Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

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Palby
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Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#1

Beitrag von Palby »

Liebe Hobbybrauer

Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer des Speidels-Braumeister und habe am Samstag meinen ersten Sud angesetzt. Ging eingentlich alles glatt bis zum automatischen Hopfenkochen. Dort blieb der Timer nach etwas über 6 Minuten einfach stehen. Keine Ahnung wieso. Da ich die Zeit aber sowieso notiert hatte, kochte ich den Hopfen einfach gem. Rezept weiter. Nach dem Abkühlen füllte ich den Sud in den Gärbehälter und stellte ihn in den Keller. Nun, nach 2 Tagen, hat sich zwar Schaum gebildet, aber es "blubbert" nicht. Ich weiss somit nicht, ob die Gärung eingesetzt hat oder nicht. Ich habe das Speidels-Braumeister Starter-Set, 10l, und es fehlt sicher noch das eint oder andere Zubehör, dass ich mir noch anschaffen werde. Ich bin wirklich ein Anfänger und entschuldige mich schon jetzt für allenfalls dumme Fragen. Aber wer kann mir weiterhelfen?
Vielen Dank!
Palby
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Das es nicht bubbert kann daran liegen das dein Gärbehälter nicht dicht ist
und das CO2 sonstwo entweicht, nur nicht durch den Gärspund.

Manche Hefe braucht auf mal etwas länger zum ankommen. Welche Hefe hast du
denn benutzt und wie angestellt ?

Als Anfänger das hier lesen und verstehen:
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#3

Beitrag von Palby »

Vielen Dank für die Antwort.
Ich habe Saflager S-23 benutzt. Da ich diese am Samstag um ca. 1800 Uhr nach dem Abfüllen in den Gärbehälter beigegeben habe, hätt die Gärung ca. 12h später einsetzen müssen. Ich habe beim Gärgefäss den Verschluss mit dem Zapfhahn angeschraubt. Möglicherweise ist das der Grund und ich hätte den Verschluss ohne Zapfhahn anbringen sollen? Wenn ja, lässt sich das jetzt noch korrigieren oder hat die Gärung trotzdem eingesetzt?
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Wie hast du die Hefe rehydriert, bei welcher Temperatur hast du angestellt, bzw. steht das jetzt ?
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#5

Beitrag von Palby »

Ich habe die Würze bei 20° in den Gärbehälter geleert und die Hefe dann zugegeben. Hefe-Säckchen aufreissen und Hefe reingeschüttet. Es war ein 11g-Säckchen Hefe, extra für die Bierherstellung.
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Besser ist es die Trockenhefe zunächst in Wasser zu rehydrieren. Steht auch in dem Datenblatt
und vermutlich auch auf der Packung. Kann also sein das es deswegen länger dauert.

Du hast eine untergärige Hefe bei obergärigen Temperaturen angesetzt. Das ist generell so
nicht richtig. Was dadurch sein kann, ist das die stürmische Phase der Gärung sogar schon
beendet ist, weil die Hefe bei den hohen Temperaturen sehr schnell vergoren hat.

Siehst du über dem Würzespiegel dunkle, krustige Ablagerungen am Rand des Gärgefäßes ?
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#7

Beitrag von Palby »

Ja, solche Ablagerungen sind vorhanden.

Zum Brauset gab es Hopfen, Malz und Hefe für ein Pils, untergärig. Aufgrund der zu hohen Temperaturen nach Abfüllung (habe leider noch keinen zusätzlichen Kühlschrank für die Lagerung eines solchen Behälters für untertgäriges Bier) entstand wohl ein obergäriges Bier. Somit wohl ein typischer, aber lehrreicher Anfängerfehler…?
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#8

Beitrag von Griller76 »

Bier wird es trotzdem, wenn auch wahrscheinlich geschmacklich kein Pils. Ohne Kühlung fängst Du am besten mit obergärigen Bieren an.
Noch viel Spaß bei Deinem neuen Hobby!

freundliche Grüße

Alexander
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#9

Beitrag von Alt-Phex »

Palby hat geschrieben:Ja, solche Ablagerungen sind vorhanden.
Dachte ich mir schon. dann hast du die stürmische Phase einfach verpasst.
Lass es mal noch zwei bis drei Tage in Ruhe und dann misst du den Restextrakt.
Drei Tage später nochmal messen, hat sich der Wert nicht verändert kann das Bier
abgefüllt werden. Dazu unbedingt den von mir verlinkten Beitrag, weiter oben,
aufmerksam lesen und verstehen.

Durch die hohen Temperaturen ist das jetzt alles andere als ein Pils geworden.
Bei so hohen Temperaturen produzieren untergärige Hefen Fehlgeschmäcker.
Keine Angst, das muss nicht zwangsläufig schlecht schmecken, aber eben
anders als erwartet. Eine lange, kalte Lagerung ist hilfreich um die diese
Fehlgeschmäcker etwas zu reduzieren.

Wenn du nicht kontrolliert untergärig vergären kannst, dann nimm zukünftig
eine obergärige Hefe.
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Re: Hopfenkochen Speidels, gärt es? (mein allererster Sud)

#10

Beitrag von Palby »

Das werde ich so machen. Ich bedanke mich bei Alt-Phex und Griller76 für die geschätzte Hilfe!
Grüsse aus der Schweiz!
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