und wieder ist in meiner kleinen Brauerei ein Traum in Erfüllung geganngen - den Großen der Branche nachzueifern - der Bohrmaschinenständer hat ausgedient, die überdimensionierten zwei- drei Literflaschen haben ausgedient. Wir füllen heute auf 0,5l Bügelverschlussflaschen (wenn nötig auch auf 0,33l Bügelflaschen) und brauchen für einen Hektoliter dafür nur noch eine knappe Stunde. 1 Stunde Füllen für runde 160 Flaschen - was für ein Tempo.
Und hier ist das Teil, das in Grundzügen bereits vor mehr als 7 Jahren von mir erdacht wurde, aber die mangelnde Programmierfähigkeit meinerseits einfach einen Strich durch die Rechnung machte.
Es war eigentlich mehr Zufall, dass ich diapolo in meinem Keller begrüßen konnte und wir damals vor dem Füllergerüst diskutierten, wie und ob wir das jemals vollenden könnten. Langer Rede kurzer Sinn - es gab ein Gemeinschaftsprojekt: Seinen vollautomatischen 1-reihigen Füller auf einen unabhängig voneinander agierenden 3-reihigen Füller umzusetzen - ein mehr als heißes Projekt...
Hier das Bild des absolut genialen Teils:
Ein Bild von unten zeigt die Verstrebung, die einerseits die Druckluftzylinder tragen, andererseits auch die Auffangwanne für Rest- und Überlaufbier..
Bild von oben zeigt die Verstrebungen an der Decke, die den Druck der Druckluftzylinder aushalten müssen und auch zur Zeit eine Kellerfee tragen - später bei Ausbaustufe 2.0 soll jede Füllstation einen eigenen Druckminderer haben.
Hier die geniale "1-Knopf-Steuerung". Per Antippen, kann für jede Füllstation eine andere Flaschengröße unabhängig voneinander eingestellt werden. Hier wurden an einer Station 0,33 Liter, an einer zweiten 0,5 Liter Flasche und an einer dritten die 1,0 l Flaschen eingestellt. Unten läuft ein Gesamtzähler mit, der die gesamte abgefüllte Menge festhält.
Und so geht es: Die Flaschen werden per Hand in das Füllrohr eingefädelt...
Per Knopfdruck fährt dann der Plattenteller nach oben und hält die Flasche fest. Der Füllvorgang beginnt ab diesem Moment mit Vorspannen und Füllen automatisch
Die Kontrolle der Füllgeschwindigekit wird mit einer Kellerfee zur Steuerung der Abluft getätigt.
In der Auffangwanne befindet sich ein Abfluss, der ebenfalls ein Ventil besitzt. Damit kann Überlaufbier kontrolliert abgelassen werden. Auch zur späteren Reinigung ist dieser Ablauf sehr sinnvoll.
Außerdem hier noch eine Nahaufnahme des Plattentellers. Er hat ebenfalls einen Rand und zwei Löcher zum Tropfbierablaufen.
Hier eine Detailaufnahme vom Füllkopf mit Ventil und der Verdrahtung etc.
Betrieben wird das Ganze durch eine handelsübliche 10kg CO2-Flasche. Dieser hat einen Druckminderer, der sowohl die Druckluftzylinder, wie auch die Zuluft und Fülldruck speist.
Bisher habe ich noch nie gesehen, dass eine 10!! kg CO2-Flasche einfriert. Hier war es das erste Mal - eine Premiere- und das bei nur 2 Stationen!!!
Eines der besonderen durchdachten Gadgets von diapolo - der Reinigungsmodus.
Wählt man diesen an, schalten alle Ventile gleichzeit auf "auf" und Reinigungsmittel oder nur einfaches Wasser aus einem Fass können durch alle Zapfstationen fließen. Der Plattenteller ist so gebaut, dass er jeweils einen 5 Liter Messbecher fassen kann. Also Reinigung ohne Sauerei.
Hier sieht man die "1-Knopf-Technik". Drückt man den grünen Knopf, fährt der Plattenteller nach oben.
Ist die Flasche fertig gefüllt, blinkt die rote LED und zeigt das Ende des Füllvorgangs an.
Drückt man nun wieder den grünen Knopf, fährt der Plattenteller nach unten und man kann auf dem Weg nach unten die Bügelverschlussflasche bereits verschließen.
So wird verhindert, dass Flaschen unkontrolliert einfach nach unten fahren, ohne, dass eine "verschließende" Hand in der Nähe ist.
Und hier ein Blick auf diapolos Meisterwerk - die Steuerung des ganzen dreileitigen Füllers.
Das Display von hinten
Die Ausgänge oder Eingänge in den Schaltkasten von unten - ok!! ich bin raus.




Und hier nur eine kleine Auswahl der Flaschen, die mittlerweilen getestet wurden.
Problemlos: Lochmundflaschen aller Art: hier: 0,33 Liter Bügel, 0,5 Liter Bügel, 1,0 Liter Bügel
Problematisch: 2-Liter Syphons mit großer Öffnung (dieses Problem wird auch bei der Version 2,0 versucht werden zu lösen) Das Problem ist der zu harte Gummi, der die Flaschen bei dieser großen Öffnung nicht dicht bekommt.
Wer hier weiche große Gummis (nein!! nicht das, was hier vielleicht mancher meint!) hat, der möge sich gerne bei uns melden.
Für alle programmiertechnischen Fragen, stellt diese bitte an diapolo. Ich habe von diesem Steuerungszeug keine Ahnung. Aber ich bilde mich fort, damit ich das auch verstehe. Zur Zeit besuche ich über die VHS die Fortbildung: "Diskettenbeschriftung mit dem 24 Nadel Drucker"
Ihr seht also, das wird allmählich.
Ein super Dankeschön an diapolo für sein Meisterwerk - wir werden es noch in dieser Woche wieder beim Abfüllen des Barriquebocks auf 0,33 Liter Flaschen testen.
Grüßele
Holger