Infusion als Alternative?

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Sura
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Infusion als Alternative?

#1

Beitrag von Sura »

Moin,

Ich habe meinen ersten Brauversuch mit dem Erwärmungsverfahren gemacht, also am Anfang alles zusammen, und mich durch die Temperaturen geheizt.
Alles schick soweit. Da ich nur einen Heiztopf hatte brauchte ich halt einen extra Läuterbottich. Klar ist nun, das ein Rührwerk her muss. Weiterhin ist klar, das mein (isolierter) Proficook die wärme auch bestenfalls "ordentlich" hält. Eine lange Kombirast kann ich damit ohne zwischenheizen kaum durchführen. Beim heizen muss ich dann aber auch rühren, das heisst, eine Steuerung müsste dazu her oder ich renn alle 15Minuten in den Keller und machs von Hand..... naja.
Neben den Kosten empfinde ich zuviel Tüddelkram immer hinderlich bei dem ganzen Prozedere.

Nun habe etwas über das Infusionsverfahren gelesen.
Ich habe da Anleitungen gefunden, möchte aber nochmal nachfragen ob ich mir das alles so richtig vorstelle..... (als Topf kam da immer wieder der Thermoport ins Gespräch.... )

- Ich maische den dicken Brei in einem Topf ein, und giesse dann für jede weitere Temperatur die ich "anfahren" möchte heisses (kochendes?) Wasser hinzu, und ich rühre einmal für 1-2 Minuten kraftig durch.
- Wieviel Wasser dazukommt, sollte man ja mit den üblichen Formeln ausrechnen können, richtig?
- Im Prinzip kann ich also damit alles genauso nachkochen wie angegeben, nur das ich halt statt hochzuheizen entsprechend heisses Wasser nachkippe? Also auch sowas wie: 35°C einmaischen, Eiweißrast 10m, Maltoserast 30min, Zuckerrast 15min, 78°C-Rast 2min und dann abmaischen ...?
- Dann kann ich doch (rühren muss ich nicht, anbrennen kanns nicht) die Läuterhexe ja direkt einbauen und dann auch ohne umschichten abläutern. Den Nachguss mache ich halt wie auch das Wasser was ich zufülle im Kocher.

----

Im Prinzip klingt das für mich wesentlich einfacher als das aufheizen&rühren Brimborium, und klingt für mich alleine von der Arbeitsweise her sauberer und schilchter. Solange ich vor dem abmaischen dank passenden Zumischungen die richtige Stammwürze auf die Reihe bekommen habe, sollte das doch alles klappen, oder wie sind da Erfahrungen?

8Ich kauf auch lieber einen Thermoport, also das ich ein Rührwerk (und einen Braucomputer) zusammenbastel/kaufe.....
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Seed7
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Re: Infusion als Alternative?

#2

Beitrag von Seed7 »

Obwohl ich gleich bei 63°C einmaischen wuerde, ja, so funktioniert das und ist relatief einfach zu handhaben. Achte aber ein wenig auf die maischdicke der schritte.

Wenn aber dann doch der Thermoport kommt, dann kannst du ja auch kombirast machen.

Ingo
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Malzwein
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Re: Infusion als Alternative?

#3

Beitrag von Malzwein »

Mit einem 38l Thermoport macht man nichts verkehrt. Ich habe ihn mir viel zu spät zugelegt und vorher unnötig und zeitaufwändig rumprobiert. Ich nutze ihn mit der Läuterhexe. Mein Standardsud erfolgt auf der Hendi mit einem 50l Kartoffelkocher, daraus werden bei mir zwei CC-Kegs, rund 35 Liter. Hier wird der Thermoport als klassischer Läuterbottich genutzt. In High Gravity sind so auch 50 Liter problemlos möglich.

Mein nächster Sud wird ein Versuch mit einem Vorderwürzbier. Schüttung in den Thermoport, Wasser bis zur Oberkannte und Kombirast (67°C). Abläutern ohne Abmaischen und Nachguss. Ziel sind 18l, ein CC-Keg, in einem schnellen und unkomplizierten Verfahren. Infusion ist aber auch möglich.

Meines Erachtens ist der Thermoport das universellste Braugerät.
Gruß Matthias

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Sura
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Re: Infusion als Alternative?

#4

Beitrag von Sura »

Was ist dann eigentlich mit dem 1°/min? Wenn ich zum aufheizen dann (heisses) Wasser dazukippe, klappt das ja kaum .... ist das damit egal geworden, bzw. war das nur ein allgemeiner Richtwert um die Rezepte reproduzierbar zu machen?
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Malzwein
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Re: Infusion als Alternative?

#5

Beitrag von Malzwein »

Ich würde sagen, dass das für das eigentliche Rezept unerheblich ist. Ich meine es gibt Versuchsreihen, in denen die Bedeutung der Rasttemperaturen (und damit auch Rastzeiten) in einem gewissen Rahmen deutlich nach unten korrigiert werden (hat jemand Links parat?).

Letztlich muss jeder seine Anlage kennen- und beherrschen lernen. Dann werden Sude reproduzierbar und am Ende kommt auch das erwartete Ergebnis heraus. Ein einfaches Rezeptabschreiben reicht nicht. Ich bin davon noch weit entfernt, so wie vermutlich die meisten Hobbybrauer auch.

Einfach das Rezept so nehmen und gut ist es.
Gruß Matthias

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Seed7
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Re: Infusion als Alternative?

#6

Beitrag von Seed7 »

Sura hat geschrieben:Was ist dann eigentlich mit dem 1°/min? Wenn ich zum aufheizen dann (heisses) Wasser dazukippe, klappt das ja kaum
Die 1°/min sind dachte ich eher bei direkter erhitzung wichtig. Bei infusion ist es aber auch nicht einfach dazu kippen, es sollte nicht zu schnell gemacht werden und unter staendiges ruehren da es sonst eine starke temperatur gradiente gibt und wiobei in heissen teilen die znyme schnell denaturieren.

Das "under backing" ist eine sehr gute methode, mann pumpt heisses wasser unter dem falschen boden, das wasser wird dadurch verwirbelt und druckt erst mal die spelzen und das malzhoch. In den treber sind weniger enzyme als in der wuerze die da drueber steht. So kommt es zu einer guten mischung ohne das enzyme verloren gehen.

Ingo
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Sura
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Re: Infusion als Alternative?

#7

Beitrag von Sura »

hmmm... da könnte man ja auf die Idee kommen, das zuzugebende Wasser über den Hahn des Thermoports von unten zuzuführen. :)
Also am Wasserkocherablauf einen Schlauch, an den Thermoportablauf einen Schlauch, Wasserkocher (ist ein Einkocher) höher stellen, beide Hähne auf, laufen lassen und dabei ein wenig rühren. :)

Mir gefällt das immer besser :)
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Re: Infusion als Alternative?

#8

Beitrag von Der Rossberger »

Hallo,

wichtig zu beachten ist die Tatsache, das bei zu geringer Einmaischtemperatur bzw zu kaltem zubrühwasser (Ich habe zumeist 90°C Wasser genommen) die Maische am Ende zu dünn sein kann, gerade wenn man stärkere Biere brauen will.
Gut umrühren beim zubrühen, dann passiert auch den Enzymen nichts. Ich habe immer ein Cu Rohr mit unten angesetztem T-Stück zum Rühren genommen, durch das auch das Wasser dazufloss. Da haben sich keine Hitzenester gebildet.

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cyme
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Re: Infusion als Alternative?

#9

Beitrag von cyme »

Sura hat geschrieben:Im Prinzip klingt das für mich wesentlich einfacher als das aufheizen&rühren Brimborium, und klingt für mich alleine von der Arbeitsweise her sauberer und schilchter. Solange ich vor dem abmaischen dank passenden Zumischungen die richtige Stammwürze auf die Reihe bekommen habe, sollte das doch alles klappen, oder wie sind da Erfahrungen?
Ich braue nur noch so, dazu mit Kombirast. Das ist fast idiotensicher, mit der richtig berechneten Wassermenge und -temperatur einmaischen, Deckel drauf und schon hat man eine Stunde Freizeit. Danach Hahn auf und direkt läutern.
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Sura
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Re: Infusion als Alternative?

#10

Beitrag von Sura »

[Kombirast interessiert mich auch brennend, aber da werde ich das Forum nochmal durchsuchen und gegebenenfalls nochmal fragen.]

Mir gefallen die verschiedenen Ideen. Mal schauen was ich für mich dafür rausfiltere. Fakt ist, das ich weniger Zeit benötige, trotzdem die Temperaturen besser einstellen kann, und der Keller weniger nach Malz riecht weil ich die Stunde Heiz- und Umrührphasen spare.... (wobei das meiner Frau wichtiger ist mir ;) )

Danke erstmal :)
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Sura
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Re: Infusion als Alternative?

#11

Beitrag von Sura »

Ich spiele grade den ersten Braugang per Infusion durch, und irgendwie verwirrt mich die Einmaischtemperatur, bzw. die Temperatur des ersten Gusses Wasser.......

Ich möchte ja nicht 50l brauen, sondern eher ne kleine Menge, also so ca. 15l Ausschlagwürze. Um nun mit den Rasten hinzukommen, muss ich mit wenig Wasser einmaischen. Je weniger Wasser, desto höher die Temperatur (logisch). Ich denke mal, das ein 1:1 Verhältnis eher nicht so gut ist, und das es auch vorteilhaft ist erst das Wasser in den Topf zu lassen und dann das Malz hinterher einzurühren....

- Wie sollte das Mischungsverhältnis beim einmaischen mindestens sein?
- Welche Temperatur darf das Wasser in welches eingemaischt wird maximal haben?
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Re: Infusion als Alternative?

#12

Beitrag von reib »

http://damn-fine-beer.de/einmaischtemperatur
Ich nehme meist die Rezepte aus dem Hanghofer Buch als Vorlage.
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gulp
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Re: Infusion als Alternative?

#13

Beitrag von gulp »

Sura hat geschrieben:Ich spiele grade den ersten Braugang per Infusion durch, und irgendwie verwirrt mich die Einmaischtemperatur, bzw. die Temperatur des ersten Gusses Wasser.......

Ich möchte ja nicht 50l brauen, sondern eher ne kleine Menge, also so ca. 15l Ausschlagwürze. Um nun mit den Rasten hinzukommen, muss ich mit wenig Wasser einmaischen. Je weniger Wasser, desto höher die Temperatur (logisch). Ich denke mal, das ein 1:1 Verhältnis eher nicht so gut ist, und das es auch vorteilhaft ist erst das Wasser in den Topf zu lassen und dann das Malz hinterher einzurühren....

- Wie sollte das Mischungsverhältnis beim einmaischen mindestens sein?
- Welche Temperatur darf das Wasser in welches eingemaischt wird maximal haben?
1:3,2 hat sich gut bewährt. Außerdem rate ich dir mal ein bisschen was zu lesen. Das sind schon Grundlagen.

Gruß
Peter
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Bierwisch
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Re: Infusion als Alternative?

#14

Beitrag von Bierwisch »

Da für uns Hobbybrauer nur sehr wenige Parameter wirklich gut zu steuern sind, stürzen sich viele auf die Rasten - auf's zehntel Grad und sekundengenau.
Dabei beeinflusst man hier nur zu einem Teil die Qualität und den Geschmack des fertigen Bieres - mit einer gut gesteuerten Gährung kann man meiner Meinung nach einiges mehr herausholen, nur ist das ungleich schwieriger...

Viele wirklich gute Biere enstehen per Kombirast und seit dem ich das verstanden habe, maische ich fast nur noch so. Für trockenere Biere im Bereich von 65/66°C, für mehr unvergärbare Zucker näher an den 70°C. Nach einer Stunde beginne ich direkt mit dem Läutern.
Dazu benötigt man natürlich einen gut isolierten Topf (z.B. Thermoport).

Damit spart man sich das Rührwerk, Zeit, Nerven und das Ergebnis werden die wenigsten von einem Bier unterscheiden können, das mehrere Rasten durchlaufen hat.

Um trotzdem aufsteigend verschiedene Temperaturen anzufahren, macht man Dekoktionen. Dazu wreden definierte Mengen Dickmaischen gezogen (um die Enzyme in der Dünnmaische zu schonen), kocht diese und brüht das dann wieder zu.

Das kann man nahezu unendlich oft wiederholen und zum Schluss wird Dünnmaische gekocht und wieder zugebrüht.

Dadurch wird die Maische nicht verdünnt und man erhält interessante zusätzliche Aromen und kann sich Spezialmalze sparen. Anleitungen und Rechner dazu findest Du im Forum und im Netz.
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Seed7
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Re: Infusion als Alternative?

#15

Beitrag von Seed7 »

Sura hat geschrieben:Ich spiele grade den ersten Braugang per Infusion durch, und irgendwie verwirrt mich die Einmaischtemperatur, bzw. die Temperatur des ersten Gusses Wasser.......
Moechtest du eine mehrfach infusion machen? dann ist es am einfachsten (wie fast immer) von hinten nach vorne durch zu rechnen. Wieviel wuerze vor dem kochen? Mit wieviel wasser moechtest du lauetern (verhaeltnis lauterwasser maischwasser)? Da aus kannst du ermitteln wieviel wasser vor dem lauetern im der maische sein muss und welches malz wasser ratio du da hasst. Nehme mal zwei schritte an, 63 und 73. Wieviel kochendes wasser kannst du zu welcher menge maische zugeben um 73°C zu erreichen ohne das der erste maisschritt unter 2 l/kg kommt. So etwa....

Besorge dir Software womit du solche spielchen machen kannst.

Ingo
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JuggerNaut84
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Re: Infusion als Alternative?

#16

Beitrag von JuggerNaut84 »

Ich kann nur immer wieder die brewsor App empfehlen (langsam sollte ich ne Provision von denen verlangen :Grübel )
Da kannste alle Größen wie zb. Schüttung und wunschtemperatur und Gussvolumen eingeben und der spuckt die genau aus wie heiß das Wasser sein muss für die jeweilige Infusion... Man kann das auch nach Belieben umstellen... Mit nem guten Isolierten Behälter ist Infusion das einfachste Maischverfahren das es gibt. -meine Meinung :Drink
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afri
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Re: Infusion als Alternative?

#17

Beitrag von afri »

Infusion ist sicherlich relativ einfach, aber beim Einkocher ist auch die Kesselmaische meiner Meinung nach fast ebenso einfach. Gute Isolierung ist natürlich Pflicht, aber ums Rühren kommt man auch bei Infusion nicht herum.
Achim (überzeugter Kombiraster)
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Sura
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Re: Infusion als Alternative? - Test erfolgreich!

#18

Beitrag von Sura »

Test erfolgreich!

Moin,

Sodele, nachdem ganzen hin und her habe ich heute mal ein paar Stunden am Stück gehabt, Infusion getestet, und allgemein die vermeindlichen und offensichtlichen Fehler und Fehlabläufe vom ersten Sud berücksichtigt.
- Heisses Wasser habe ich im Einkocher vorrätig gehalten.
- Maische im Thermoport, Läuterhexe unten eingebaut.
- Das Rezept vom letzten mal mit einmaischen bei 35°C und weiteren vier Rasten geändert:
-- Nach dem einmaischen auf 57°C für 10min -- Kombirast bei 67°C für 60min (bzw. Jodnormal) -- auf 78°C und nach 10min abläutern.
- Zwischendurch habe ich jeder Wasserladung (diesmal ohne Enthärtungsanlage!) noch Lactol in der entsprechenden Menge hinterhergeschickt, und wurde dafür mit einem PH um die 5,6 belohnt.

Klappte alles ganz gut, aber natürlich (wie solls anders sein :) ) reagierte das mit Maische alles anders als beim lockeren Test mit Wasser:
- Statt 96°C hatte ich komischerweise nur 94°C in den Krug bekommen, was anscheinend dann nur mit 92°C in der Maische ankam. (Rückwärts gerechnet)
- Ausserdem hatte ich beim Test natürlich nicht so viel gerührt.... das fraß auch ein wenig Temperatur weg....

So kam es wie es kommen musste: Zu viel Wasser im Hauptguss. Beim Läutern dann allerdings erst pure Begeisterung wie klar das rauskam, dann ein kleiner Schock: Statt 9-10°P warens nur 4°P ...... kurz wurde ich hektisch.... dann fiel mir die Temperaturkorrektur wieder ein, und es waren doch noch 8°P. :Ahh Leider schon der Hauptguss. Gottseidank hatte ich den so knapp wie möglich gerechnet...... der Nachguss fiel dann halt aus, unterm Strich hatte ich in etwa eh die Menge Würze die ich haben wollte. Der Nachguss hatte aber (ich hab testweise mal ein paar Liter reingekippt, das Wasser war ja eh fertig) immerhin noch 7°P, hätte ich also fast noch verwenden können..... :Smile

Beim kochen kam dann ein schöner Moment nach dem anderen:
- Ich habe vernünftigen Eiweissschaum, und nicht son Dreckschmodder wie beim letzten mal! Liess sich gut abschöpfen, war dann auch relativ schnell durch.
- Das kochen (diesmal 90min ab Würzebruch statt 60min) verlief ohne mein zutun, Hopfen hatte ich mengenmässig angepasst
- nach ca. 80min schaute ich wegen des Aromahopfens mal nach, und fiel vor Freude fast aus den Latschen: Eiweiß! Und nicht so kleine Miniwinzflöckchen.... neeee.... Erbsen- bis Kastaniengroße Brocken pladderten in der Würze! Suuuper! :)
- noch 10min weiterkochen, 20min Nachisomerisierung, 20min Whirlpool, und beim abschlauchen hätte ich mir den Filter eigentlich sparen können.... sooooo klar..... :Bigsmile
- Am Ende warens dann 9,7°P statt der angestrebten 10-11, aber ich bin zufrieden.

Nun ists im Gareimer, wartet das es runtergekühlt ist, und freut sich auf die Hefe. Diese freut sich wiederum schon auf die dafür abgefüllte Würze und bekommt diesmal eine Behandlung nach Anleitung. Da es diesmal super läuft, werde ich den Eimer nachdem die S-04 drinne ist in eine Wanne stellen... zur Sicherheit :Grübel

Dank der Absaugung (Lüfter im Rohr welches in einer Haube endet die über dem Kocher schwebt) nur selten eine Wascheküche, und diesmal riecht auch nicht das ganze Haus nach Bierküche. Meine Frau ist zumindest von dieser Entwicklung stark begeistert, attestiert aber auch insgesamt einen wesentlich angenehmeren Geruch. Ich bin schon gespannt wie der zweite Versuch wird, bis jetzt läuft das wie gemalt! :Bigsmile

Danke nochmal für die geduldige Beantwortung meiner gesamten Fragen! Es kommen noch mehr, ich versprechs euch! :Bigsmile :Bigsmile :Drink
Zuletzt geändert von Sura am Freitag 27. November 2015, 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Infusion als Alternative?

#19

Beitrag von Dr Huppertz »

Hi Sura,

freut mich das es so gut klappt. Nur eine Frage aus reinem Interesse,was machst Du beruflich?

Grüße,
der Doc.
hoggel1
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Re: Infusion als Alternative? - Test erfolgreich!

#20

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

das klingt schon sehr gut.

Mir ist nur aufgefallen:
Sura hat geschrieben:Test erfolgreich!


- 10min kochen, 20min Nachisomerisierung, 20min Whirlpool, und beim abschlauchen hätte ich mir den Filter eigentlich sparen können.... sooooo klar..... :Bigsmile
Nicht, das ich es falsch verstanden habe, was du gemacht hast,

Ich mache es so:

Nach "Feuer aus" Deckel drauf und 10 min. Warten, Whirlpool, 10 min. warten und dann abschlauchen.

20 min. Nachisomerisierung ist keine Wartezeit, sondern nur eine Rechengröße für die Bittere zu berechnen. D.H. es ist die Zeit gemeint, die zwischen dem "Feuer aus" vergeht, bis der Sud unter 80°C ist.

MfG
Thomas
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Re: Infusion als Alternative?

#21

Beitrag von Sura »

Die 10min kochen waren ein wenig unklar... ich habe das editiert. Ich meinte die Zeit nach der letzten Hopfengabe.

Die 20 Minuten Nachisomerisierung waren bis 80°C. Ich habe solange gewartet, bis kaum noch Konvektion vorhanden war. Den Whirlpool hatte ich 20min lange gelassen weil ich noch mitm waschen des Läuterbottich beschäftigt war. Nach dem Ergebnis werde ich die Zeit aber wohl beibehalten :)
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