Flaschenbomben?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Bier git Kraft
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Flaschenbomben?

#1

Beitrag von Bier git Kraft »

Hallo,

habe gestern meinen ersten Sud in Flaschen gefüllt, aber erst hinterher festgestellt dass ich vergessen hatte die Restwürze zu messen. Da die letzte Flasche nicht voll wurde, die wieder geöffnet und ein paar Tropfen auf das Refraktometer glegt. Und - oh Schreck: 9,5% Mas Sacc.

Da ich in alle Flaschen 5g gelösten Zucker gefüllt hatte, hatte diese Flasche ja ein bisschen mehr abbekommen, prozentual. Da die Flasche aber 300ml Bier enthält, macht der Zucker nicht viel aus, rund 2%.
Da bleiben aber immer noch 7,5% Restwürze.

Beim ersten Sud ist natürlich einiges schief gegangen, aber so falsch kann ich mir nicht vorstellen.
Mein Selbstgebautes Rührwerk hat erst mal versagt, so dass der Proficook "anbrennen" festgestellt hat (war nur leicht angesetzt). Was mir erst später auffiel, dass er sich deshalb abgeschaltet hat. Daher war die erste Rast sehr lange, bzw, das Aufheizen von 52°C auf 66°C hat 25min gedauert, nach 15min bei 52°C. Nach Jodtests nach 52min innerhalb 20min auf 78°C hochgeheizt und geläutert.
Mit der untergärigen Hefe hat das eine Woche "gegärt", danach wurde es immer schwächer und nach 9 Tagen blubberte es im Gärrohr nur noch alle paar Minuten. Gestern vor der Abfüllung gar nicht mehr.
Es waren ca. 5,7kg Malz im Sud und im Gäreimer waren ca. 20l. Vor der Gärung hatte ich mit dem Refraktometer auf 15% Zucker eingestellt, das ergab eben die 20l. Das Passt ja. Aber wieso können da 7,5% Restwürze überbleiben und nicht weiter gären? Oder erst später...?
Hefe war jedenfalls genug drin. Da ich sie vor lauter Hektik zu früh reingemacht habe, habe ich später als die Würze ganz abgekühlt war nochmal 10g dazugegeben. Die Schicht war am Ende mindestens 1,5cm dick.
Beim Ansaugen habe ich einen Schluck abbekommen. Es war eindeutig BIER :Smile

Vielleicht kann mir ja jemand das Rätsel lösen.

Reiner
Rudiratlos
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Re: Flaschenbomben?

#2

Beitrag von Rudiratlos »

Eien Suche nach dem Stichwort "Alkoholfehler" könnte dir vielleicht weiterhelfen.

Edit: 5g Zucker auf eine 0,33er Flasche? Also 15g pro Liter? Welche Temperatur hatte denn das Jungbier?
Das wird auf jeden Fall Rülps-Bier.
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Alt-Phex
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Re: Flaschenbomben?

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Nach welchem Kriterium hast du denn festgelegt das die Gärung beendet ist ?
Gemessen hast du ja nicht :Grübel
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
nobody2k
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Re: Flaschenbomben?

#4

Beitrag von nobody2k »

Ich tippe auch mal auf nicht ausgegärt...bei 9 Tagen UG kanns leicht sein daß noch nix durch is...

Alleine am Blubbern kann das ned feststellen, alleien schon weils immer blubbert :Wink
Grüße,
Christoph
Tyrion
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Re: Flaschenbomben?

#5

Beitrag von Tyrion »

Bier git Kraft hat geschrieben: Beim ersten Sud ist natürlich einiges schief gegangen, aber so falsch kann ich mir nicht vorstellen.
Ich kann !

Sorry, aber wer sich selbst ein Rührwerk bastelt, kann nicht "vergessen" vor dem Abfüllen mal den Restextrakt zu messen.
Rudiratlos
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Re: Flaschenbomben?

#6

Beitrag von Rudiratlos »

Ausgegoren könnte der Sud durchaus gewesen sein:
15 Brix, also runde 14,5°P Stammwürze und gemessenen 7,5% nach der Aufspeisung ergeben unter Berücksichtigung des Alkoholfehlers beim Refraktometer um die 77% Vergärungsgrad, bzw, eine tatsächlichen Restextrakt von rund 5,3%. Von diesen 5,3% kommen aber über 1% schon von der Speise!!! Der Tatsächliche Restextrakt vor Speisung lag also bei eher 4%, was dann einem Vergärungsgrad von deutlich über 80% entspräche.

Man möge mich verbessern, wenn ich einen Denkfehler habe, aber mein Gedankengang sollte doch richtig sein.


Aber abgesehen davon sind natürlich 15g Zucker pro Liter als Speise viel zu viel. Das geht ja dann je nach Temperatur in Richtung 10g CO2....
Zuletzt geändert von Rudiratlos am Mittwoch 18. November 2015, 16:47, insgesamt 3-mal geändert.
raistlin
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Re: Flaschenbomben?

#7

Beitrag von raistlin »

Nach 5 Tagen Gärung nimmst du eine Probe und misst sie mit dem Refraktometer.
Wenn sich der Wert in 3 nacheinanderfolgenden Tagen nicht mehr ändert, ist die Gärung durch.
Zur Messung vom Alkoholgehalt, benutzt du einen Refraktometerrechner. Dieser rechnet dir den Alkoholfehler raus.

http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... fgbrix=7.5
Stammwürze: Brix (=15°P)
Extrakt Jungbier: 7,5 Brix

Ergebnisse mit Terrill-Formel:
Scheinbarer Restextrakt: 3.2°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 5.3°Plato
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 79%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad: 64%
Alkoholgehalt: 5.1 Gew.% bzw. 6.4 Vol.%
Ergebnisse mit Standardformel:
Scheinbarer Restextrakt: 2.6°Plato
Tatsächlicher Restextrakt: 4.8°Plato
Scheinbarer Endvergärungsgrad: 83%
Tatsächlicher Endvergärungsgrad: 68%
Alkoholgehalt: 5.4 Gew.% bzw. 6.8 Vol.%

Für die Berechnung der Zuckerzugabe zur Nachgärung nimmst du eine Dosierhilfe oder ebenfalls einen Rechner.
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iserechner
http://www.hobbybrauerversand.de/Dosier ... uer-Zucker
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gulp
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Re: Flaschenbomben?

#8

Beitrag von gulp »

Aber wieso können da 7,5% Restwürze
Was soll das sein? Wie hast du das gemessen? Mit dem Refraktometer?

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Rudiratlos
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Re: Flaschenbomben?

#9

Beitrag von Rudiratlos »

Wurde das Jungbier erst kürzlich abgefüllt, oder konnte die Hefe schon eine Weile arbeiten?

Wenn frisch abgefüllt, dann opfere mal eine Flasche: erst mal gut durchschütteln und dann sauber (am besten mehrmals und mit entgaster Probe) messen. Dann sehen wir weiter...

Edit: habs gerade nochmal gelesen, also gestern abgefüllt? Mess einfach nochmal wie oben beschrieben.
Zuletzt geändert von Rudiratlos am Mittwoch 18. November 2015, 17:05, insgesamt 1-mal geändert.
raistlin
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Re: Flaschenbomben?

#10

Beitrag von raistlin »

Hier noch einige Links. Die waren für mich sehr hilfreich.
Gruß
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread
https://brauanleitung.wordpress.com/
Bier git Kraft
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Re: Flaschenbomben?

#11

Beitrag von Bier git Kraft »

Vielen Dank erst mal für die vielen Antworten.
Der hoffentlich größte Fehler war hoffentlich die Zuckerzugabe. Ich hatte vorher schon daran gedacht, dass das eine Falle ist und bin trotzdem hineingetappt und habe die 5g auf eine Flasche (0,5) und nicht auf einen Liter genommen :redhead Da werde ich um regelmäßiges Druckablassen nicht herumkommen. Sind Bügelflaschen.
nobody2k hat geschrieben:Ich tippe auch mal auf nicht ausgegärt...bei 9 Tagen UG kanns leicht sein daß noch nix durch is...
Alleine am Blubbern kann das ned feststellen, alleien schon weils immer blubbert
Hab ich daran festgemacht. Habe mich nicht getraut, das Fass zu öffnen, damit nix reinkommt. Und es hat nicht mehr geblubbert, war auch praktisch kein Schaum mehr da. Wie gesagt, schon ein Tag vorher hats nur noch alle paar Minuten geblubbert.
Wurde das Jungbier erst kürzlich abgefüllt, oder konnte die Hefe schon eine Weile arbeiten?
Wenn frisch abgefüllt, dann opfere mal eine Flasche: erst mal gut durchschütteln und dann sauber (am besten mehrmals und mit entgaster Probe) messen. Dann sehen wir weiter...
Das werde ich gleich mal machen. Und um die vielen Zahlen - vielen Dank dafür - kümmere ich mich später.

Reiner
Tyrion hat geschrieben:Sorry, aber wer sich selbst ein Rührwerk bastelt, kann nicht "vergessen" vor dem Abfüllen mal den Restextrakt zu messen.
Doch! :P Und "basteln" habe ich nicht gelesen... Ein Impeller Rührer aus Edelstahl :Bigsmile
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Re: Flaschenbomben?

#12

Beitrag von nobody2k »

Bier git Kraft hat geschrieben: Hab ich daran festgemacht. Habe mich nicht getraut, das Fass zu öffnen, damit nix reinkommt. Und es hat nicht mehr geblubbert, war auch praktisch kein Schaum mehr da. Wie gesagt, schon ein Tag vorher hats nur noch alle paar Minuten geblubbert.
Das ist das Problem.
Daran kann man nix festmachen, messen ist wichtig...wenn man nicht messen will/kann sollte man bei OG Hefe das Fass wenigstens noch 2 Wochen stehen lassen.
Bei UG wirds schwierig, da müsste mans dann eher 2 Monate stehen lassen ohne zu messen^^

Es kann auch die Gärung eingeschafen sein, owas erkennt man NUR mittels messen :)
Grüße,
Christoph
raistlin
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Re: Flaschenbomben?

#13

Beitrag von raistlin »

Mit 5g Zucker pro 0,5l liegst du ja gar nicht so daneben. Wenn du bei der Nachgärung 20Grad Raumtemperatur hast, liegst du so ungefähr bei 6,5g CO2/l.
Das wäre ein Wert, der bei einem Weizen üblich ist.
Wenn deine Gärung durch war, platzen dir keine Flaschen. Da aber einiges schief gegangen ist, wäre das Öffnen der Flaschen sicher nicht verkehrt.
Wieso hast du denn untergärige Hefe genommen? Ich nehme an, dass die Gärung bei Raumtemperatur erfolgte und nicht in einem gesteuerten Kühlschrank.
Bei Raumtemperatur hättest du ein obergäriges Bier brauen sollen. Das ist als Anfänger auch einfacher.
Wie untergäriges Bier bei 20Grad Gärtemperatur schmeckt, kann ich dir nicht sagen.


Ich bin auch Newbie, ich glaube aber man muss bezüglich einer Infektion nicht überpingelig sein. Immer schön sauber arbeiten und gut ist.
Ich habe immer den Gärspund abgedreht und habe mit dem Stiel von einem desinfizierten Edelstahl Kochlöffel die Flüssigkeit fürs Refraktometer genommen.
Die Hefe ist ja angekommen und Alkohol ist in der Würze. Was soll passieren.
Zuletzt geändert von raistlin am Mittwoch 18. November 2015, 17:38, insgesamt 3-mal geändert.
Tyrion
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Re: Flaschenbomben?

#14

Beitrag von Tyrion »

Bier git Kraft hat geschrieben:V
Doch! :P Und "basteln" habe ich nicht gelesen... Ein Impeller Rührer aus Edelstahl :Bigsmile
Wo ist denn der Unterschied zwischen "selbstgebaut" (siehe dein Eingangspost) und "Selbstgebastelt" ?

Und nochmal sorry, du musst mir das nachsehen, ich hab mich vor gut 8 Jahren intensiv mit der Vermeidung von Flaschenbomben beschäftigt (nach nunmehr 150 Suden kann ich hinzufügen: erfolgreich)
Allerdings steh ich heute noch immer mit dem selben Braupaddel vor dem Maischebottich und rühre von Hand.
Das heisst nicht, dass ich irgendjemand vorschreiben möchte, mit wieviel technischem Aufwand er gerne Brauen möchte, aber die wesentlichen Grundzüge des Brauprozesses sollte man sich vor dem Bau (oder Kauf) einer Anlage in jedem Falle aneignen.

Nix für Ungut :Drink
Matthias
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Re: Flaschenbomben?

#15

Beitrag von Rudiratlos »

Ich nochmal: Wenn du eine Flasche öffnest und nachmisst, denn Inhalt danach nicht vernichten!!!!

Stell die offene Flasche nur lose bedeckt als "Schnellvergärprobe" warm. Dann wissen wir in ein paar Tagen, ob die Gärung nun durch war oder nicht.
Rudiratlos
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Re: Flaschenbomben?

#16

Beitrag von Rudiratlos »

raistlin hat geschrieben:Mit 5g Zucker pro 0,5l liegst du ja gar nicht so daneben. Wenn du bei der Nachgärung 20Grad Raumtemperatur hast, liegst du so ungefähr bei 6,5g CO2/l.
Mit der Nachgärtemperatur hat das nix zu tun.

5g pro 0,5 Liter sind aber tatsächlich nicht so weit daneben.
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Re: Flaschenbomben?

#17

Beitrag von raistlin »

Rudiratlos hat geschrieben:
raistlin hat geschrieben:Mit 5g Zucker pro 0,5l liegst du ja gar nicht so daneben. Wenn du bei der Nachgärung 20Grad Raumtemperatur hast, liegst du so ungefähr bei 6,5g CO2/l.
Mit der Nachgärtemperatur hat das nix zu tun.

5g pro 0,5 Liter sind aber tatsächlich nicht so weit daneben.
Warum hat es nichts mit der Temperatur zu tun. Die Jungbiertemperatur (nicht Nachgärtemperatur) sagt doch aus, wie viel CO2 bereits im vergorenen Bier gelöst ist. Danach passt man die Zuckergabe an, um auf einen bestimmten Karbonisierungswert zu kommen. Ist doch richtig oder?
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Re: Flaschenbomben?

#18

Beitrag von Rudiratlos »

raistlin hat geschrieben:
Rudiratlos hat geschrieben:
raistlin hat geschrieben:Mit 5g Zucker pro 0,5l liegst du ja gar nicht so daneben. Wenn du bei der Nachgärung 20Grad Raumtemperatur hast, liegst du so ungefähr bei 6,5g CO2/l.
Mit der Nachgärtemperatur hat das nix zu tun.

5g pro 0,5 Liter sind aber tatsächlich nicht so weit daneben.
Warum hat es nichts mit der Temperatur zu tun. Die Jungbiertemperatur sagt doch aus, wie viel CO2 bereits im vergorenen Bier gelöst ist. Danach passt man die Zuckergabe an, um auf einen bestimmten Karbonisierungswert zu kommen. Ist doch richtig oder?
Beispiel zur Erläuterung: Hauptgärung und Abfüllung bei 10°C, Nachgärung bei 20°C (so mach ish das z.B. gerne bei Untergärigem). Die Menge des vor Abfüllung gelöste CO2 ist durch die 10°C bestimmt, nicht durch die 20°C.
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Re: Flaschenbomben?

#19

Beitrag von raistlin »

Du hast recht, ich habe Begriffe verwechselt. Ich meinte Jungbiertemperatur nicht Nachgärtemperatur.
Ich glaube aber, dass in diesem Fall untergärige Hefe genutzt hat, aber bei Zimmertemperatur (wahrscheinlich um die 20Grad) gegärt hat.
Das wird wahrscheinlich nicht besonders schmecken oder?
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Re: Flaschenbomben?

#20

Beitrag von Rudiratlos »

raistlin hat geschrieben: Das wird wahrscheinlich nicht besonders schmecken oder?
Jedem das seine. Mir schmeckst nicht.
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Re: Flaschenbomben?

#21

Beitrag von Bier git Kraft »

Rudiratlos hat geschrieben:Ich nochmal: Wenn du eine Flasche öffnest und nachmisst, denn Inhalt danach nicht vernichten!!!!
Nein, ich habs nicht getrunken :Smile
Also die Nachmessung mit dem Zucker seit einem Tag drin ergab 9,2% statt 9,5% vor 24h.

Gegoren hat es übrigens bei 16,0°C. Die Hefe Gozdawa GLW35 kann optimal bis 17°C aber laut Aufdruck auch 22°C.
Bei dieser für UG eher hohen Temperatur könnte die Gärung ja auch schneller Verlaufen sein. So dachte ich mir...

In der Zwischenzeit seit dem letzten Post habe ich noch ganz schnell ein Flaschenmanometer aus einer Gardena Schnellkupplung, einem zerlegten Flaschenbügel und einem vorh. Manometer "gebastelt". Den habe ich auf die letzte abgezogene Flasche gesetzt, da sie am meisten Hefe abbekommen hat.
Ich werde das im Auge behalten und berichten.

Reiner
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Re: Flaschenbomben?

#22

Beitrag von Rudiratlos »

OK, bin etwas verwirrt. Also nochmal von vorn. Wir haben jetzt folgende Werte zum Arbeiten:
- Stammwürze mit Refraktometer gemessen: 15%
- Extrakt direkt nach Aufspeisung und vorm Abfüllen mit Refraktometer gemessen: 9,5%
- Aufgespeist mit 10g Zucker pro Liter.

Ist das richtig so?
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Re: Flaschenbomben?

#23

Beitrag von tauroplu »

Nein, denn bei den mit dem Refraktometer ermittelten Wert von 9,5% ist garantiert nicht der Alkoholfehler herausgerechnet worden.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Re: Flaschenbomben?

#24

Beitrag von tauroplu »

Ach ja, welche Hefe hast Du denn genommen (auch nicht ganz unwichtig als Information)?
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Re: Flaschenbomben?

#25

Beitrag von Tyrion »

Also, um auch mal was konstruktives zur Thematik beizutragen, würde ich dir empfehlen die Inhalte aller Flaschen wieder in den Gäreimer zu entleeren und dort die vollständige Umwandlung der eventuell noch aus der Hauptgärung stammenden vergärbaren Restzucker, sowie der (nach deinen bisherigen Aussagen, noch unklaren) zugefügten Zuckermenge, in Alkohol und CO2, unter regelmässiger Kontrolle mit einem geeigneten Messgerät, abzuwarten.
Dann einfach nochmal mit entsprechender Zuckermenge abfüllen.

Matthias
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Re: Flaschenbomben?

#26

Beitrag von Rudiratlos »

Also ich bin raus.

Nur soviel: Da ich die Hefe nicht kenne, kann ich nur schätzen.
glimpfliches Szenario: Die Gärung war durch (was ich nicht glaube) -> Rülpsbier mit an die 7g CO2/l
Katastrophen-Szenario: Die Hefe schafft einen guten EVG von an die 85% oder noch mehr -> grob überschlagen um die 15g CO2/l
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Re: Flaschenbomben?

#27

Beitrag von Bier git Kraft »

Rudiratlos hat geschrieben: - Stammwürze mit Refraktometer gemessen: 15%
- Extrakt direkt nach Aufspeisung und vorm Abfüllen mit Refraktometer gemessen: 9,5%
- Aufgespeist mit 10g Zucker pro Liter.

Ist das richtig so?
Richtig!
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Re: Flaschenbomben?

#28

Beitrag von Bier git Kraft »

tauroplu hat geschrieben:bei den mit dem Refraktometer ermittelten Wert von 9,5% ist garantiert nicht der Alkoholfehler herausgerechnet worden.
Auch richtig.
Bier git Kraft
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Re: Flaschenbomben?

#29

Beitrag von Bier git Kraft »

So, in der Zwischenzeit habe ich 2 Messreihen gefahren:
1. Restzucker in einer Flasche bei Raumtemperatur: Der ist innerhalb von 3 Tagen nach der Abfüllung mit Speisezugabe von 9,5 auf 8,5 BRIX gesunken und stagniert den 4. Tag dort.
Das sollte bedeuten, die Gärung war vor der Abfüllung abgeschlossen, da ich ja 1% Zucker zugegeben habe (10g/l) und der Zucker jetzt wieder vollständig vergoren ist und damit der abgelesene Wert um 1% sank.
2. Druckmessung bei einer Flasche die im Keller bei 16°C nachgärt: der Druck ist stetig angestiegen. In den ersten Tagen habe ich 2 Mal täglich vorsichtig den Druck abgelassen. Damit habe ich aber aufgehört, da der Druck deutlich unter dem zu erwartenden lag. Mittlerweile ist er auf 1,7 bar angestiegen. Laut Spunddruckrechner bedetet das 5g CO2/l.

Sieht also erst mal alles grün aus. Wenn sich der Druck jetzt bei 1,7 bar stabilisiert, wäre es sogar perfekt. Da der Zucker bei 20°C nach 3 Tagen abgebaut war und im Keller 16°C herrschen, sollte die Nachgärung nach mittlerweile 6 Tagen auch bald abgeschlossen sein (hoffe ich).
Ich werde wieder berichten. Und vielen Dank nochmal für die Tips.

Gruß
Reiner
Rudiratlos
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Re: Flaschenbomben?

#30

Beitrag von Rudiratlos »

Bier git Kraft hat geschrieben:[...] Restzucker in einer Flasche bei Raumtemperatur: Der ist innerhalb von 3 Tagen nach der Abfüllung mit Speisezugabe von 9,5 auf 8,5 BRIX gesunken und stagniert den 4. Tag dort.
Das sollte bedeuten, die Gärung war vor der Abfüllung abgeschlossen, da ich ja 1% Zucker zugegeben habe (10g/l) und der Zucker jetzt wieder vollständig vergoren ist und damit der abgelesene Wert um 1% sank. [...]
Nein, das stimmt so nicht, da du
a) mit Refraktometer- und nicht mit Spindel-Werten arbeitest, und du deshalb den "Alkoholfehler" beachten musst.
b) mit dem "scheinbaren Extrakt" arbeitest, aber mit dem "tatsächlichen Extrakt" arbeiten müsstest.

Doppelt falsch ist noch lange nicht richtig.

Ehrlich gesagt wollte ich dir eigentlich gar nicht antworten, weil du dir anscheinend nicht mal die Mühe gemacht hast, die Antworten hier sauber zu durchdenken.
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