Zu viel Kalk im Brauwasser?

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Cobo
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Zu viel Kalk im Brauwasser?

#1

Beitrag von Cobo »

Schönen Abend in die Runde :)

Ich will in ca. 2 Wochen meinen ersten Sud machen und frage mich jetzt noch wie es um meine Wasserqualität bestellt ist. Wir haben relativ viel Kalk im Wasser und wenn ich das richtig gelesen habe ist das für belgische Ales nicht optimal.

Könnt ihr mir mal kurz Info geben ob man da was mit Milchsäure machen müsste?

Hier unsere Werte: http://www.holding-graz.at/wasserwirtsc ... itaet.html

Schon mal Danke im voraus :Smile
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tauroplu
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Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#2

Beitrag von tauroplu »

Hi, hier mal bitte lesen, kürzer geht es nicht.

Und hier gibt's auch ausführlichere Info.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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hyper472
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Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#3

Beitrag von hyper472 »

Am besten fängst Du mit einem obergärigem Dunklem an.
Obergärig, weils unproblematischer mit der Temperatur ist (ab in den Keller und gut). Dunkel, weil Dunkles Bier hartes Wasser gut verträgt. Dass es in Franken so leckeres dunkles und in Tschechien so gutes Pils gibt, liegt historisch gesehen am Wasser: man passte sich eben früher an die Gegebenheiten an.
Du kannst, wenn es Dir Spaß macht, mit Software zu arbeiten, auch den Kleinen Brauhelfer testen. Kostet nichts, hier gibt es einen großen Fred dazu. Das Programm hilft Dir, Deine Ideen zu sortieren. Aufpassen musst Du etwas, weils anders vorgeht als ein Kochbuch: Du musst eingeben, was Du gerne hättest (Farbe und Bittere) und welche Zutaten Du verwenden willst, das Programm sagt Dir dann, wieviel von den Zutaten Du dazu brauchst. Und es berücksichtigt die eingegebenen Wasserwerte und empfiehlt die richtige (hoffentlich!) Menge Milchsäure, die Dein Wasser braucht (wie gesagt, bei Hellem Bier - bei Dunklem kannst Du die Milchsäure vergessen).
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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Sura
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Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#4

Beitrag von Sura »

Ich hab mal kurz deine Werte in den Rechner eingegeben, und da kommt was mit einer Restalkalität (und nichts anderes ist interessant) von 10 raus. Nun nimmst du auf den selben Rechner, packst 2ml Milchsäure pro 10l Wasser, und du hast einen halbwegs brauchbaren Wert. Zumindest habe ich das so gemacht.
Ich werds bestimmt auch nochmal wie im ersten Link probieren, aber (ich weiß nicht mehr wer es war) hier im Forum wurde ich zu Recht jemand drauf aufmerksam gemacht, daß ich erstmal den eigentlichen Ablauf des Brauens verinnerlichen sollte bevor ichs mir mit aufwendiger Wasseraufbereitung vergolde. So mache ich ein bischen was, und braue erstmal was Dunkles :)
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afri
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Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#5

Beitrag von afri »

Sura hat geschrieben:aber (ich weiß nicht mehr wer es war) hier im Forum wurde ich zu Recht jemand drauf aufmerksam gemacht, daß ich erstmal den eigentlichen Ablauf des Brauens verinnerlichen sollte bevor ichs mir mit aufwendiger Wasseraufbereitung vergolde. So mache ich ein bischen was, und braue erstmal was Dunkles :)
Könnte ich gewesen sein. Erster Tip an den TE ist: Wasser vor dem Maischen abkochen, das scheidet eine gewisse Anzahl an Kalk aus und macht es damit weicher, außerdem treibt es der Maischarbeit hinderliches CO2 aus. Beides macht i.A. besseres Bier, zumindest am Anfang, denn viel weniger gibt es nicht an Wasseraufbereitung zu tun (kein Hantieren mit Milchsäure, kein Messgerät, einfach machen, bekommt jeder hin der sein Kaffeewasser nicht anbrennen lässt).
Achim
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El Gordo

Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#6

Beitrag von El Gordo »

Und wer es schafft, das Malz und den Hopfen und den Zucker für die Carbonisierung richtig abzuwiegen und das Brauwasser richtig abzumessen, der bekommt es sicher auch hin, ein paar Milliliter Milchsäure mit der Spritze abzumessen. Und er macht aus einem kratzigen Bier ein rundes.
Der ständige Hinweis, dass man sein Wasser beim ersten Mal nicht mit Milchsäure behandeln soll, da dies eine Übervorderung darstellt, ist mir ein großes Rätsel.

Stefan
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Cobo
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Re: Zu viel Kalk im Brauwasser?

#7

Beitrag von Cobo »

Danke für die vielen wertvollen Hinweise :thumbup

LG
Clemens
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