Aufheizgeschwindigkeit Maische

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sada
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Aufheizgeschwindigkeit Maische

#1

Beitrag von sada »

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei eine neue Brauanlage aufzubauen. Der Maischekessel ist hierbei ein isolierter 400 Liter Milchtank.
Angedacht wäre hier eine elektrische Heizung (Rohrheizkörper) direkt in der Maische (ja ich weiß wegen anbrennen und so, aber ich habe bereits Anlagen die so aufgebaut sind im Internet gefunden, und mit einem ordentlichen Rührwerk sollte das funktionieren).

Da die Leistung eines 16A Drehstromanschluss leider nur ca. 12 kW hergibt, beträgt die erreichbare Aufheiztemperatur nicht diese 1 K/min, die man immer liest.
Was ist das Problem, wenn man langsamer aufheizt? (außer der Zeit)

Welche Geschwindigkeit erreicht ihr mit euren Anlagen?

Danke im Vorraus und schöne Grüße
sada
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cyme
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#2

Beitrag von cyme »

Es kann halt sein, dass deine mehrstufige Maische keine mehr ist. Wenn du nach der Maltoserast nur sehr langsam zur Verzuckerungsrast kommst, dann kann es sein, dass schon alle Stärke aufgespalten bzw. alle Enzyme denaturiert sind bevor du die 72°C erreichst. So schlimm muss das aber nicht sein, ich brau sowieso alles in Kombirast. Aufheizgeschwindigkeit ist mir Schnuppe wenn ich auf 67°C Zieltemperatur einmaische.
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GamZuBo
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#3

Beitrag von GamZuBo »

:Grübel Vergiss es , ist nicht schlimm. Wenn hier mal ein Braumeister ab und zu in die Beiträge reinliest, kommt der eh nicht mehr aus dem Schmunzeln raus.
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Ladeberger
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#4

Beitrag von Ladeberger »

Verfahren die mir in den Sinn kommen für einen isolierten Milchtank:
1. Einstufige Infusion (Kombirast)
2. Echte Infusion mit Zubrühen von Heißwasser
3. Kochmaischen (zzgl. 150L Maischepfanne)
4. H.E.R.M.S.
5. R.I.M.S.
6. Beliebige Kombinationen daraus

Verfahren die mir nicht in den Sinn kommen für einen isolierten Milchtank:
- Mehrstufige Infusion mit Heizelementen: Das brennt an, ist ruinös teuer (bei niedrigem W/cm²) oder so lahm, dass aus Gründen der Schaumhaltbarkeit und Vollmundigkeit sowieso nur jenseits der Proteolyse >60°C gemaischt wird, womit man wieder genauso gut nach 1. brauen könnte.

Gruß
Andy
sada
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#5

Beitrag von sada »

Hallo,

danke erstmals für die Antworten.

Das mit dem Anbrennen an den Heizstäben sollte man ja mit einem ständig laufendem Rührwerk in den Griff bekommen, da ich schon Brauanlagen in dieser Ausführung bei meiner Recherche entdeckt habe. Und die Ausführung mit den Rohrheizköpern ist mit dem geringsten Aufwand verbunden.

Wenn ich mir das ganze so durchrechne, komme ich bei 300 Liter Füllmenge und einer Heizleistung von 12 KW auf eine Aufheizgeschwindigkeit von 0,57 K/min (ohne Verluste, aber der Kessel ist gut isoliert).
Mit Verlusten und ev. geringerer Füllmenge scheinen mir Aufheizraten von >0,5°C durchaus realistisch.
Reicht diese Geschwindigkeit für ein mehrstufiges Infusionsverfahren aus, oder ist es zu langsam.

Schöne Grüße
sada
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tauroplu
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#6

Beitrag von tauroplu »

Tja, > 0,5°C kann ja alles sein. Es wird allenthalben eine Aufheizrate von 1°C/Min. empfohlen (z.B. im Narziss), damit die Rasten vernünftig angefahren werden können.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Ladeberger
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#7

Beitrag von Ladeberger »

Meines Erachtens reicht das, man kann die Rastzeiten ja unter Berücksichtigung der Aufheizzeiten anpassen.

Im übrigen bleibe ich bei meinen Argumenten. Dass irgendwer im Netz eine Anlage mit Rohrheizkörpern vorstellt, beweist für mich noch nicht viel. Bilder und Degustationsnotizen von verkokelten Suden werden nämlich in der Regel nicht nachgereicht. Ich würde das eher mal versachlichen und die Energiedichte W/cm² der Heizfläche ausrechnen und mit konventionellen Lösungen vergleichen.

Gruß
Andy
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philipp
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#8

Beitrag von philipp »

sada hat geschrieben:Da die Leistung eines 16A Drehstromanschluss leider nur ca. 12 kW hergibt, beträgt die erreichbare Aufheiztemperatur nicht diese 1 K/min, die man immer liest.
Was ist das Problem, wenn man langsamer aufheizt? (außer der Zeit)
Kriegste mit einem Elektriker nicht wenigstens 32A Drehstrom hin?

Normale, moderne Hausanschlüsse sind eh wenigstens mit 60A abgesichert. Selbst die meisten Wohnungen mit 40A Drehstrom (wenn noch ein DLE oder so installiert ist).
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
sada
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Re: Aufheizgeschwindigkeit Maische

#9

Beitrag von sada »

philipp hat geschrieben:
sada hat geschrieben:Da die Leistung eines 16A Drehstromanschluss leider nur ca. 12 kW hergibt, beträgt die erreichbare Aufheiztemperatur nicht diese 1 K/min, die man immer liest.
Was ist das Problem, wenn man langsamer aufheizt? (außer der Zeit)
Kriegste mit einem Elektriker nicht wenigstens 32A Drehstrom hin?

Normale, moderne Hausanschlüsse sind eh wenigstens mit 60A abgesichert. Selbst die meisten Wohnungen mit 40A Drehstrom (wenn noch ein DLE oder so installiert ist).
Eine Möglichkeit für 32 A habe ich momentan leider nicht.


Soweit ich hier im Forum gelesen habe sind die meisten Anlagen im hl-Bereich gasbeheizt. Es gibt doch sicher auch elektrisch beheizte. Welche Erfahrungen (Art der Heizung, Aufheizraten,...) habt ihr damit?


Gruß
sada
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