Westvleteren 12, 12 Jahre alt
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Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Nabend, zusammen,
heute ging es an das 12-jährige Westvleteren 12.
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ist leicht trüb und von dunkelbrauner Farbe. Der Schaum ist ebenfalls praktisch nicht vorhanden.
Geruch: Der erste Eindruck, der sich in der Nase materialisiert ist zunächst wieder Portwein/Sherry, aber längst nicht so ausgeprägt wie beim WV 8. Dann folgen Früchtebrot und Pumpernickel und zwar in der Reihenfolge. Das sind klar getrennte Aromenpakete. Der Alkohol ist hier deutlich zu riechen, nicht wirklich toll. Die säuerlichen Geruchskomponenten ist ebenfalls etwas deutlicher ausgeprägt. Wird es am Ende säuerlich schmecken? Wir werden sehen...äh...schmecken.
Geschmack: Nun, auch hier ist der fehlende Spund, der sich schon im erbärmlichen "Schaum" andeutete, deutlich ausgeprägt. Ein echtes Labberwasser...schade eigentlich. Immerhin schmeckt man deutlich mehr Malzaromen als zu erriechen waren. Der deutlichere Säureeindruck findet sich im Geschmack nicht wieder. Süße und Bittere sind fast ausgewogen mit leichten Tendenzen was die Bittere anbetrifft. Es ist durchaus vollmundig und süffig, aber es fehlt ganz klar an Tiefe.
Übrigens war auch hier der Kronkorken stellenweise angerosted und Spuren am Flaschenhals zu erkennen (wie beim WV8).
Fazit: Das war leider nichts, es war noch schaler als das WV8, die Komplexizität und die ehedem bombastisch-fundamentalen Malzlatifundien sind nahezu gänzlich verschwunden. Sehr schade. Aufgrund der höheren Stammwürze würde ich vermuten, dass es nicht ganz so brotig und portwein-sherryartig daher kommt wie das WV8
Beste Grüße
Michael
Damalige Verkostung frischens Westvleteren 12
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ergießt sich viskos und mit geheimnisvoller, schöner dunkler Farbe ins Glas. Der Schaum ist recht mächtig, reduziert sich aber mit der Zeit auf ein ausgewogenes Schaumhutmaß. Mit der Zeit ist die Innenseite des Glases mit wunderschönen „Brüsseler Spitzen“ fein ziseliert belegt.
Geruch: Uff…ächz…wie soll ich DAS nur beschreiben? Eine Armada schier unglaublicher, komplex-strukturierter Malzbombetten, umwabert von süßlich-alkoholischen Spiralnebeln suchen sich ein wohliges Plätzchen an den Riechzellen der Nase. Im Hintergrund bilden typische Trappistenhefeester ihre unnachahmliche Rolle. Nach einer kleinen Weile erreichen Geruchskompositionen das Hirn, die an in Sherry eingelegte Pflaumen erinnern, die mit einer Handvoll satt vollgesogener Rosinen gespickt sind.
Gekrönt wird die eigentlich nicht mehr zu toppende, geradezu galaktisch-monströse Aromensinfonie mit einem Hauch von Calvadoswolken. Ich stoße an meine olfaktorischen Grenzen, ehrlich. Diese absolut perfekt konstruierte Geruchsarchitektur überfordert die Sinne! Sie sind relativ schnell (positiv) benebelt…
Geschmack: Nachdem ja die Nase noch einiges abzuarbeiten hat, soll die Zunge und der Gaumen nicht zu kurz kommen. Der erste Eindruck ist, dass eine vehemente Restsüße Raum greift, diese wird aber nach einer kleinen Weile von herb-würzigen Hopfennoten gezügelt, geben dem Ganzen ein solides und stabiles Rückgrat. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichenenes, malzig-süßlich-herbes und gleichzeitig seidiges aber extrem vollmundiges Aromengebäude, ach was sage ich, eine ganze Aromensäulenhalle!
Der Nachhall ist schier unglaublich und nicht enden wollend, unfassbar! Selbst mehr als eine halbe Stunde nach dem letzten Schluck sind immer noch Hopfenbitteraromen im Mundrachenraum zu spüren. Aber Obacht, Freunde, der Schwindelfaktor der 10,2 Vol.-% Alkohol ist beachtlich, da er in diesem Biermonument so gut wie nicht zu schmecken ist. Aber er fordert seinen Tribut!
Fazit: Diese Bier ist Weltklasse! Unübertroffen perfekt komponiert und gar nicht ausgewogen, eher im Gegenteil. Aber das soll so sein, das muss so sein. Alles, was ich vorher von diesem Bier gehört oder gelesen habe ist nicht übertrieben. Dass dieses Bier jährlich die vordersten Plätze belegt und allenthalben über den Klee gelobt wird ist meines Erachtens zutreffend, und ich kann es voll und ganz nachvollziehen.
Liebe Bierliebende: JEDER Hobbybrauer sollte wenigstens einmal im Leben dieses Bier verkosten dürfen, echt wahr und nicht übertrieben.
heute ging es an das 12-jährige Westvleteren 12.
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ist leicht trüb und von dunkelbrauner Farbe. Der Schaum ist ebenfalls praktisch nicht vorhanden.
Geruch: Der erste Eindruck, der sich in der Nase materialisiert ist zunächst wieder Portwein/Sherry, aber längst nicht so ausgeprägt wie beim WV 8. Dann folgen Früchtebrot und Pumpernickel und zwar in der Reihenfolge. Das sind klar getrennte Aromenpakete. Der Alkohol ist hier deutlich zu riechen, nicht wirklich toll. Die säuerlichen Geruchskomponenten ist ebenfalls etwas deutlicher ausgeprägt. Wird es am Ende säuerlich schmecken? Wir werden sehen...äh...schmecken.
Geschmack: Nun, auch hier ist der fehlende Spund, der sich schon im erbärmlichen "Schaum" andeutete, deutlich ausgeprägt. Ein echtes Labberwasser...schade eigentlich. Immerhin schmeckt man deutlich mehr Malzaromen als zu erriechen waren. Der deutlichere Säureeindruck findet sich im Geschmack nicht wieder. Süße und Bittere sind fast ausgewogen mit leichten Tendenzen was die Bittere anbetrifft. Es ist durchaus vollmundig und süffig, aber es fehlt ganz klar an Tiefe.
Übrigens war auch hier der Kronkorken stellenweise angerosted und Spuren am Flaschenhals zu erkennen (wie beim WV8).
Fazit: Das war leider nichts, es war noch schaler als das WV8, die Komplexizität und die ehedem bombastisch-fundamentalen Malzlatifundien sind nahezu gänzlich verschwunden. Sehr schade. Aufgrund der höheren Stammwürze würde ich vermuten, dass es nicht ganz so brotig und portwein-sherryartig daher kommt wie das WV8
Beste Grüße
Michael
Damalige Verkostung frischens Westvleteren 12
Aussehen: Das nicht filtrierte Bier ergießt sich viskos und mit geheimnisvoller, schöner dunkler Farbe ins Glas. Der Schaum ist recht mächtig, reduziert sich aber mit der Zeit auf ein ausgewogenes Schaumhutmaß. Mit der Zeit ist die Innenseite des Glases mit wunderschönen „Brüsseler Spitzen“ fein ziseliert belegt.
Geruch: Uff…ächz…wie soll ich DAS nur beschreiben? Eine Armada schier unglaublicher, komplex-strukturierter Malzbombetten, umwabert von süßlich-alkoholischen Spiralnebeln suchen sich ein wohliges Plätzchen an den Riechzellen der Nase. Im Hintergrund bilden typische Trappistenhefeester ihre unnachahmliche Rolle. Nach einer kleinen Weile erreichen Geruchskompositionen das Hirn, die an in Sherry eingelegte Pflaumen erinnern, die mit einer Handvoll satt vollgesogener Rosinen gespickt sind.
Gekrönt wird die eigentlich nicht mehr zu toppende, geradezu galaktisch-monströse Aromensinfonie mit einem Hauch von Calvadoswolken. Ich stoße an meine olfaktorischen Grenzen, ehrlich. Diese absolut perfekt konstruierte Geruchsarchitektur überfordert die Sinne! Sie sind relativ schnell (positiv) benebelt…
Geschmack: Nachdem ja die Nase noch einiges abzuarbeiten hat, soll die Zunge und der Gaumen nicht zu kurz kommen. Der erste Eindruck ist, dass eine vehemente Restsüße Raum greift, diese wird aber nach einer kleinen Weile von herb-würzigen Hopfennoten gezügelt, geben dem Ganzen ein solides und stabiles Rückgrat. Dadurch ergibt sich ein ausgeglichenenes, malzig-süßlich-herbes und gleichzeitig seidiges aber extrem vollmundiges Aromengebäude, ach was sage ich, eine ganze Aromensäulenhalle!
Der Nachhall ist schier unglaublich und nicht enden wollend, unfassbar! Selbst mehr als eine halbe Stunde nach dem letzten Schluck sind immer noch Hopfenbitteraromen im Mundrachenraum zu spüren. Aber Obacht, Freunde, der Schwindelfaktor der 10,2 Vol.-% Alkohol ist beachtlich, da er in diesem Biermonument so gut wie nicht zu schmecken ist. Aber er fordert seinen Tribut!
Fazit: Diese Bier ist Weltklasse! Unübertroffen perfekt komponiert und gar nicht ausgewogen, eher im Gegenteil. Aber das soll so sein, das muss so sein. Alles, was ich vorher von diesem Bier gehört oder gelesen habe ist nicht übertrieben. Dass dieses Bier jährlich die vordersten Plätze belegt und allenthalben über den Klee gelobt wird ist meines Erachtens zutreffend, und ich kann es voll und ganz nachvollziehen.
Liebe Bierliebende: JEDER Hobbybrauer sollte wenigstens einmal im Leben dieses Bier verkosten dürfen, echt wahr und nicht übertrieben.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Fazit: Sehr lange Lagern lohnt nicht. Besser das Bier innerhalb des MHD genießen und rechtzeitig für Nachschub sorgen.
Danke für diesen Bericht.
Ich habe noch 4-jährige alte Sauerbiere von Cantillon in meinem Fundus. Bin gespannt, wie die mal schmecken werden.
Michael
Danke für diesen Bericht.
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Michael
- tauroplu
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Ja, ich finde auch, viel hilft nicht immer viel, zumindest beim Bier. Allerdings kann ich nicht sagen, ob diese Undichtigkeit eine generelles Problem bei Kronkorken über eine derart lange Lagerzeit ist. Weiß da jemand mehr?
Beste Grüße
Michael
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Ich habe noch gut eine halbe Kiste Westvleteren 12 im Keller, das inzwischen ca. 2,5 Jahre dort steht. Mein Eindruck ist auch, dass es den Höhepunkt bereits überschritten hat. Wirklich perfekt war es mit ca. 1 Jahr, aber natürlich ist es weit entfernt von untrinkbar.
Gunter
Gunter
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Dawson berichtet von einem 10 Jahre alten Aventinus, bei dem die Carbonisierung kaum abgenommen hat, auch der Schaum war gut. Natürlich nimmt die Spritzigkeit ab über die Jahre, aber bei deinem 12er wird noch was Anderes gewesen sein. Auf diese Alterungsgeschichte bin ich erst letzten Winter aufmerksam geworden, aber von einem 5 jahre alten Aventinus kann ich immerhin berichten, dass die Carbonisierung gut war.tauroplu hat geschrieben:Ja, ich finde auch, viel hilft nicht immer viel, zumindest beim Bier. Allerdings kann ich nicht sagen, ob diese Undichtigkeit eine generelles Problem bei Kronkorken über eine derart lange Lagerzeit ist. Weiß da jemand mehr?
Im Keller habe ich noch 6 Jahre altes Lambic Cantillion, das war vor 5 jahren so sauer, dass wir zu zweit eine Stunde für 0,33 gebraucht haben. Aber angeblich wird das über die Jahre milder. Haltbar bis 2030. Aber was soll da auch noch schief gehen?
Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
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- tauroplu
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Genau, Peter, sau(r)er kann es ja nicht werden...Muhahahaha!
Beste Grüße
Michael
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Michael
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- Horsti
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Hallo Michael,
Interessanter Bericht.
Hast du das Bier selbst gelagert? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Und wenn ja, wie hast du das geschafft, die Flasche do lange nicht anzurühren
Gruß
Simon
Interessanter Bericht.
Hast du das Bier selbst gelagert? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Und wenn ja, wie hast du das geschafft, die Flasche do lange nicht anzurühren

Gruß
Simon
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es auch nur ein Bier gibt, dass nach einer Lagerung von mehreren Jahren besser wird.
Gruß, Peter.

Gruß, Peter.
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Moin, Peter, ob ein länger gelagertes Bier besser wird, ist etwas schwer zu beurteilen. Es wird zumindest anders, soll heißen, es entwickeln sich bestimmte Aromen, Ester usw., die dem Bier eine andere Prägung verleihen als in frischerem Zustand. Das mag der eine mögen, der andere nicht. Ich gehöre zu denen, die der Meinung sind, das Bier immer auch ein Frischeprodukt ist, selbst stark eingebraute Doppelböcke, Triple usw. Die einen beschreiben es oft so, dass die Biere runder werden, für mich bedeutet dass, dass sie bierspezifische Eigenschaften verlieren, die genau ein bestimmtes Bier eben ausmachen. Das finde ich eher langweilig.
Das Bier ist ja deswegen nicht schlechter, sondern halt anders. Biere wie z.B. die Barley Wines sind nicht mein Fall, da ich recht konservativ der Meinung bin: Bier ist Bier und Wein ist Wein. Weine gewinnen IMMER über einen bestimmten Lagerzeitraum, Biere - in einem vergleichbaren Zeitraum - eher nicht. Ich persönlich brauche kein Bier, das nach Wein schmeckt. Aber das ist wohl Ansichts- und Geschmackssache, das sehen viele hier ja auch völlig anders und das ist auch gut so.
@Simon: Sagen wir mal so: Ich habe lagern lassen...ich versuch das zu klären. Von selbst würde ich eher nicht auf die Idee kommen, ein Bier 12 Jahre zu lagern. Aber es war ein nettes Angebot und neugierig war ich ja nun doch
Das Bier ist ja deswegen nicht schlechter, sondern halt anders. Biere wie z.B. die Barley Wines sind nicht mein Fall, da ich recht konservativ der Meinung bin: Bier ist Bier und Wein ist Wein. Weine gewinnen IMMER über einen bestimmten Lagerzeitraum, Biere - in einem vergleichbaren Zeitraum - eher nicht. Ich persönlich brauche kein Bier, das nach Wein schmeckt. Aber das ist wohl Ansichts- und Geschmackssache, das sehen viele hier ja auch völlig anders und das ist auch gut so.
@Simon: Sagen wir mal so: Ich habe lagern lassen...ich versuch das zu klären. Von selbst würde ich eher nicht auf die Idee kommen, ein Bier 12 Jahre zu lagern. Aber es war ein nettes Angebot und neugierig war ich ja nun doch

Beste Grüße
Michael
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Auf den Punkt gebrachtIch gehöre zu denen, die der Meinung sind, das Bier immer auch ein Frischeprodukt ist, selbst stark eingebraute Doppelböcke, Triple usw. Die einen beschreiben es oft so, dass die Biere runder werden, für mich bedeutet dass, dass sie bierspezifische Eigenschaften verlieren, die genau ein bestimmtes Bier eben ausmachen. Das finde ich eher langweilig.

VG, Markus
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Nope. ;-)tauroplu hat geschrieben: Weine gewinnen IMMER über einen bestimmten Lagerzeitraum
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246
Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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- tauroplu
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Yes! Ich rede von Rotweinen einer gewissen Güteklasse. Aldi 2 Literbuddel und Ähnliches selbstverständlich nicht.
Zuletzt geändert von tauroplu am Freitag 11. Dezember 2015, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
Michael
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
BTW: Ich hatte 2015 das Glück, eine Boon von zwischen 1990 und 1995 zu trinken. Und eine von einer Gueuzesteckerij, die irgendwann in den 80ern aufgegeben hatte.
Die Boon war wenig karbonisiert, die lag aber seitdem auch in einem Restaurant als Deko rum, die aus den 80ern wurde im Weinkeller gelagert, die war karbonisationstechnisch wie neu.
Zu dem Geschmack kommt dann auch immer das besondere Gefühl, etwas zu trinken, was hergestellt wurde, als man selber noch nicht einmal an Bier dachte ;-).
Die Boon war wenig karbonisiert, die lag aber seitdem auch in einem Restaurant als Deko rum, die aus den 80ern wurde im Weinkeller gelagert, die war karbonisationstechnisch wie neu.
Zu dem Geschmack kommt dann auch immer das besondere Gefühl, etwas zu trinken, was hergestellt wurde, als man selber noch nicht einmal an Bier dachte ;-).
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Aber da ist das doch dasselbe Prinzip: Der Geschmack ändert sich ja auch, der Wein wird ja auch runder. Wie beim Bier.tauroplu hat geschrieben:Yes! Ich rede von Rotweinen einer gewissen Güteklasse. Aldi 2 Literbuddel und Ähnliches selbstverständlich nicht.
Ich verstehe nicht, wieso die Änderung beim Bier schlecht und beim Wein gut sein kann.
Wenn ich ein Bananenweizen will, sollte ich es natürlich nicht erst 5 Jahre lagern. Gleichzeitig ist ein Bier von einer Craftbrewery, die nicht die Lagerkapazitäten hat, die fetten IPAs erst noch 6 Wochen zu lagern, gut und gerne noch ein paar Wochen in die Ecke zu stellen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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- tauroplu
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Hallo, Simon,
das WV12 wurde in einem zwar feuchten Keller gelagert (dafür sprechen auch die Roststellen am Kronkorken) aber bei rel. gleichbleibender und eher typischer Kellertemperatur (genaue Gradzahl war nicht herauszubekommen). Zu warm kann es aber nicht gewesen sein, das hätte man herausgeschmeckt.
das WV12 wurde in einem zwar feuchten Keller gelagert (dafür sprechen auch die Roststellen am Kronkorken) aber bei rel. gleichbleibender und eher typischer Kellertemperatur (genaue Gradzahl war nicht herauszubekommen). Zu warm kann es aber nicht gewesen sein, das hätte man herausgeschmeckt.
Beste Grüße
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Hi !philipp hat geschrieben:Aber da ist das doch dasselbe Prinzip: Der Geschmack ändert sich ja auch, der Wein wird ja auch runder. Wie beim Bier.tauroplu hat geschrieben:Yes! Ich rede von Rotweinen einer gewissen Güteklasse. Aldi 2 Literbuddel und Ähnliches selbstverständlich nicht.
Ich verstehe nicht, wieso die Änderung beim Bier schlecht und beim Wein gut sein kann.
Wenn ich ein Bananenweizen will, sollte ich es natürlich nicht erst 5 Jahre lagern. Gleichzeitig ist ein Bier von einer Craftbrewery, die nicht die Lagerkapazitäten hat, die fetten IPAs erst noch 6 Wochen zu lagern, gut und gerne noch ein paar Wochen in die Ecke zu stellen.
Ich glaube die Inkompatibilität des Vergleiches "Wein / Bier in der Alterung" liegt in der ungleichen Vielfalt der Biere und deren spezifischen Komplexität begründet.
Allzeit gut Sud !

Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Ich behaupte mal, das sehr viele Sauerbiere mit einer Lagerzeit von einigen Jahren gewinnen!
Siehe auch:
https://eurekabrewing.files.wordpress.c ... tation.png
Siehe auch:
https://eurekabrewing.files.wordpress.c ... tation.png
- Johnny H
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Hier übrigens auch ein Vergleich W12 alt (28 Monate) vs. W12 neu (vier Monate):
The Cellaring Experiment: Westvleteren 12
Das ältere kommt hier (auch) eindeutig schlechter weg.
The Cellaring Experiment: Westvleteren 12
Das ältere kommt hier (auch) eindeutig schlechter weg.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Hm, müssen wir uns jetzt Sorgen machen? Hier im Keller lagern auch noch ein paar ältere Jahrgänge. Vielleicht doch mal öffnen.
Letztens gab es beim Tasting Thomas Hardy's Ale, 2005er. Also das hat durch die Lagerung auf jeden Fall gewonnen. Die geben (bzw. gabne, existiert ja leider nicht mehr) 25 Jahre Mhd und die Empfehlung, es nicht jünger als 5 Jahre zu lagern.
Letztens gab es beim Tasting Thomas Hardy's Ale, 2005er. Also das hat durch die Lagerung auf jeden Fall gewonnen. Die geben (bzw. gabne, existiert ja leider nicht mehr) 25 Jahre Mhd und die Empfehlung, es nicht jünger als 5 Jahre zu lagern.
Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Na klar müssen wir uns Sorgen machen! Das Aging wird oft überbewertet. Außer Sauerbieren ist mir kein Bier bekannt, dass tatsächlich von einer Lagerung "über den Zenit" profitiert.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Re: Westvleteren 12, 12 Jahre alt
Also ein fünf Jahre alter Aventinus hat schon was.
Aber Rene hat Recht, Aging ist nicht immer gut.
Stefan
Aber Rene hat Recht, Aging ist nicht immer gut.
Stefan