Wyeast #1968 - interessant
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Wyeast #1968 - interessant
Hallo zusammen,
ich beobachte momentan einen interessanten Gärverlauf und wollte mal wissen, ob ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt habt. Vielleicht sogar mit der gleichen Hefe.
Und zwar handelt es sich um die Wyeast #1968 (London ESB).
Ich habe die Hefe nach Anleitung - wie bei anderen Flüssighefen auch - ins Fass gegeben.
Dann passierte erwartungsgemäß erst einmal nichts. Als aber am dritten Tag immer noch nichts passiert war, hatte ich schon
aufgegeben. Aber: sicherheitshalber noch einmal durchgerührt und dachte, ich gebe der Hefe mal noch einen Tag.
Was dann passiert ist, hatte ich allerdings nicht erwartet:
Innerhalb weniger Stunden ging die Hefe ab wie Schmitz'-Katze. Die Gärung muss wohl ziemlich stark gewesen sein, denn so heftig hat das Gäröhrchen noch nie geblubbert.
Allerdings war optisch davon nichts zu sehen. Keine Kräusen oder gar weißer Schaum und nur ganz wenige Harze am Rand. Ich meine mich zu erinnern, dass die London Ale (#1028) damals auch optisch unauffällig gearbeitet hat. Die Stämme müssten ja verwandt sein.
Aber: So schnell wie es begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Nach noch nicht mal anderthalb Tagen tat sich nichts mehr. Rein gar nichts. Es scheint sich im Fass sogar ein Unterdruck gebildet zu haben, da der Deckel des Gärrörchens (diese Roten, von Speidel) fest aufliegt. Das habe ich im Verlauf einer Gärung noch nie gesehen.
Die Hefe hat praktisch geschlummert, sich einmal heftig aufgebäumt und mehr oder weniger aus dem Stand 63% SVG geschafft und ist dann wieder eingeschlafen. Auch wenn Karamell- und Röstmalze eingemaischt wurden (10%), so hatte ich schon noch mit ~5% mehr gerechnet
Ob so etwas ähnliches wohl in den nächsten Tagen noch einmal passiert? Vielleicht noch einmal (leicht) rühren?
ich beobachte momentan einen interessanten Gärverlauf und wollte mal wissen, ob ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt habt. Vielleicht sogar mit der gleichen Hefe.
Und zwar handelt es sich um die Wyeast #1968 (London ESB).
Ich habe die Hefe nach Anleitung - wie bei anderen Flüssighefen auch - ins Fass gegeben.
Dann passierte erwartungsgemäß erst einmal nichts. Als aber am dritten Tag immer noch nichts passiert war, hatte ich schon
aufgegeben. Aber: sicherheitshalber noch einmal durchgerührt und dachte, ich gebe der Hefe mal noch einen Tag.
Was dann passiert ist, hatte ich allerdings nicht erwartet:
Innerhalb weniger Stunden ging die Hefe ab wie Schmitz'-Katze. Die Gärung muss wohl ziemlich stark gewesen sein, denn so heftig hat das Gäröhrchen noch nie geblubbert.
Allerdings war optisch davon nichts zu sehen. Keine Kräusen oder gar weißer Schaum und nur ganz wenige Harze am Rand. Ich meine mich zu erinnern, dass die London Ale (#1028) damals auch optisch unauffällig gearbeitet hat. Die Stämme müssten ja verwandt sein.
Aber: So schnell wie es begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Nach noch nicht mal anderthalb Tagen tat sich nichts mehr. Rein gar nichts. Es scheint sich im Fass sogar ein Unterdruck gebildet zu haben, da der Deckel des Gärrörchens (diese Roten, von Speidel) fest aufliegt. Das habe ich im Verlauf einer Gärung noch nie gesehen.
Die Hefe hat praktisch geschlummert, sich einmal heftig aufgebäumt und mehr oder weniger aus dem Stand 63% SVG geschafft und ist dann wieder eingeschlafen. Auch wenn Karamell- und Röstmalze eingemaischt wurden (10%), so hatte ich schon noch mit ~5% mehr gerechnet
Ob so etwas ähnliches wohl in den nächsten Tagen noch einmal passiert? Vielleicht noch einmal (leicht) rühren?
Re: Wyeast #1968 - interessant
Wyeast sagt: "Attenuation levels are typically less than most other yeast strains which results in a slightly sweeter finish."
Trotzdem würde ich lieber nochmal abwarten und aufrühren. Nicht dass die Hefe beim abfüllen aufwacht und auf die Idee kommt, sie müsse nochmal ein Plato mehr vergären.
Und: Schnellgärprobe, idealerweise auf einem Magnetrührer mit vie Hefe. Dann weißt du, wieviel die Würze hergibt und kannst einschätzen ob die Hefe nur Pause macht oder endgültig fertig ist.
Trotzdem würde ich lieber nochmal abwarten und aufrühren. Nicht dass die Hefe beim abfüllen aufwacht und auf die Idee kommt, sie müsse nochmal ein Plato mehr vergären.
Und: Schnellgärprobe, idealerweise auf einem Magnetrührer mit vie Hefe. Dann weißt du, wieviel die Würze hergibt und kannst einschätzen ob die Hefe nur Pause macht oder endgültig fertig ist.
- aalhuhnsuppe
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Ja wie? Läuft der Magnetrührer tagelang oder nur von Zeit zu Zeit. Und wie soll ich viel Hefe in die Probe geben, wenn ich die Hefe doch in die Würze gebe und dann daraus meine Probe zum Schnellvergären abziehe. Ich bitte um Aufklärung und fühle mich schrecklich ahnungsfrei (und auch überfressen).cyme hat geschrieben:Und: Schnellgärprobe, idealerweise auf einem Magnetrührer mit vie Hefe. Dann weißt du, wieviel die Würze hergibt und kannst einschätzen ob die Hefe nur Pause macht oder endgültig fertig ist.
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe
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Wer einen Fehler findet, der darf ihn behalten.
aalhuhnsuppe
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Ist hier beschrieben, besser als ich es könnte:
http://braukaiser.com/wiki/index.php?ti ... rment_Test
Ist praktisch um festzustellen, wieviel vergärbarer Zucker sich letztendlich in der Würze befindet.
http://braukaiser.com/wiki/index.php?ti ... rment_Test
Ist praktisch um festzustellen, wieviel vergärbarer Zucker sich letztendlich in der Würze befindet.
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Hmm, ich stehe ja den Schnellvergärproben bei obergärigen Bieren etwas skeptisch gegenüber.
Werden diese denn so viel "früher" fertig, als dass ich nicht auch dort noch sicherheitshalber länger warten müsste?
Werden diese denn so viel "früher" fertig, als dass ich nicht auch dort noch sicherheitshalber länger warten müsste?
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Suche mal im Forum. Ich glaube, hier gibt es mehrere Threads in denen über den Gärverlauf der London Ale philosophiert wird. Wenn ich mich recht erinnere, gehen die Lösungsvorschläge in Richtung öfter mal bis hin zum dauerhaften durchrühren. Die Hefe sedimentiert wohl sehr schnell und stark und neigt dadurch zum einschlafen.
- Johnny H
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Ouh, die beiden Threads habe ich garnicht gesehen. Hätte ich mal nach "1968" gesucht und nicht nach "London ESB".
Ich hatte in Englischen Foren ein zwei interessante Threads damals mal gelesen, dass die Hefe eigentlich auch einen SVG von 80% schafft, dieser aber erst nach einigen Wochen erreicht wird. Das würde sich damit Ddcken und das spricht auch gerade dafür, dass sich augenscheinlich momentan nichts mehr tut.
Glücklicherweise kann ich in Kegs abfüllen. Aber ich werden mal vorsichtig durchrühren. Mal schauen, ob es dann direkt wieder weiter geht.
Ich hatte in Englischen Foren ein zwei interessante Threads damals mal gelesen, dass die Hefe eigentlich auch einen SVG von 80% schafft, dieser aber erst nach einigen Wochen erreicht wird. Das würde sich damit Ddcken und das spricht auch gerade dafür, dass sich augenscheinlich momentan nichts mehr tut.
Glücklicherweise kann ich in Kegs abfüllen. Aber ich werden mal vorsichtig durchrühren. Mal schauen, ob es dann direkt wieder weiter geht.
Re: Wyeast #1968 - interessant
Klar, weil man nicht Rücksicht darauf geben muss, ob sie gut schmeckt. Daher kann man sie warm (z.B. Im Heizkeller) und mit deutlich mehr Hefe anstellen. Abgesehen davon, es geht nur darum, dass die maximale Vergärung erreicht wird, nicht darum wann das passiert.flip hat geschrieben:Werden diese denn so viel "früher" fertig, als dass ich nicht auch dort noch sicherheitshalber länger warten müsste?
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Re: Wyeast #1968 - interessant
Jo, das ist schon klar.
Aber wenn sich die Hefe, so wie hier "sprunghaft" verhält, dann müsste man doch auch bei der Schnellvergärung höllisch aufpassen.
Ich werde das einmal in Zukunft in Betracht ziehen. Aber in der Regel stehen bei mir obergärige Biere eh immer zwei Wochen in der HG und untergärige Biere sogar drei.
Aber wenn sich die Hefe, so wie hier "sprunghaft" verhält, dann müsste man doch auch bei der Schnellvergärung höllisch aufpassen.
Ich werde das einmal in Zukunft in Betracht ziehen. Aber in der Regel stehen bei mir obergärige Biere eh immer zwei Wochen in der HG und untergärige Biere sogar drei.
Re: Wyeast #1968 - interessant
Du kannst für die Probe ja auch eine andere Hefe verwenden, in der verlinkten Seite wird Backhefe genannt. Und 5-10x Overpitching und Gärtemperaturen von 20° oder höher sollten die Sperenzchen eines Hefestamms auch im Zaum halten. Wie gesagt, es geht nur darum die Vergärgbarkeit der Würze zu ermitteln: "When properly done, the final attenuation of the test is not affected by the yeast strain, yeast health, pitching rate, temperature and other fermentation parameters."
Re: Wyeast #1968 - interessant
Die 1968 sedimentiert wie Kies. Aufrühren ist wirklich sinnvoll. Hier im Forum hat mal jemand eine Aquariumpumpe ins Gärfass gestellt... Das ist radikal, ahmt aber die alten Englischen Gärsysteme nach. Stichwort Burton Union Verfahren oder Yorkshire Square.