"Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz???
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"Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz???
Hallo zusammen,
auch in diesem Jahr wollte ich als Weihnachtsbier wieder das grandiose „Adveniator“-Rezept von Michael (Tauroplu) brauen: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ctorsha=69
Vorher hatte ich das Bier schon mindestens drei mal gebraut, und wir waren alle immer restlos begeistert davon.
Daher ging es am 23.09.2015 frisch ans Werk. Hier die Kurzzusammenfassung des Rezeptes:
71 Prozent Pale Ale Malz
14 Prozent Weizenmalz hell
4 Prozent Whiskymalz
4 Prozent Caramünch II
7 Prozent Caraaroma
Hopfen: Spalter Select, Magnum, Amarillo, Hall. Tradition, Cascade. Ca. 40 BE. Vergoren mit der Notti bei ca. 18 Grad Raumtemperatur (max. ca. 21 Grad im Fass).
Es verlief alles großartig. Die Notti legte zwar extrem gewaltig los (das hatte ich noch nie, dass der Schaum aus dem Fass lief), aber sonst alles gut.
Dann fiel mir schon beim Abfüllen ein seltsamer (medizinischer?) Geschmack auf. Da hoffte ich noch, dass sich das wieder legt. Aber nichts da: beim ersten Probieren nach der NG und kurzer Kaltlagerung meinte meine Frau nur: „Ih, das schmeckt ja wie Sagrotan im Bier“! Das empfand ich auch. Völlig untrinkbar.
Da das auch in den nächsten Wochen nicht besser wurde, dachte ich: „naja, da haste dir wohl zum ersten mal eine Infektion eingehandelt. Vielleicht durch die Aktion, als der Sabber aus dem Fass trat und ich erstmal alles sauber machen musste.“ Alles ging in den Ausguss.
Also: das Ganze am 08.11.2015 nochmal gebraut. Aber was soll ich sagen: alles lief wieder tiptop, aber SCHON WIEDER DIESER KOMISCHE GESCHMACK BEIM ABFÜLLEN! Und auch bis jetzt – nach der NG – keine Besserung. Allerdings nicht ganz so schlimm wie beim Bier aus September.
Da ich in der Zwischenzeit (im Oktober) ein einwandfreies IPA gebraut habe (ebenfalls mit der Notti vergoren), schließe ich mal eine Infektion aus. Meine Suche nach Medizingeschmack brachte mich auf die Chlorfährte. Aber eine Rückfrage bei den Stadtwerken ergab, dass definitiv kein Chlor beim Trinkwasser zugesetzt worden ist. Auch nicht zeitweise.
Nun habe ich das Whiskymalz in Verdacht. Schon beim Auspacken der Bestellung von dem Versender meines Vertrauens (ungeschrotet) dachte ich mir: „Wow, das riecht aber SEHR intensiv.“ Das war in den Vorjahren nie der Fall, da roch das eher unauffällig. Wenn ich jetzt an den Restbeständen rieche, muss ich das Malz schon mit den Händen umwälzen, um noch was von dem Geruch wahrzunehmen. Nun ist das ja normal bei diesen Spezialmalzen, dass die mit längerer Lagerung an Aroma verlieren. Da könnte es ja auch sein, dass ich in den Vorjahren auch schon etwas „abgelagertes“ Malz bekommen habe, während es diesmal erheblich frischer war. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Malztyp nicht wirklich in großen Mengen nachgefragt wird.
Was das aktuelle Bier aus November angeht: wie gesagt ist der medizinische Geschmack nicht ganz so stark ausgeprägt wie beim ersten Bier, aber für meine Begriffe immer noch untrinkar. Meine Frau meinte, dass jetzt auch ein brenzliger Geschmack herauskommt.
Im alten Forum gab es tatsächlich Tröts, aus denen ich erkennen konnte, dass das Whiskymalz u.U. wirklich einen sehr „eigenen“ Geschmack aufweisen kann.
Was meint Ihr: kann das tatsächlich so zusammenhängen? Oder habt ihr andere Ideen (Hopfen?)? Habt ihr Erfahrungen damit, und wird das Bier nach längerer Lagerung ggf. doch noch trinkbar?
Ratlose Grüße
Gerald
auch in diesem Jahr wollte ich als Weihnachtsbier wieder das grandiose „Adveniator“-Rezept von Michael (Tauroplu) brauen: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... ctorsha=69
Vorher hatte ich das Bier schon mindestens drei mal gebraut, und wir waren alle immer restlos begeistert davon.
Daher ging es am 23.09.2015 frisch ans Werk. Hier die Kurzzusammenfassung des Rezeptes:
71 Prozent Pale Ale Malz
14 Prozent Weizenmalz hell
4 Prozent Whiskymalz
4 Prozent Caramünch II
7 Prozent Caraaroma
Hopfen: Spalter Select, Magnum, Amarillo, Hall. Tradition, Cascade. Ca. 40 BE. Vergoren mit der Notti bei ca. 18 Grad Raumtemperatur (max. ca. 21 Grad im Fass).
Es verlief alles großartig. Die Notti legte zwar extrem gewaltig los (das hatte ich noch nie, dass der Schaum aus dem Fass lief), aber sonst alles gut.
Dann fiel mir schon beim Abfüllen ein seltsamer (medizinischer?) Geschmack auf. Da hoffte ich noch, dass sich das wieder legt. Aber nichts da: beim ersten Probieren nach der NG und kurzer Kaltlagerung meinte meine Frau nur: „Ih, das schmeckt ja wie Sagrotan im Bier“! Das empfand ich auch. Völlig untrinkbar.
Da das auch in den nächsten Wochen nicht besser wurde, dachte ich: „naja, da haste dir wohl zum ersten mal eine Infektion eingehandelt. Vielleicht durch die Aktion, als der Sabber aus dem Fass trat und ich erstmal alles sauber machen musste.“ Alles ging in den Ausguss.
Also: das Ganze am 08.11.2015 nochmal gebraut. Aber was soll ich sagen: alles lief wieder tiptop, aber SCHON WIEDER DIESER KOMISCHE GESCHMACK BEIM ABFÜLLEN! Und auch bis jetzt – nach der NG – keine Besserung. Allerdings nicht ganz so schlimm wie beim Bier aus September.
Da ich in der Zwischenzeit (im Oktober) ein einwandfreies IPA gebraut habe (ebenfalls mit der Notti vergoren), schließe ich mal eine Infektion aus. Meine Suche nach Medizingeschmack brachte mich auf die Chlorfährte. Aber eine Rückfrage bei den Stadtwerken ergab, dass definitiv kein Chlor beim Trinkwasser zugesetzt worden ist. Auch nicht zeitweise.
Nun habe ich das Whiskymalz in Verdacht. Schon beim Auspacken der Bestellung von dem Versender meines Vertrauens (ungeschrotet) dachte ich mir: „Wow, das riecht aber SEHR intensiv.“ Das war in den Vorjahren nie der Fall, da roch das eher unauffällig. Wenn ich jetzt an den Restbeständen rieche, muss ich das Malz schon mit den Händen umwälzen, um noch was von dem Geruch wahrzunehmen. Nun ist das ja normal bei diesen Spezialmalzen, dass die mit längerer Lagerung an Aroma verlieren. Da könnte es ja auch sein, dass ich in den Vorjahren auch schon etwas „abgelagertes“ Malz bekommen habe, während es diesmal erheblich frischer war. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Malztyp nicht wirklich in großen Mengen nachgefragt wird.
Was das aktuelle Bier aus November angeht: wie gesagt ist der medizinische Geschmack nicht ganz so stark ausgeprägt wie beim ersten Bier, aber für meine Begriffe immer noch untrinkar. Meine Frau meinte, dass jetzt auch ein brenzliger Geschmack herauskommt.
Im alten Forum gab es tatsächlich Tröts, aus denen ich erkennen konnte, dass das Whiskymalz u.U. wirklich einen sehr „eigenen“ Geschmack aufweisen kann.
Was meint Ihr: kann das tatsächlich so zusammenhängen? Oder habt ihr andere Ideen (Hopfen?)? Habt ihr Erfahrungen damit, und wird das Bier nach längerer Lagerung ggf. doch noch trinkbar?
Ratlose Grüße
Gerald
Zuletzt geändert von Beerbrouer am Freitag 11. Dezember 2015, 19:59, insgesamt 2-mal geändert.
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Moin,
leider kann ich Dir mit dem Grund des merkwürdigen Geschmacks nicht helfen. Ich muss Dir aber leider sagen, dass ein medizinischer Fehlgeschmack durch eine Lagerung nicht verschwindet. Wirst Du wohl wegschütten müssen.
VG, Markus
leider kann ich Dir mit dem Grund des merkwürdigen Geschmacks nicht helfen. Ich muss Dir aber leider sagen, dass ein medizinischer Fehlgeschmack durch eine Lagerung nicht verschwindet. Wirst Du wohl wegschütten müssen.
VG, Markus
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Hallo,
ich hoffe wir finden den Fehler, da ich heute mir die Zutaten für das Bier bestellt habe.
Ich kann gerne mal den Whiskymalz weglassen und testen. Das torfige ist eh nicht so meins.
ich hoffe wir finden den Fehler, da ich heute mir die Zutaten für das Bier bestellt habe.
Ich kann gerne mal den Whiskymalz weglassen und testen. Das torfige ist eh nicht so meins.
Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Whiskymalz ist an sich schon phenolhaltig, was man mit ein bisschen Phantasie auch für "medizinisch" halten kann. Kommt auch sicher auf das spezielle Malz an, wieviel man davon einsetzen kann, ohne dass es zu sehr vorschmeckt. Wenn Du dieses Problem bei anderen Bieren nicht hast und Du sonst auch keine Erfahrungen mit Whiskymalz besitzt, ist das ziemlich sicher die Ursache. Beim nächsten mal einfach den Whiskymalz-Anteil halbieren und dich an das Optimum herantasten.
Ansonsten gab es im Sommer einen Artikel im brau!magazin von Andy über Chlorphenol als Bierfehler.
Ansonsten gab es im Sommer einen Artikel im brau!magazin von Andy über Chlorphenol als Bierfehler.
Gruß vom Berliner
- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Hi,
Chlor schließe ich eigentlich mal aus, obwohl das ja auch meine erste Idee war. Weder durch das Wasser (s.o.), noch benutze ich irgendwelche chlorhaltigen Reiniger...
Gruß
Gerald
Chlor schließe ich eigentlich mal aus, obwohl das ja auch meine erste Idee war. Weder durch das Wasser (s.o.), noch benutze ich irgendwelche chlorhaltigen Reiniger...
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Gerald
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- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Da ich das Bier ja bereits mehrere Male so gebraut habe, bestehen schon gewisse "Erfahrungen" mit Whiskymalz. Was mich eben so vom Hocker haut ist der Gedanke, ob es da so krasse Qualitätsunterschiede gibt, die m.E. durch die Lagerung hervorgerufen werden. Wie gesagt hat das Malz aus September zum jetzigen Zeitpunkt bereits lange nicht mehr das Aroma wie damals (ungeschrotet wohlgemerkt).Berliner hat geschrieben: Wenn Du dieses Problem bei anderen Bieren nicht hast und Du sonst auch keine Erfahrungen mit Whiskymalz besitzt, ist das ziemlich sicher die Ursache. Beim nächsten mal einfach den Whiskymalz-Anteil halbieren und dich an das Optimum herantasten.
Gruß
Gerald
Zuletzt geändert von Beerbrouer am Freitag 11. Dezember 2015, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
- Ladeberger
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Medizinische Töne werden durchaus mit Whisky(-malz) in Verbindung gebracht, siehe "medizinische" Whiskys wie Laphroaig & Co. Die brauen ja mit genau diesem Malz. Es gibt auch anscheinend sehr unterschiedliche Geruchsschwellenwerte, könnte auch mit Konditionierung zusammenhängen. Manche müssen bei mildgetorften Islays schon den Raum verlassen, weil es nach "verbrannten Reifen" stinken würde, andere merken noch kaum was.
Auch gibt es bei Whiskymalz erhebliche Unterschiede dabei, wieviel Phenol in ppm eingebracht wurde. Beispiel: Castle Malting empfiehlt für ihr "Peated" mit 5-10 ppm Phenol einen Einsatz bis 10%. Die Whisky Malts mit 15-25 ppm und 30-45 ppm werden zum Brauen garnicht empfohlen. Umgerechnet wäre das Limit dann bei 2% für die starke Variante. Da wärst du mit 4% schon etwas drüber raus.
Gruß
Andy
Auch gibt es bei Whiskymalz erhebliche Unterschiede dabei, wieviel Phenol in ppm eingebracht wurde. Beispiel: Castle Malting empfiehlt für ihr "Peated" mit 5-10 ppm Phenol einen Einsatz bis 10%. Die Whisky Malts mit 15-25 ppm und 30-45 ppm werden zum Brauen garnicht empfohlen. Umgerechnet wäre das Limit dann bei 2% für die starke Variante. Da wärst du mit 4% schon etwas drüber raus.
Gruß
Andy
- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Nachdem was der Andy da schreibt, gehe ich jetzt mal fest vom Whiskymalz als Ursache aus. Bleibt die Frage, ob sich der Geschmack mit zunehmender (langer) Lagerung gibt oder eher nicht. Was meint ihr?
@ Markus: bei der Frage gehe ich mal davon aus (zumindest ist da der Wunsch der Vater des Gedankens), dass das bei dieser Ursache ggf. möglich ist... was bei Chlor bestimmt nicht der Fall wäre!
Gruß
Gerald
@ Markus: bei der Frage gehe ich mal davon aus (zumindest ist da der Wunsch der Vater des Gedankens), dass das bei dieser Ursache ggf. möglich ist... was bei Chlor bestimmt nicht der Fall wäre!
Gruß
Gerald
Zuletzt geändert von Beerbrouer am Freitag 11. Dezember 2015, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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- tauroplu
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Hi, Gerald, Mensch, das ist ja echt doof. Das Whiskymalz sorgt für eine, äh, gewisse Knackigkeit. Ich habe bisher auch immer nur das "low peated" bekommen und eingesetzt. Ersetze es beim nächsten Mal einfach durch Eichen- oder Buchenholz geräuchtertes Malz, da besteht auf keinen Fall die Gefahr des phenolischen bzw. medizinischen Geschmacks.
Andererseits habe ich bei einem Smokeybier, was ich mal gebraut habe (mit 6% Whiskymalz drin), die Erfahrung gemacht, dass der Rauchcharakter wöchentlich schwanken kann, zumindest beim gezapften Bier. Erklären kann ich mir das nicht, mal ist der Rauch spür-riech-schmeckbar, mal muss man im Bier danach suchen.
Andererseits habe ich bei einem Smokeybier, was ich mal gebraut habe (mit 6% Whiskymalz drin), die Erfahrung gemacht, dass der Rauchcharakter wöchentlich schwanken kann, zumindest beim gezapften Bier. Erklären kann ich mir das nicht, mal ist der Rauch spür-riech-schmeckbar, mal muss man im Bier danach suchen.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
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- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whyskymalz?
Hihi, das macht ja Mut
Gruß
Gerald

Gruß
Gerald
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- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Warum sagt mir denn keiner, dass ich "Whiskymalz" die ganze Zeit falsch schreibe... tstststs.. ich hab es mal korrigiert.
Peinliche Grüße
Gerald

Peinliche Grüße
Gerald
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Hallo,
ich kann hierzu nur soviel sagen:
Ich habe mir vor kurzem das Rittmayer SMOKY GEORGE http://www.rittmayer.de/brauerei/kraftbier/ gekauft. Zum Glück nur eine Flasche.
Was soll ich sagen, einen Schluck probiert. Weggeschüttet. Vom Geruch her schon grauenhaft.
Wie Du schon gesagt hast, totaler Medizingeschmack. Eigentlich untrinkbar. Ob das so gewollt ist, keine Ahnung.
Aber es wird/könnte bei Dir, wie Du schon vermutet hast, an dem Whiskymalz liegen.
Vielleicht kannst Du an so ein Rittmayer SMOKY GEORGE rankommen. Dann kannst Du vergleichen.
Viele Grüße
Andreas
ich kann hierzu nur soviel sagen:
Ich habe mir vor kurzem das Rittmayer SMOKY GEORGE http://www.rittmayer.de/brauerei/kraftbier/ gekauft. Zum Glück nur eine Flasche.
Was soll ich sagen, einen Schluck probiert. Weggeschüttet. Vom Geruch her schon grauenhaft.
Wie Du schon gesagt hast, totaler Medizingeschmack. Eigentlich untrinkbar. Ob das so gewollt ist, keine Ahnung.
Aber es wird/könnte bei Dir, wie Du schon vermutet hast, an dem Whiskymalz liegen.
Vielleicht kannst Du an so ein Rittmayer SMOKY GEORGE rankommen. Dann kannst Du vergleichen.
Viele Grüße
Andreas
Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Hmmm, ich kenne sowohl den SMOKY GEORGE als auch Laphroaigs diversen Alters. Mit Medizin hab ich die rauchigen Noten nie in Verbindung gebracht.
Vielleicht musst Du Deine Biere ja nicht gleich wegkippen, evtl. kannst Du sie ja zu einem Treffen mitnehmen (und entweder als extremes Aromabier abgeben oder als Beispiel eines Fehlgeschmacks, je nach Publikum).
Es gibt auch Verkoste-Extremisten ...
Vielleicht musst Du Deine Biere ja nicht gleich wegkippen, evtl. kannst Du sie ja zu einem Treffen mitnehmen (und entweder als extremes Aromabier abgeben oder als Beispiel eines Fehlgeschmacks, je nach Publikum).
Es gibt auch Verkoste-Extremisten ...
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Schütt's nei, schütt's nei!
- tauroplu
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Leute, das tut mir echt leid
! Ich werde das Rezept dahingehend abändern, dass ich das Whiskymalz durch normales Rauchmalz ersetzen werde.

Zuletzt geändert von tauroplu am Samstag 12. Dezember 2015, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
Michael
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Michael
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- Gartenbrauer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Mein letztes Whiskybier hatte 40% Whiskymalz in der Schüttung.
Nach 3 Monaten ist es schön weich und rund im Geschmack.
Nix von Medizin.
Allerdings war es leicht getorftes Malz von HuM.
http://www.hobbybrauerversand.de/Whisky ... geschrotet
Harald
Nach 3 Monaten ist es schön weich und rund im Geschmack.
Nix von Medizin.
Allerdings war es leicht getorftes Malz von HuM.
http://www.hobbybrauerversand.de/Whisky ... geschrotet
Harald
Gruß
Harald
Harald
- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Nene, Michael, erstens muss dir das nicht leid tun und zweitens ist es ja so, dass ich das Bier - und viele andere auch - schon mehrfach gebraut habe und es immer einwandfrei war.tauroplu hat geschrieben:Letue, das tut mir echt leid! Ich werde das Rezept dahingehend abändern, dass ich das Whiskymalz durch normales Rauchmalz ersetzen werde.
Mein Malz war übrigens auch von HuM. Aber ich will nicht glauben, dass es "schlecht" war. Es roch ja beim Erhalt auch total intensiv, aber keinesfalls verdorben oder so. Wahrscheinlich liegt es wirklich an der Lagerdauer - je länger, desto weniger Aroma. Das wurde ja beim Rauchmalz im alten Forum schon oft diskutiert. Einige meinten, es riecht total nach Rauch, bei anderen war gar nichts.
Bleibt aber immer noch für mich die Frage: wird sich das durch eine lange Lagerung des Bieres noch geben?
Gruß
Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Das gleiche wollt ich auch grad schreiben. Wenn es möglich ist, eine Flasche von dem Smoky George besorgen. Und dann den Geschmack vergleichen. Bemerkenswert ist übringes daß dieses für mich absolut untrinkbare Bier eine Goldmedaille erhalten hat.brauereigeschichte hat geschrieben:Hallo,
ich kann hierzu nur soviel sagen:
Ich habe mir vor kurzem das Rittmayer SMOKY GEORGE http://www.rittmayer.de/brauerei/kraftbier/ gekauft. Zum Glück nur eine Flasche.
Was soll ich sagen, einen Schluck probiert. Weggeschüttet. Vom Geruch her schon grauenhaft.
Wie Du schon gesagt hast, totaler Medizingeschmack. Eigentlich untrinkbar. Ob das so gewollt ist, keine Ahnung.
Aber es wird/könnte bei Dir, wie Du schon vermutet hast, an dem Whiskymalz liegen.
Vielleicht kannst Du an so ein Rittmayer SMOKY GEORGE rankommen. Dann kannst Du vergleichen.
Viele Grüße
Andreas
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
- Beerbrouer
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Ich hahe jetzt mal HuM angeschrieben. Vielleicht können die als Fachleute hier etwas Licht ins Dunkel bringen. Wenn beryll auch davon betroffen war, kann das ja kein Zufall sein. Herr Herkommer ist hier ja auch angemeldet. Entweder schreibt er hier was rein, oder ich bekomme eine Antwort per E-Mail.
Gruß
Gerald
Gruß
Gerald
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Torf ist nicht gleich Torf. Das Zeuch ist ja sozusagen die Vorstufe zu Braunkohle...Je nach Ort wo der Torf gestochen wurde. Mal enthält er überwiegend Bestandteile von Laubwälder, mal mehr Tang und Seegras, mal Heidekräuter. Das hat alles Einfluss auf die Phenolzusammensetzung.
Wichtige Bestandteile der Torfrauchphenole, 4-Ethylguajacol und 4-Ethylphenol werden übrigens auch von Brettanomyces gebildet. Rauchig und Pferdesattel sagt man. Andere schmecken nach Lack und Medizin. Manche Whiskys werden aus Torfrauchmalz mit 200 ppm Phenolgehalt gemacht. Da bekommt man schon anständig Haare auf der Brust von...
Aber zur Sache. Woher soll ein Händler wie HuM wissen mit was für Torf das Malz gerade geräuchert wurde. Da müssten detaillierte Analysen über die Art der Phenole vorliegen. Interessanterweise sind einige Hefen auch in der Lage bestimmte Phenole weiter zu reduzieren und neue Verbindungen zu schaffen. Wer Whiskymalz verwendet sollte m. M. schon wissen wie streng das schmecken kann und es auf die eine oder andere Art mögen. Wenn nicht sollte man es lassen oder auf gefälligere Rauchmalze zurückgreifen.
...ganz geil sollen übrigens Räucherspäne aus geschredderten alten Whiskyfässer kommen. Im Eichenholz werden noch mal ganz neue phenolische Verbindungen gebildet. Malz kann man z. B. im Kugelgrill selber räuchern. Apfelholz, Kirsche, Obsthölzer allgemein kommen immer gut.
Wichtige Bestandteile der Torfrauchphenole, 4-Ethylguajacol und 4-Ethylphenol werden übrigens auch von Brettanomyces gebildet. Rauchig und Pferdesattel sagt man. Andere schmecken nach Lack und Medizin. Manche Whiskys werden aus Torfrauchmalz mit 200 ppm Phenolgehalt gemacht. Da bekommt man schon anständig Haare auf der Brust von...

Aber zur Sache. Woher soll ein Händler wie HuM wissen mit was für Torf das Malz gerade geräuchert wurde. Da müssten detaillierte Analysen über die Art der Phenole vorliegen. Interessanterweise sind einige Hefen auch in der Lage bestimmte Phenole weiter zu reduzieren und neue Verbindungen zu schaffen. Wer Whiskymalz verwendet sollte m. M. schon wissen wie streng das schmecken kann und es auf die eine oder andere Art mögen. Wenn nicht sollte man es lassen oder auf gefälligere Rauchmalze zurückgreifen.
...ganz geil sollen übrigens Räucherspäne aus geschredderten alten Whiskyfässer kommen. Im Eichenholz werden noch mal ganz neue phenolische Verbindungen gebildet. Malz kann man z. B. im Kugelgrill selber räuchern. Apfelholz, Kirsche, Obsthölzer allgemein kommen immer gut.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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(John Ciardi)
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Das habe ich ja gar nicht gesagt oder gemeint, zumal ich auf den Torf gar nicht gekommen wäre. Das klingt natürlich alles plausibel. Ich dachte enfach, dass HuM ggf. weitere Infos hat. Wie gesagt hatte ich eher auf "frisch" oder "weniger frisch" getippt.flying hat geschrieben: Aber zur Sache. Woher soll ein Händler wie HuM wissen mit was für Torf das Malz gerade geräuchert wurde. Da müssten detaillierte Analysen über die Art der Phenole vorliegen.
Wir werden sehen.
Was meinst du denn, wird sich der Geschmack noch im Laufe der Zeit abmildern? Du scheinst ja Erfahrungen mit Whiskymalz zu haben (so sieht es für mich zumindest aus).
Gruß
Gerald
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Nöö, ganz im Gegenteil. Ich mag Whiskyaromen überhaupt nicht. Einen richtig torfigen Singlemalt, so einer der einem heftige Schauer des Ekels über den Rücken jagt, dem die alte, angekokelte Bahnschwelle aus dem lösemittelhaltigen Apothekerkörper ragt...Ja den geniesse ich ab und zu ganz gerne! Aus rein masochistischen Vergnügen 

Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Brrr - komisches Vergnügenflying hat geschrieben:Einen richtig torfigen Singlemalt, so einer der einem heftige Schauer des Ekels über den Rücken jagt, dem die alte, angekokelte Bahnschwelle aus dem lösemittelhaltigen Apothekerkörper ragt...Ja den geniesse ich ab und zu ganz gerne! Aus rein masochistischen Vergnügen

Re: "Adveniator" – medizinischer Geschmack durch Whiskymalz?
Ach Quatsch..ist wie bei einem Kind das zum ersten mal ein bitteres Pils probiert. Alles eine Frage der Einstellung.. 

Held im Schaumgelock
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