Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbrot aus dem Steinbackofen
Wenn schon, dann das ganze Programm - also auch hier:
Bebilderte Braudokumentation eines Parallelsudes, Pizzabacken und Treberbrot aus dem Steinbackofen UND Vorstellung meiner Wenigkeit:
Wohnort: Oberpfalz – grenznah
Bierspezifische Vorlieben: Franken: (Friedmann, Hetzelsdorfer, Meister, Spezi, Fässla …) Oberpfalz: Zoigl aus der Windischeschenbacher Richtung und aus dem Kommunlbrauhaus in Eslarn
Lindner Kaitersberg dunkel aus Bad Kötzting
Lieblingsbiotop: Sedat in Schwaig bei Nürnberg
Große (-: Vorbilder: Holger Pohl
Mein bierophiler Werdegang gleicht dem vieler Genussgenossen hier aus dem Forum. Als leidenschaftlicher Biertrinker, ehemaliger Wahlbamberger und residenter Oberpfälzer habe ich vor einigen Wochen mit einem Bekannten einen Braukurs absolviert. Die Theorie hatte ich schon lange aus dem Forum intus und ich glaube ich habe die Kursleitung (ein Braumeister) mit meinen altklugen Bemerkungen nicht wenig genervt. Das Resultat aus dem Kurs hat mich sehr überzeugt und übertraf auch das meiste was hier so aus Kulmbach aufschlägt.
Der praktische Einstieg wurde mir durch einen Arbeitskollegen sehr erleichtert. Nach netten Gesprächen und Fachsimpelei hat er mir kurzentschlossen seine gesamte Ausrüstung leihweise überlassen und mich gebeten, sie möglichst lange zu behalten, da er gerade am Umziehen ist.
Einige Utensilien wie Gärbehälter, Refraktometer usw. hatte ich mir schon vorher besorgt. Da ich in der hiesigen Vereinsszene recht aktiv bin, kann ich auf viel Equipment (Einkocher …..) zurückgreifen. Bei einem solchen Berg an Ausrüstung lag es nahe, eine Brausession zu veranstalten.
Als didaktischer Klugscheisser (Lehrer) hatte ich mir beim Braukurs ohnehin schon gedacht, dass ich das alles sowieso besser vermitteln kann (-:. Fehlten nur noch unbedarfte Opfer … äh …. Mitbrauer.
Bekannte hatte ich mit meiner praxisorientierten Bierseligkeit angefixt. Meine Frau trinkt zwar nicht gerne Bier – liebt aber das Backen im benachbarten Steinbackofen. Synergieeffekt Treberbrot!
An einem Samstag zur Frühschoppenzeit trafen zwei gut befreundete Familien frühmorgens bei uns ein und der Spaß konnte beginnen.
Um den Aufwand bei vielen Unbekannten zu minimieren haben wir uns vorab zwei Malzmischungen bei HUM geordert. Klosterbier und die gute alte Almtaler Hefeweise
Unter dem großzügig dimensionierten Vordach unseres Hauses hatten wir einen Tisch aufgestellt und das halbwegs organisierte Chaos nahm bei Weizen aus Abendsberg und Musik aus Jamaika seinen Lauf.
Da ich beim Braukurs das händische Rühren schon zur Genüge geübt habe, übernahm dies nun mein Freund im zweiten Einkocher.
Ich ließ mich derweil von den Vorzügen des geliehenen Proficooks mit aufgesetztem Adam überzeugen.
Hatte ich einen Denkfehler begangen? Zwei Einkocher – aber nur ein Läutereimer mit eigesetzter Hexe. Probieren geht über Studieren. Das Weizen war schnell in den Eimer umgeschöpft. In der zwanzigliterklasse sehe ich kaum Notwendigkeit für Hähne usw.
Nach 15 Minuten Läuterruhe, Vorschießen lassen und sanftem rezirkulieren kam die Würze schon nach ca 2 Litern ziemlich klar.
Das Klosterbier stand schon hinten an.
Die lange Zeit der Kocherei (Hopfenfee natürlich meine Frau) haben wir uns dann mit einem Klassiker via Youtube verkürzt. (Dr. Drunk - Live aus „Timmaspe, Kreis Eckernförde)
Der Treber beider Sude hielt gemeinschaftlich Einzug im schmucken Plastikwännchen
Die besseren Hälften hatten sich derweil am Hefeteig ausgetobt und diesen durch den Nachwuchs mediteran belegen lassen. Da für den Steinbackofen ordentlich Holz benötigt wird. (Fassungsvermögen in Brot: 25 x 4Pfünder) bot es sich natürlich an, neben 4 Treberbroten auch ordentlich Pizza zu backen.
Die beiden Whirlpools produzierten einen ansehnlichen Trubkegel und die Würze hielt via Schlauch und Schwerkraft Einzug in die beiden fabrikneuen 30er Speidels.
Da wir nicht aktiv kühlen wollen, konnten wir den Brautag mit der Einlagerung der beiden Gärbehälter in der kalten Garage beschließen.
Noch schnell Wasser über den gröbsten Dreck laufen lassen …. Rest mach ich morgen. Schon jetzt kann ich den Spruch (hab ich im Fernsehen gehört) von Herrn Krug (Krugbräu) bestätigen:
„Der Brauer ist eine Putzfrau mit Zusatzausbildung!“
Ach ja …. die Pizzen, von denen ab und zu im Stehen und Gehen abgebissen wurde, waren wie immer vorzüglich. Das Treberbrot über jeden Zweifel erhaben, wenn auch etwas schwierig zu schneiden, wie das eben bei Hefebackprodukten so ist.
Fails: Jodprobe vergessen, Refraktometer eingepackt gelassen, Stammwürze?
Nachdem die beiden 30er Speidels ca. 10 Tage bei ca 21 Grad C auf einer Hauptader der Fußbodenheizung standen und ich des Öfteren mal einen von Erfolg gekrönten Blick ins Fass geworfen habe, wurde in 0,5er Bügelflaschen abgefüllt. Zum Carbonisieren habe ich mich der Einfachheit halber für 5g Zuckersticks entschieden (Fürs Klosterbier zu viel und für das Weizen etwas zu wenig – wie sich im Nachhinein herausstellte)
Nach 10 Tagen Nachgärung habe ich die 85 Flaschen zum großen Teil in den Kühlschrank gepackt. Einen kleineren Teil lagere ich, weil zünftiger, verteilt in zwei Gewölbekellern.
Wie schmeckt das fertige Bier?
Meine Frau (Weizen) : Wie halt ein Weizen so schmeckt – vielleicht ein bisschen wenig Kohlensäure.
Mein Vater (Klosterbier) : Wie halt ein Zoigl so schmeckt …
Ich: Sehr gut! Insbesondere das Klosterbier hat es mir angetan. Ein schön samtiges Mundgefühl, Malzig mit wenig Hopfenbittere. Man merkt aber auch die obergärige Schalke 04 unter Einfluss höherer Gärtemperaturen. (Ester?) LECKER!
Nach Weihnachten soll es noch eine Bierprobe für alte und (hoffentlich auch zukünftige) Braupartner mit Zwiebelkuchen und Brot aus dem großen Steinbackofen.
Ich befürchte nur, dass ich nicht allen eine Flasche abgeben kann, denen ich (schon lange im Voraus) von dem hervorragenden Produkt erzählt habe.
Ausblick: Mir gefällt insbesondere das Brauen in Gesellschaft. Da muss dann aber auch was dabei rauskommen!
Ich liebäugle mit einer Brausession, bei der:
a) mindestens 100 Liter produziert werden
b) mit Gas oder noch besser mit Holz befeuert wird (am liebsten wäre mir ein 150er Schlachtkessel – der sollte hier am flachen Land auch ohne weiteres aufzutreiben sein)
c) ein Milchtank zum Einsatz kommt – den kann ich mir in verschiedenen Größen ohne weiteres zum Maischen/ Läutern und Gären ausleihen.
d) mit einem Kupfersiphon abgeläutert wird, um keine Töpfe oder Tanks anbohren oder zerschneiden zu müssen
e) ein Sud mit mehreren verschiedenen Hefen angesetzt wird – meine drei Keller und zwei Garagen sollten u. U eine untergärige Hefe beheimaten können – ich habe auch noch Connections zu weiteren Gewölbe- und Aussenkellern
f) Kombirast und/oder Dekoktion zum Einsatz kommt
g) Rohstoffe aus der Kommunbrauerei oder einer nahen Privatbrauerei eingesetzt werden (Die Boutiquepreise des Versandhandels möchte ich, wenn möglich umgehen)
h) ich mal mit dem Endprodukt einen meiner Vereine zu einem Event versorgen kann (-:
i) größere Behältnisse gefüllt werden (Vorerst denke ich an Flaschen mit 2-3 Liter Inhalt) – für Kegs oder Fässer bzw. untergärige Temperaturtechnik möchte ich mein Durchhaltevermögen erst mal auf die Probe stellen.
Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür!
Und zum Schluss ein großes Dankeschön an die Fachmänner und –Frauen aus dem Forum!!!
Am besten gefallen mir Threads mit der Vorstellung euerer selbstgebauten Brauanlagen.
Noch besser gefallen mir die bebilderten Brausessions.
Bis hoffentlich bald
Wolfgang
Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbrot
Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbrot
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Zuletzt geändert von Isegrimm am Dienstag 15. Dezember 2015, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
- holledauer
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Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
Servus, beeindrucke Vorstellung
Woher kommst du genau?
Achja... Kuchlbauer


Woher kommst du genau?
Achja... Kuchlbauer


Gruß Martin aus der Hallertau
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Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
Junge, junge! Da haste dich bei deinem Einstand aber nicht lumpen lassen
Die 17 Pizzen fand ich sehr beeindruckend
Viel Erfolg auf deinem Weg zum Hektoliter und immer Gut Sud!
und Gruß
Jens

Die 17 Pizzen fand ich sehr beeindruckend

Viel Erfolg auf deinem Weg zum Hektoliter und immer Gut Sud!

Jens
Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
Danke Martin,danke Jens
der Kuchlbauerturm leuchtet ungefähr 100km südlich meiner Heimat.
Meine Frau und ihr Backofen sind ein eingespieltes Team, da kommt auch schon mal das doppelte dabei raus (-:
Grüße
Wolfgang
der Kuchlbauerturm leuchtet ungefähr 100km südlich meiner Heimat.
Meine Frau und ihr Backofen sind ein eingespieltes Team, da kommt auch schon mal das doppelte dabei raus (-:
Grüße
Wolfgang
Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
Sehr schöner Bericht.
Ich habe direkt Lust auf Pizza bekommen.
Gruß

Ich habe direkt Lust auf Pizza bekommen.

Gruß
Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
willkommen im forum,
ist der backofen denn so riesig, dass da alle pizzen platz haben? :D
ist der backofen denn so riesig, dass da alle pizzen platz haben? :D
Re: Vorstellung mit Weizen, Klosterbier, Pizza und Treberbro
Die Pizzen kommen mehr oder weniger nacheinander in den Backofen. Mit 20 Pizzen hätte der Ofen platzmäßig kein Problem.
Die Pizzen brauchen bei der HItze aber nur ein paar Minuten - die Kunst besteht eher darin, den Überblick zu bewahren, welche raus müssen. Wenn ca. 10 "eingeschossen" wurden, sind die ersten schon wieder fertig ...
Gemeinsames Essen ist da eigentlich weniger möglich. Wenn meine Frau "fertig" ist, dann haben die anderen meist schon gegessen.
Grüße
Wolfgang
Die Pizzen brauchen bei der HItze aber nur ein paar Minuten - die Kunst besteht eher darin, den Überblick zu bewahren, welche raus müssen. Wenn ca. 10 "eingeschossen" wurden, sind die ersten schon wieder fertig ...
Gemeinsames Essen ist da eigentlich weniger möglich. Wenn meine Frau "fertig" ist, dann haben die anderen meist schon gegessen.
Grüße
Wolfgang