Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezellen?
Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezellen?
Hi Zusammen,
Um das Bier nach der Hauptgärung zu klären benutze ich eine Filterpumpe. Ein Filter mit der Angabe: 16/0.9mik. ist zu klein (den Benutzte ich immer erfolgreich für Honigwein, welcher ganz klar sein soll, und keine Nachgräung braucht). Der Filtert jedoch offensichtlich auch die Hefe raus (keine Kohlensäure). Was für Filter benötige ich, damit die Hefe noch drin bleibt, aber das Bier möglichst klar ist? Resp. wie gross sind Hefezellen?
Liebe grüsse
Heraklit
Um das Bier nach der Hauptgärung zu klären benutze ich eine Filterpumpe. Ein Filter mit der Angabe: 16/0.9mik. ist zu klein (den Benutzte ich immer erfolgreich für Honigwein, welcher ganz klar sein soll, und keine Nachgräung braucht). Der Filtert jedoch offensichtlich auch die Hefe raus (keine Kohlensäure). Was für Filter benötige ich, damit die Hefe noch drin bleibt, aber das Bier möglichst klar ist? Resp. wie gross sind Hefezellen?
Liebe grüsse
Heraklit
- Flothe
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Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Hallo Heraklit,
Hefezellen sind zwischen 6-12 Mikrometer groß. Mit deinem 0,9 mym Filter holst du also tatsächlich alle Hefezellen aus dem Bier raus. Ein entsprechender Filter sollte also eine Porengröße zwischen 10-15 mym verwenden.
Was ich dir allerdings nicht sagen kann ist, wie die durchschnittliche Trubstoff-Größe ist. Kann also sein, dass du mit einem Filter mit dieser Porengröße noch zu viel durchlässt.
Hier im Forum wurden allerdings schon erstaunlich klare Ergebnisse ohne Filter hinbekommen: Durch Umschlauchen und absetzen lassen vor dem Abfüllen und/oder durch Zugabe von Gelatine (einfach mal die SuFu verwenden :) )
LG Florian
Hefezellen sind zwischen 6-12 Mikrometer groß. Mit deinem 0,9 mym Filter holst du also tatsächlich alle Hefezellen aus dem Bier raus. Ein entsprechender Filter sollte also eine Porengröße zwischen 10-15 mym verwenden.
Was ich dir allerdings nicht sagen kann ist, wie die durchschnittliche Trubstoff-Größe ist. Kann also sein, dass du mit einem Filter mit dieser Porengröße noch zu viel durchlässt.
Hier im Forum wurden allerdings schon erstaunlich klare Ergebnisse ohne Filter hinbekommen: Durch Umschlauchen und absetzen lassen vor dem Abfüllen und/oder durch Zugabe von Gelatine (einfach mal die SuFu verwenden :) )
LG Florian
Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko. - Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
- Yeffie
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Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
So what? Filtern ohne die Hefe rauszufiltern? Das ist aber sehr unkonventionell! Ich denke, niemmand hier im Forum kann Dir das empfehlen. Die Vorteile: Keine. Die Nachteile: Sauerstoffeintrag, Infektionsgefahr, viel Reinigungsaufwand, Materialverschleiss. Also ich empfehle andere Methoden (Cold Crash, Irish Moss, Kieselgel, Gelatine, oder einfach "secondary fermentor" und ein paar Wochen kühl stehen lassen).
Wenn schon filtrieren, würde ich dem Filtrat wieder einen duften kleinen Hefeauszug beigeben. Aber so wie Du geschrieben, macht das keinen Sinn. Du musst durch richtige Maischarbeit, Heferasse und Gärführung und viele Wochen Geduld ein blankes Bier hinbekommen (so lautet mmeine Ansicht).
Laut Kunze (Technologie Brauer & Mälzer) sind die Hefen 0.005 bis 0.01 Milimeter gross.
Viel Erfolg!
Wenn schon filtrieren, würde ich dem Filtrat wieder einen duften kleinen Hefeauszug beigeben. Aber so wie Du geschrieben, macht das keinen Sinn. Du musst durch richtige Maischarbeit, Heferasse und Gärführung und viele Wochen Geduld ein blankes Bier hinbekommen (so lautet mmeine Ansicht).
Laut Kunze (Technologie Brauer & Mälzer) sind die Hefen 0.005 bis 0.01 Milimeter gross.
Viel Erfolg!
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Hi,
Erstmal danke an Flothe und Yeffie für die Angabe der Hefegrössen. (Technologie Brauer & Mälzer von Kunze ist gerade Heute bei mir angekommen. Da hab ich allerdings einiges vor mir wie ich gemerkt habe xD)
Warum ist Filtern Ohne Hefe rauszufiltern unkonventionell? Ich habe weder im Forum, noch sonst im Netz gehört, dass man dies nicht tun sollte. Ich hab auch nirgendwo gelesen DASS man das tun sollte, aber ich ging einfach mal davon aus.
Klar alle sagen Filtern sei nicht nötig. Dem möchte ich jedoch widersprechen. Denn auch wenn nach 4 Wochen Nachgärung in den Flaschen das Bier klar ist, setz sich eine -für meinen Geschmack zu Dicke- schicht Trub auf dem Boden ab. Ich will eine klare Flasche mit weniger als einen Milimeter Trub auf dem Boden. Somit fällt Irish Moss, Gelatine usw. weg. cold Crash kann ich sowieso nicht machen bei 100l oder 200l ohne Kühlraum...
Mich Interessieren vielmehr Berichte von Leuten die auch filtern. Filtert ihr die Hefe auch raus wie es Flothe empfielt? Entsteht dann nicht durch die Nachgärung wieder sehr viel Trub durch neu hinzugegebene Hefe?
Liebe Grüsse
Fabian
Erstmal danke an Flothe und Yeffie für die Angabe der Hefegrössen. (Technologie Brauer & Mälzer von Kunze ist gerade Heute bei mir angekommen. Da hab ich allerdings einiges vor mir wie ich gemerkt habe xD)
Warum ist Filtern Ohne Hefe rauszufiltern unkonventionell? Ich habe weder im Forum, noch sonst im Netz gehört, dass man dies nicht tun sollte. Ich hab auch nirgendwo gelesen DASS man das tun sollte, aber ich ging einfach mal davon aus.
Klar alle sagen Filtern sei nicht nötig. Dem möchte ich jedoch widersprechen. Denn auch wenn nach 4 Wochen Nachgärung in den Flaschen das Bier klar ist, setz sich eine -für meinen Geschmack zu Dicke- schicht Trub auf dem Boden ab. Ich will eine klare Flasche mit weniger als einen Milimeter Trub auf dem Boden. Somit fällt Irish Moss, Gelatine usw. weg. cold Crash kann ich sowieso nicht machen bei 100l oder 200l ohne Kühlraum...
Mich Interessieren vielmehr Berichte von Leuten die auch filtern. Filtert ihr die Hefe auch raus wie es Flothe empfielt? Entsteht dann nicht durch die Nachgärung wieder sehr viel Trub durch neu hinzugegebene Hefe?
Liebe Grüsse
Fabian
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Hi,
wichtig ist, dass du vor dem Abfüllen so viel Hefe und Trubstoffe wie möglich aus dem Bier rausbekommst.
Die einfachste Methode ist, das Bier nach der Hauptgärung und vor dem Abfüllen für ein paar Tage kalt zu stellen , also 0..5 Grad. Dann setzt sich der ganze Schmodder ab und gut ist.
Einer Karbonisierung durch Flaschengärung schadet das normalerweise nicht.
Grüße
Martin
wichtig ist, dass du vor dem Abfüllen so viel Hefe und Trubstoffe wie möglich aus dem Bier rausbekommst.
Die einfachste Methode ist, das Bier nach der Hauptgärung und vor dem Abfüllen für ein paar Tage kalt zu stellen , also 0..5 Grad. Dann setzt sich der ganze Schmodder ab und gut ist.
Einer Karbonisierung durch Flaschengärung schadet das normalerweise nicht.
Grüße
Martin
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- Posting Klettermax
- Beiträge: 112
- Registriert: Mittwoch 24. Dezember 2014, 17:18
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Wenn du keinen Bodensatz haben willst fällt m. E. die Flaschengärung komplett aus. Hefe wird bei geeigneten Bedingungen immer versuchen, Substrat in Biomasse umzusetzen, und das bedeutet nunmal Bodensatz. Für blankes Bier ohne Bodensatz bleibt meines Wissens nur steril filtrieren, zwangscarbonisieren und mit GDA abfüllen.
Beware: Brews off-style!
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Wenn du Filtern willst, lass dich nicht abhalten.
Den Bodensatz auf 1mm reduzieren kann man aber auch so. Das Geheimnis lautet Zeit. Nicht sofort nach Ende der Gärung abfüllen, sondern erst mehrere Wochen später. Dazwischenumschlaucjen, aber vorsichtig. Das Bier muss dann beim Abfüllen schon glasklar sein, es darf keine Hefe mehr sichtbar in Schwebe sein - ein guter Hefestamm in topfittem Zustand hilft. Irish Moss und Gelatine sind auch dazu da, dass sich Schwebstoffe im Gärgefäss absetzen - wenn du dadurch Bodensatz bekommst, hast du zu früh abgefüllt.
Den Bodensatz auf 1mm reduzieren kann man aber auch so. Das Geheimnis lautet Zeit. Nicht sofort nach Ende der Gärung abfüllen, sondern erst mehrere Wochen später. Dazwischenumschlaucjen, aber vorsichtig. Das Bier muss dann beim Abfüllen schon glasklar sein, es darf keine Hefe mehr sichtbar in Schwebe sein - ein guter Hefestamm in topfittem Zustand hilft. Irish Moss und Gelatine sind auch dazu da, dass sich Schwebstoffe im Gärgefäss absetzen - wenn du dadurch Bodensatz bekommst, hast du zu früh abgefüllt.
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Du kannst sehr fein filtern und karbonisierst mit CO2 im Keg.
Alternativ kannst du auch im Keg mit Zucker oder Speise karbonisieren und dann später in ein 2. Keg umdrücken. Wenns dann in die Flasche soll, machst du das mit einem Gegendruckabfüller oder der Beergun.
Alternativ kannst du auch im Keg mit Zucker oder Speise karbonisieren und dann später in ein 2. Keg umdrücken. Wenns dann in die Flasche soll, machst du das mit einem Gegendruckabfüller oder der Beergun.
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- Posting Klettermax
- Beiträge: 192
- Registriert: Mittwoch 12. November 2014, 11:33
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Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Sorry, aber ganz blick ich es nicht.
Du willst also die Hefe drin haben aber sonst ein blankes Bier. Neben der Hefe ist aber Eiweiss ein Hauptgrund für Trübung im Bier. Und Eiweißmoleküle sind von der Größe her nochmal deutlich kleiner als die Hefe. D.h. solange die Hefe drin bleibt, bleibt das Protein auch drin. Die paar Hopfentrubstoffe oder sonst was was du mit dem Filter rausholen kannst stehen m.M.n. in keinem Verhältnis zum Aufwand und den Risiken der von dir angedachten Filtration.
Klar, wenn du es versuchen willst, immer ran. Und berichte uns doch dann vom Erfolg. Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass du das Ziel das dir vorschwebt mit den Klassikern (Cold crush, Irish Moss, Gelatine etc.) viel leichter und sicherer erreichst.
Grüße, Flo
Du willst also die Hefe drin haben aber sonst ein blankes Bier. Neben der Hefe ist aber Eiweiss ein Hauptgrund für Trübung im Bier. Und Eiweißmoleküle sind von der Größe her nochmal deutlich kleiner als die Hefe. D.h. solange die Hefe drin bleibt, bleibt das Protein auch drin. Die paar Hopfentrubstoffe oder sonst was was du mit dem Filter rausholen kannst stehen m.M.n. in keinem Verhältnis zum Aufwand und den Risiken der von dir angedachten Filtration.
Klar, wenn du es versuchen willst, immer ran. Und berichte uns doch dann vom Erfolg. Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass du das Ziel das dir vorschwebt mit den Klassikern (Cold crush, Irish Moss, Gelatine etc.) viel leichter und sicherer erreichst.
Grüße, Flo
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Danke für alle Antworten. So langsam verstehe ich mein Problem xD!
Cold Crush kann ich leider nicht machen, da ich 100l oder mehr aufs mal mache. Da bräuchte ich schon nen Kühlraum wenn nicht gerade Winter ist. Ich verstehe die Vorteile von Irish Moos, Gelatine und Kieselgel gut, jedoch möchte ich lieber traditionell Brauen... Resp. das ist ja dann nicht mehr nach dem Reinheitsgebot.
Weiss denn irgendwer wie es die grossen Brauereien machen? Cold Crash nach Hauptgärung, Nachgärung in KEG/Drucktank und dann per GDA abfüllen? Oder Karbonisieren die meisten Künstlich?
Liebe Grüsse
Fabian
Cold Crush kann ich leider nicht machen, da ich 100l oder mehr aufs mal mache. Da bräuchte ich schon nen Kühlraum wenn nicht gerade Winter ist. Ich verstehe die Vorteile von Irish Moos, Gelatine und Kieselgel gut, jedoch möchte ich lieber traditionell Brauen... Resp. das ist ja dann nicht mehr nach dem Reinheitsgebot.
Weiss denn irgendwer wie es die grossen Brauereien machen? Cold Crash nach Hauptgärung, Nachgärung in KEG/Drucktank und dann per GDA abfüllen? Oder Karbonisieren die meisten Künstlich?
Liebe Grüsse
Fabian
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Viele großen Brauereien verwenden Zentrifugen und filtern dann mit Kieselgur, siehe z.B. http://www.slow-brewing.com/de/s/rund-u ... -zeit.html Abschnitt "Die Bierfiltration". Ja, Kieselgur und Reinheitsgebot passen zusammen. Übrigens, natürliche Mittel wie Gelatine und Hausenblase haben mehr Tradition als Edelstahl und Gegendruckabfüller.
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- Posting Freak
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Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
Also, bevor sich das hier in unterschiedliche Richtungen entwickelt, sollte vielleicht erst einmal geklärt werden, was für Equipment bereit steht.
Einem anderen Thread entnehme ich, dass ihr auf einem BM50 braut und anscheinend einen Drucktank anschaffen wollt.
Damit sollte sich das Problem erledigt haben. Denn, sofern es der ZKG von Speidel wird, könnt ihr die Hefe nach der Gärung unten herauslassen und dann später direkt ohne Bodensatz aus dem Tank in Flaschen mittels GDA abfüllen.
Einem anderen Thread entnehme ich, dass ihr auf einem BM50 braut und anscheinend einen Drucktank anschaffen wollt.
Damit sollte sich das Problem erledigt haben. Denn, sofern es der ZKG von Speidel wird, könnt ihr die Hefe nach der Gärung unten herauslassen und dann später direkt ohne Bodensatz aus dem Tank in Flaschen mittels GDA abfüllen.
Zuletzt geändert von flip am Donnerstag 24. Dezember 2015, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Mit welcher Filtergrösse Filtern? Wie gross sind Hefezel
