Gebraut wurde am 17.10., wir wollten ursprünglich das Citranox Brownale von MMuM brauen, haben das Ganze dann aber etwas abgewandelt, zum einen war gerade kein Citra verfügbar, als wir die Zutaten eingekauft haben (also El Dorado statt Citra besorgt), zum anderen wollten wir mal eine andere Hefe ausprobieren (die US-05 anstatt der S-04). Außerdem wollten wir den Hopfen nicht nur in der Nase, sondern auch im Geschmack wiederfinden und haben daher das Rezept dahingehend abgewandelt, dass wir noch eine kleine Vorderwürze-Hopfengabe sowie einen Teil in den Whirlpool gegeben haben.
Hier das Rezept: Vorbereitend für den Brautag haben wir am Abend vorher schon mal ca. die Hälfte des Brauwassers für 20 Minuten gekocht, um das Wasser weicher zu machen und den Kalk etwas auszufällen. So, dann schon mal spasseshalber die Vorderwürze gespindelt, umgerechnet 16,28°P, aber es kommen ja noch ein paar Liter Nachguss. 15:30 Pfanne voll, wir sind jetzt vor dem Kochen bei 11% Stammwürze, etwas höher, als der Brauhelfer berechnet hat, aber lieber verdünnen wir nach dem Kochen noch. Die Würze kann kochen. Übrigens haben wir seit dem letzten Sud die Manschette zum Isolieren des Kochers in Benutzung und sind total begeistert. Da wir noch einen recht einfachen Kocher haben, ohne digitale Steuerung der Temperatur, ist die Manschette auch schon beim Maischen und v.a. beim Halten der Rasttemperaturen echt Gold wert! Dann also noch mal Hopfen rein und Whirlpool angedreht.
Da fällt mir siedend heiß ein: verdammt, vergessen, die Hefe schon mal zu rehydrieren, nachdem wir die Würze ja jetzt so schnell kühlen können, fehlt ja die Zeit... puh! Stress! Wasser abgekocht und runtergekühlt, Hefe eingestreut... lecker, die riecht vielleicht gut! Hat sich schon gelohnt, die US 05 zu nehmen, die riecht schon von allein total fruchtig. Ich bin gespannt!
Weiter gehts: Umschlauchen in den Gärbottich, Stammwürze gespindelt, wir sind jetzt bei 11,9% und 17,5l (Temperatur schon rausgerechnet), ne ziemliche Punktlandung, unsere Ausbeute wird immer besser! :) Ach Mist, noch was vergessen: wir haben den Hopfenfilter ja gar nicht vorbereitet, sprich abgekocht. Naja, dann verlassen wir uns halt auf den Whirlpool, ging ja bei den ersten 2 Suden auch problemlos und so viel Hopfen haben wir diesmal nicht drin (das meiste wird ja eh gestopft). Die Hefe darf sich jetzt mal an die Arbeit machen... ach, das wird ein schönes Bier (zumindest schon mal optisch!) :) Nachdem unser vorletzer Sud, den wir schon nach einer Woche im Gäreimer abgefüllt haben und der mir viel zu trüb geblieben ist (mit der S-04 angestelltes IPA), haben wir das Eldoranox deutlich länger im Eimer gelassen. Wir hatten eh keine Zeit... Lange Rede kurzer Sinn: zwei Wochen nach dem Brautag kam dann noch der Stopfhopfen in den Gäreimer.
Es war das erste mal, dass wir Stopfen und wir waren sehr unschlüssig, ob wir die Pellets einfach so reingeben oder doch in irgendeiner Form von Behälter. Wir haben uns für ersteres entschieden...
Eine weitere knappe Woche drauf: Abfülltag.
Erst mal die Flaschen final säubern (mit kochendem Wasser), abtropfen und abkühlen lassen... Zuckerlösung vorlegen und das Jungbier mit Bierheber draufschlauchen. Wir mussten zum Abfüllen diesmal auf unsere Kocher zurückgreifen, da sich unsere letzten beiden Sude durch längere Gärzeiten dummerweise überschnitten haben und wir dann unsren Abfülleimer mit Hahn als Gäreimer gebraucht haben. Das mit dem Stopfen war ja der erste Versuch, aber eins ist klar: beim nächsten Mal (das es mit Sicherheit geben wird), werden wir ein Säckchen oder Gewürzei oder ähnliches benutzen. Der Hopfen ist zwar zu einem großen Teil abgesunken innerhalb der Woche, aber es schwamm trotzdem noch einiges oben auf. Einen Teil haben wir gegen Ende noch mit einem abgekochten Teesieb abgeschöpft, es ist aber trotzdem immer wieder was mit in die Flaschen gekommen. Inwiefern sich das geschmacklich auswirken wird, werden wir sehen.
Apropos Geschmack?! Also das Jungbier ist schon ziemlich vielversprechend. Ich hab echt nicht gedacht, dass die Beschreibung eines Hopfens so zutreffend sein kann! Aber ich schmecke ganz deutlich Guave und Paprika und ein wenig "scharf" kommt es mir auch vor. Der Geruch ist außerdem genial fruchtig dazu. Ich bin schon gespannt auf die erste Test-Flasche, die wir uns natürlich rein neugierhalber (man muss ja schauen, ob die Carbonisierung einigermaßen in die richtige Richtung geht ;-)) am kommenden Wochenende aufmachen werden. :)
Ich entschuldige mich schon mal für die Länge, aber das ist mein erster Bericht dieser Art, da erscheint alles noch aufregend und berichtenswert.
