem Bier, man kann sich Flaschen für Jahre in den Keller stellen :Smile

Gruß
Lukas
Hoppy Toppy
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Re: One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

#3

Beitrag von Hoppy Toppy »

BrauFuchs hat geschrieben:Top Sache, so einen hohen Vergärungsgrad hätte ich nicht erwartet. Wie hast du den gemessen?
Sind Spindeln eigentlich noch brauchbar, wenn die Viskosität und der Alkoholgehalt so hoch ist? :Grübel :Bigsmile

Deine Ausbeute scheint auch äußerst gut zu sein wenn deine Stammwürze 26 °P ist. Bei Stammwürze > 20 °P sind 50-60 % SHA zu erwarten
Ich habe mit 8,5 kg Malz/Rohfrucht und 21 L Wasser 12 L mit 25 °P herausbekommen nach dem kochen. Deswegen schient mir das etwas fragwürdig. Aber hatte auch Läuterschwierigkeiten...

Dann warte mal noch ein paar Wochen und dann wirds sicher munden. Das gute an sonem Bier, man kann sich Flaschen für Jahre in den Keller stellen :Smile

Gruß
Lukas
Hallo Braufuchs,
den EVG hab ich mit einer normalen 0-20°P Spindel gemessen. Lag klar zwischen 5 und 6 Plato bei beiden Hefen. Ich glaube, dass die kombination aus der langen 63°C Rast und der extremen Menge Hefe (1 Pack auf 6,5 Liter!!) den hohen EVG erzielt hat. Der Alkohol verzerrt die Messung etwas nach unten, wegen der geringeren Dichte im Vergleich zu Wasser. Kann man ausrechnen, ist aber bestimmt nicht viel mehr als 1 Punkt Plato.

zur Ausbeute: Die Ausbeute war hoch, weil ich ja zunächst eine viel dünnere Würze (ca. 26L mit ca. 13 Plato) hergestellt habe und diese dann im Braumeister und einem separaten Topf 3h auf 13 Liter eingekocht habe. Ich kriege aus 6kg Malz mit dem BM20 immer 20 Liter mit 15-18 Plato raus, die Ausbeute hier war also im üblichen Bereich. Ich hatte bei meinem letzten RIS allerdings die gleichen Probleme wie du: Der Braumeister war bei der zweiten Runde der Doppelmaische völlig überfordert, Zirkulation kam zum liegen und die Temperatur war plötzlich viel zu hoch. Tunnelbildung, Würzefontänen.....

Ich hab jetzt aus drei Ansätzen mehr als 100 Flaschen Imperial Stout im Keller stehen, die kann ich jetzt die nächsten Jahre über langsam testen. Daneben auch noch ein Westmalle Stil Tripel und ein leicht verunglücktes Quad, alle reifen glücklich im Keller vor sich hin. Gibt doch nichts besseres als ein schönes starkes Bier für kalte Winterabende:-)
flip
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Re: One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

#4

Beitrag von flip »

Interessant. Dann würde man die Nottingham ja sogar über 12% Alkohol treiben können, wenn man noch ein paar andere Malze nimmt.
Hoppy Toppy
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Re: One stop Imperial Stout auf dem Braumeister 20L

#5

Beitrag von Hoppy Toppy »

flip hat geschrieben:Interessant. Dann würde man die Nottingham ja sogar über 12% Alkohol treiben können, wenn man noch ein paar andere Malze nimmt.

26 auf 5,5 plato ergeben 11.5%, 12% sollten also drin sein.
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